DE102008005024A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres Download PDF

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Herbert Dreyer
Michael Nahues
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Abstract

Zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres, wird ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei dem Tiere aufeinanderfolgend einer Anlage zugeführt werden. Die Tiere werden in einen Augangsbereich der Anlage überführt und verweilen dort bis ein nachfolgendes Tier in die Nähe des Ausgangsbereichs gelangt. Danach wird der Ausgangsbereich freigegeben und das nachfolgende Tier kann den Ausgangsbereich betreten.

Description

  • Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres.
  • Obwohl nachfolgend die Erfindung in Bezug auf den Einsatz in Karussellmelkanlagen beschrieben wird, so ist der Einsatz nicht auf Karusselle beschränkt. Wenn im folgenden Bezug auf „Melkkarussell" genommen wird, so erfolgt damit keine Beschränkung auf sich drehende Anlagen. Von dem Begriff „Melkkarussell" werden im Sinne dieser Anmeldung auch solche Anlagen erfasst, die z. B. einen als Endlosband ausgebildeten Boden aufweisen.
  • Die Erfindung kann nicht nur zum Melken von Kühen eingesetzt werden, sondern eignet sich auch für den Einsatz von sonstigen milchabgebenden Tieren und insbesondere auch zum Melken von Schafen, Ziegen, Stuten, Eseln, Büffeln, Dromedaren, Lamas, Kamelen, Yaks und dergleichen.
  • Zum Melken von Kühen sind Melkkarussellanlagen bekannt, wie sie beispielsweise in der DE-A1-26 50 741 beschrieben sind. Die Karussell-Melkanlage weist einen beweglichen Boden auf, auf dem mehrere Melkplätze angeordnet sind. Der Boden ist in Form einer Plattform ausgebildet. Diese ist um eine vertikal verlaufende Achse herum drehbar angeordnet.
  • Darüber hinaus ist beispielsweise durch die DE-A1-41 01 530 ein Melkkarussell mit einer drehangetriebenen, scheibenförmigen Plattform für Kühe bekannt. Die Plattform ist in Einzelmelkplätze unterteilt, die auf eigenen, fahrbaren Segmenten angeordnet sind, deren Laufrollen auf ortsfesten, kreisförmigen Laufschienen ab gestützt sind. Der Antrieb für die kreisförmige Bewegung der einzelnen Segmente erfolgt durch einen direkt auf einem der Segmente angeordnetem Antriebsmotor. Der Antriebsmotor wird durch einen oder mehrere Hydraulikmotoren und eine durch einen Elektromotor angetriebene Hydraulikpumpe gebildet. Im Betrieb wird der Elektromotor durch Steuersignale gesteuert, so dass die Hydraulikpumpe die Hydraulikmotoren mit Hydrauliköl versorgt. Das Melkkarussell verfährt im Normalbetrieb kontinuierlich, wobei die Kühe während eines Umlaufs gemolken werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine Kuh für einen weiteren Umlauf auf dem Melkplatz verbleibt.
  • Ist ein Tier ausgemolken, so verlässt dieses das Melkkarussell über einen Ausgang. Problematisch ist dabei, dass es im Bereich des Ausgangs zu Unruhe bei den Tieren kommen kann, die sich noch im Melkkarussell befinden. Dies kann sich beispielsweise dadurch äußern, dass Tiere versuchen, über die Melkboxgerüste zu steigen. Dies ist mit einer nicht unerheblichen Verletzungsgefahr verbunden. Die Unruhe der Tiere kann sich auf der Plattform ausbreiten, so dass selbst Tiere, die sich noch mehrere Melkboxen vom Karussellausgang befinden, eine Aktivität entwickeln, die den Melkvorgang negativ beeinflussen kann.
  • Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Zielsetzung zugrunde, ein Verfahren anzugeben, durch welches die Durchführung wenigstens einer Handlung am Tier und die Tiergesundheit verbessert wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
  • Das Verfahren zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres, zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere aufeinanderfolgend zu einer Anlage, insbesondere einem Melkkarussell, geführt werden.
  • Die Zuführung der Tiere kann passiv oder aktiv sein. Während des Umlaufs des Melkkarussells werden die Tiere gemolken. Von den einzelnen Melkplätzen des Melkkarussells werden die Tiere in einen Ausgang aufeinanderfolgend überführt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass ein Tier im Ausgang verweilt bis ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position vor dem Ausgang erreicht hat. Der Ausgang wird für das sich im Ausgang befindende Tier erst dann freigegeben.
  • Durch diese erfindungsgemäße Verfahrensführung wird erreicht, dass die nachfolgenden Tiere ruhig in der Anlage verbleiben. Insbesondere wird erreicht, dass obwohl Tiere beispielsweise in einer Karussell-Melkanlage über eine gewisse Bewegungsmöglichkeit verfügen, diese nicht versuchen, über die Melkboxgerüste zu steigen.
  • Dadurch, dass ein Tier im Ausgang vorzugsweise für einige Sekunden verbleibt, haben die nachfolgenden Tiere, die sich in der Anlage, insbesondere auf einer Karussellmelkplattform befinden, möglichst lange Blickkontakt mit dem Tier im Ausgang und bleiben somit ruhig.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass ermittelt wird, ob der Ausgang belegt ist oder nicht. Hierdurch kann eine koordinierte Durchführung des Verfahrens noch weiter verbessert werden.
  • Vorzugsweise wird überprüft, ob ein Tier den Ausgang verlassen hat, wodurch eine Kollisionsgefahr mit nachfolgenden Tieren reduziert wird. Hierzu kann eine Austriebseinheit im Ausgang vorgesehen sein.
  • Nach einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass der Ausgang eine Absperrvorrichtung aufweist, welche in Abhängigkeit von der Position eines nachfolgenden Tieres betätigt wird. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Belegung des Ausgangs mittels wenigstens eines Sensors überwacht wird, welcher ein Signal an die Steuerung der Absperrvorrichtung erzeugt, wenn ein Tier sich im Ausgang befindet.
  • Wird mittels wenigstens eines Sensors ermittelt, ob ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position erreicht hat, so wird die Absperrvorrichtung lediglich dann geöffnet, wenn mittels des Sensors festgestellt wurde, dass sich das nachfolgende Tier in der vorgegebenen Position befindet. Hierzu wird ein zu frühes Freigeben des Ausgangs vermieden.
  • Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass die Absperrvorrichtung den Ausgang dann schließt, wenn ein Sensor ein Signal erzeugt, nachdem das Tier den Ausgang freigegeben hat.
  • Bei der Handlung am Tier kann es sich um einen Melkvorgang, einen Desinfiziervorgang, Reinigungsvorgang, Sichtungsvorgang, Pflegevorgang oder einen sonstigen Vorgang handeln. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass eine Handlung am Tier im Ausgang in Abhängigkeit von der Position des nachfolgenden Tieres durchgeführt wird. Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass das Tier im Ausgangsbereich eine „Ruhestellung" einnehmen kann, bevor die Handlung durchgeführt wird.
  • Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch dadurch aus, dass die Position wenigstens eines Körperteils, insbesondere eines Hinterteils eines Tieres im Ausgang ermittelt wird. Eine solche Ermittlung der Position des Körperteils, insbesondere des Hinterteils des Tieres im Ausgang hat den Vorteil, dass insbesondere bei automatischen oder halbautomatischen Handlungen im Bereich der Zitzen und/oder des Euters eine definierte Ausgangslage für die Vorrichtungen zur Durchführung der Handlung ermittelt werden kann.
  • Herden, insbesondere große Herden, bestehen nicht zwingend aus Tieren, die im Wesentlichen eine gleichmäßige Länge aufweisen. Es wird daher vorgeschlagen, dass die Länge des Ausgangs einstellbar ist, wodurch eine Anpassung an die Tiere erfolgen kann. Die Einstellbarkeit der Länge des Ausgangs erfolgt vorzugsweise dadurch, dass die Absperrvorrichtung in Längsrichtung des Ausgangs verfahrbar ist.
  • Die Länge des Ausgangs wird vorzugsweise tierindividuell gestellt. Hierzu können Daten, welche durch ein Herdenmanagementsystem bereitgestellt werden, verwendet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass im Ausgang eine Tiererkennung erfolgt, so dass die Daten auch verifiziert werden können.
  • Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass ein Körperteil, insbesondere die Zitzen, in Kontakt mit wenigstens einem Mittel gebracht wird. Bei dem Mittel kann es sich um ein Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel, Pflegemittel oder dergleichen handeln. Kombinationen unterschiedlicher Wirkstoffe in einem Mittel können auch vorhanden sein. Zur Anbringung des Mittels an die Zitzen des Tieres ist wenigstens eine Düse vorgesehen. Besonders bevorzugt ist dabei ein Verfahren, bei dem die Düse in Längsrichtung des Ausgangs bewegbar ist, so dass einerseits eine Einstellbarkeit der Düsenlage hinsichtlich des Tieres, insbesondere der Euterposition, und andererseits ein größerer Bereich übersprüht werden kann.
  • Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass die Anlage wenigstens eine relativ zum Ausgangsbereich bewegbare Plattform mit einer Mehrzahl von Melkplätzen umfasst und die Tiere in den Melkplätzen gemolken werden. Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausgestaltung, bei der die Plattform drehbar ist.
  • Nach einem noch weiteren erfinderischen Gedanken wird eine Vorrichtung zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres, vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst wenigstens einen Melkplatz und einen Ausgang, wobei der Ausgang eine Absperrvorrichtung aufweist, welche den Ausgang dann freigibt, wenn ein nachfolgendes Tier in die Nähe des Ausgangs gelangt, insbesondere, wenn ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position erreicht hat.
  • Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausgestaltung der Vorrichtung, bei der wenigstens eqin Sensor vorgesehen ist, welcher in Abhängigkeit von der Belegung des Ausgangsbereichs ein Signal an eine Steuerung der Absperrvorrichtung liefert.
  • Mittels wenigstens eines Sensors wird ermittelt, ob ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position erreicht hat und die Absperrvorrichtung lediglich dann öffnet, wenn mittels des Sensors festgestellt wurde, dass sich das nachfolgende Tier in der vorgegebenen Position befindet.
  • Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein Sensor zur Erfassung der Position wenigstens eines Körperteils, insbesondere eines Hinterteils eines Tieres im Ausgangsbereich vorgesehen ist.
  • Die Vorrichtung zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, dass die Länge des Ausgangs einstellbar ist. Hierzu ist die Absperrvorrichtung in Längsrichtung des Ausgangs vorteilhafterweise verfahrbar ausgebildet.
  • Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass eine Steuerung vorgesehen ist, die einen Datenspeicher mit tierindividuellen Daten aufweist, wobei die Länge des Ausgangsbereichs tierindividuell eingestellt wird.
  • Nach einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass im Ausgangsbereich wenigstens eine Desinfizierungseinrichtung vorgesehen ist. Die Desinfizierungseinrichtung umfasst wenigstens eine Düse, welche vorzugsweise in Längsrichtung des Ausgangsbereichs bewegbar ist.
  • Die Vorrichtung zeichnet sich auch dadurch aus, dass diese wenigstens eine relativ zum Ausgangsbereich bewegbare Plattform mit einer Mehrzahl von Melkplätzen umfasst. Die Plattform ist vorzugsweise drehbar ausgestaltet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung weisen zahlreiche Vorteile auf, insbesondere wird ein kontrolliertes Verlassen vorzugsweise eines Melkkarussells erreicht. Von einer Bedienungsperson kann eine Prüfung der Eutergesundheit des Tieres und eine Kontrolle auf Verletzungen oder den gleichen Ausgang erfolgen, da das Tier im Ausgang für eine bestimmte Zeitdauer verweilt.
  • Wird im Ausgang insbesondere ein Desinfizierungsvorgang an einem stehenden Tier durchgeführt, so kann der Sprühimpuls kürzer sein als bei einem gehenden und die Trefferquote wird erhöht. Dies führt zu einem verminderten Desinfektionsmittelverbrauch und einer besseren Eutergesundheit, was ebenfalls mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung haben auch den Vorteil, dass die Melkleistung der Anlage bzw. der Melker dadurch erhöht wird, dass die Tiere relativ lange auf der Karussellplattform verbleiben. Darüber hinaus wird eine größere Ruhe in den Vorgang eingebracht. Die Kühe reißen sich nicht zwei oder drei Melkboxen vor dem Karussellausgang das Melkzeug ab. Darüber hinaus werden die Melkabläufe nicht durch unruhige Tiere vor dem Karussellausgang gestört werden. Diverse Arbeiten können aus dem Melkbereich in den Karussellausgangsbereich verlegt werden, wie z. B. die Überprüfung Eutergesundheit, die Euterdesinfektion, Prüfung der Kuh auf sichtbare Verletzungen, Krankheiten, sowie Selektion der Tiere.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert, ohne dass der Gegenstand der Erfindung auf diese konkreten Ausführungsbeispiele beschränkt wird.
  • Es zeigen:
  • 1: schematisch und in einer Draufsicht einen Ein- und Ausgang eines Melkkarussells,
  • 2: schematisch in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel der Ausgestaltung des Ausgangs,
  • 3: schematisch und in einer Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ausgangs eines Melkkarussells,
  • 4: schematisch und in einer Seitenansicht ein drittes Ausführungsbeispiel eines Ausgangs eines Melkkarussells und
  • 5: schematisch und in einer Draufsicht einen Ausgang eines Melkkarussells mit Arbeitsgrube für eine Bedienungsperson.
  • In der 1 ist schematisch und in einer Draufsicht eine Ausführungsform eines Melkkarussells mit einem Ein- und Ausgang dargestellt. Das Melkkarussell umfasst eine Karussellplattform 1, auf der eine Mehrzahl von Melkplätzen sind. Die Darstellung nach 1 zeigt einen Ausschnitt der Karussellmelkpattform 1 mit den Melkplätzen 64, 65, 66, 67 ... 94, 95, 96, 97. Die einzelnen Melkplätze sind durch entsprechende Gerüste 2 begrenzt, welche auf der Karussellplattform 1 befestigt sind. Jeder Melkplatz weist ein im Wesentlichen waagerecht verlaufendes Trennelement 3 auf, welches im Wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist. An das Trennelement 3 kann eine Schulter eines Tieres, welches sich am Melkplatz befindet, zur Anlage gelangen. Wird die Karussellplattform in Pfeilrichtung D1 verdreht, so kann eine linke Schulter eines Tieres an dem Trennelement 3 anliegen, wie dies aus der 1 ersichtlich ist.
  • Nach außen hin werden die Tiere durch ein Brustrohr 4 begrenzt. Das Brustrohr 4 ist mittels Halter 5 mit einer Karussellaußenwand 11 verbunden. Das Brustrohr 4 und die Gerüste 2 der Melkboxen sowie die Trennelemente 3 begrenzen die Tiere für einen Melkvorgang auf der Karussellpattform 1.
  • Die Anordnung der Melkplätze ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel so gewählt, dass es sich bei der Karussell-Melkanlage um eine Fischgräten-Karussellmelkanlage handelt. Dies ist nicht zwingend notwendig. Andere Konstruktionen der Karussell-Melkanlage sind möglich.
  • Zum Betreten der Karussell-Plattform 1 ist ein Eingang 6 vorgesehen. Im Wesentlichen parallel zu dem Eingang 6 ist ein Ausgang 7 vorgesehen, durch den die Tiere die Karussellplattform 1 verlassen können. Der Eingang 6 und der Ausgang 7 sind durch eine Trennwand 8 voneinander getrennt. Bei der Trennwand 8 kann es sich auch um ein Gerüst handeln. Der Eingang 6 ist des Weiteren durch eine Seitenwand 9 und der Ausgangsbereich durch eine Seitenwand 10 begrenzt. Zwischen dem Eingang und dem Ausgang könnte auch ein nicht dargestellter Personalgang vorgesehen sein.
  • An der Trennwand 8 ist ein um eine Achse 19 verschwenkbares Element 18 angeordnet. Die Verschwenkrichtung des Elementes 18 ist durch den Pfeil D2 angedeutet. Das Element 18 erstreckt sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen radial einwärts von der Trennwand 8. Benachbart zum Element 18 ist ein Sicherheitsschalter 20 vorgesehen. Das Element 18 und der Sicherheitsschalter 20 bilden eine Sicherheitsvorrichtung, durch die sichergestellt wird, dass Tiere weder beim Betreten noch beim Verlassen der Karussellplattform 1 durch Einquetschen zwischen drehbaren und feststehenden Teilen des Melkkarussells verletzt werden können.
  • Der Ausgang 7 ist vorzugsweise so gewählt, dass die Länge X1 des Ausgangs 7 im Wesentlichen der Länge eines Tieres entspricht, wie dies aus der 1 ersichtlich ist. Mit X1 ist in der 1 der Abstand zwischen dem Karussellaußendurchmesser und der Absperrvorrichtung 12 bezeichnet.
  • Der Ausgang 7 weist eine Absperrvorrichtung 12 auf, welche von der Melkplattform 1 betrachtet am entfernteren Ende des Ausgangs 7 angeordnet ist. Die Absperrvorrichtung ist gebildet durch Türflügel 13, die um die Achse 14 verschwenkbar sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Türflügel 13 vorgesehen. Dies ist nicht zwingend notwendig. Es besteht auch die Möglichkeit, dass lediglich ein Flügel vorgesehen ist, der den Ausgang 7 absperrt. Die Achse 14 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vertikal verlaufend ausgebildet. Dies ist nicht notwendig. Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse verschwenkbarer Flügel vorgesehen ist. Darüber hinaus kann die Absperrung des Ausgangs 7 durch ein in einer vertikalen Richtung hin- und her bewegliches Absperrelement abgesperrt werden.
  • Der Ausgang 7 weist wenigstens einen Sensor 23 auf. Mittels des Sensors 23 wird ermittelt, ob sich ein Tier im Ausgang 7 befindet. Der Sensor 23 ist vorzugsweise ein optischer Sensor. Dies ist nicht zwingend notwendig. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Sensor 23 ein mechanischer Sensor ist oder ein Sensor, der auf ein Identifikationsmittel des Tieres reagierender Sensor ist.
  • Die Absperrvorrichtung 12 wird dann aktiviert, d. h. der Ausgang 7 wird freigegeben, wenn mittels des Sensors 23 festgestellt wird, dass sich ein Tier im Ausgang 7 befindet und ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position erreicht hat.
  • Befindet sich kein Tier im Ausgang 7, so wird die Absperrvorrichtung 12 geschlossen. Die Länge X1 des Ausgangs 7 sowie die Anordnung des wenigstens einen Sensors 23 sind so gewählt, dass stets sichergestellt wird, dass das Vorhandensein eines Tieres im Ausgang 7 überprüfbar ist.
  • Zur Betätigung der Absperrvorrichtung ist eine Betätigungseinheit 15 vorgesehen, die mit einer Steuerung 17 verbunden ist. Die Betätigungseinheit 15 kann pneumatisch und/oder elektromotorisch sein. Handelt es sich bei der Betätigungseinheit 15 um eine pneumatische Betätigungseinheit, so ist ein Umsteuerventil 16 vorgesehen. Die Betätigungseinheit ist mit Betätigungselementen für den Türflügel 13 verbunden. Wurde die Absperrvorrichtung 12 geöffnet, so verlässt ein Tier den Ausgang 7. Mittels eines Sensors 21 wird dann festgestellt, ob das Tier den Ausgang vollständig verlassen hat. Ist dies der Fall, wird ein Aktivierungssignal zum Schließen der Absperrvorrichtung 12 generiert. Der Sensor 21 kann ein mechanischer Sensor sein. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Sensor 21 ein elektrischer, magnetischer oder optischer Sensor ist. Es können auch mehrere Sensoren 21 vorhanden sein. Der Strahlengang eines optischen Sensors 21 ist mit 22 bezeichnet.
  • In Drehrichtung D1 der Plattform 1 und vor dem Ausgang 7 ist eine Sensoreinheit 25 ortsfest angeordnet. Jeder Melkplatz weist einen Taster 26 auf, der mit der Sensoreinheit 25 zusammenwirkt. Zusätzlich zu einer Sensoreinheit 25 oder alternativ kann auch eine Winkelmesseinheit vorgesehen werden, mittels der die Position der Melkplätze bestimmt wird. Bei der Winkelmesseinheit kann es sich um einen Encoder handeln. Wird eine Winkelmesseinheit vorgesehen, so ist es zweckmäßig, zu überprüfen, ob und welche Melkplätze mit Tieren belegt sind, um ein zu frühes Freigeben des Ausgangs zu vermeiden.
  • Tiere betreten aufeinanderfolgend die Karussellplattform 1 über den Eingang 6. Während des Verfahrweges der Karussellplattform 1 werden die Tiere zumindest gemolken. Hat beispielsweise der Melkplatz 97 den Ausgang erreicht, so verlässt das Tier 39 den Melkplatz 97 und betritt das Tier 39 den Ausgang 7. Die Absperrvorrichtung 12 befindet sich im geschlossenen Zustand, so dass das Tier 39 im Ausgang verbleibt. Die Karussellplattform 1 bewegt sich weiter. Der Taster 26 kommt in Wirkverbindung mit der Sensoreinheit 25. Die Sensoreinheit 25 liefert ein Signal an die Steuerung 17. Die Steuerung 17 erzeugt beispielsweise ein Aktivierungssignal um zum Beispiel ein Umsteuerventil 16 für die Betätigungseinheit 15 zu aktivieren. Über die Betätigungseinheit 15 wird die Absperrvorrichtung 12 geöffnet.
  • Das Schließen der Absperrvorrichtung 12 erfolgt, sobald der Sensor 21 festgestellt hat, dass sich das Tier außerhalb des Sensorbereichs 21 befindet. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Tier 39 den Ausgang 7 vollständig verlassen hat.
  • Die Sensoreinheit 25 und der mit der Sensoreinheit 25 zusammenwirkende Taster 26 sind so angeordnet, dass das Tier 38a, welches sich am Melkplatz 96 befindet, einen relativ langen Sichtkontakt zu dem Tier 39 im Ausgang 7 behält und der Ausgang 7 erst relativ spät freigegeben wird. Hierdurch bleibt das Tier 38a am Melkplatz 96 ruhig. Dies gilt auch für die Tiere 38b, 38c auf den Melkplätzen 95 und 94.
  • Durch diese Verfahrensführung wird die Verletzungsgefahr von Tieren durch Unruhe auf den Melkplätzen, welche sich in der Nähe des Ausgangs befinden, verringert.
  • Für die Prüfung der Tiere im Ausgang 7 auf Krankheiten, Verletzungen und dergleichen sowie zur Durchführung von Behandlungen am Tier, beispielsweise Zitzendippen, sowie für weitere Tätigkeiten beispielsweise das Betätigen einer Sortiervorrichtung usw. ist für eine Bedienungsperson eine Arbeitsgrube 45 im Boden neben der Seitenwand 10 des Ausgangs 7 vorgesehen. Die Seitenwand weist eine entsprechende Arbeitsöffnung 46 auf.
  • 2 zeigt im Schnitt und schematisch einen Ausgang 7 auf. Aus der Darstellung nach 2 ist ersichtlich, dass die Sensoreinheit 25 und der Taster 26 unterhalb der Karussellmelkplattform 1 angeordnet sind. Dies ist nicht zwingend notwendig. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Sensoreinheit 25 und der Taster 26 oberhalb der Melkplattform angeordnet sind. Insbesondere kann der Taster 26 an den Gerüsten und/oder dem Trennelement 3 angeordnet sein. Die Sensoren 21, 23 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach 2 optisch arbeitende Sensoren. Die Strahlen sind mit dem Bezugszeichen 22 bzw. 24 gestrichelt in der 2 angedeutet.
  • Für die Desinfektion der Zitzen eines Tieres weist die Melkanlage Sprühdüsen 31a bis 31d auf. Die Sprühdüsen 31a bis 31d sind mit einem Vorratsbehälter 36 über die Leitungen 34, 35 verbunden. Es ist eine Fördereinrichtung 37 zur Förderung eines Desinfektionsmittels aus dem Vorratsbehälter 36 zu den Sprühdüsen 31a bis 31d vorgesehen.
  • In jeder Zuleitung zu den Sprühdüsen 31a bis 31d sind Ventile 30a bis 30d angeordnet, bei denen es sich vorzugsweise um Magnetventile handelt.
  • Zur Bestimmung der Position des hinteren Teils des Tieres sind Sensoren 28a bis 28d vorgesehen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Sensoren 28a bis 28d vorgesehen. Ein Reflektionsstrahl 29a gehört zu dem Sensor 28a.
  • Die Bestimmung des Endbereiches eines Tieres kann durch eine Mehrzahl von Sensoren verbessert werden.
  • Die Anordnung der Sensoren und der Sprühdüsen ist im Wesentlichen abhängig von der Körperlänge der Tiere des Betriebes, in dem die Melkanlage vorgesehen ist. Die Sensoren 28a bis 28d sind im wesentlichen in Längsrichtung angeordnet. Dies gilt auch für die Anordnung der Sprühdüsen. Mit X2 ist der Abstand zwischen dem Sensor 28a und der Sprühdüse 31a bezeichnet.
  • Eine automatische Desinfektion der Zitzen eines Tieres erfolgt in der Weise, dass zunächst mittels des Sensors 23 festgestellt wird, ob sich ein Tier innerhalb des Ausgangs 7 befindet. Der Sensor 23 liefert ein Signal an eine Steuerung 27, mittels derer die Euterdesinfektion gesteuert wird.
  • Eine Bestimmung des Hinterteils des Tieres findet dort mittels der Sensoren 28a bis 28d statt. Handelt es sich bei den Sensoren 28a bis 28d um optische Sensoren, so würde aus der Darstellung nach 2 die Information abgeleitet werden, dass sich das Hinterteil in dem Bereich zwischen dem Sensor 28a und 28b befindet.
  • Gelangt der Taster 26, welcher fest mit der Karussellplattform 1 verbunden ist, in den Sensorbereich des Sensors 25, so sendet dieser ein Signal an die elektrische Steuerung 27 und vorzugsweise zeitlich verzögert an die Steuerung 17 der Absperrvorrichtung 12.
  • Ist mittels des Sensors 23 ermittelt worden, dass sich bereits ein Tier im Ausgang 7 befindet, so wird mittels der Steuerung 27 ein Aktivierungssignal an die Fördereinrichtung 37 für die Zuführung eines Desinfektionsmittels zu den Düsen 31a bis 31d gesendet. Das Magnetventil 30a wird geöffnet und das Desinfektionsmittel gelangt über die Sprühdüse 31a an die Zitzen des Tieres im Ausgang 7.
  • Die Menge des Desinfektionsmittels, welches an die Zitzen des Tieres gesprüht wird, ist einstellbar. Dies gilt auch für die Dauer des Desinfektionsvorgangs.
  • Die Sensoren 28a bis 28d sind den einzelnen Ventilen, vorzugsweise Magnetventilen 30a bis 30d zugeordnet. In Abhängigkeit davon, welcher Sensor aktiv bzw. passiv ist, werden auch die entsprechenden Ventile angesteuert.
  • Die Absperrvorrichtung 12 wird geöffnet, wenn der Taster 26 in den Wirkbereich des Sensors 29 gelangt.
  • In Betrieben, in denen die Länge der Tiere der Herde innerhalb geringer Toleranzen liegt, kann die Anlage dahingehend vereinfacht werden, dass lediglich eine Sprühdüse vorgesehen ist, die entsprechend so angeordnet ist, dass die Zitzen des Tieres insbesondere desinfiziert werden.
  • Nachdem das Tier den Ausgang 7 verlassen hat, schließt die Absperrvorrichtung 12 und ein nachfolgendes Tier kann den Ausgang 7 belegen. Dies erfolgt so lange, bis alle Tiere den Ausgang 7 passiert haben.
  • In der 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung dargestellt. Der grundsätzliche Aufbau des Melkkarussells sowie des Ausgangs 7 entspricht dem Aufbau des in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels.
  • Zur Bestimmung der Position des Hinterteils eines Tieres ist in der 3 ein Sensor 41 vorgesehen, der um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse verschwenkbar ist. Der Sensor 41 kann beispielsweise in Form eines Bügels zur Anlage an das Hinterteil des Tieres gebracht werden. Die Auslenkung des Sensors 41 wird beispielsweise mittels eines Drehgebers 40 ermittelt. Mit P1 ist eine Sensorposition bezeichnet, bei der das Tier den Ausgang 7 betreten kann. Mit P2 ist die Position des Sensors 41 bezeichnet, in der der Sensor am Hinterteil des Tieres anliegt. Gestrichelt ist eine Position P3 des Sensors 41 dargestellt, in der der Sensor 41 beispielsweise ein kurzes Tier ermittelt.
  • Im Bodenbereich des Ausgangs 7 ist unter einer Schutzhaube 32 eine Sprühdüse 31a vorgesehen. Die Sprühdüse 31a ist in Längsrichtung des Ausgangs 7 positionierbar. Hierzu ist die Sprühdüse 31a mit einer flexiblen Leitung 35 verbunden. Zur Bewegung der Sprühdüse 31a ist ein Stellglied 44 vorgesehen. Die Positionierung der Sprühdüse 31a erfolgt in Abhängigkeit vom Ergebnis der Ertastung des Hinterteils des Tieres.
  • Die automatische Desinfektion der Zitzen des Tieres erfolgt derart, dass zunächst mittels des Sensors 23, welcher vorzugsweise ein Reflektionslichttaster ist, das Vorhandensein des Tieres im Ausgang 7 festgestellt wird. Der Sensor liefert ein Signal an die Steuerung 27. Diese sendet ein Aktivierungssignal an ein Umsteuerventil 43 für das Betätigungselement 42, welches mit dem Sensor 41 zusammenwirkt. Durch die Aktivierung wird das Betätigungselement 42, bei dem es sich vorzugsweise um eine Zylinder-Kolbeneinheit handelt, betätigt, so dass der Sensor 41 zur Anlage an das Tier gebracht wird. Die Kraft des Betätigungselementes ist vorzugsweise so gewählt, dass kein spürbarer Druck durch den Sensor 41 auf das Hinterteil des Tieres ausgeübt wird. Aufgrund des Drehens der Welle um einen Winkel kann die Position eines Hinterteils eines Tieres bestimmt werden. Der Drehgeber 40 sendet entsprechende Signale an eine Steuerung 27, welche ein Aktivierungssignal an das Stellglied 44 generiert und an diese sendet. Das Stellglied 44 positioniert die Sprühdüse 31a in die für das Desinfizieren der Zitzen des Tieres geeignete Position.
  • Gelangt ein Taster 26, welcher fest mit der Karussellplattform verbunden ist, in den Sensorbereich des Sensors 25, so sendet dieser ein Signal an die Steuerung 27 und vorzugsweise zeitlich verzögert an die Steuerung 17. Die Steuerung 17 sendet ein Aktivierungssignal an die Fördereinrichtung 37 für Desinfektionsmittel und zeitlich verzögert ein Aktivierungssignal an das Ventil 30a. Wenn das Ventil 30a öffnet, gelangt das Desinfektionsmittel über die Sprühdüse 31a an die Zitzen des Tieres im Ausgang 7. Die Zeitspanne, innerhalb der das Ventil 30a geöffnet und die Fördereinrichtung 37 aktiviert ist, ist vorzugsweise einstellbar.
  • Gelangt der Taster 26 in den Sensorbereich des Sensors 25, so sendet dieser ein Aktivierungssignal an die Steuerung 17. Die Steuerung 17 gibt ein Aktivierungssignal an ein Umsteuerventil 16 für das Betätigungselement 15 und das Umsteuerventil 43 für das Betätigungselement 42 ab. Hierdurch öffnet die Absperrvorrichtung 12, so dass das Tier den Ausgang 7 verlässt und der Sensor 41 geht in die Position P1. In Abhängigkeit davon, wie der Sensor 41 ausgebildet ist, kann dieser gegebenenfalls als Treibehilfe genutzt werden. Vorteilhafterweise ist der Sensor 41 stabförmig oder bügelförmig ausgebildet und um eine im Wesentlichen horizontale Achse verdrehbar gelagert.
  • In den 4 und 5 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel für die automatische Desinfektion der Zitzen eines Tieres dargestellt. Der Ausgang 7 ist durch eine gitterartige Konstruktion mit im Wesentlichen senkrechten und waagerechten Rohren begrenzt. Die Rohre 51a, 51b, 51c; 52a, 52b, 52c sind durch Befestigungselemente 53 miteinander und mittels Befestigungselementen 62 mit dem Boden des Ausgangs 7 verbunden. Der Ausgang 7 weist eine Sprühdüse 31a auf, die über eine Leitung 35, 34 mit einem Vorratsbehälter 36 verbunden. In der Leitung ist ein Ventil 30a sowie eine Fördereinrichtung 37 vorgesehen. Zum Schutz der Sprühdüse gegen Einwirkungen eines Tieres ist eine Schutzhaube 32 vorgesehen.
  • In der dargestellten Ausführungsform ist die Absperrvorrichtung 47 in Längsrichtung des Ausgangs 7 bewegbar. Hierzu ist die Absperrvorrichtung 47 über Befestigungselemente 63a bis 63d mit Platten 54a und 54b verbunden. Mit den Platten 54a, 54b, die beabstandet zueinander angeordnet sind, sind Rollen 55a, 55b, 55c und 55d verbunden. Die Rollen sind über Lager 56a, 56b, 56c und 56d gelagert. Die Rollen gleiten auf den Rohren 52a und 52c, wie dies aus der Darstellung nach den 4 und 5 ersichtlich ist.
  • Zum Einstellen der Position der Absperrvorrichtung 47 ist ein Stellmotor 49 vorgesehen, der eine Welle antreibt, an der zwei Zahnräder 58a, 58b vorgesehen sind. Die Zahnräder 58a, 58b können in eine entsprechende Zahnstange 48 eingreifen.
  • Es ist nicht zwingend notwendig, dass die Bewegung der Absperrvorrichtung mittels eines Zahnantriebs erfolgt. Dies kann auch beispielsweise mittels eines Reibantriebs erfolgen. Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Arretierungseinrichtung auf, in der die Position der Absperrvorrichtung 47 arretierbar ist.
  • Durch die Verfahrbarkeit der Absperrvorrichtung 47 wird eine Anpassung des zur Verfügung stehenden Raumes innerhalb des Ausgangs 7 tierindividuell erreicht. Hierzu ist vorzugsweise ein Herdenmanagementsystem vorgesehen, in dem Tierdaten sowie relevante Daten für die Steuerung von Prozessen enthalten sind. Dies bedeutet, dass das Melksystem Informationen zur Verfügung stellt, an welchem Melkplatz sich ein betreffendes Tier befindet und auch darüber, welches Tier das Melkkarussell verlassen wird. Gegebenenfalls können Identifikationsmittel vorgesehen sein, mittels derer die Daten des Tieres ermittelt werden.
  • Verlässt ein Tier die Karussellplattform, so werden die notwendigen Daten an ein Prozessterminal 50, welches wiederum ein Aktivierungssignal an den Stellmotor 49 sendet, bereitgestellt. Unabhängig davon, ob es sich bei dem Tier am Ausgang 7 um ein langes oder kurzes Tier handelt, bringt der Stellmotor 49 die Absperrvorrichtung 47 ineine der Tierlänge entsprechende Position. Hierdurch wird immer gewährleistet, dass sich das Tier mit seinem Hinterteil in einer Position befindet, in der sich die Zitzen des Tieres über dem Sprühbereich der Sprühdüse 30a befinden. Hat die Absperrvorrichtung 47 ihre Sollposition erreicht, so wird ein Aktivie rungssignal an die Steuerung 27 der Desinfektionseinrichtung gesendet. Dieses Signal wird vorzugsweise zunächst lediglich gespeichert. Gelangt der Taster 26, welcher fest mit der Karussellplattform 1 verbunden ist, in den Wirkungsbereich des Sensors 25, so sendet dieser ebenfalls ein Signal an die Steuerung 27 der Desinfektionsvorrichtung.
  • Ist durch den Sensor 23 ein Signal geliefert worden, dass sich ein Tier im Ausgang 7 befindet, so wird mittels der Steuerung 27 ein Aktivierungssignal an die Fördereinrichtung 37 für Desinfektionsmittel und vorzugsweise zeitlich verzögert ein Aktivierungssignal an das Ventil 30a gesendet. Das Ventil 30a öffnet und Desinfektionsmittel gelangt zur Sprühdüse 31a und somit an die Zitzen des Tieres im Ausgangsbereich 7. Insbesondere die Dauer des Desinfektionsvorgangs kann durch entsprechende Mittel der Steuerung einstellbar ausgestaltet sein.
  • Unter dem Begriff Ausgang wird auch ein Ausgangsbereich im Sinne der Erfindung verstanden.
  • Eine Behandlung der Zitzen eines Tieres kann auch manuell erfolgen. Vorstehend wurde ein Desinfektionsvorgang der Zitzen beschrieben. Statt der zusätzlich zu einem Desinfektionsvorgang kann ein Reinigungsvorgang oder Pflegevorgang an den Zitzen und/oder dem Euter erfolgen.
  • Eine Bedienperson, die sich in der Arbeitsgrube 45 befindet, kann beispielsweise bei Feststellung, dass ein Tier verletzt oder krank ist, über eine manuelle Steuerung das Tier mittels einer Selektionsvorrichtung 59 in einen Behandlungsraum dirigieren.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat noch weitere zahlreiche Vorteile.
  • 1
    Karussellplattform
    2
    Gerüste
    3
    Trennelement
    4
    Brustrohr
    5
    Halter
    6
    Eingangsbereich
    7
    Ausgangsbereich
    8
    Trennwand
    9
    Seitenwand
    10
    Seitenwand
    11
    Karussellaußenwand
    12
    Absperrvorrichtung
    13
    Türflügel
    14
    Achse
    15
    Betätigungseinheit
    16
    Umsteuerventil
    17
    Steuerung
    18
    Element
    19
    Achse
    20
    Sicherheitsendschalter
    21
    Sensor
    22
    Reflexionsstrahl
    23
    Sensor
    24
    Reflexionsstrahl
    25
    Sensoreinheit
    26
    Taster
    27
    Steuerung
    28a, 28b, 28c, 28d
    Sensor
    29a, 29b, 29c, 29d
    Reflexionsstrahl
    30a, 30b, 30c, 30d
    Ventil
    31a, 31b, 31c, 31d
    Sprühdüse
    32
    Schutzhaube
    33
    Leitungsverbindungsstück
    34
    Leitung
    35
    Leitung
    36
    Vorratsbehälter
    37
    Fördereinrichtung
    38a, 38b, 38c
    Tier
    39
    Tier
    40
    Drehgeber
    41
    Sensor
    42
    Betätigungselement
    43
    Umsteuerventil
    44
    Stellglied
    45
    Arbeitsgrube
    46
    Arbeitsöffnung
    47
    Absperrvorrichtung
    48
    Zahnstange
    49
    Stellmotor
    50
    Prozessterminal
    51a, 51b, 51c
    Rohrbogen
    52a, 52b, 52c
    Rohr für Leitgerüst
    53a, 53b, 53c
    Befestigungselement für Leitgerüst
    54a, 54b
    Platte/Rahmen
    55a, 55b, 55c, 55d
    Führungsrolle
    56a, 56b, 56c, 56d
    Lager für Führungsrolle
    57
    Welle
    58a, 58b
    Zahnscheibe
    59
    Selektionsvorrichtung
    60
    Steuerung
    61
    Schutzgerüst
    62
    Befestigungselement
    63a, 63b
    Befestigungselement
    64, 65, 66, 67 .... 94, 95, 96, 97
    Melkplatz
    X1
    Maß vom Karussellaußendurchmesser bis Absperrvorrichtung
    X2
    Maß vom Sensor „Tierposition" 28a bis Sprühdüse (31a)
    Y1
    Richtung Stall
    Y2
    Richtung Behandlungsraum
    D1
    Drehrichtung Melkkarussell
    D2
    Schwenkrichtung Sicherheitsvorrichtung
    D3
    Drehpunkt für Drehgeber bzw. Sensor
    P1
    Sensorposition „Oben"
    P2
    Sensorposition „Lange Kuh"
    P3
    Sensorposition „Kurze Kuh"
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 2650741 A1 [0004]
    • - DE 4101530 A1 [0005]

Claims (29)

  1. Verfahren zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres, mit folgenden Schritten: a) Aufeinander folgendes Zuführen von Tieren zu einer Anlage; b) Überführen eines Tieres in einen Ausgang (7) der Anlage, c) Verweilen des Tieres im Ausgang (7) bis ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position vor dem Ausgang (7) erreicht hat; d) Freigeben des Ausgangs (7) und Fortsetzung des Verfahrens mit Schritt b) für das nachfolgende Tier, wobei wenigstens eine Handlung an wenigstens einem Tier in der Anlage und/oder im Ausgang (7) ausgeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ermittelt wird, ob der Ausgang (7) belegt ist oder nicht.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ermittelt wird, ob ein Tier den Ausgang (7) verlassen hat.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang (7) eine Absperrvorrichtung (12) aufweist, welche in Abhängigkeit von der Position eines nachfolgenden Tieres betätigt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 2 und 4, bei dem die Belegung des Ausgangs (7) mittels wenigstens eines Sensors (23) überprüft wird, der ein Signal an eine Steuerung (17) der Absperrvorrichtung (12) abgibt.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem mittels wenigstens eines Sensors (25) ermittelt wird, ob ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position erreicht hat und die Absperrvorrichtung (12) lediglich dann öffnet, wenn mittels des Sensors (25) festgestellt wurde, dass sich das nachfolgende Tier in der vorgegebenen Position befindet.
  7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6, bei dem die Absperrvorrichtung (12) den Ausgang (7) dann schließt, wenn ein Sensor (21) ein Signal erzeugt, dass das Tier den Ausgangsbereich (7) freigegeben hat.
  8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, bei dem eine Handlung im Ausgang in Abhängigkeit von der Position des nachfolgenden Tieres durchgeführt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Position wenigstens eines Körperteils, insbesondere eines Hinterteils eines Tieres im Ausgang (7) ermittelt wird.
  10. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Länge (X1) des Ausgangs (7) einstellbar ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem die Absperrvorrichtung (12) in Längsrichtung des Ausgangs (7) verfahrbar ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, bei dem die Länge (X1) des Ausgangs (7) tierindividuell eingestellt wird.
  13. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12, bei dem die Handlung im Ausgang (7) wenigstens ein Desinfizierungsschritt umfasst.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem wenigstens ein Mittel mittels wenigstens einer Düse (31) an die Zitzen und/oder das Euter des Tieres gesprüht wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die wenigstens eine Düse (31) in Längsrichtung des Ausgangs (7) bewegbar ist.
  16. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 15, bei dem die Anlage wenigstens eine relativ zum Ausgang (7) bewegbare Plattform (1) mit einer Mehrzahl von Melkplätzen (64, 65, 66 ... 95, 96, 97) umfasst und die Tiere in den Melkplätzen gemolken werden.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Plattform drehbar ist.
  18. Vorrichtung zum Durchführen wenigstens einer Handlung am Tier, insbesondere zum Melken eines Tieres, umfassend wenigstens einen Melkplatz und einen Ausgang (7), dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang (7) eine Absperrvorrichtung (12) aufweist, welche den Ausgang (7) dann freigibt, wenn ein Melkplatz eine vorgegebene Position vor dem Ausgang (7) erreicht hat.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor (23) vorgesehen ist, welcher in Abhängigkeit von der Belegung des Ausgangs (7) ein Signal an eine Steuerung (17) der Absperrvorrichtung (12) liefert.
  20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass mittels wenigstens eines Sensors (25) ermittelt wird, ob ein nachfolgendes Tier eine vorgegebene Position erreicht hat und die Absperrvorrichtung (12) lediglich dann öffnet, wenn mittels des Sensors (25) festgestellt wurde, dass sich das nachfolgende Tier in der vorgegebenen Position befindet.
  21. Vorrichtung nach Anspruch 18, 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor (28) zur Erfassung der Position wenigstens eines Körperteils, insbesondere eines Hinterteils eines Tieres im Ausgang (7) vorgesehen ist.
  22. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (X1) des Ausgangs (7) einstellbar ist.
  23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrvorrichtung (12) in Längsrichtung des Ausgangs (7) verfahrbar ausgebildet ist.
  24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung umfassend einen Datenspeicher mit tierindividuellen Daten vorgesehen ist, wobei die Länge (X1) des Ausgangs (7) tierindividuell eingestellt wird.
  25. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass im Ausgang (7) wenigstens eine Einrichtung vorgesehen ist, mittels der ein Mittel wenigstens in Kontakt mit dem Tier gebracht wird.
  26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung wenigstens eine Düse (31) umfasst.
  27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Düse (31) in Längsrichtung des Ausgangs (7) bewegbar ist.
  28. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass diese wenigstens eine relativ zum Ausgang (7) bewegbare Plattform mit einer Mehrzahl von Melkplätzen umfasst.
  29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform drehbar ist.
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