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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsschaltvorrichtung für ein drehbares, angetriebenes Melkkarussell nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßes Melkkarussell ist beispielsweise aus 5 der WO 2004 / 023 866 A3 sowie den zu dieser Schrift parallelen, auf die gleiche Priorität zurückgehenden Patentanmeldungen bekannt.
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Danach weist das Melkkarussell eine drehbar angetriebene Meikplattform mit einer Mehrzahl von Melkplätzen auf, welche die Tiere im Bereich wenigstens eines Tierüberganges - auch Tierbrücke genannt - betreten und wieder verlassen können. Sicherheitstechnisch relevant ist dabei insbesondere der Übergangsbereich zwischen dem stillstehenden Tierübergang und der drehbar angetrieben Melkplattform. Dies gilt um so mehr bei Karussell-Ausführungsformen, bei welchen das Melkzeug nach einem Melkvorgang in eine abgesenkte Position außerhalb des Umfangsrandes der Melkplattform herabgelassen werden kann, da in diesem Fall sichergestellt werden muß, dass das Melkzeug - insbesondere ein Milchschlauch und ggf. ein Tragmittel wie ein Seil bzw. eine Kette - in einen Spalt zwischen der sich drehenden Melkplattform und dem Tierübergang eintreten, ohne sich zu verhaken. Darüber hinaus ist dieser Bereich selbstverständlich auch für Personen, insbesondere Melker, welche sich nahe zur Melkplattform aufhalten, sicherheitstechnisch sensibel, da sichergestellt werden muss, dass diese Personen bzw. ihre Extremitäten nicht versehentlich in den Spalt zwischen der sich drehenden Melkplattform und dem Tierübergang gezogen werden.
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Um dieser sicherheitstechnischen Problematik gerecht zu werden, sind bereits verschiedene Sicherheitsvorrichtungen entwickelt worden. So ist es bekannt, als Notausschalter ausgebildete Sicherheitsschalter im kritischen Bereich anzuordnen, mit welchen die Bewegung des Melkkarussells gestoppt werden kann.
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Eine bekannte Sicherheitsschaltvorrichtung weist zwei Sicherheitsschalter auf, die stationär an geeigneten Stellen vor dem Spalt positioniert werden und auf Berührung - z.B. durch ein sich mit der Melkplattform mitdrehendes sperriges Melkzeug - reagieren.
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Bei einer bekannten Lösung wird der in Drehrichtung erste der beiden Sicherheitsschalter stationär derart beabstandet von der Tierbrücke angeordnet, dass er von einem übermäßig sperrigen Melkzeug ausgelöst werden kann, was wiederum ein Stoppen des Melkkarussells initiiert. Aufgrund der Trägheit dreht sich dabei das Melkkarussell noch um einen gewissen Winkel bzw. Weg weiter, bevor es zu Stehen kommt. Dieser Weg sollte so bemessen sein, dass die Melkplattform in jedem Fall zum Stehen kommt, bevor das Melkzeug in den Spalt zwischen der Tierbrücke und der Melkplattform gezogen werden kann.
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Trotzdem besteht in der Praxis das Problem darin, dass mehrere Melker am Karussell arbeiten. Insbesondere ist es in der Regel so, dass der Melker, der sich am Melkkarussel und in der Nähe des stationären Tierübergangs und dem Tier-Zugang des Karussells befindet, das vom ersten Sicherheitsschalter gestoppte Melkkarussel erneut sofort startet, nachdem es zum Stehen gekommen ist, ohne dass er die Ursache des Auslösens des ersten Sicherheitsschalters beseitigt hat. Dieses geschieht regelmäßig, da das sperrige Melkzeug aufgrund der Trägheit des Karussells den ersten Schalter überfahren hat und der genannte Melker den Bereich des ersten und zweiten Sicherheitsschalters von seiner Position aus nicht einsehen kann. Nachdem der Melker das Karussell erneut angefahren hat, aktiviert das sperrige Melkzeug natürlich den zweiten Sicherheitsschalter, der sich deutlich näher an dem stationären Tierübergang befindet. Das Karussell stoppt erneut, doch aufgrund der Trägheit des Karussells gelangt das sperrige Melkzeug in den Spalt, der zwischen dem äußeren Umfang des Melkkarussels und dem stationären Tierübergang befindet, so dass das Melkzeug zerstört wird.
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Außerdem ist es nachteilig, dass die bisherigen zwei Sicherheitsschalter das Karussell stoppen, wenn die entsprechenden Sensoren mit Wasser und Kot in Berührung kommen, was einem Falschalarm entspricht.
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Diese relativ aufwendige Lösung ist konstruktiv zu vereinfachen und hinsichtlich ihrer Sicherheitsfunktion zu verbessern. Die Lösung dieses Problems ist die Aufgabe der Erfindung.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gegeben.
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Danach weist die Sicherungsschaltvorrichtung ein bewegliches Schaltpaddel auf sowie ein am Schaltpaddel angeordnetes oder ausgebildetes Signalisierungsmittel zum Auslösen einer Alarmfunktion, wobei das Schaltpaddel derart ausgebildet und montiert ist, dass sich sein Abstand zum Außenumfangsrand U von der Drehachse zu einem freien Ende hin vergrößert.
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Durch diese Auslegung ist es ausreichend, nur eine einzige Sicherheitsschaltvorrichtung jeweils im Übergangsbereich zum Spalt zwischen dem Tierübergang und der Melkplattform anzuordnen. Ein erneutes Anfahren ist nur möglich, wenn das bestehende Problem - z.B. ein Verhaken des Melkzeugs - zuvor wirklich behoben wurde. Da nur eine Sicherheitsschaltvorrichtung benötigt wird, ist der Aufbau einfach und die Sicherheitsfunktion wird dennoch optimiert.
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Mit der neuen Sicherheitsschaltvorrichtung wird zudem ein sehr guter Personenschutz realisiert.
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Vorzugsweise wird als Signalisierungsmittel/Sensor zur Positionserkennung eines Melkzeugs /Seils bzw. einer Kette und zur Signalisierung eine Reed-Kontaktanordnung verwendet. Wird der Magnet dieser Anordnung am Sensor vorbeibewegt, wird ein Alarm ausgelöst und/oder das Melkkarussell sofort gestoppt. Alternative Ausgestaltungen zur Reed-Kontaktanordnung stellen insbesondere Induktivschalter, Hallsensoren, sowie Kraft-Dehnungssensoren dar.
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Nach ihren Varianten bietet die Erfindung zahlreiche weitere Vorteile, die im Zusammenhang mit der Figurenbeschreibung erläutert werden.
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So bietet der neue Sicherheitsschalter eine sehr gute Führung für Schläuche/Ketten/Seile usw. vor und bei dem Eintritt in den Spalt. Hierdurch treten sehr viel weniger Störungen der Melkabläufe auf, sehr viel weniger oder gar keine Materialschäden und keine Ausfallzeiten zum Beheben von Störungen (z.B. Austausch defekter Zitzengummis/Puls-/Milchschläuche usw.).
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Es wird jeweils ein Melkplatz im Eingang- und Ausgangsbereich zum Ausführen diverser Tätigkeiten gewonnen z.B. zum Pre-Dippen zur Euterreinigung/-desinfektion, weil der Melker ohne weiteres das Euter erreichen kann, obwohl er vor dem Sicherheitsschalter steht.
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Auch beim Betrieb des Melkkarussels mit nur einer Bedienperson ist eine gute Kontrolle des Ausgangsbereichs möglich.
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Es wird ein besserer Schutz für die Melktechnik sowohl beim Melken wie beim Vorbereiten der Melktechnik für das Spülen erreicht. Beim Spülen wird das Melkzeug in die Melkzeugaufnahme gesteckt (CIP= Cleaning in Place). Beim Spülen steht das Melkkarussel still, jedoch wird es beim vorbereiten und Nachbereiten des Spülens gedreht.
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Das Schaltpaddel ist vorzugsweise derart ausgelegt, dass es aufgrund seines Eigengewichtes immer in seiner Normalposition bzw. Ausgangslage verbleibt.
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Aufgrund von wesentlich weniger Karussellstops ist der Verschleiß am Karussellbetrieb geringer und die Melkabläufe sind flüssiger. Die Melkleistung der Melker steigt.
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Durch die gewählte bevorzugte Ausgestaltung kann die Montage des Sicherheitsschalters sowohl rechts wie auch links des Tierübergangs erfolgen.
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Die Erfindung schafft auch ein Melkkarussel mit wenigstens einem Tierübergang, bei dem an dem wenigstens einen Tierübergang wenigstens eine Sicherheitsschaltvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche angeordnet ist. Minimal ist wenigstens in einer Drehrichtung eine der Sicherheitsschaltvorrichtungen ausgebildet, so dass in dieser Drehrichtung die Sicherheit erhöht ist, dann aber noch nicht in der Gegendrehrichtung.
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Vorzugsweise schafft die Erfindung daher auch ein Melkkarussel mit wenigstens einem Tierübergang, bei welchem an dem wenigstens einen Tierübergang jeweils im Uhrzeigersinn vor dem Spalt und gegen den Uhrzeigersinn vor dem Spalt eine der Sicherheitsschaltvorrichtungen nach einem der vorstehenden Ansprüche angeordnet ist.
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Zwei Sicherheitsschaltvorrichtungen - eine je Drehrichtung - an jedem Tierübergang bieten den Vorteil, dass vor dem Spalt in Drehrichtung (d.h. vorwärts) und auch gegen die Drehrichtung (d.h. rückwärts) die realisierbare Sicherheitsfunktion gegeben ist. Die Rückwärtsrichtung ist z.B. zu wählen, falls sich ein Tier versehentlich verklemmt.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf den Bereich eines Tierüberganges an einem schematisch dargestellten Melkkarussell mit zwei erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltvorrichtungen;
- 2a eine detaillierte Darstellung eines vergrößert dargestellten Teilbereichs der Anordnung aus 1 mit einem Melker;
- 2b eine detaillierte Darstellung eines vergrößert dargestellten Teilbereichs einer weiteren, abgewandelten Anordnung nach Art der 1 mit einem Melker;
- 3 eine Seitenansicht einer schematisch dargestellten Sicherheitsschaltvorrichtung;
- 4 a) bis c) verschiedene perspektivische Ansichten einer detaillierter dargestellten Sicherheitsschaltvorrichtung mit einem Aufbau ähnlich zu jenem der 1 bis 3; und
- 5a) und b) eine perspektivische Ansicht und eine Sprengansicht einer weiteren detaillierter dargestellten Sicherheitsschaltvorrichtung mit einem Aufbau ähnlich zu jenem der 1 bis 3.
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1 zeigt einen als Melkkarussell 1 - insbesondere als Außenmelkkarussell - mit einer drehbar angetriebenen Melkplattform 2 mit einer Vielzahl von Melkplätzen 3 ausgelegten Melkstand. Bei einem derartigen Außenmelkkarussell stehen die Kühe mit ihren Köpfen radial nach innen hin gerichtet.
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An jedem der Melkplätze 3 ist ein Melkzeug 4 angeordnet, welches hier rein schematisch dargestellt ist.
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Bezüglich der grundsätzlichen Handhabung und Ausgestaltung des Melkzeugs 4 wird beispielhaft auf die bereits genannte WO 2004 / 023 866 A3 verwiesen. Wie aus dieser Schrift ersichtlich, kann das Melkzeug 4 nach dem Melken u.a. in eine abgesenkte Position außerhalb des Umfangsrandes der drehbaren Melkplattform 2 abgesenkt werden. Damit zu melkende Tiere die Melkplattform 2 betreten können, ist außerhalb des Umfangsrandes der Melkplattform 2 in wenigstens einem Umfangsbereich ein als Tierbrücke ausgebildeter Tierübergang 5 ausgebildet, in dem die Tiere die Melkplattform 2 betreten (Pfeil A) und unter Durchführung einer Drehung wieder verlassen (Pfeil B) können. An der drehbar angetriebenen Melkplattform 2 können auch mehrere der Tierübergänge 5 vorgesehen sein. Zudem können die Bereiche, in welchen die Tiere die Melkplattform betreten, auch umfangsversetzt zu den Bereichen angeordnet sein, in welchen sie die Melkplattform 2 verlassen können (letztere Variante hier nicht dargestellt).
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Das hier nur schematisch angedeutete Melkzeug 4 umfasst in der Regel zumindest ein Milchsammelstück, mehrere Melkbecher und zwischen dem Milchsammelstück und den jeweiligen Melkbechern angeordnete kurze Milchschläuche und ist über wenigstens ein Halteseil oder dgl. an einer Haltevorrichtung wie z. B. einem Servicearm/Vakuumzylinder oberhalb der Melkplattform 2 aufgehängt (wobei letztere Komponenten zur Aufhängung des Melkzeugs hier jeweils nicht dargestellt sind bzw. gemeinsam mit den Milchschläuchen durch das Bezugszeichen 6 angedeutet werden). Das Melkzeug ist mittels des Milchschlauchs 6 mit einer nicht dargestellten Melkleitung verbunden. Beim Spülen wird das Melkzeug in die Melkzeugaufnahme gesteckt (CIP = Cleaning in Place). Beim Spülen steht das Melkkarussel, jedoch wird es beim Vorbereiten und Nachbereiten des Spülens gedreht.
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Die Melkplattform 2 wird nach 1 vorzugsweise in die Richtung des Pfeils X - hier gegen den Uhrzeigersinn - gedreht. Sofern das Melkzeug 4 in seiner abgesenkten Stellung außerhalb des radial äußeren Umfangsrandes U des Melkplattform 2 abgesenkt ist, muß es in einen Spalt(-bereich) 7 zwischen der sich drehenden Melkplattform 2 und dem Tierübergang 5 bewegt - sozusagen „eingefädelt“ - werden.
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Dieser Vorgang wird erfindungsgemäß durch eine Sicherheitsschaltvorrichtung sowohl vereinfacht als auch überwacht.
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Die erfindungsgemäße Sicherheitsschaltvorrichtung weist ein drehbar im Eintrittsbereich 8 des Spaltes 7 angeordnetes Schaltpaddel 9 und ein Signalisierungsmittel (Elemente 10, 13) am Schaltpaddel 9 (siehe 2) auf, wobei das Schaltpaddel 9 ggf. auch selbst einen Teil des Signalisierungsmittels bzw. der Signalisierungsvorrichtung bilden kann.
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Der Eintrittsbereich 8 wirkt dann als Eintritt für Störmittel für den Spalt 7 (siehe 2), wenn sich das Melkkarussel in der in 1 dargestellten Art gegen den Uhrzeigersinn dreht. Wichtig ist, dass es der Eintrittsbereich für das nicht richtig positionierte Melkzeug, für Melkschläuche, und/oder Siele oder Ketten ist, die in ihrer Gesamtheit als Störmittel für den Spalt 7 (2) zu betrachten sind.
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Das Schaltpaddel 9 weist beispielhaft die dargestellte paddelartige Geometrie auf, d.h. es ist derart ausgebildet und montiert, dass sich sein Abstand zum Außenumfangsrand U der Melkplattform in Umfangsrichtung auf den Spalt 7 zu bzw. auf seine Drehachse D zu verringert, so dass eine Art „Einfädetungstrichter“ für das Melkzeug 4 in den Spalt 7 vor dem Eintrittsbereich 8 gebildet wird, welcher unterstützend sicherstellt, dass das Melkzeug wirklich in den Spalt eintritt.
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Das Schaltpaddel 9 kann aus einem Rohrstück 11 gebogen sein, welches mit einer Deckplatte 12 versehen ist (4). Es kann ferner selbst die Drehachse D aufweisen und über einen Montageabschnitt 14 verfügen, der drehbar mit dem Bereich 9a des Schaltpaddels verbunden ist. Das Rohrstück kann eher am äußeren Umfangsrand der Deckplatte 12 verlaufen (4) oder aber in einem anderen Bereich. Es kann beispielsweise beabstandet von dem Umfangsrand der Deckplatte 12 mittig auf der Deckplatte 12 aufliegen (5). Die Deckplatte 9 kann aus Blech (4) oder Kunststoff bestehen oder aus einem anderen Werkstoff.
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Das Rohrstück 11 und die Deckplatte 12 können mittels Halterungen 15 miteinander verbunden sein. Es ist beispielsweise möglich, die Halterungen 15 mittels Schrauben 16 festzulegen.
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Eines oder mehrere Winkelstücke 17 an der Deckplatte 12 und eines oder mehrere Winkelstücke 18 zur Befestigung an einem Widerlager (einem stationären Teil des Melkkarussels) sind über ein Drehlager 19 mit einem Bolzen 20 und einem Rohrstück 21 verbunden, so dass das Schaltpaddel 9 (bzw. hier die Deckplatte 12 mit dem Rohrstück 11) um das Drehlager 19 schwenkbar ist, wobei das Winkelstück 18 als Montageabschnitt 14 zur Befestigung an einem Widerlager genutzt werden kann. Das Drehlager 19 kann vertikal ausgerichtet sein oder leicht geneigt zur Vertikalen.
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Das Schaltpaddel 9 der 5 ist besonders leicht und dennoch in robuster und kostengünstiger Ausführung realisierbar. Die Winkelstücke 17, 18 (in diesem Fall vorzugsweise mehrere Winkelstücke) können derart ausgestaltet sein, dass sie sich zu einer Art Gehäuse ergänzen, welches die Signalisierungsmittel 10, 13 schützt.
In seinem näher zur Drehachse D liegenden Bereich 9a ist das Schaltpaddel vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu Tangentialrichtung des Umfangsrandes der Melkplattform 5 ausgerichtet, wobei es auch einen abschnittsweise sogar konzentrisch oder nahezu konzentrisch zum Außenumfang der Melkplattform 5 verlaufenden ersten Bereich 9a und einen sich an den Bereich 9a an dessen von der Drehachse abgewandtes Ende hin anschließenden - vorzugsweise bogenförmigen - Bereich 9b aufweisen kann, in dessen Verlauf sich der Abstand zwischen dem Außenumfangsrand U der Melkplattform 2 und dem Paddel 9 vergrößert, was das Einfädeln des Melkzeugs in den Spalt 7 erleichtert. Der Sicherheitsschalter ist vorzugsweise derart gelagert, dass er aufgrund seines Eigengewichts immer in seiner Eigenposition verbleibt bzw. in diese schwenkt.
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Da das Schaltpaddel 9 ferner um eine vorzugsweise vertikale oder annähernd vertikale Drehachse D schwenkbar im sich nicht drehenden Bereich des Melkkarussells in Drehrichtung vor der Tierbrücke bzw. dem Tierübergang 5 vor dem Spalt 7 angeordnet ist, kann an ihm die Signalisierungsvorrichtung angeordnet oder ausgebildet werden bzw. es kann selbst ganz oder mit einem Teilbereich das Signalisierungsmittel bilden, welches eine Alarmfunktion wie z.B. ein Stoppen des Melkkarussells auslöst, wenn das Schaltpaddel 9 über einen vorgegebenen Winkelbereich aufgeschwenkt wird oder wenn die auf das Schaltpaddel 9 wirkende Kraft ein Grenzdrehmoment überschreitet.
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Dies kann auf einfache Weise beispielhaft dadurch realisiert werden, dass das Signalisierungsmittel 10, 13 zur Signalisierung einer vorbestimmten Position des Schaltpaddels 9 derart ausgebildet ist, dass es ein Signal generiert, wenn sich das Schaltpaddel 9 von der Ausgangsstellung der 2 aus von einer Position nahe zur Melkplattform 5 von dieser weg nach außen dreht, wobei das von dem Signalisierungsmittel generierte Signal eine Alarm- bzw. Sicherheitsfunktion auslöst.
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Das Signalisierungsmittel 10, 13 kann beispielsweise ein am drehbaren bzw. schwenkbaren Schaltpaddel angeordnetes Aktivierungsmittel, beispielsweise einen Magneten 10, aufweisen und ein Schaltmittel, beispielsweise einen durch den Magneten 10 schaltbaren Reedkontakt, der stationär an einer vorgegeben Stelle am Tierübergang 5 oder idealerweise sogar direkt an einem stationären Teil des Schaltpaddels - so an dem Befestigungsabschnitt 14 zum Befestigen an einem Teil des Tierüberganges 5 oder an einem sonstigen stationären Teil des Melkkarussells angeordnet ist.
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Nach 4 wird das Prinzip eines induktiven Schalters 10, 13 realisiert.
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Wird das Schaltpaddel mit dem Magneten 10 z.B. an einem Sensor oder einem Reedkontakt vorbei bewegt, löst dieses bzw. allgemeiner die Aktivierung des Signalisierungsmittels 10, 13 die Alarmfunktion wie z.B. das Stoppen des Melkkarussell aus.
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Die Drehachse D des Schaltpaddels 9 ist vorzugsweise annähernd vertikal bzw. leicht schräg (Winkelα) ausgerichtet und kann aus dieser Normallage beim Auslösen im Fehlerfall heraus geschwenkt werden.
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Das Schaltpaddel 9 soll vorzugsweise sogar ohne zusätzliche Kraft (z.B. Feder oder Druckluftzylinder o.ä.) in seiner Normalposition verbleiben.
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Es kann aber auch durch eine Kraft z. B. einer Feder in seiner Normallage gehalten werden, z.B., wenn die Drehachse ganz vertikal ist.
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Das Schaltpaddel 9 kann auch aus einem Blech, Stahl, Holz oder als Kunststoffkörper gefertigt werden. Eine Ausgestaltung mit einem Schaltpaddel aus einem Kunststoff zeigt 5.
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Das Schaltpaddel 9 ist ferner vorzugsweise derart bemessen, dass sich ein Melker außerhalb des Melkkarussells dem Spalt 7 nähern kann und dort Arbeiten ausführen kann. Der Melker kann zudem durch die gewählte Ausgestaltung einen einmal initiierten Alarm nicht aufheben, ohne dass das Schaltpaddel in seine Ausgangsstellung zurück geschwenkt wird, was bedingt, dass das Problem, welches den Alarm ausgelöst hatte, wirklich behoben wird (indem zum Beispiel ein sperriges Melkzeug geordnet wird). Zerstörungen des Melkzeugs werden derart auf einfache Weise zumindest weitestgehend vermieden.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Schaltpaddel 9 in Umfangsrichtung mindestens so lang ist wie der Nachlauf des Karussells, damit das Melkzeug vor dem Erreichen des Spaltes 7 stoppt, wobei das Schaltpaddel 9 vorzugsweise wenigstens 10 cm, bevorzugt mindestens 50 cm und besonders bevorzugt mindestens 100 cm lang ist.
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2a zeigt ein in Umfangsrichtung längeres Schaltpaddel 9 und 2b ein im Vergleich zur 2a kürzeres Schaltpaddel 9, welches derart ausgestaltet und bemessen ist, dass der Melker in Umfangsrichtung neben dem Schaltpaddel seinen Platz einnehmen kann, so dass das Schaltpaddel seine Arbeit nicht spürbar beeinflusst. Alternativ ist das Schaltpaddel 9 nach 2a derart bemessen, dass der Melker radial, außerhalb des Schaltpaddels 9 beim Melken seinen Platz einnehmen kann.
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Es ist ferner in vertikaler Richtung wenigstens 2 cm, vorzugsweise wenigstens 10 cm hoch.
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Der Begriff des Schaltpaddels 9 ist nicht zu eng zu fassen. Er umfasst ebene, aber insbesondere auch in Draufsicht in montierter Stellung bogenförmige Konturen. Vorzugsweise ist das Schaltpaddel 9 bzw. zumindest dessen Deckplatte 12 beweglich, insbesondere schwenkbar, ausgestaltet und weist das Signalisierungsmittel 10, 13 auf.
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Durch die gewählte Ausgestaltung ist es genügend, nur ein einziges Schaltmittel bzw. Schaltpaddel 9 jeweils im Übergangsbereich zum Spalt 7 zwischen dem Tierübergang 5 und der Melkplattform 2 anzuordnen, wobei es allerdings denkbar ist, an einem Tierübergang zu beiden Umfangsrichtungen hin - also in bevorzugter Drehrichtung U im Eingangsbereich in den Spalt 7 und im Ausgangsbereich aus dem Spalt 7 je eines der Schaltpaddel anzuordnen, so dass auch bei einem Drehen der Melkplattform entgegen der bevorzugten Drehrichtung eine Sicherheitsfunktion am Spalteintritt realisiert ist. In diesem Fall können die beiden Schaltpaddel 9 gleich lang sein, aber auch in optimaler Anpassung an ihre jeweilige Aufgabe verschieden lang. So ist es denkbar, das bei Rückwärtsfahrten schützende Schaltpaddel 9 kürzer auszugestalten als das bei Vorwärtsfahrten wirkende Schaltpaddel 9.
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Zur Anpassung an unterschiedliche Gegebenheiten, beispielsweise unterschiedliche Dimensionierungen oder Geometrien, können das Aktivierungsmittel und/oder das Schaltmittel justierbar am Schaltpaddel angeordnet sein. Das Schaltmittel kann auch an einem sonstigen stationären Teil an oder neben dem Tierübergang ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist das Schaltpaddel 9 derart ausgestaltet, dass es in und gegen die Drehrichtung „vor“ dem Tierübergang montierbar ist (z.B. durch eine konisch angespitzte Form.
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Als Schaltmittel können selbstverständlich auch andere als die genannten Mittel verwendet werden. So können kapazitive oder induktive Näherungsschalter, Endschalter, Drehwinkelgeber oder optische Signalgeber (Lichtschranken) zum Einsatz kommen. Für die entsprechend gewählten Schaltmittel sind dann selbstverständlich entsprechende Aktivierungsmittel vorzusehen. Im Falle eines Näherungsschalters kann das Aktivierungsmittel aus einem einfachen Materialbolzen bestehen, wobei das Material auf den Näherungsschalter abgestimmt ist.
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Zu 4 ist noch anzumerken, dass die Drehachse auch durch ein Gummischarnier und eine gebogene Blattfeder gebildet werden kann. So kann man sehr einfach den Montageabschnitt 14 mit dem Schaltpaddel 9 dadurch verbinden, dass man ein Stück Autoreifen verwendet, um das Paddel 9 mit dem Montageabschnitt 14 zu verbinden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Melkkarussell
- 2
- Melkplattform
- 3
- Melkplätze
- 4
- Melkzeug
- 5
- Tierübergang
- 6
- Milchschlauch
- 7
- Spaltbereich
- 8
- Eintrittsbereich
- 9
- Schaltpaddel
- 9a, 9b
- Bereiche
- 10
- Signalisierungsmittel
- 11
- Rohrstück
- 12
- Deckplatte
- 13
- Signalisierungsmittel
- 14
- Montageabschnitt
- 15
- Halterungen
- 16
- Schrauben
- 17, 18
- Winkelstücke
- 19
- Drehlager
- 20
- Bolzen
- 21
- Rohrstück
- U
- Außenumfangsrand
- D
- Drehachse
- X
- Drehrichtung
- A
- Laufrichtung der Tiuere im Karussellzugang
- B
- Laufrichtung der Tiuere im Karussellausgang
- C
- Schwenkrichtung des Schaltpaddels