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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung betreffen im Allgemeinen die Modifikation
und Funktionalisierung von metallischen Nanoclustern, die organische
Verbindungen einbauen.
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HINTERGRUNDINFORMATIONEN
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Die
Fähigkeit,
Spurenmengen von Analyten nachzuweisen und zu identifizieren, ist
in vielen wissenschaftlichen Disziplinen in zunehmendem Maße wichtig
geworden, wobei der Bereich von ppb-Analysen von Schadstoffen in
Untergrundwasser bis zur Analyse von Arzneistoffen und Metaboliten
einer Behandlung im Blutserum reicht. Außerdem erhöht die Fähigkeit zur Durchführung von
Tests auf multiplexartige Weise die Geschwindigkeit, mit der Information
gesammelt werden können.
Vorrichtungen und Verfahren, die die Verfahren zum Aufklären der
Krankheitsursachen, zum Erzeugen vorhersagender und/oder diagnostischer
Tests und zum Entwickeln von wirksamen therapeutischen Behandlungen
beschleunigen, sind wertvolle wissenschaftliche Werkzeuge. Ein Hauptproblem
ist die Entwicklung eines Identifikationssystems für einen
großen
Satz an Sonden, der unterscheidbare Komponenten für jede einzelne
Sonde aufweist.
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Unter
den vielen analytischen Techniken, die für chemische Analysen verwendet
werden können,
hat sich die oberflächenverstärkte Raman-Spektroskopie
(SERS) als ein empfindliches Verfahren erwiesen. Ein Raman-Spektrum
besteht, ähnlich
wie ein Infrarotspektrum, aus einer Wellenlängenverteilung von Banden,
die molekularen Schwingungen entsprechen, welche für die Probe,
die analysiert werden soll, (den Analyten) spezifisch sind. Die
Raman-Spektroskopie untersucht die Schwingungsmoden eines Moleküls, und
das resultierende Spektrum ist in seiner Art, ähnlich wie ein Infrarotspektrum,
wie ein Fingerabdruck. Im Vergleich zu einem Fluoreszenzspektrum
eines Moleküls,
welches normalerweise einen einzigen Peak aufweist, der eine Halbwertsbreite
von einigen Zehn Nanometern bis zu Hunderten von Nanometern aufweist, weist
ein Raman-Spektrum mehrere, mit der Struktur verknüpfte Peaks
mit Halbwertsbreiten von gerade einmal wenigen Nanometern auf.
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Um
ein Raman-Spektrum zu erhalten, wird typischerweise ein Strahl aus
einer Lichtquelle, wie ein Laser, auf die Probe fokussiert, was
unelastisch gestreute Strahlung erzeugt, welche optisch gesammelt
und in ein wellenlängendispersives
Spektrometer geleitet wird. Auch wenn die Raman-Streuung ein Ereignis
mit verhältnismäßig niedriger
Wahrscheinlichkeit ist, kann SERS verwendet werden, um die Signalintensität im resultierenden
Schwingungsspektrum zu erhöhen.
Verstärkungstechniken
ermöglichen
eine 106- bis 1014-fache Verstärkung des
Raman-Signals.
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Eine
Voraussetzung für
multiplexartige Analysen bei einer komplexen Probe ist es, ein Kodierungssystem
zu haben, das Identifikatoren für
eine große
Anzahl von Analyten in der Probe besitzt. Außerdem müssen die Identifikatoren oder
Reporter zum Nachweis der Analyten in Abhängigkeit von einer vom Benutzer
gewählten
Anwendung unterschiedliche Eigenschaften besitzen, wie beispielsweise
mechanische und/oder chemische Stabilität. In Abhängigkeit von der angestrebten
Verwendung müssen
Reporter chemisch mit verschiedenen Anwendungen, wie biochemischen
Analysen, verträglich
und in der Lage sein, über
verschiedene Zustände
stabil mit Sonden funktionalisiert zu werden, welche die Komplexierung
des Identifikators mit einem Analyten in einer Probe ermöglichen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die
folgenden Zeichnungen sind enthalten, um ferner bestimmte Gesichtspunkte
der offenbarten Ausführungsformen
der Erfindung zu zeigen. Die Ausführungsformen können unter
Bezug auf eine oder mehrere dieser Zeichnungen in Kombination mit
der ausführlichen
Beschreibung besser verstanden werden.
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Die 1A und
B zeigen Raman-Spektren, die an COINs erhalten wurden, die einen
einzigen Typ von Raman-Label bzw. drei verschiedene Raman-Label
einbauen. (Zeichenerklärung:
8-Aza-adenin (AA), 9-Aminoacridin (AN), Methylenblau (MB)). Auf
repräsentative
Peaks wird durch Pfeile hingewiesen; die Peakintensitäten wurden
auf die jeweiligen Maxima normiert; die Werte auf der Y-Achse sind
in willkürlichen
Einheiten; die Spektren sind um 1 Einheit gegeneinander verschoben.
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Die 2A und
B zeigen Signaturen von COINs mit doppelten und dreifachen Raman-Labeln.
Die 3 verwendeten Raman-Label waren 8-Aza-adenin (AA), 9-Aminoacridin
(AN) und Methylenblau (MB). Auf die Positionen der Hauptpeaks wird
durch Pfeile hingewiesen; die Peakhöhen (in willkürlichen
Einheiten) wurden auf die jeweiligen Maxima normiert; die Spektren
sind um 1 Einheit gegeneinander verschoben.
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3 ist
eine schematische Darstellung, die eine Verwendung von COINs als
Reporter zum Nachweis von Analyten veranschaulicht.
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4 stellt
eine idealisierte schematische Darstellung eines funktionalisierten
COIN bereit.
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Die 5A bis
C zeigen Diagramme mehrerer Beschichtungsschemata für COINs. 5A zeigt
einen Nanocluster, der eine einzige Schutzschicht aufweist. 5B zeigt
einen Nanocluster, der eine doppelte Schutzschicht aufweist. 5C zeigt
einen Nanocluster, der eine dreifache Schutzschicht aufweist.
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Die 6A und
B zeigen Beispiele für
an der Oberfläche
funktionalisierte COINs. In 6A ist
ein COIN mit einer Schicht aus Gold beschichtet und mit Thiolalkylsäure funktionalisiert.
In 6B ist ein COIN mit einer Siliciumdioxidschicht
beschichtet und mit Ethylamin funktionalisiert.
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Die 7A bis
D veranschaulichen mehrere Verfahren zum Erzeugen einer Adsorptionsschicht
auf einem COIN.
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8 ist
eine schematische Darstellung, die ein Verfahren zum Beschichten
von Silber-COINs
mit Siliciumdioxid veranschaulicht.
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9 veranschaulicht
ein Verfahren zum Beschichten von COINs mit einem organischen Material. Eine
mit Octylamin modifizierte Polyacrylsäure wird an einem Nanocluster
adsorbiert und mit Lysin vernetzt. Eine Sonde wird dann durch Kuppeln
mit der Carbonsäuregruppe
der Polyacrylsäure
an dem Nanoteilchen befestigt.
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Die 10A bzw. B zeigen die Zeta-Potentialmessungen
von Silberteilchen und die Entwicklung der Aggregatgröße (z-Mittelwert)
in Gegenwart von 20 μM
8-Aza-adenin.
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Die 11A und B zeigen Raman-Spektren von verkapselten
COINs.
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Die 12A, B und C zeigen eine Thermostabilitätsuntersuchung
für verkapselte
AAD-COINs und mit BSA beschichtete AAD-COINs.
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13 zeigt
eine Intensitäts-gewichtete
Größenverteilung
von verkapselten AMA-(9-Aminoacridin) COINs.
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14 zeigt
TEM-Bilder von verkapselten AMA-(9-Aminoacridin) COINs.
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Die 15A bzw. B enthalten TEM-Bilder von mit Siliciumdioxid
beschichteten Silberteilchen bzw. mit Siliciumdioxid beschichteten
Goldteilchen.
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16 enthält TEM-Bilder
von mit Hämatit
(α-Fe2O3) beschichteten
Silberteilchen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
hier vollständiger
beschrieben, bestehen organisch-anorganische Verbundnanocluster
(composite organic inorganic nanoclusters: COINs) aus einem Metall
und mindestens einer organischen Raman-aktiven Verbindung. Wechselwirkungen
zwischen dem Metall der Cluster und der (den) Raman-aktiven Verbindung(en)
verstärken
das Raman-Signal, das von der (den) Raman-aktiven Verbindung(en)
erhalten wird, wenn das Nanoteilchen durch einen Laser angeregt
wird. Somit können
die COINs der vorliegenden Erfindung als empfindliche Reporter zur
Verwendung beim Nachweis von Analyten fungieren. Da viele organische
Raman-aktive Verbindungen in die Nanocluster eingebaut werden können, kann
ein Satz von COINs erzeugt werden, bei dem jedes Mitglied des Satzes
eine Raman-Signatur aufweist, die einzigartig im Satz ist. Somit
können
COINs auch als empfindliche Reporter beim hochgradig parallelen
Nachweis von Analyten fungieren. Weiterhin sind nicht nur die intrinsischen
verstärkten
Raman-Signaturen der Nanoteilchen der vorliegenden Erfindung empfindliche
Reporter, sondern die Empfindlichkeit kann auch weiter verstärkt werden,
indem Tausende von Raman-Labeln in einen einzigen Nanocluster eingebaut
und/oder mehrere Nanocluster an einem einzigen Analyten befestigt
werden.
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Es
wurde gefunden, daß aggregierte
Metallkolloide bei erhöhter
Temperatur verschmolzen und daß organische
Raman-Label in die koaleszierenden Metallteilchen eingebaut werden
konnten. Diese koaleszierten Metallteilchen bilden stabile Cluster,
wodurch intrinsisch verstärkte
Raman-Streuungssignale für
das eingebaute organische Label hervorgerufen werden. Somit erfordern
die COINs der vorliegenden Erfindung keinen Verstärkungsschritt,
um als empfindliche Reporter zum Nachweis von Analyten zu fungieren,
da die Raman-Verstärkung
dem Teilchen intrinsisch ist. Die Wechselwirkung zwischen den Molekülen des
organischen Raman-Labels und den Metallkolloiden hat wechselseitige
Vorzüge.
Abgesehen davon, daß sie
als Signalquellen dienen, induzieren die organischen Moleküle eine
Assoziation der Metallteilchen, die die Verstärkung des elektromagnetischen
Signals begünstigt.
Außerdem
stellt die innere Struktur der Nanocluster Räume bereit, wo Raman-Labelmoleküle gehalten
werden, insbesondere an den Verbindungspunkten zwischen den Metallteilchen,
aus denen der Cluster besteht. Tatsächlich wird angenommen, daß die größte Verstärkung von
den organischen Molekülen
erzielt wird, die sich an den Verbindungspunkten zwischen den Metallteilchen
der Nanocluster befinden.
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COINs
können
nicht nur mit verschiedenen Raman-Labeln synthetisiert werden, sondern
COINs können
auch derart erzeugt werden, daß sie
verschiedene Gemische von Raman-Labeln und auch verschiedene Anteile
von Raman-Labeln innerhalb der Gemische aufweisen. Nun Bezug nehmend
auf die 1 und 2 zeigt 1A die
Signaturen von COINs, die mit einer einzigen Raman-aktiven organischen
Verbindung hergestellt wurden, wobei gezeigt wird, daß jede Raman-aktive
organische Verbindung eine einzigartige Signatur erzeugte. 1B zeigt
die Signaturen von COINs, die mit Gemischen aus drei Raman-Labeln
bei Konzentrationen hergestellt wurden, die wie angezeigt Signaturen
erzeugten: HLL bedeutet hohe Peakintensität für 8-Aza-adenin (AA) (H) und
niedrige Peakintensität
sowohl für
9-Aminoacridin (AN) (L) als auch Methylenblau (MB) (L); LHL bedeutet
niedrige Peakintensität
für AA
(L), hohe Peakintensität
für AN
(H) und niedrige für
MB (L); LLH bedeutet niedrige sowohl für AA (L) als auch AN (L) und
hohe für
MB (H). Die COINs in diesen Beispielen wurden mit einzelnen Raman-Labeln
oder Gemischen davon bei Konzentrationen von 2,5 μM bis 20 μM in Abhängigkeit
von der gewünschten
Signatur hergestellt. Die Peakhöhen
können
durch Variieren der Labelkonzentrationen angepasst werden, aber
sie könnten
auf Grund der unterschiedlichen Absorptionsaffinitäten der
Raman-Label für
die Metalloberflächen
nicht proportional zu den verwendeten Konzentrationen der Label
sein. 2A zeigt Signaturen von COINs,
die mit 2 Raman-Labeln (AA und MB) bei Konzentrationen hergestellt wurden,
die zum Erreichen der folgenden relativen Peakhöhen entworfen wurden: AA =
MB (HH), AA > MA (HL)
und AA < MB (LH). 2B zeigt
die Raman-Signaturen von COINs, die aus Gemischen der 3 Raman-Label bei Konzentrationen
hergestellt wurden, die die folgenden Signaturen ergaben: HHL bedeutet
hohe Peakintensitäten
für AA
(H) und AN (H) und niedrige Peakintensität für MB (L); HLH bedeutet hohe
Peakintensität für AA (H),
niedrige Peakintensität
für AN
(L) und hohe Peakintensität
für MB
(H); und LLH bedeutet niedrige Peakintensitäten für AA (L) und AN (L) und hohe
Peakintensität
für MB
(H). Die COINs in diesen Beispielen wurden mit der Ofeninkubationsvorgehensweise
mit Gemischen aus 2 oder 3 Raman-Labeln bei Konzentrationen von
2,5 bis 20 μM
in Abhängigkeit
von den gewünschten
Signaturen hergestellt. Somit ist es möglich, eine große Zahl
verschiedener molekularer Identifikatoren unter Verwendung der COINs
der vorliegenden Erfindung zu erzeugen.
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Unter
Verwendung der COIN-Synthesechemie auf der Basis von OCAMF (organic
compound assisted metal fusion: Metallschmelzen, unterstützt durch
organische Verbindungen) ist es möglich, eine größere Zahl verschiedener
COIN-Signaturen zu erzeugen, indem eine kleinere Zahl von Raman-Labeln
gemischt wird. Somit sind COINs besonders geeignet zur Verwendung
als Identifikatoren in gemultiplexten Tests. Um zu zeigen, daß mehrere
Labels gemischt werden können,
um COINs herzustellen, testeten wir die Kombinationen von 3 Raman-Labeln für die COIN-Synthese.
Wie in den 1 und 2 gezeigt,
waren die Ergebnisse für
ein Label, zwei Label und drei Label alle wie erwartet. Diese spektralen
Signaturen zeigten, daß dicht
beieinander gelegene Peaks (15 cm–1 zwischen
AA und AN) visuell aufgelöst
werden konnten. In praktischen Anwendungen können mathematische und statistische
Verfahren zur Reorganisation der Signaturen verwendet werden. Theoretisch
können über eine
Million COIN-Signaturen
innerhalb des Bereichs der Raman-Verschiebungen von 500 bis 2000
cm–1 angelegt
werden.
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Tabelle
1 stellt Beispiele für
die Typen an organischen Verbindungen bereit, die zum Aufbauen von COINS
verwendet werden können.
Im Allgemeinen bezieht sich Raman-aktive organische Verbindung auf
ein organisches Molekül,
das eine einzigartige SERS-Signatur als Antwort auf eine Anregung
durch einen Laser erzeugt. In bestimmten Ausführungsformen sind Raman-aktive
organische Verbindungen polycyclische aromatische oder heteroaromatische
Verbindungen. Typischerweise weist die Raman-aktive Verbindung ein
Molekulargewicht von weniger als etwa 500 Dalton auf. Außerdem können diese
Verbindungen fluoreszente Verbindungen oder nicht fluoreszente Verbindungen
einschließen.
Beispielhafte Raman-aktive organische Verbindungen schließen Adenin,
4-Amino-pyrazolo(3,4-d)pyrimidin, 2-Fluoradenin, N6-Benzoyladenin,
Kinetin, Dimethyl-allyl-amino-adenin, Zeatin, Bromadenin, 8-Aza-adenin,
8-Azaguanin, 6-Mercaptopurin, 4-Amino-6-mercaptopyrazolo(3,4-d)pyrimidin,
8-Mercaptoadenin,
9-Amino-acridin und dergleichen ein, sind aber nicht darauf begrenzt.
Zusätzliche,
nicht begrenzende Beispiele für
Raman-aktive organische Verbindungen schließen TRIT (Tetramethylrhodaminisothiol),
NBD (7-Nitrobenz-2-oxa-1,3-diazol), Texas-Red-Farbstoff, Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Cresyl-Echtviolett,
Cresyl-Blauviolett, Cresyl-brilliantblau, para-Aminobenzoesäure, Erythrosin,
Biotin, Digoxigenin, 5-Carboxy-4',5'-dichlor-2',7'-dimethoxyfluorescein, 5-Carboxy-2',4',5',7'-tetrachlorfluorescein,
5-Carboxyfluorescein,
5-Carboxyrhodamin, 6-Carboxyrhodamin, 6-Carboxytetramethylaminophthalocyanine,
Azomethine, Cyanine, Xanthine, Succinylfluoresceine, Aminoacridin
und dergleichen ein. Diese und andere Raman-aktive organische Verbindungen
können
von kommerziellen Quellen erhalten werden (wie beispielsweise Molecular
Probes, Eugene, Oregon). In bestimmten Ausführungsformen ist die Raman-aktive Verbindung
Adenin, 4-Aminopyrazolo(3,4-d)pyrimidin oder 2-Fluoradenin. TABELLE
1
![Figure 00070001](https://patentimages.storage.googleapis.com/94/45/6b/301e3ef819b8ea/00070001.png)
![Figure 00080001](https://patentimages.storage.googleapis.com/01/cb/4b/2c915291891e22/00080001.png)
![Figure 00090001](https://patentimages.storage.googleapis.com/d2/6f/3c/e1efa720c0bf57/00090001.png)
![Figure 00100001](https://patentimages.storage.googleapis.com/a8/05/ea/09509da7ccc9a3/00100001.png)
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Wenn
fluoreszente Verbindungen in die hier beschriebenen Nanoteilchen
eingebracht werden, umfassen die Verbindungen Farbstoffe, intrinsisch
fluoreszente Proteine, Lanthanidphosphore und dergleichen, sind aber
nicht darauf begrenzt. Farbstoffe umfassen beispielsweise Rhodamin
und Derivate, wie Texas Red, ROX (6-Carboxy-X-rhodamin), Rhodamin-NHS,
und TAMRA (5/6-Carboxytetramethylrhodamin-NHS); Fluorescein und
Derivate, wie 5-Brommethylfluorescein und FAM (5'-Carboxyfluorescein-NHS), Lucifer Yellow,
IAEDANS, 7-Me2, N-Cumarin-4-acetat, 7-OH-4-CH3-Cumarin-3-acetat, 7-NH2-4-CH3- Cumarin-3-acetat
(AMCA), Monobrombiman, Pyrentrisulfonate, wie Cascade Blue, und
Monobromtrimethyl-ammoniobiman.
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Nun
Bezug nehmend auf 3 stellt 3 ein Verfahren
graphisch dar, das COINs als Reporter zum Nachweis von Analyten
verwendet. In diesem Beispiel wird eine Lösung, die einen bekannten Analyten
enthält, mit
einer Substratoberfläche
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die ermöglichen, daß der bekannte Analyt auf der
Substratoberfläche
immobilisiert wird durch Binden an einen Abfangantikörper, der
für den
Analyten spezifisch ist (ein Antikörper, der ein erstes Epitop
des Analyten erkennt) und an der Substratoberfläche befestigt ist. Ein COIN,
der eine daran befestigte Sonde, die spezifisch für den Analyten
ist, aufweist, in diesem Fall ein Antikörper, der ein zweites Epitop
des Analyten erkennt, wird dann mit der Substratoberfläche unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, die ermöglichen,
daß das
COIN-Antikörper-Konjugat
an den Analyten bindet. Ungebundene COINs werden dann von der Substratoberfläche gewaschen.
Der Nachweis der Raman-Signatur eines COIN auf der Substratoberfläche zeigt
das Vorhandensein des Analyten in der Analyseprobe an. Diese Analyse
kann auch auf eine gemultiplexte Weise durchgeführt werden. Ein Satz von COINs
kann erzeugt werden, der einzigartige Signaturen und Sonden aufweist,
die für
zwei oder mehr bekannte Analyten in einer Probe spezifisch sind.
In diesem Fall zeigt der Nachweis jedes einzigartigen COIN-Signals
das Vorhandensein eines spezifischen bekannten Analyten in der Analyseprobe
an.
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Die
Nanoteilchen werden leicht unter Verwendung von Standard-Metallkolloidchemie
hergestellt. Erfindungsgemäße Teilchen
sind weniger als 1 μm
groß und
werden durch Teilchenwachstum in Gegenwart von organischen Verbindungen
erzeugt. Die Herstellung derartiger Nanoteilchen nutzt auch die
Fähigkeit
von Metallen aus, organische Verbindungen zu adsorbieren. Tatsächlich können, da
Raman-aktive organische Verbindungen während der Erzeugung der metallischen
Kolloide auf dem Metallcluster adsorbiert werden, viele Raman-aktive organische
Verbindungen in ein Nanoteilchen eingebracht werden.
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Im
Allgemeinen können
COINs hergestellt werden, indem kolloidale metallische Nanoteilchen
in Gegenwart eines organischen Raman-Labels zum Aggregieren gebracht
werden. Die kolloidalen Metallnanoteilchen können in der Größe variieren,
werden aber gewählt,
daß sie
kleiner als die Größe der gewünschten
resultierenden COINs ist. Bei einigen Anwendungen, bei spielsweise
bei den Ofen- und Rückflußsyntheseverfahren,
wurden Silberteilchen mit einem mittleren Durchmesser im Bereich
von etwa 3 bis etwa 12 nm verwendet, um Silber-COINs zu erzeugen,
und Goldnanoteilchen im Bereich von etwa 13 bis etwa 15 nm wurden
verwendet, um Gold-COINs herzustellen. Bei einer anderen Anwendung
wurden beispielsweise Silberteilchen mit einer breiten Größenverteilung
von etwa 10 bis etwa 80 nm in einem kalten Syntheseverfahren verwendet.
Außerdem
können
Multimetall-Nanoteilchen verwendet werden, wie beispielsweise Silbernanoteilchen
mit Goldkernen. Zur Herstellung der kolloidalen Metallnanoteilchen
wird eine wässrige
Lösung
hergestellt, die geeignete Metallkationen und ein Reduktionsmittel
enthält.
Die Komponenten der Lösung
werden dann Bedingungen ausgesetzt, welche die metallischen Kationen
reduzieren, um neutrale, kolloidale Metallteilchen zu bilden. Da
die Erzeugung der metallischen Cluster in Gegenwart einer geeigneten
Raman-aktiven organischen Verbindung geschieht, wird die Raman-aktive
organische Verbindung leicht während
der Kolloiderzeugung in den Metallnanocluster eingebracht. Es wird
angenommen, daß die
organischen Verbindungen, die an den Verbindungen zwischen den primären Metallteilchen
eingefangen sind, für
das stärkste
Raman-Signal sorgen. COINs sind nicht üblicherweise kugelförmig und
schließen
oft Rillen und Vorsprünge
ein und können
typischerweise durch Membranfiltration isoliert werden. Außerdem können COINs
verschiedener Größen durch
Zentrifugation angereichert werden. Typische Metalle, die zur Verwendung
bei der Erzeugung von Nanoteilchen in Betracht gezogen werden, umfassen
beispielsweise Silber, Gold, Kupfer, Platin, Palladium, Aluminium,
Gallium, Indium, Rhodium und dergleichen. In einer Ausführungsform
ist das Metall Silber oder Gold.
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Wie
in den 4 und 5 zu sehen
ist, können
COINs im Allgemeinen mit einer Anzahl verschiedener Schichten und
Kombinationen von Schichten stabilisiert und/oder funktionalisiert
werden. Bezug nehmend auf die verallgemeinerte schematische Darstellung
in 4 wird der Nanocluster als ein vereinfachter,
geschwärzter
Kreis gezeigt, der von einer Schutzschicht und einer funktionellen
Schicht umgeben ist. Zwischen dem Nanoteilchen und der Schutzschicht
ist gegebenenfalls eine Zwischenphase (Zwischenphase I), die aus
einer kovalenten oder nicht kovalenten Verknüpfung zwischen dem Nanocluster
und der Schutzschicht besteht. Gegebenenfalls liegt eine zweite
Zwischenphase (Zwischenphase II) zwischen der Schutzschicht und
der funktionellen Schicht vor, die aus einer Verknüpfung zwischen
der Schutzschicht und der funktionellen Schicht besteht (wenn die
zwei Schichten verschieden sind). Eine funktionelle Schicht kann
eine Schicht zur chemischen Derivatisierung sein, die Stellen zur
Befestigung von Linkern oder Sonden enthält (Sonden, wie beispielsweise Biomoleküle); die
Zwischenphase-II-Schicht ist eine optionale Verknüpfung zwischen
der Derivatisierungsschicht und der Schutzschicht (wenn sie verschieden
sind); die Schutzschicht ist eine Schicht, die für chemische und/oder physikalische
Stabilität
sorgt; und die Zwischenphase-I-Schicht
ist eine kovalente oder nicht kovalente Verknüpfung zwischen dem COIN und
der Schutzschicht. Wie aus 5 zu sehen
ist, werden unterschiedliche Schutzschemata, das heißt unterschiedliche
Kombinationen von Schutzschichten und/oder funktionellen Schichten,
verwendet; um COINs eine verbesserte chemische und kolloidale Stabilität und/oder
eine Oberfläche,
die eine verbesserte Funktionalität für analytische Anwendungen bereitstellt,
zu verleihen.
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Im
Allgemeinen sollte für
Anwendungen, die COINs als Reporter zum Nachweis von Analyten verwenden,
der mittlere Durchmesser des resultierenden beschichteten COIN-Teilchens weniger
als etwa 200 nm betragen. Typischerweise liegt bei Anwendungen zum
Nachweis von Analyten der mittlere Durchmesser von COINs im Bereich
von etwa 30 bis etwa 200 nm. Stärker
bevorzugt liegt der mittlere Durchmesser von COINs im Bereich von
etwa 40 bis etwa 200 nm und stärker
bevorzugt etwa 50 bis etwa 200 nm, stärker bevorzugt etwa 50 bis
etwa 150 nm und stärker
bevorzugt etwa 50 bis etwa 100 nm. Die Dicke der Beschichtung ist
in einem Gesichtspunkt durch das Gewicht des resultierenden Teilchens
und seine Fähigkeit,
in Lösung
suspendiert zu bleiben, begrenzt. Beispielsweise können Beschichtungen,
die leichter sind, wie Proteinbeschichtungen, dicker sein als schwerere
Siliciumdioxid- und Metallbeschichtungen. Typischerweise ergeben
Beschichtungen, die weniger als etwa 100 nm dick sind, COINs, die
in Lösung
suspendiert werden können.
In Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung können
Beschichtungen gerade einmal eine Schicht von Molekülen dünn sein.
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Typische
Beschichtungen, die in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, schließen Beschichtungen
ein, wie Metallschichten, Adsorptionsschichten, Siliciumdioxidschichten,
Hämatitschichten,
organische Schichten und organisches Thiol enthaltende Schichten.
Typischerweise ist die Metallschicht von dem zur Erzeugung des COIN
verwendeten Metall verschieden. Außerdem kann typischerweise eine
Metallschicht unter jeder der anderen Arten von Schichten angeordnet
sein. Viele der Schichten, wie die Adsorptionsschichten und die
organischen Schichten, stellen zusätzliche Mechanismen zur Befestigung
von Sonden bereit. Beispielsweise ermöglichen Schichten, die funktionelle Carbonsäuregruppen
darbieten, die kovalente Kupplung einer biologischen Sonde, wie
ein Antikörper,
durch eine Amingruppe an dem Antikörper.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung schließen
die Nanocluster ein zweites Metall ein, das vom ersten Metall verschieden
ist, wobei das zweite Metall eine Schicht bildet, die über der
Oberfläche
des Nanoclusters liegt. In bestimmten Ausführungsformen wird die metallische
Schicht, die über
der Oberfläche
des Nanoclusters liegt, als eine Schutzschicht bezeichnet. Diese
Schutzschicht trägt
zur wässrigen
Stabilität
der kolloidalen Nanocluster bei. Metalle, die verwendet werden können, umfassen
beispielsweise Silber, Gold, Platin, Aluminium, Kupfer, Zink, Eisen
und dergleichen. In einem Beispiel umfaßt der COIN Silber, und das
Beschichtungsmetall ist Gold. Typischerweise liegt der mittlere
Durchmesser der mit Metall beschichteten COINs im Bereich von etwa
20 bis etwa 200 nm, etwa 30 bis etwa 200 nm, etwa 40 bis etwa 200
nm, etwa 50 bis etwa 200 nm oder stärker bevorzugt etwa 50 bis
etwa 150 nm. Typischerweise hängt
die Dicke der Schicht von Variablen ab, wie der Größe des Nanoteilchens,
auf das die Beschichtung aufgetragen wird, der Dicke der anderen Schichten,
die hinzugefügt
werden sollen, Änderungen
an der Plasmaresonanzwellenlänge,
die durch die Dicke der Beschichtung induziert werden, der Fähigkeit
der Teilchen, in der Lösung
suspendiert zu bleiben.
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Um
Nanoteilchen herzustellen, die mit einem zweiten Metall beschichtet
sind, werden COINs in eine wässrige
Lösung
gegeben, die ein geeignetes zweites Metall (als ein Kation) und
ein Reduktionsmittel enthält. Die
Komponenten der Lösung
werden dann Bedingungen ausgesetzt, welche die zweiten metallischen
Kationen reduzieren, wodurch eine metallische Schicht erzeugt wird,
die über
der Oberfläche
des Nanoteilchen liegt. Mit Metall beschichtete COINs können in
der gleichen Weise wie unbeschichtete COINs isoliert und/oder angereichert
werden.
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Außerdem können COINs
mit einer Schicht aus Gold mittels Wachstum durch Epitaxie beschichtet werden.
Eine Vorgehensweise zum Wachsenlassen von Goldteilchen, die von
Zsigmondy und Thiessen (Das Kolloide Gold (Leipzig, 1925)) entwickelt
wurde, kann beispielsweise eingesetzt werden. Das Wachstumsmedium
enthält
Chlorogoldsäure
und Hydroxylamin. Die Dicke der Goldbeschichtung kann durch die
Konzentration der COIN-Teilchen
gesteuert werden, die zu dem Wachstumsmedium gegeben werden.
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Es
sollte angemerkt werden, daß die
Einführung
einer Goldschicht in der Regel die Plasmaresonanzwellenlänge verändert. Somit
kann die Dicke der Goldschicht gewählt werden, um die Plasmaresonanzwellenlänge einzustellen,
daß sie
besser der Wellenlänge
der Anregungsquelle entspricht. Bei bestimmten Anwendungen wird
die maximale Dicke der Goldschicht (oder jeder anderen Metallschicht)
derart von der resultierenden Größe des COIN-Teilchens diktiert,
daß, wenn
das Teilchen zu schwer wird, es nicht länger in Lösung suspendiert bleibt.
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COINs
und mit Metall beschichtete COINs können ferner durch Befestigen
von organischen Molekülen an
der Oberfläche
funktionalisiert werden. Beispielsweise können Gold- und Silberoberflächen mit einem Thiol enthaltenden
organischen Molekül
funktionalisiert werden, wodurch eine organische Thiolschicht erzeugt
wird. Wie in 6A gezeigt, wird ein organisches
Molekül
durch eine bekannte Gold-Thiol-Chemie befestigt. In dem Beispiel
in 6A enthält
das organische Molekül
auch eine Carboxylgruppe an dem Ende, das distal zum Thiol liegt,
zur weiteren Funktionalisierung oder Derivatisierung, wie z.B. einer
Befestigung eines Linkermoleküls,
einer Beschichtung oder Sonde. In 7A wird
Sulfanylessigsäure
an ein COIN mit einer Goldschicht adsorbiert. Die distale Carbonsäuregruppe,
die in 7A gezeigt wird, kann weiter
funktionalisiert werden, wie z.B. mit einem zusätzlichen organischen Molekül, einem
Peptid, einem Protein, einer Nukleinsäure oder einer Sonde. In bestimmten
Ausführungsformen
ist das organische, Thiol enthaltende Molekül ein Molekül, das eine verzweigte oder
gerade Kohlenstoffkette enthält,
die 2 bis etwa 20 Kohlenstoffatome aufweist. In zusätzlichen Ausführungsformen
ist das organische, Thiol enthaltende Molekül ein Polymer, wie beispielsweise
ein Polyethylenglykol, ein Polysaccharid, ein Peptid, das Cystein
enthält,
oder ein Gemisch davon. In weiteren Ausführungsformen ist das organische,
Thiol enthaltende Molekül
in der Lage, ein einziges COIN über
zwei oder mehr Thiolgruppen zu binden. In mehreren nicht begrenzenden
Beispielen kann das Thiol 2,3-Disulfanyl-1-propanol, 3,4-Disulfanyl-1-butanol,
4,5-Disulfanyl-1-pentanol, 4-Amino-2-thiomethyl-butanthiol oder
5-Amino-2-thiomethyl-hexanthiol
sein. Im Allgemeinen weisen verwendbare, Thiol enthaltende, organische
Moleküle
ein Molekulargewicht von weniger als etwa 9.000 auf. Jedoch kann
im Fall von löslichen
Polymeren mit Thiolgruppen, wie Polycystein, Peptide, die Cystein
enthalten, Peptide, die Homocystein enthalten, Polysaccharide, die
Thiolgruppen enthalten, oder Polyethylenglykolpolymere, die Thiolgruppe(n)
enthalten, das Molekulargewicht etwa 10.000 oder weniger betragen.
Das organische, Thiol enthaltende Molekül kann auch ein oder mehr zusätzliche
funktionelle Gruppen enthalten, wie Gruppen, die das Kuppeln mit
einer Sonde ermöglichen.
Nützliche,
zusätzliche,
funktionelle Gruppen schließen
beispielsweise Carboxylgruppen, Ester, Amine, photolabile Gruppen
und Alkohole ein. Außerdem
schließen
geeignete funktionelle Gruppen Hydrazid, Amid, Chlormethyl, Epoxy,
Tosyl und dergleichen ein, die an Moleküle, wie Sonden, durch Reaktionen,
die üblicherweise
im Fachgebiet verwendet werden, gekuppelt werden können, sind
aber nicht darauf begrenzt. Photolabile Gruppen, womit eine funktionelle
Gruppe gemeint ist, die durch Anwenden von elektromagnetischer Strahlung
(üblicherweise
nahes IR, Ultraviolett oder sichtbares Licht) bei einer spezifischen
Wellenlänge
aktiviert werden kann, schließen
beispielsweise die Typen von Gruppen ein, die in M. Aslam und A.
Dent, Bioconjugation: Protein Coupling Techniques for the Biomedical
Sciences, Grove's
Dictionaries, Inc., 301-316 (1998), offenbart werden. Diese funktionellen
Gruppen können
auch nach der Befestigung an einem COIN weiter modifiziert werden,
um reaktivere Spezies für
das Kuppeln zu erzeugen, wie beispielsweise Oxidieren eines Alkohols
zu einem Aldehyd. Verwendbare, Thiol enthaltende Moleküle schließen beispielsweise
Sulfanylessigsäure,
3-Sulfanylpropansäure,
6-Sulfanylhexansäure,
5-Sulfanylhexansäure,
4-Sulfanylhexansäure, 3-Sulfanylpropylacetat,
3-Sulfanyl-1,2-propandiol (1-Thioglycerin), 4-Sulfanyl-2-butanol, 3-Sulfanyl-1-propanol
(3-Mercapto-1-propanol), Ethyl-3-sulfanylpropanoat, Cystein, Homocystein,
2-Aminoethanthiol, 4-Aminobutanthiol, 4-Amino-2-ethyl-butanthiol
und andere ähnliche
organische Moleküle
mit einem Molekulargewicht von etwa 9.000 oder weniger ein. Außerdem kann
die organische Thiolschicht aus Gemischen von verschiedenen, organischen,
Thiol enthaltenden Molekülen
bestehen. Die Gemische von organischen, Thiol enthaltenden Molekülen können Thiole
mit einer zusätzlichen
funktionellen Gruppe, wie eine zur Befestigung einer Sonde, und
Thiole ohne eine zusätzliche
funktionelle Gruppe ebenso wie Gemische von Thiolen, die verschiedene
funktionelle Gruppen enthalten oder aus verschiedenen organischen
Molekülen
bestehen, einschließen.
In einer weiteren Ausführungsform
ist die Thiol enthaltende organische Schicht an einem COIN, das
aus Gold oder Silber besteht, oder einem COIN mit einer Gold- oder
einer Silbermetallschicht befestigt. Die Synthese von organischen Thiolschichten
kann mittels Standardtechniken erfolgen, wie Eingeben der COINs,
die beschichtet werden sollen, in eine wässrige Lösung, die das organische Thiol
enthält.
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In
weiteren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die COINs mit einer Adsorptionsschicht
beschichtet. Die Adsorptionsschicht kann beispielsweise aus einem organischen
Molekül
oder einem Polymer, wie beispielsweise ein Blockcopolymer oder ein
Biopolymer, wie beispielsweise ein Protein, Peptid oder ein Polysaccharid,
bestehen. Die Adsorptionsschicht stabilisiert in einigen Fällen die
COINs und erleichtert die Verringerung oder Verhinderung von weiterer
Aggregation und Ausfällen
aus der Lösung.
Diese Schicht kann auch biokompatible funktionelle Oberflächen zur
Befestigung von Sonden und zur Unterstützung bei der Verhinderung
von nicht spezifischer Bindung an den COIN bereitstellen.
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COINs
können
mit einer Adsorptionsschicht beschichtet werden, die aus einem amphiphilen
Blockcopolymer besteht. Insbesondere können Blockcopolymere, die einen
hydrophoben Bereich und einen hydrophilen Bereich aufweisen, an
der Oberfläche
eines COINs über
hydrophobe Wechselwirkungen adsorbiert werden. Der hydrophile Bereich
des Blockcopolymers hilft bei der Verbreitung des COINs in wässrigen
Medien und kann eine Stelle zum Kuppeln zusätzlicher Moleküle, Schichten
oder Sonden bereitstellen. Die einzelnen Blöcke, die ein Polymermolekül bilden,
können
identisch sein (Homopolymer) oder können verschieden sein (Heteropolymer).
Hydrophile Heteropolymere können
beispielsweise einige Blöcke,
die geladen sind (beispielsweise anionisch), und einige Blöcke, die
ungeladen sind, umfassen. Zumindestens sollte das Copolymer zwei verschiedene
Typen von Blöcken
enthalten, wie beispielsweise AxBy oder AxByAz, wobei A und
B für die
verschiedenen Hetero- oder Homopolymereinheiten (im Fall von Homopolymeren
sind diese Einheiten Monomere) eines Blockcopolymers stehen und
X, Y und Z natürliche
Zahlen sind (ein Diblockcopolymer). Jedoch sind auch Polymere, die
zusätzliche
verschiedene Blöcke
aufweisen, verwendbar, wie beispielsweise AxCyBz, wobei A, B und
C für verschiedene
Hetero- oder Homopolymereinheiten (im Fall von Homopolymeren sind
diese Einheiten Monomere) stehen, aus denen ein Blockcopolymer besteht,
und X, Y und Z natürliche
Zahlen sind (ein Triblockcopolymer). Die Zahl der sich wiederholenden
Einheiten, die jeden der Blöcke
des Blockcopolymers bilden kann gleich oder verschieden sein. Außerdem kann
das Blockcopolymer auch funktionelle Gruppen zur weiteren Modifikation
oder Befestigung von Sonden enthalten. Typischerweise befinden sich
diese funktionellen Gruppen am oder nahe beim distalen Ende des
hydrophilen Abschnitts des Blockcopolymers wegen der Einfachheit
der weiteren Modifikation oder Befestigung von Sonden. Geeignete
funktionelle Gruppen schließen
Carbonsäure,
Ester, Amine, Hydroxyl, Hydrazid, Amid, Chlormethyl, Aldehyd, Epoxy,
Tosyl, Thiol und dergleichen ein, welche an Moleküle, wie
Sonden, durch Reaktionen, die üblicherweise
im Fachgebiet verwendet werden, gekuppelt werden können, sind
aber nicht darauf begrenzt. Ferner kann eine Beschichtung ein Gemisch
von nicht funktionalisierten und funktionalisierten Copolymeren
umfassen, in Abhängigkeit
von der Anwendung und dem Wunsch, die Zahl der Sonden oder anderen
Moleküle,
die an einer COIN-Oberfläche
befestigt sind, anzupassen. Die Bereiche für Gemische von nicht funktionalisierten
und funktionalisierten Blockcopolymeren schließen beispielsweise etwa 106:1 bis etwa 1:106 der
Konzentration von nicht funktionalisiertem zu funktionalisiertem
Blockcopolymer ein. Im Allgemeinen sollte das Blockcopolymer ein
Molekulargewicht von etwa 1.000 bis etwa 1.000.000, vorzugsweise
etwa 1.000 bis etwa 500.000 und stärker bevorzugt etwa 1.000 bis
etwa 100.000 aufweisen. Geeignete hydrophobe Blöcke schließen Polyester, Polystyrole,
Polyethylacrylat, Polybutylacrylat, Poly(propylenoxid) und Poly(ethylenoxid)
ein, sind aber nicht darauf begrenzt. Geeignete hydrophile Blöcke schließen Polyacrylamid/Polyacrylsäure-Copolymere,
Poly(L-aminosäure)n,
Poly(2-methacryloxyethyltrimethylammoniumbromid),
Polystyrolsulfonsäure
und Polystyrol-Polystyrolsulfonsäure-Copolymere
ein, sind aber nicht darauf begrenzt. Beispielsweise kann das Blockcopolymer
ein Poly(L-aminosäure)-block-polyester-block,
Polyglykol-block-poly(L-aminosäure)-block
oder ein Polystyrol-block-polystyrolsulfonsäure-block sein. Zusätzliche
Beispiele schließen
Polystyrol-block-poly(4-vinylpyridin)-block; Polystyrol-block-poly(2-vinylpyridin)-block;
Polystyrol-block-poly(4-vinylphenol)-block; Poly(4-vinylpyridin-block-poly(butylmethacrylat)-block;
Polystyrol-block-poly(maleinsäure)-block;
und Poly(viny-1-chlorid-co-vinylacetat)-block-poly(maleinsäure)-block
ein, sind aber nicht darauf begrenzt. Eine Blockcopolymerschicht
kann auf einem COIN adsorbiert oder ein COIN mit einer Metallschicht
beschichtet sein, wie beispielsweise ein Silber-COIN, das mit einer
Goldschutzschicht beschichtet ist. Eine Blockcopolymeradsorptionsschicht
kann hergestellt werden, indem das Blockcopolymer in einer wässrigen
Lösung,
die die COINs enthält,
gelöst
wird und zugelassen wird, daß das
Blockcopolymer sich mit der Oberfläche der COINs vereinigt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der COIN oder der COIN mit einer Metallschicht mit einer adsorbierten
Protein-Schicht beschichtet. Geeignete Proteine schließen nicht
enzymatische, lösliche
globuläre oder
Faserproteine ein. Bei Anwendungen, bei denen ein molekularer Nachweis
beteiligt ist, sollte das Protein derart gewählt werden, daß es den
Nachweistest nicht stört,
mit anderen Worten, die Proteine sollten nicht auch als konkurrierende
oder störende
Sonden in einem vom Benutzer definierten Test fungieren. Mit nicht
enzymatischen Proteinen sind Moleküle gemeint, die normalerweise
nicht als biologische Katalysatoren fungieren. Beispiele für geeignete
Proteine schließen
Avidin, Streptavidin, Rinderserumalbumin (BSA), Transferrin, Insulin,
Sojabohnenprotein, Casein, Gelatine und dergleichen und Gemische
davon ein. Nun Bezug nehmend auf 7B trägt beispielsweise
eine Schicht von BSA nicht nur zur Stabilität des COINs bei, sondern sie
stellt auch zusätzliche
Mechanismen zur Befestigung von Sonden bereit. Die Rinderserumalbuminschicht
bietet mehrere potentielle funktionelle Gruppen, wie Carbonsäuren, Amine
und Thiole, zur weiteren Funktionalisierung oder Befestigung von
Sonden. Gegebenenfalls kann die Proteinschicht mit EDC oder mit
Glutaraldehyd, gefolgt von Reduktion mit Natriumborhydrid, vernetzt
werden.
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In
zusätzlichen
Ausführungsformen
wird ein COIN oder ein mit Metall beschichteter COIN mit einer löslichen
polymeren Adsorptionsschicht beschichtet. Im Allgemeinen sollte
das lösliche
Polymer ein Molekulargewicht von etwa 1.000 bis etwa 1.000.000,
vorzugsweise etwa 1.000 bis etwa 500.000 und stärker bevorzugt etwa 1.000 bis
etwa 100.000 aufweisen. Beispielsweise schließen geeignete polymere Adsorptionsschichten Polyacrylamid,
teilweise hydrolysiertes Polyacrylamid, Polyacrylsäure, Polyacrylamid-Acrylsäure-Copolymere, Polybutadien-Maleinsäure-Copolymere,
Polyglykol-poly(L-aminosäure)-Copolymere,
Polyethylenimin (verzweigt oder unverzweigt), PEG-PE (Polyethylenglykol-Phosphoethanolamin),
Poly(L-lysinhydrobromid), PGUA (Polygalacturonsäure) oder Alginsäure ein.
Wie in 7C gezeigt, wird eine Polyacrylsäureschicht
auf ein COIN adsorbiert und stellt eine funktionelle Carbonsäuregruppe
zur weiteren Derivatisierung oder Befestigung von Sonden durch beispielsweise
EDC-Kupplung bereit. 7D zeigt eine PEG-PE-Schicht,
die auf den COIN adsorbiert ist. Eine Polymeradsorptionsschicht
kann hergestellt werden, indem das Polymer in einer wässrigen
Lösung,
die COINs enthält,
gelöst
wird und zugelassen wird, daß das
Polymer sich mit der Oberfläche
der COINs vereinigt.
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Als
eine Alternative zu metallischen Schutzschichten oder zusätzlich zu
metallischen Schutzschichten können
COINs mit einer Schicht aus Siliciumdioxid beschichtet werden. Die
Abscheidung von Siliciumdioxid wird aus einer übersättigten Siliciumdioxidlösung initiiert,
gefolgt von Wachstum einer Siliciumdioxidschicht durch mit Ammoniak
katalysierte Hydrolyse von Tetraethylorthosilicat (TEOS). Nun Bezug
nehmend auf 6B können COINs mit Siliciumdioxid
beschichtet und beispielsweise mit einer Gruppe, die ein organisches Amin
enthält,
funktionalisiert werden. Wie in 8 gezeigt,
kann ein Silber-COIN oder mit Silber oder Gold beschichteter COIN
mit einer Schicht aus Siliciumdioxid mittels der Vorgehensweise
beschichtet werden, die in V. V. Hardikar und E. Matijevic, J. Colloid
Interface Science, 221:133-136 (2000), beschrieben ist. Außerdem werden
die mit Siliciumdioxid beschichteten COINs einfach unter Verwendung
von Siliciumdioxidstandardchemie funktionalisiert. Beispielsweise
kann ein mit Siliciumdioxid beschichteter COIN mit (3-Aminopropyl)triethoxysilan
derivatisiert werden, wodurch sich ein mit Siliciumdioxid beschichteter
COIN ergibt, der eine Amingruppe zur weiteren Beschichtung, Schichtenbildung,
Modifikation oder Befestigung von Sonden liefert. Siehe beispielsweise
C. Wong, J. Burgess, A. Ostafin, „Modifying the Surface Chemistry
of Silica Nano-Shells for Immunoassays", Journal of Young Investigators, 6:1
(2002), und Z. Ye, M. Tan, G. Wang, J. Yuan, „Preparation, Characterization,
and Time-Resolved Fluorometric Application of Silica-Coated Terbium(III)
Fluorescent Nanoparticles",
Anal. Chem., 76:513 (2004). Zusätzliche
Schichten oder Beschichtungen, die auf eine Siliciumdioxidbeschichtung
geschichtet werden können,
schließen
die Beschichtungen und Schichten ein, die hier veranschaulicht werden.
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In
alternativen Ausführungsformen
können
COINs oder mit Metall beschichtete COINs mit Hämatit (Fe2O3) beschichtet werden. Die Hämatitbeschichtung
kann eine Beschichtung aus Eisenoxidteilchen umfassen. Positiv geladene
Hämatitteilchen
beschichten Silber-COLNs beispielsweise durch Coulomb-Wechselwirkungen.
Mit Hämatit
beschichtete COINs können
weiter mit zusätzlichen
Beschichtungen funktionalisiert werden. Beispielsweise neigen Beschichtungen,
die funktionelle Carbonsäuregruppen
aufweisen, dazu, sich an den Hämatitteilchen
zu befestigen. Beispielsweise kann ein mit Hämatit beschichteter COIN weiter
mit einer Beschichtung aus Polyacrylsäure, PGUA (Polygalacturonsäure) oder
Alginsäure
modifiziert werden.
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In
anderen Ausführungsformen
können
COINs eine organische Schicht umfassen. Diese organische Schicht
kann über
einer anderen Schicht liegen, wie z.B. einer Metallschicht, einer
Siliciumdioxidschicht oder einer Hämatitschicht. Typischerweise
werden diese Typen von Nanoclustern hergestellt, indem organische Verbindungen
kovalent an der Oberfläche
der Metallschicht befestigt werden. Die kovalente Befestigung einer organischen
Schicht an der metallischen Schicht kann auf vielen Wegen erreicht
werden, die dem Fachmann bekannt sind, wie beispielsweise durch
Thiol-Metall-Bindungen. Eine organische Schicht kann auch verwendet werden,
um kolloidale Stabilität
und funktionelle Gruppen zur weiteren Modifikation bereitzustellen.
Die organische Schicht ist gegebenenfalls vernetzt, um eine stärker vereinheitlichte
Beschichtung zu bilden. Wie in 9 gezeigt,
wird eine beispielhafte organische Schicht durch eine Adsorption
einer mit Octylamin modifizierten Polyacrylsäure auf COINs hergestellt,
wobei die Adsorption durch die positiv geladenen Amingruppen erleichtert
wird. Die Carboxylgruppen des Polymers werden dann mit einem geeigneten
Mittel, wie Lysin, (1,6)-Diaminoheptan oder dergleichen, vernetzt.
Nicht umgesetzte Carboxylgruppen können zur weiteren Derivatisierung
oder Befestigung von Sonden, wie z.B. durch EDC-Kupplung, verwendet
werden.
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Ferner
können
die Metall- und organischen Beschichtungen in verschiedenen Kombinationen überlagert
werden, wodurch den COINs die gewünschten Eigenschaften verliehen
werden. Beispielsweise können Silber-COINs
zuerst mit einer Goldschicht beschichtet werden, um das reaktivere
Silber vor einem Auftragen einer Adsorptionsschicht oder Siliciumdioxid-
oder organischen Beschichtung zu schützen. Selbst wenn die äußere Schicht
porös ist,
schirmt die innere Goldschicht die COINs vor einem chemischen Angriff
durch verschiedene Verbindungen ab, die beispielsweise in einer
Probe, die getestet wird, vorhanden sein können. Ein weiteres Beispiel
ist es, eine Adsorptionsschicht auf eine Siliciumdioxid- oder Goldschicht
aufzutragen, um für zusätzliche
kolloidale Stabilität
zu sorgen.
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Die
COINs der vorliegenden Erfindung können als empfindliche Reporter
zur Verwendung in einem auf Fluid basierenden Nachweis von molekularen
Analyten und auch beim hochgradig parallelen Nachweis von Analyten
funktionieren. Ein Satz von COINs kann erzeugt werden, bei dem jedes
Element des Satzes eine Raman-Signatur aufweist, die für den Satz
einzigartig ist. Alle Typen von COINs, die vorstehend erläutert wurden,
können
zum Nachweis von Analyten verwendet werden. Im Allgemeinen bestehen
COINs aus Clustern von Metallteilchen, die Raman-aktive Verbindungen
umfassen. Beispielsweise kann der mittlere Durchmesser der COINs
im Bereich von etwa 20 nm bis etwa 200 nm liegen. COINs können auch
zu größeren Clustern
aggregiert sein, deren mittlerer Durchmesser im Bereich von etwa
30 bis etwa 200 nm, etwa 40 bis etwa 200 nm oder 50 bis etwa 150
nm liegt.
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COINs
können
durch eine Sonde, die an dem COIN befestigt ist, an den molekularen
Analyten komplexiert werden. Eine organische Schicht an dem COIN
ist zur kovalenten Befestigung von Sonden besonders nützlich.
Im Allgemeinen ist eine Sonde ein Molekül, das in der Lage ist, einen
Analyten spezifisch zu binden, und in bestimmten Ausführungsformen
sind beispielhafte Sonden Antikörper,
Antigene, Polynukleotide, Oligonukleotide, Kohlenhydrate, Proteine,
Cofaktoren, Rezeptoren, Liganden, Peptide, Inhibitoren, Aktivatoren, Hormone,
Cytokine und dergleichen. Beispielsweise kann der Analyt ein Protein
sein, und der COIN wird an den Analyten durch einen Antikörper, der
spezifisch den betreffenden Proteinanalyten erkennt, komplexiert.
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In
einigen Ausführungsformen
ist eine Sonde ein Antikörper.
Wie hier verwendet, wird der Begriff Antikörper in seinem weitesten Sinn
verwendet, wobei er polyklonale und monoklonale Antikörper ebenso
wie Antigen bindende Fragmente derartiger Antikörper einschließt. Ein
Antikörper,
der in der vorliegenden Erfindung verwendbar ist, oder ein Antigen
bindendes Fragment davon ist dadurch gekennzeichnet, daß es beispielsweise
eine spezifische bindende Aktivität für ein Epitop eines Analyten
aufweist. Ein Antikörper
schließt
beispielsweise natürlich
vorkommende Antikörper
ebenso wie nicht natürlich
vorkommende Antikörper
ein, welche beispielsweise Einkettenantikörper, chimärische, bifunktionelle und
humanisierte Antikörper
ebenso wie Antigen bindende Fragmente davon einschließen. Solche
nicht natürlich
vorkommenden Antikörper
können
unter Verwendung der Festphasen-Peptidsynthese
aufgebaut werden, können
rekombinant hergestellt werden oder können beispielsweise durch Screening
von kombinatorischen Bibliotheken, die variable schwere Ketten und variable
leichte Ketten umfassen, erhalten werden. Diese und andere Verfahren
zum Herstellen von beispielsweise chimärischen, humanisierten, CDR-grafted,
Einketten- und bifunktionellen Antikörpern sind Fachleuten bekannt.
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Der
Begriff umfaßt
spezifisch oder eine spezifische Bindungsaktivität, wenn er in Bezug auf einen
Antikörper
verwendet wird, bedeutet, daß eine
Wechselwirkung des Antikörpers
und eines speziellen Epitops eine Dissoziationskonstante von mindestens
etwa 1 × 10–6,
im Allgemeinen mindestens etwa 1 × 10–7, üblicherweise mindestens
etwa 1 × 10–8 und
insbesondere von mindestens etwa 1 × 10–9 oder
1 × 10–10 oder
weniger aufweist. Als solche werden Fab-, F(ab')2-, Fd- und Fv-Fragmente eines Antikörpers, die
die spezifische Bindungsaktivität
für ein
Epitop eines Antigens beibehalten, innerhalb der Definition eines
Antikörpers
eingeschlossen.
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Der
Begriff Ligand impliziert einen natürlich vorkommenden, spezifischen
Bindungspartner eines Rezeptors, einen synthetischen spezifischen
Bindungspartner eines Rezeptors oder ein passendes Derivat der natürlichen
oder synthetischen Liganden. Wie für den Fachmann klar ist, kann
ein Molekül
(oder makromolekularer Komplex) sowohl ein Rezeptor als auch ein
Ligand sein. Im Allgemeinen wird der Bindungspartner mit einem kleineren
Molekulargewicht als der Ligand bezeichnet, und der Bindungspartner
mit einem größeren Molekulargewicht
wird als ein Rezeptor bezeichnet.
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Mit
Analyt ist ein beliebiges Molekül
oder Verbindung gemeint. Ein Analyt kann in der festen, flüssigen, gasförmigen oder
Dampfphase sein. Mit gasförmigem
oder Dampfphasenanalyt ist ein Molekül oder Verbindung gemeint,
das beispielsweise im Headspace einer Flüssigkeit, in der Umgebungsluft,
in einer Atemprobe, in einem Gas oder als eine Verunreinigung in
beliebigen der vorstehenden vorhanden ist. Es ist klar, daß der physikalische
Zustand der Gas- oder
Dampfphase beispielsweise durch Druck, Temperatur ebenso wie durch Beeinflussen
der Oberflächenspannung
einer Flüssigkeit
durch das Vorhandensein von oder die Zugabe von Salzen verändert werden
kann.
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Der
Analyt kann aus einem Element eines spezifischen Bindungspaars (sbp)
bestehen und kann ein Ligand sein, der einwertig (monoepitop) oder
mehrwertig (polyepitop), üblicherweise
Antigen oder Hapten ist, und ist eine einzige Verbindung oder mehrere
Verbindungen, welche sich mindestens eine gemeinsame epitope oder
determinante Stelle teilen. Der Analyt kann sich von einer Zelle,
wie Bakterien, oder einer Zelle, die ein Blutgruppenantigen trägt, wie
A, B, D usw., oder einem HLA-Antigen oder einem Mikroorganismus,
beispielsweise Bakterium, Pilz, Protozoon, Prion oder Virus, ableiten.
In bestimmten Gesichtspunkten der Erfindung ist der Analyt geladen.
Ein biologischer Analyt kann beispielsweise ein Protein, ein Kohlenhydrat
oder eine Nukleinsäure
sein.
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Ein
Element eines spezifischen Bindungspaars (sbp-Mitglied) ist eines
von zwei verschiedenen Molekülen,
das eine Fläche
an der Oberfläche
oder in einem Hohlraum aufweist, welche spezifisch daran das andere
Molekül
bindet und dadurch als komplementär zu einer speziellen räumlichen
und polaren Organisation des anderen Moleküls definiert ist. Die Elemente
des spezifischen Bindungspaars werden als Ligand und Rezeptor (Antiligand)
oder Analyt und Sonde bezeichnet. Deshalb ist eine Sonde ein Molekül, das spezifisch
einen Analyten bindet. Diese sind üblicherweise Elemente eines
immunologischen Paars, wie Antigen-Antikörper, auch wenn andere spezifische
Bindungspaare, wie Biotin-Avidin, Hormone-Hormonrezeptoren, IgG-Protein A, Polynukleotidpaare,
wie DNA-DNA, DNA-RNA und dergleichen keine immunologischen Paare
sind, aber von der Erfindung und der Definition von sbp-Vertreter
umfaßt
sind.
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Eine
spezifische Bindung ist die spezifische Erkennung eines von zwei
verschiedenen Molekülen durch
das andere verglichen mit einer wesentlich geringeren Erkennung
durch andere Moleküle.
Im Allgemeinen weisen die Moleküle
Flächen
an ihren Oberflächen
oder in Hohlräumen
auf, die die spezifische Erkennung zwischen den zwei Molekülen bewirken.
Beispielhaft für
eine spezifische Bindung sind Antikörper-Antigen-Wechselwirkungen,
Enzym-Substrat-Wechselwirkungen,
Polynukleotidhybridisierungswechselwirkungen und so fort. Eine nicht
spezifische Bindung ist eine nicht kovalente Bindung zwischen Molekülen, die
von spezifischen Oberflächenstrukturen
verhältnismäßig unabhängig ist.
Eine nicht spezifische Bindung kann von mehreren Faktoren herrühren, schließlich hydrophober
Wechselwirkungen zwischen Molekülen.
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In
einigen Ausführungsformen
kann die organische Schicht eine Polynukleotidsonde umfassen. Eine COIN-markierte
Oligonukleotidsonde kann bei einer Hybridisierungsreaktion verwendet
werden, um ein Zielpolynukleotid nachzuweisen. Polynukleotid wird
hier in weitem Sinne in der Bedeutung einer Sequenz von Desoxyribonukleotiden
oder Ribonukleotiden, die über
eine Phosphodiesterbindung miteinander verknüpft sind, verwendet. Im Allgemeinen
ist ein Oligonukleotid, das als eine Sonde oder Primer verwendbar
ist, die selektiv an einer gewählten
Nukleotidsequenz hybridisiert, mindestens etwa 10 Nukleotide lang, üblicherweise mindestens
etwa 15 Nukleotide lang, beispielsweise zwischen etwa 15 und etwa
50 Nukleotiden lang. Polynukleotidsonden sind besonders nützlich zum
Nachweisen komplementärer
Polynukleotide in einer biologischen Probe und können auch zum DNA-Sequenzieren
durch Paaren einer bekannten Polynukleotidsonde und eines bekannten
Raman-aktiven Signals verwendet werden, welches aus einer Kombination
von Raman-aktiven organischen Verbindungen, wie hier beschrieben,
gebildet ist.
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Ein
Polynukleotid kann RNA oder DNA sein und kann ein Gen oder ein Teil
davon, eine cDNA, eine synthetische Polydesoxyribonukleinsäuresequenz
oder dergleichen sein und kann einsträngig oder doppelsträngig sowie
ein DNA/RNA-Hybrid sein. In verschiedenen Ausführungsformen kann ein Polynukleotid,
das ein Oligonukleotid (beispielsweise eine Sonde oder einen Primer)
umfaßt,
Nukleosid- oder Nukleotidanaloga oder eine andere Grundgerüstbindung
als eine Phosphodiesterbindung umfassen. Im Allgemeinen sind die Nukleotide,
die ein Polynukleotid umfassen, natürlich vorkommende Desoxyribonukleotide,
wie Adenin, Cytosin, Guanin oder Thymin, die mit 2'-Desoxyribose verknüpft sind,
oder Ribonukleotiden, wie Adenin, Cytosin, Guanin oder Uracil, verknüpft mit
Ribose. Jedoch kann ein Polynukleotid oder Oligonukleotid auch Nukleotidanaloga
enthalten, einschließlich
nicht natürlich
vorkommender synthetischer Nukleotide oder modifizierter natürlich vorkommender
Nukleotide. Ein Beispiel für
eine oligomere Verbindung oder ein Oligonukleotidmimetikum, von
dem gezeigt wurde, daß es
gute Hybridisierungseigenschaften aufweist, wird als eine Peptidnukleinsäure (PNA)
bezeichnet. Bei PNA-Verbindungen wird das Zuckergrundgerüst eines
Oligonukleotids durch ein Amid enthaltendes Grundgerüst ersetzt,
beispielsweise ein Aminoethylglycingrundgerüst. Bei diesem Beispiel werden
die Nukleobasen erhalten und direkt oder indirekt an ein Aza-Stickstoffatom
des Amidteils des Grundgerüsts
gebunden. PNA-Verbindungen
werden beispielsweise in Nielsen et al., Science, 254:1497-15 (1991)
offenbart.
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Die
kovalente Bindung, die die Nukleotide eines Polynukleotids verknüpft, ist
im Allgemeinen eine Phosphodiesterbindung. Jedoch kann die kovalente
Bindung auch eine beliebige aus einer Anzahl anderer Typen von Bindungen
sein, einschließlich
einer Thiodiesterbindung, einer Phosphorothioatbindung, einer peptidartigen
Amidbindung oder jeder anderen Bindung, die Fachleuten als verwendbar
zum Verknüpfen
von Nukleotiden bekannt sind, um synthetische Polynukleotide herzustellen.
Das Integrieren von nicht natürlich
vorkommenden Nukleotidanaloga oder -bindungen, die die Nukleotide
oder Analoga verknüpfen,
kann besonders nützlich
sein, wo das Polynukleotid einer Umgebung ausgesetzt werden soll,
die eine nukleolytische Aktivität enthalten
kann, einschließlich
beispielsweise eines Gewebekulturmediums oder bei Verabreichung
an einen lebenden Patienten, da die modifizierten Polynukleotide
weniger anfällig
für eine
Degradation sein können.
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Die
Nanoteilchen der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um das
Vorhandensein eines speziellen Zielanalyten nachzuweisen, beispielsweise
eines Proteins, Enzyms, Polynukleotids, Kohlenhydrats, Antikörpers oder
Antigens. Die Nanoteilchen können
auch verwendet werden, um biologische Wirkstoffe zu screenen, wie
Kandidaten für
Arzneistoffe, zum Binden an ein spezielles Ziel oder um Mittel,
wie Schadstoffe, nachzuweisen. Wie vorstehend erläutert kann
jeder Analyt, für
den ein Sondenanteil wie ein Peptid, Protein oder Aptamer, entworfen
werden kann, in Kombination mit den offenbarten Nanoteilchen verwendet
werden.
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Die
mehrwertigen Ligandanalyten sind normalerweise Poly(aminosäuren), wie
z.B. Polypeptide und Proteine, Polysaccharide, Nukleinsäuren und
Kombinationen davon. Solche Kombinationen schließen Komponenten von Bakterien,
Viren, Chromosomen, Genen, Mitochondrien, Zellkernen, Zellmembranen
und dergleichen ein.
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Größtenteils
weisen die polyepitopischen Ligandanalyten, auf die die vorliegende
Erfindung angewendet werden kann, ein Molekulargewicht von mindestens
etwa 5.000, üblicher
mindestens etwa 10.000 auf. In der Kategorie der Poly(aminosäuren) liegt
das Molekulargewicht der betreffenden Poly(aminosäuren) im
Allgemeinen bei etwa 5.000 bis 5.000.000, üblicher bei etwa 20.000 bis
1.000.000; unter den betreffenden Hormonen liegen die Molekulargewichte üblicherweise
im Bereich von etwa 5.000 bis 60.000.
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Molekulare
Analyten schließen
Antikörper,
Antigene, Polynukleotide, Oligonukleotide, Proteine, Enzyme, Polypeptide,
Polysaccharide, Cofaktoren, Rezeptoren, Liganden und dergleichen
ein. Der Analyt kann ein Molekül
sein, das sich direkt in einer Probe, wie z.B. ein Körperfluid
von einem Wirt, findet. Die Probe kann direkt untersucht werden
oder kann vorbehandelt werden, um den Analyten leichter nachweisbar
zu machen. Weiterhin kann der betreffende Analyt bestimmt werden,
indem ein Mittel, das als Beweis für den betreffenden Analyten
dient, nachgewiesen wird, wie z.B. ein Element eines spezifischen
Bindungspaars, das zu dem betreffenden Analyten komplementär ist, dessen
Vorhandensein nur nachgewiesen wird, wenn der betreffende Analyt
in einer Probe vorhanden ist. Somit wird das Mittel, das für den Analyten
als Beweis dient, zum Analyten, der in einem Test nachgewiesen wird.
Das Körperfluid
kann beispielsweise Urin, Blut, Plasma, Serum, Speichel, Sperma,
Stuhlgang, Sputum, Zerebrospinalfluid, Tränen, Mucus und dergleichen
sein. Verfahren zum Nachweisen von Zielnukleinsäuren sind zum Nachweis von
Infektionserregern in einer klinischen Probe, Nachweis eines Verstärkungsprodukts,
das aus einer genomischen DNA oder RNA oder Boten-RNA abgeleitet ist, oder
Nachweis eines Gen-(cDNA) einschubs in einem Klon verwendbar. Der
Nachweis der spezifischen Raman-Label auf der eingefangenen, COIN-markierten
Oligonukleotidsonde identifiziert die Nukleotidsequenz der Oligonukleotidsonde,
welche wiederum Informationen bezüglich der Nukleotidsequenz
des Zielpolynukleotids liefert.
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Außerdem kann
das Nachweisziel jeder Typ von tierischer oder pflanzlicher Zelle
oder einzellige Organismus sein. Beispielsweise kann eine tierische
Zelle eine Säugetierzelle
sein, wie eine Immunzelle, eine Krebszelle, eine Zelle, die ein
Blutgruppenantigen, wie A, B, D usw. oder ein HLA-Antigen trägt, oder
eine von Viren infizierte Zelle. Ferner kann die Zielzelle ein Mikroorganismus
sein, beispielsweise ein Bakterium, Algen oder Protozoon. Das Molekül, das von
der Sonde gebunden wird, ist auf der Oberfläche der Zelle vorhanden, und
die Zelle wird durch das Vorhandensein eines bekannten Oberflächenmerkmals
(Analyt) durch die Komplexierung eines COINs mit dem Zielzellen-Oberflächenmerkmal
nachgewiesen. Im Allgemeinen können
Zellen auf ein oder mehrere Oberflächenmerkmale hin durch die
Komplexierung mindestens eines einzigartig markierten COINs mit
einem bekannten Oberflächenmerkmal
einer Zielzelle analysiert werden. Zusätzliche Oberflächenmerkmale
können
durch die Komplexierung eines anders markierten COINs mit einem
zweiten bekannten Oberflächenmerkmal
der Zielzelle oder die Komplexierung zweier anders markierter COINs
mit einem zweiten und dritten Oberflächenmerkmal und so weiter nachgewiesen
werden. Eine oder mehrere Zellen können auf das Vorhandensein
eines Oberflächenmerkmals
hin durch die Komplexierung eines einzigartig markierten COINs mit
einem bekannten Oberflächenmerkmal
einer Zielzelle analysiert werden.
-
Zellenoberflächenziele
umfassen Moleküle,
die sich befestigt an oder vorspringend von der Oberfläche einer
Zelle finden, wie Proteine, einschließlich Rezeptoren, Antikörper und
Glykoproteine, Lecithine, Antigene, Peptide, Fettsäuren und
Kohlenhydrate. Der zelluläre
Analyt kann sich beispielsweise direkt in einer Probe finden, wie
z.B. Fluid aus einem Zielorganismus. Die Probe kann direkt untersucht
werden oder kann vorbehandelt sein, um den Analyten leichter nachweisbar
zu machen. Das Fluid kann beispielsweise Urin, Blut, Plasma, Serum,
Speichel, Sperma, Stuhlgang, Sputum, Zerebrospinalfluid, Tränen, Mucus
und dergleichen sein. Die Probe kann auch beispielsweise Gewebe
aus einem Zielorganismus sein.
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Im
Allgemeinen können
Sonden an mit Metall beschichteten COINs durch Adsorption der Sonde
an der COIN-Oberfläche
befestigt werden. Alternativ können
COINs mit Sonden durch eine Biotin-Avidin-Kupplung gekuppelt werden.
Beispielsweise kann Avidin oder Streptavidin (oder ein Analogon
davon) an die Oberfläche
des COINs adsorbiert und eine mit Biotin modifizierte Sonde mit
der mit Avidin oder Streptavidin modifizierten Oberfläche in Kontakt
gebracht werden, wodurch sich eine Biotin-Avidin-(oder Biotin-Streptavidin-)Verknüpfung bildet.
Wie vorstehend erläutert,
können
gegebenenfalls Avidin oder Streptavidin in Kombination mit einem
weiteren Protein, wie BSA, adsorbiert und/oder gegebenenfalls vernetzt
werden. Außerdem können bei
COINs, die eine funktionelle Schicht aufweisen, die eine funktionelle
Carbonsäure-
oder Amingruppe umfaßt,
Sonden, die eine entsprechende funktionelle Amin- oder Carbonsäuregruppe
aufweisen, durch wasserlösliche
Carbodiimid-Kupplungsreagenzien,
wie EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid), gekuppelt
werden, das funktionelle Carbonsäuregruppen
mit Amingruppen kuppelt. Ferner können funktionelle Schichten
und Sonden bereitgestellt werden, die reaktive Gruppen, wie Ester,
Hydroxyl, Hydrazid, Amid, Chlormethyl, Aldehyd, Epoxy, Tosyl, Thiol
und dergleichen, besitzen, welche durch Verwendung von Kupplungsreaktionen,
die normalerweise im Fachgebiet verwendet werden, verbunden werden
können.
Beispielsweise stellt M. Aslam und A. Dent, Bioconjugation: Protein
Coupling Techniques for the Biomedical Sciences, Grove's Dictionaries, Inc.,
(1998), zusätzliche
Verfahren zum Kuppeln von Biomolekülen bereit, wie beispielsweise
Thiol-Maleimid-Kupplungsreaktionen, Amin-Carbonsäure-Kupplungsreaktionen, Amin-Aldehyd-Kupplungsreaktionen,
Biotin-Avidin-(und Derivate) Kupplungsreaktionen und Kupplungsreaktionen,
an denen Amine und photoaktivierbare heterobifunktionelle Reagenzien
beteiligt sind.
-
Nukleotide,
die an einer Vielzahl von Tags befestigt sind, können kommerziell erhalten (beispielsweise von
Molecular Probes, Eugene, OR; Quiagen (Operon), Valencia, CA; und
IDT (Integrated DNA Technologies), Coralville, IA) und in Oligonukleotide
oder Polynukleotide integriert werden. Oligonukleotide können unter
Verwendung von im Handel erhältlichen
Oligonukleotidsynthetisierern (beispielsweise Applied Biosystems,
Foster City, CA) hergestellt werden. Außerdem können modifizierte Nukleotide
unter Verwendung bekannter Reaktionen synthetisiert werden, wie
beispielsweise diejenigen, die in P. Nelson, R. Sherman-Gold, und
R. Leon, „A New
and Versatile Reagent for Incorporating Multiple Primary Aliphatic
Amines into Synthetic Oligonucleotides", Nucleic Acids Res., 17:7179-7186 (1989)
und B. Connolly, P. Rider, „Chemical
Synthesis of Oligonucleotides Containing a Free Sulfhydryl Group
and Subsequent Attachment of Thiol Specific Probes", Nucleic Acids Res.,
13:4485-4502 (1985) offenbart werden. Alternativ können Nukleotidvorstufen,
die verschiedene reaktive Gruppen, wie Biotin-, Hydroxyl-, Sulfhydryl-,
Amino- oder Carboxylgruppen, enthalten, gekauft werden. Nach der
Oligonukleotidsynthese können
COIN-Labels unter Verwendung von Standardchemie befestigt werden.
Oligonukleotide mit jeder gewünschten
Sequenz mit oder ohne reaktive Gruppen zur COIN-Befestigung können auch
von einer breiten Vielzahl von Quellen gekauft werden (beispielsweise
Midland Certified Reagents, Midland, TX).
-
Sonden,
wie Polysaccharide, können
an COINs beispielsweise durch Verfahren befestigt werden, die in
M. Aslam und A. Dent, Bioconjugation: Protein Coupling Techniques
for the Biomedical Sciences, Grove's Dictionaries, Inc., 229, 254 (1998),
offenbart werden. Solche Verfahren umfassen Periodat-Oxidationskupplungsreaktionen
und Bis-succinimidester-Kupplungsreaktionen,
sind aber nicht darauf begrenzt.
-
Nachweis des
Raman-Signals
-
(0069]
Eine Vielzahl von Techniken kann verwendet werden, um COINs zu analysieren.
Solche Techniken schließen
beispielsweise kernmagnetische Resonanzspektroskopie (NMR), Photonenkorrelationsspektroskopie
(PCS), IR, Oberflächenplasmaresonanz
(SPR), XPS, Rastersondenmikroskopie (SPM), SEM, TEM, Atomabsorptionsspektroskopie,
Elementaranalyse, UV-Vis, Fluoreszenzspektroskopie und dergleichen
ein.
-
Bei
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung kann das Raman-Spektrometer Teil einer
Nachweiseinheit sein, die entworfen ist, um Nanoteilchen der vorliegenden
Erfindung durch Raman-Spektroskopie nachzuweisen und zu quantifizieren.
Verfahren zum Nachweis von Raman-markierten Analyten, wie beispielsweise Nukleotiden,
unter Verwendung von Raman-Spektroskopie
sind im Fachgebiet bekannt. (Siehe beispielsweise die US-Patentschriften
Nrn. 5,306,403; 6,002,471; 6,174,677). Varianten der oberflächenverstärkten Raman-Spektroskopie
(SERS), oberflächenverstärkten Resonanz-Raman-Spektroskopie
(SERRS) und kohärenten
Anti-Stokes-Raman-Spektroskopie
(CARS) wurden offenbart.
-
Ein
nicht begrenzendes Beispiel für
eine Raman-Nachweiseinheit wird in der US-Patentschrift Nr. 6,002,471 offenbart.
Ein Anregungsstrahl wird entweder mit einem frequenzverdoppelten
Nd:YAG-Laser bei einer Wellenlänge
von 532 nm oder einem frequenzverdoppelten Ti:Saphir-Laser bei einer
Wellenlänge
von 365 nm generiert. Gepulste Laserstrahlen oder kontinuierliche
Laserstrahlen können
verwendet werden. Der Anregungsstrahl durchläuft eine konfokale Optik und
ein Mikroskopobjektiv und wird auf die Flußbahn und/oder die Durchflußzelle fokussiert.
Das Raman-Emissionslicht von den markierten Nanoteilchen wird durch
das Mikroskopobjektiv und die konfokalen Optiken gesammelt und zu
einem Monochromator zur spektralen Trennung gekoppelt. Die konfokale
Optik schließt
eine Kombination aus dichroitischen Filtern, Sperrfiltern, konfokalen
Lochblenden, Linsen und Spiegeln zum Verringern des Untergrundsignals
ein. Sowohl eine Standardvollfeldoptik als auch eine konfokale Optik
können
verwendet werden. Das Raman-Emissionssignal wird von einem Raman-Detektor
detektiert, welcher eine Avalanche-Photodiode umfaßt, die
mit einem Computer zum Zählen
und Digitalisieren des Signals verbunden ist.
-
Ein
weiteres Beispiel für
eine Raman-Detektionseinheit wird in der US-Patentschrift Nr. 5,306,403
offenbart, das ein Spex Modell 1403 Doppelgitterspektrophotometer
mit einer Galliumarsenid-Photomultiplierröhre (RCA Model C31034 oder
Burle Industries Model C3103402), das im Einzelphotonen-Zählmodus
betrieben wird, einschließt.
Die Anregungsquelle umfaßt
einen 514,5 nm-Linien-Argon-Ionenlaser von SpectraPhysics, Modell
166, und eine 647,1 nm-Linie eines Krypton-Ionenlasers (Innova 70,
Coherent).
-
Alternative
Anregungsquellen umfassen einen Stickstofflaser (Laser Science Inc.)
bei 337 nm und einen Helium-Cadmium-Laser (Liconox) bei 325 nm (US-Patentschrift
Nr. 6,174,677), eine Leuchtdiode, einen Nd:YLF-Laser, und/oder verschiedene
Ionenlaser und/oder Farbstofflaser. Der Anregungsstrahl kann mit
einem Bandpassfilter (Corion) spektral gereinigt werden und kann
auf die Flußbahn
und/oder Durchflußzelle
unter Verwendung einer 6X-Objektivlinse
(Newport, Model L6X) fokussiert werden. Die Objektivlinse kann verwendet
werden, um sowohl die Raman-aktiven organischen Verbindungen der
COINs anzuregen als auch um das Raman-Signal zu sammeln, indem ein
holographischer Strahlaufteiler (Kaiser Optical Systems, Inc., Model HB
647-26N18) verwendet wird, wodurch eine rechtwinklige Geometrie
für den
Anregungsstrahl und das emittierte Raman-Signal erzeugt wird. Ein
holographischer Kerbfilter (Kaiser Optical Systems, Inc.) kann verwendet werden,
um die Rayleigh-Streustrahlung zu verringern. Alternative Raman-Detektoren
umfassen einen ISA HR-320
Spektrographen, der mit einem Nachweissystem mit rotverstärktem intensiviertem
ladungsgekoppeltem Bauelement (RE-ICCD) (Princeton Instruments)
ausgerüstet
ist. Andere Typen von Detektoren können verwendet werden, wie
Fourier-Transform-Spektrographen (basierend auf Michelson-Interferometeren), CID-Vorrichtungen
(charged injection device), Photodiodenarrays, InGaAs-Detektoren,
elektronen-vervielfachtes CCD, intensiviertes CCD und/oder Phototransistorarrays.
-
Jede
geeignete Form oder Konfiguration der Raman-Spektroskopie oder verwandten
Techniken, die im Fachgebiet bekannt sind, können zum Nachweis der Nanoteilchen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, einschließlich von
und nicht beschränkt
auf normale Raman-Streuung, Resonanz-Raman-Streuung, oberflächenverstärkte Raman-Streuung,
oberflächenverstärkte Resonanz-Raman-Streuung,
kohärente
Anti-Stokes-Raman-Spektroskopie (CARS), stimulierte Raman-Streuung,
inverse Raman-Spektroskopie, stimulierte Verstärkungs-Raman-Spektroskopie, Hyper-Raman-Streuung,
molekulare optische Laserprüfer
(MOLE) oder Raman-Mikrosonde oder Raman-Mikroskopie oder konfokale
Raman-Mikrospektrometrie, dreidimensionales oder Raster-Raman, Raman-Sättigungsspektroskopie,
zeitaufgelöstes
Resonanz-Raman, Raman-Entkopplungsspektroskopie oder UV-Raman-Mikroskopie.
-
BEISPIEL 1
-
Überlegungen zur Synthese
-
Chemische
Reagenzien: Biologische Reagenzien, einschließlich Anti-IL-2- und Anti-IL-8-Antikörper wurden
von BD Biosciences Inc. gekauft. Die Einfangantikörper waren
monoklonale Antikörper,
die von Mäusen
erzeugt wurden. Die Nachweisantikörper waren polyklonale Antikörper, die
von Mäusen
erzeugt und mit Biotin konjugiert waren. Wässrige Salzlösungen und
Puffer wurden von Ambion, Inc. (Austin, TX, USA) gekauft, einschließlich 5
M NaCl, 10 × PBS
(1 × PBS
137 mM NaCl, 2,7 mM KCl, 8 mM Na2HPO4 und 2 mM KH2PO4, pH-Wert 7,4). Sofern nicht anders angegeben,
wurden alle anderen Chemikalien mit der höchsten verfügbaren Qualität von Sigma
Aldrich Chemical Co. (St. Louis, MO, USA) gekauft. Deionisiertes
Wasser, das für
die Experimente verwendet wurde, wies einen Widerstand von 18,2 × 106 Ohm-cm auf und wurde mit einer Einheit
zur Wasserreinigung (Nanopure Infinity, Barnstad, USA) erhalten.
-
Synthese
der Silberimpfkristallteilchen: Stammlösungen (0,500 M) von Silbernitrat
(AgNO3) und Natriumcitrat (Na3Citrat)
wurden zweimal durch 0,2 μm-Polyamidmembranfilter
(Schleicher and Schuell, NH, USA) filtriert, die vor der Verwendung
gründlich
gespült
worden waren. Natriumborhydrat-Lösung
(50 mM) wurde frisch hergestellt und innerhalb von 2 Stunden verwendet.
Silberimpfkristallteilchen wurden durch rasche Zugabe von 50 mL
Lösung
A (die 8,00 mM Na3Citrat, 0,60 mM Natriumborhydrat
und 2,00 mM Natriumhydroxid enthält)
in 50 mL Lösung
B (die 4,00 mM Silbernitrat enthält)
unter heftigem Rühren
hergestellt. Die Zugabe von Lösung
B in Lösung
A führte
zu einer stärker
polydispersierten Suspension. Silberimpfkristallsuspensionen wurden
im Dunkeln gelagert und innerhalb einer Woche verwendet. Vor der
Verwendung wurde die Suspension durch Photonenkorrelationsspektroskopie
(PCS, Zetasizer 3000 HS oder Nano-ZS, Malvern) analysiert, um zu
gewährleisten,
daß der
intensitätsgemittelte
Durchmesser (z-Mittelwert) zwischen 10 und 12 nm bei einem Polydispersitätsindex
von weniger als 0,25 lag.
-
Synthese
der Goldimpfkristallteilchen: Ein Haushalt-Mikrowellenofen (1350
W, Panasonic) wurde verwendet, um Goldnanoteilchen herzustellen.
Typischerweise wurden 40 mL einer wässrigen Lösung, die 0,500 mM HAuCl4 und 2,0 mM Natriumcitrat enthielt, in einer
Glasflasche (100 mL) in der Mikrowelle unter Verwendung der maximalen
Leistung zum Sieden erhitzt, gefolgt von einer niedrigeren Leistungseinstellung,
um die Lösung
5 min lang sanft am Sieden zu halten. 2,0 g PTFE-Siedesteinchen
(6 mm, Saint-Gobain A1069103, durch VWR) wurden zu der Lösung gegeben,
um sanftes und effizientes Sieden zu fördern. Die resultierenden Lösungen wiesen
eine rosig-rote Farbe auf. Messungen durch PCS zeigten, daß die Goldlösungen einen
typischen z-Mittelwert von 13 nm bei einem Polydispersitätsindex
von weniger als 0,04 aufwiesen.
-
COIN-Synthese:
-
Im
Allgemeinen wurden die Raman-Label in die COIN-Syntheselösung pipettiert,
wodurch sich Endkonzentrationen der Label in der Syntheselösung von
etwa 1 bis etwa 50 μM
ergaben. In einigen Fällen
wurden Säure
oder organische Lösemittel
verwendet, um die Löslichkeit
der Label zu erhöhen.
Beispielsweise wurden 8-Aza-adenin und N-Benzoyladenin in die COIN-Erzeugungsreaktion
als 1,00 mM-Lösungen
in 1 mM HCl pipettiert, 2-Mercaptobenzimidazol wurde aus einer 1,0
mM-Lösung
in Ethanol zugegeben und 4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin und Zeatin
wurden aus einer 0,25 mM-Lösung
in 1 mM HNO3 zugegeben.
-
Rückflußverfahren:
Um COIN-Teilchen mit Silberimpfkristallen herzustellen, wurde typischerweise
50 mL Silberimpfkristallsuspension (äquivalent zu 2,0 mM Ag+) in einem Rückflußsystem zum Sieden erhitzt,
bevor die Raman-Label eingebracht wurden. Silbernitratstammlösung (0,50
M) wurde dann tropfenweise oder in kleinen Aliquoten (50 bis 100 μL) zugegeben,
um das Wachstum und die Aggregation von Silberimpfkristallteilchen
zu induzieren. Bis zu insgesamt 2,5 mM Silbernitrat konnten zugegeben
werden. Die Lösung
wurde am Sieden gehalten, bis die Suspension sehr trübe und dunkelbraun
in der Farbe wurde. An diesem Punkt wurde die Temperatur schnell
abgesenkt, indem die Kolloidlösung
in eine Glasflasche überführt wurde.
Die Lösung
wurde dann bei Raumtemperatur gelagert. Die optimale Erhitzungsdauer
hing von der Art der Raman-Label und den zugegebenen Mengen an Silbernitrat
ab. Es wurde hilfreich gefunden, durch PCS oder UV-Vis-Spektroskopie
zu überprüfen, daß die Teilchen
einen gewünschten
Größenbereich
(80 bis 100 nm im Mittel) erreicht hatten, bevor das Erhitzen angehalten
wurde. Normalerweise war eine dunkelbraune Farbe ein Anzeichen für die Clusterbildung
und damit verbundene Raman-Aktivität.
-
Um
COIN-Teilchen mit Goldimpfkristallen herzustellen, wurden typischerweise
zuerst Goldimpfkristalle aus 0,25 mM HAuCl4 in
Gegenwart eines Raman-Labels (beispielsweise 20 μM 8-Aza-adenin) hergestellt. Nach
dem Erhitzen der Goldimpfkristalllösung zum Sieden wurden Silbernitrat-
und Natriumcitratstammlösungen
(0,50 M) getrennt derart zugegeben, daß die Endgoldsuspension 1,0
mM AgNO3 und 1,0 mM Natriumcitrat enthielt.
Unmittelbar nach der Silbernitratzugabe konnte sich ein Silberchloridniederschlag
bilden, der aber bald beim Erhitzen verschwand. Nach dem Sieden
entwickelte und stabilisierte sich eine orange-braune Farbe. Ein
zusätzliches
Aliquot (50 bis 100 μL)
der Silbernitrat- und Natriumcitratstammlösungen (jeweils 0,50 M) wurde
zugegeben, um die Entwicklung einer grünen Farbe zu induzieren, die
das Anzeichen für
die Clusterbildung war und mit Raman-Aktivität verbunden war.
-
Man
beachte, daß die
zwei Vorgehensweisen COINs mit verschiedenen Farben ergaben, in
erster Linie auf Grund der Unterschiede in der Größe der Primärteilchen
vor der Clusterbildung.
-
Ofenverfahren:
COINs konnten auch bequem unter Verwendung eines Konvektionsofens
hergestellt werden. Die Silberimpfkristallsuspension wurde mit Natriumcitrat-
und Silbernitratlösungen
in einem 20-mL-Glasfläschchen
gemischt. Das Endvolumen des Gemischs betrug typischerweise 10 mL,
welches Silberteilchen (äquivalent
zu 0,5 mM Ag+), 1,0 mM Silbernitrat und
2,0 mM Natriumcitrat enthielt (einschließlich des Anteils aus der Impfkristallsuspension).
Die Glasfläschchen
wurden in dem Ofen, der auf 95°C
eingestellt war, 60 min. lang inkubiert, bevor sie bei Raumtemperatur
gelagert wurden. Ein Bereich von Labelkonzentrationen konnte gleichzeitig
getestet werden. Chargen, die eine bräunliche Farbe mit Trübheit zeigten,
wurden auf Raman-Aktivität
und kolloidale Stabilität
getestet. Chargen mit deutlicher Sedimentation (welche auftrat, wenn
die Labelkonzentrationen zu hoch waren) wurden verworfen. Gelegentlich
konnten Chargen, die keine ausreichende Trübheit zeigten, eine ausgedehnte
Zeitdauer lang (bis zu 3 Tage) bei Raumtemperatur gehalten werden,
um die Clusterbildung zu ermöglichen.
In vielen Fällen
wurden die Suspensionen im Verlauf der Zeit auf Grund von Aggregation
trüber,
und es entwickelte sich eine starke Raman-Aktivität innerhalb
von 24 Stunden. Ein Stabilisierungsmittel, wie Rinderserumalbumin
(BSA), konnte verwendet werden, um die Aggregation zu stoppen und
die COIN-Suspension zu stabilisieren.
-
Ein ähnlicher
Ansatz wurde verwendet, um COINs mit Goldkernen herzustellen. Kurz
gesagt wurden 3 mL Goldsuspensionen (0,50 mM Au+++), die in Gegenwart
von Raman-Labeln hergestellt wurden, mit 7 mL Silbercitratlösung (die
vor dem Mischen 5,0 mM Silbernitrat und 5,0 mM Natriumcitrat enthielt)
in einem 20-mL-Glasfläschchen
gemischt. Das Fläschchen
wurde in einen Konvektionsofen gestellt und 1 Stunde lang auf 95°C erhitzt.
Verschiedene Konzentrationen von markierten Goldimpfkristallen konnten
gleichzeitig verwendet werden, um Chargen mit ausreichenden Raman-Aktivitäten herzustellen.
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Kaltes
Verfahren: 100 mL Silberteilchen (1 mM Silberatome) wurden mit 1
mL Raman-Label-Lösung (typischerweise
1 mM) gemischt. Dann wurden 5 bis 10 mL 0,5 M LiCl-Lösung zugegeben,
um die Silberaggregation zu induzieren. Sobald die Suspension sichtbar
dunkler wurde (auf Grund von Aggregation), wurden 0,5% BSA zugegeben,
wodurch das Aggregationsverfahren gehemmt wurde. Danach wurde die
Suspension 15 Minuten lang bei 4500 g zentrifugiert. Nach Entfernen
der überstehenden
Lösung
(zumeist einzelne Teilchen) wurde das Pellet erneut in 1 mM Natriumcitratlösung suspendiert.
Die Waschvorgehensweise wurde insgesamt dreimal wiederholt. Nach
dem letzten Waschen wurden die erneut suspendierten pellets durch 0,2-μM-Membranfilter
filtriert, um große
Aggregate zu entfernen. Das Filtrat wurde als COIN-Suspension gesammelt.
Die Konzentrationen an COINs wurden mit 1 mM Natriumcitrat auf 1,0
oder 1,5 mM eingestellt, indem das Absorptionsvermögen bei
400 nm mit 1 mM Silberkolloiden für SERS verglichen wurde.
-
Es
sollte angemerkt werden, daß eine
COIN-Probe im Hinblick auf Größe und Raman-Aktivität heterogen
sein kann. Wir verwendeten typischerweise Zentrifugation (5 bis
10 min. lang 200 bis 2.000 × g)
oder Filtration (300 kDa, 1000 kDa oder 0,2-μm-Filter, Pall Life Sciences
durch VWR), um Teilchen im Bereich von 50 bis 100 nm anzureichern.
Es wird empfohlen; die COIN-Teilchen mit einem Schutzmittel (beispielsweise BSA,
Antikörper)
vor der Anreicherung zu beschichten. Einige Partien von COINs, die
wir herstellten (ohne weitere Behandlung nach der Synthese), waren
mehr als 3 Monate lang bei Raumtemperatur ohne merkliche Änderungen
der physikalischen und chemischen Eigenschaften stabil.
-
Messung
der Teilchengröße: Die
Größen sowohl
der Silber- und Goldimpfkristallteilchen als auch der COINs wurden
unter Verwendung von Photonenkorrelationsspektroskopie (PCS, Zetasizer3
3000 HS oder Nano-ZS, Malvern) bestimmt. Alle Messungen wurden bei
25°C unter
Verwendung eines He-Ne-Lasers bei 633 nm durchgeführt. Die
Proben wurden mit DI-Wasser verdünnt,
falls notwendig. Einige der COIN-Proben (mit einer Gesamtsilberkonzentration
von 1,5 mM) wurden vor der Messung zehnmal mit 1 mM Natriumcitrat
verdünnt.
Die 10A bzw. B zeigen die Zeta-Potential-Messungen
der Silberteilchen der anfänglichen
z-Mittelwertsgröße von 47
nm (0,10 M) mit einem Suspendiermedium von 1,00 mM Natriumcitrat
und die Entwicklung der Aggregatgröße (z-Mittelwert) in Gegenwart
von 20 μM
8-Aza-adenin.
-
Raman-Spektralanalyse:
bei allen SERS- und COIN-Tests in Lösung wurde ein Raman-Mikroskop (Renishaw,
UK), das mit einem 514-nm-Argon-Ionenlaser (25 mW) ausgerüstet war,
verwendet. Typischerweise wurde ein Tropfen (50 bis 200 μL) einer
Probe auf eine Aluminiumoberfläche
gebracht. Der Laserstrahl wurde dann auf die obere Oberfläche des
Probenmeniskus fokussiert, und etwa 10 bis 20 Sekunden lang wurden Photonen
gesammelt. Das Raman-System generierte normalerweise etwa 600 Zählwerte
aus Methanol bei 1040 cm–1 bei 10 Sekunden Sammeldauer.
Zum Nachweis eines Analyten, der auf einer Oberfläche immobilisiert
war, durch Raman-Spektroskopie wurden Raman-Spektren unter Verwendung
eines Raman-Mikroskops aufgezeichnet, das firmenintern gebaut worden
war. Dieses Raman-Mikroskop
bestand aus einem wassergekühlten
Argon-Ionenlaser, der im kontinuierlichen Modus betrieben wird,
einem dichroitischen Reflektor, einem holographischen Kerbfilter,
einem Czerny-Turner-Spektrometer und einer mit flüssigem Stickstoff
gekühlten CCD-(charge-coupled device) Kamera.
Die Spektroskopiekomponenten wurden derart mit einem Mikroskop gekoppelt,
daß das
Mikroskopobjektiv den Laserstrahl auf eine Probe fokussiert und
die zurück
gestreute Raman-Emission sammelte. Die Laserleistung an der Probe
betrug etwa 60 mW. Alle Raman-Spektren wurden bei einer Anregungswellenlänge von
514 nm gesammelt.
-
Beschichtung
mit Antikörpern
-
Eine
500 μL Lösung, die
2 ng biotinylierten Antihuman-Antikörper (Anti-IL-2 oder Anti-IL-8) in 1 mM Natriumcitrat
(pH-Wert 9) enthielt, wurde mit 500 μL COIN-Lösung (hergestellt mit 8-Aza-adenin
oder N-Benzoyl-adenin) gemischt; die resultierende Lösung wurde
1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert, gefolgt von der Zugabe
von 100 μL
PEG-400 (Polyethylenglykol-400). Die Lösung wurde weitere 30 min.
lang bei Raumtemperatur inkubiert, dann wurden 200 μL 1% TweenTM-20 zu der Lösung gegeben. Die Lösung wurde 10
min. lang bei 2000 × g
zentrifugiert. Nach dem Entfernen der überstehenden Lösung wurde
das Pellet erneut in 1 mL Lösung
(BSAT) suspendiert, die 0,5% BSA, 0,1% Tween-20 und 1 mM Natriumcitrat
enthielt. Die Lösung
wurde dann 10 min. lang bei 1000 × g zentrifugiert. Die Waschprozedur
mit BSAT wurde insgesamt dreimal wiederholt. Das endgültige Pellet
wurde erneut in 700 μL
Verdünnungslösung (0,5%
BSA, 1 × PBS, 0,05%
TweenTM-20) suspendiert. Die Raman-Aktivität der COINs
wurde gemessen und auf eine spezifische Aktivität von etwa 500 Photonzählwerten
pro μl pro
10 Sekunden eingestellt, wobei ein Raman-Spektroskop verwendet wurde,
das etwa 600 Zählwerte
von Methanol bei 1040 cm–1 bei 10 Sekunden Sammeldauer
generierte.
-
Bestätigung der
Antikörper-COIN-Konjugation:
Um eine Standardkurve zu erhalten, wurden – Sandwichimmunoassay-Experimente
gemäß den Anleitungen
des Herstellers durchgeführt
(BD Biosciences), wobei immobilisierte Abfangantikörper, eine
feste Analytkonzentration (5 ng/mL IL-2-Protein) und eine Verdünnungsreihe
des Nachweisantikörpers
(0, 0,01, 0,1, 1 und 10 μg/mL)
verwendet wurden. Nach dem Nachweis einer Antikörperbindung, wurde dann Streptavidin-HRP
(Meerrettichperoxidase) mit den biotinylierten Antikörpern umgesetzt
und TMB-(Tetramethylbenzidin) Substrat wurde angewendet, gefolgt
von einer UV-Absorptionsmessung. Eine Standardkurve wurde durch
Auftragen von Absorptionswerten gegen Antikörperkonzentrationen generiert.
-
BEISPIEL 2
-
Synthese von COINs, die
mit BSA beschichtet sind
-
Beschichten
von Teilchen mit BSA: COIN-Teilchen wurden mit einer Adsorptionsschicht
von BSA beschichtet, indem 0,2% BSA zu der COIN-Syntheselösung gegeben
wurde, als die gewünschte
COIN-Größe erreicht
war. Die Zugabe von BSA hemmte die weitere Aggregation.
-
Vernetzen
der BSA-Beschichtung: Die BSA-Adsorptionsschicht wurde mit Glutaraldehyd
vernetzt, gefolgt von einer Reduktion mit NaBH4.
Das Vernetzen wurde durch Überführen von
12 mL mit BSA beschichteten COINs (mit einer Gesamtsilberkonzentration
von etwa 1,5 mM) in ein 15-mL-Zentrifugenrohr und Zugeben von 0,36
g 70% Glutaraldehyd und 213 μL
1 mM Natriumcitrat erreicht. Die Lösung wurde gut gemischt und konnte
sich etwa 10 min. bei Raumtemperatur setzen, bevor sie in einen
Kühlschrank
bei 4°C
gestellt wurde. Die Lösung
blieb mindestens 4 Stunden lang bei 4°C, und dann wurden 275 μL frisch
hergestelltes NaBH4 (1 M) zugegeben. Die
Lösung
wurde gemischt und 30 min. lang bei Raumtemperatur gelassen. Die
Lösung
wurde dann 60 min. lang bei 5000 Upm zentrifugiert. Die überstehende
Lösung
wurde mit einer Pipette entfernt, wobei etwa 1.2 mL Flüssigkeit
und das Pellet in der Zentrifügenröhre zurückblieben.
Die COINs wurden erneut durch Zugeben von 0,8 mL 1 mM Natriumcitrat
suspendiert, wodurch sich ein Endvolumen von 2,0 mL ergab.
-
FPLC-Reinigung
von verkapselten COINS: Die beschichteten COINs wurden durch FPLC
(schnelle Proteinflüssigchromatographie)
an einer vernetzten Agarose-Größenausschluß-Säule gereinigt. Die konzentrierte
COIN-Reaktionsgemischsuspension (2,0 mL) wurde mit einer Superose
6 FPLC-Säule
an einem AKTA Purifier gereinigt. Das COIN-Gemisch wurde in 0,5-ml-Chargen injiziert
und ein isokratischer Fluß von
1 mM Natriumcitrat bei 1 ml/min wurde an die Säule angelegt. Die Extinktion
bei 215 nm, 280 nm und 500 nm wurde zur Peaksammlung überwacht.
Die verkapselten COINs eluierten bei etwa 7 bis 9 min., während die
BSA/vernetztes BSA-Fraktion bei etwa 9 bis 11 min. eluierte. Glutaraldehyd,
Natriumborhydrid und Raman-Label
eluierten nach etwa 20 min. Fraktionen aus mehreren FPLC-Durchläufen wurden
kombiniert.
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Die 11A und B zeigen Raman-Spektren, die von mit AIC
bzw. BZA verkapselten COINs erhalten wurden. Die COINs wurden mit
vernetztem BSA verkapselt, wie in diesem Beispiel beschrieben ist.
Raman-Spektren wurden aus einer wässrigen Lösung von COINs mit einer Konzentration
von etwa 0,1 mM (gesamtes Silber) an einem Raman-Mikroskop (Renishaw,
UK) erhalten und wurden unter Verwendung des Raman-Signals von Methanol
normalisiert.
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Thermostabilisierungstest
von beschichteten COINs: Die thermische Stabilität von vernetzten, mit BSA beschichteten
COINs wurde gemessen, indem 20 mL AAD-COIN-Lösung, die aus der FPLC-Reinigung erhalten
wurde, verwendet und 10-fach mit 1 mM Natriumcitrat verdünnt wurde.
Die Lösung
wurde dann gleichmäßig zwischen
zwei PCR-Röhrchen
verteilt. Eines der Röhrchen
wurde 5 min. lang auf 70°C
erhitzt, gefolgt von der Zugabe von 5 μL 0,5 M LiCl, wodurch sich eine
Endkonzentration von 25 mM ergab. Das andere Röhrchen wurde als eine Kontrolle
verwendet und bei Raumtemperatur gehalten. Die Raman-Signale aus
beiden Proben wurden gemessen, und die Signalintensitäten der
Hauptpeaks wurden verglichen. Die 12A und
B zeigen Raman-Spektren, die als ein Ergebnis der Thermostabilisierungstests
erhalten wurden. 12A zeigt das Raman-Spektrum,
das von einem COIN, das eine BSA-Beschichtung
aufweist, vor dem Erhitzen und der LiCl-Zugabe erhalten wurde. 12B zeigt das Spektrum der beschichteten AAD-COINs
nach dem Erhitzen und der LiCl-Zugabe. 12C zeigt
ein Diagramm, das die Signalstärke
(bei 1346 cm–1)
vergleicht, als die Konzentration von LiCl erhöht wurde. Die oberen Daten
stammen von den verkapselten (vernetzten BSA-)COINs, und die unteren
Daten stammen von den mit BSA beschichteten COINs. Wie zu sehen
ist, kann das Vernetzen von BSA die COIN-Stabilität erhöhen. Raman-Spektren
wurden aus einer wässrigen
Lösung von
COINs mit einer Konzentration von etwa 0,1 mM (gesamtes Silber)
an einem Raman-Mikroskop (Renishaw, UK), das mit einem 514-nm-Argon-Ionenlaser
ausgerüstet
war, erhalten und wurden unter Verwendung des Raman-Signals von
Methanol normalisiert.
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Größenstabilitätstest:
Die kolloidale Stabilität
von verkapselten COINs (COINs, die mit vernetztem BSA beschichtet
sind) wurde bestimmt, indem die Größenverteilung einer Probe über einen
Zeitraum von 10 bis 12 Tagen gemessen wurde.
13 zeigt
die Größenverteilung
für eine
Probe von AMA-COINs, die mit Photonenkorrelationsspektroskopie (PCS
Zetasizer3 3000 HS oder Nano-ZS, Malvern) gemessen wurde. Typischerweise
zeigen COINs eine bimodale Größenverteilung,
wie in
13 zu sehen ist. In diesem Fall
sind die Population der Teilchen mit kleinerer Größe in erster
Linie Silberteilchen (wie durch TEM bestätigt), und die Population der
Teilchen größerer Größe (etwa
60 bis etwa 120 nm) sind COIN-Teilchen. Der z-Mittelwertsdurchmesser, die Polydispersität und die
mittlere COIN-Größe, die
durch den Hauptpeak wiedergegeben wird, sind in Tabelle 2 angegeben. Tabelle
2: Größenstabilität von verkapselten
COINs mit den eingebrachten Labels, wie angegeben
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Wie
aus Tabelle 2 zusehen ist, sind die Änderungen der mittleren Größe (z-Mittelwert) über einen
Zeitraum von 11 Tagen fast alle weniger als 15%. Jedoch war im Falle
der THN-COINs eine Abnahme von 15% an der Hauptpeakposition zusehen.
Es wird angenommen, daß dies
der Unsicherheit zugeschrieben werden kann, die bei Größenmessungen
von Proben mit Polydispersitäten
von großer
Größe vorhanden
ist.
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TEM
von verkapselten COINs: Verkapselte COINs wurden mit TEM untersucht.
Die Proben wurden wie folgt hergestellt: Mit Kohlenstoff beschichtete
Kupfergitter (200 mesh) wurden mit einem kationischen Polymer vorbehandelt.
10 μL 0,1%
Poly-L-lysin wurden in eine Kunststoffpetrischale (eine hydrophobe
Oberfläche)
gegeben. Das Kupfergitter wurde oben auf dem Tropfen angeordnet.
Das Polymer konnte 10 min. lang auf dem Kupfergitter absorbieren.
Das Gitter wurde dann gewaschen, indem zugelassen wurde, daß es zweimal
mit einem Tropfen von deionisiertem Wasser (100 μL auf einer Kunststoffoberfläche) in
Berührung
kam. Die überschüssige Lösung wurde
in einem Strom aus Stickstoff weggeblasen. Das Gitter konnte dann
15 min. lang trocknen. Das behandelte Gitter wurde dann auf eine
Kunststoffoberfläche
gelegt und 5 μL
COIN-Suspension (etwa 6 μM
an Gesamtsilberkonzentration) wurde auf das Gitter gebracht. Die
Kolloidteilchen konnten 10 min. lang auf dem Gitter absorbieren.
Das Gitter wurde dann durch Blasen von Stickstoff getrocknet. 14 zeigt
TEM-Bilder von verkapselten AMA-COINs. Wie zu sehen ist, enthalten
diese COIN-Suspensionen einzelne Teilchen und Cluster verschiedener
Größen. Das
Vorhandensein von kleinen einzelnen Teilchen wurde durch PCS-Messungen
bestätigt.
Es wird angenommen, daß die
unregelmäßige Gestalt
und Größenvariation der
COINs auf das Aggregationsverfahren während der COIN-Synthese zurückzuführen sind.
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Antikörperkonjugation:
Um eine Antikörpersonde
an den verkapselten COINs zu befestigen, wurden 500 μL der verkapselten
COIN-Lösung
mit 1/5 Volumen an 10 mM EDC in Wasser (EDC: 1,92 mg, Wasser: 1 mL)
gemischt, wodurch sich eine EDC-Endkonzentration von 2 mM ergab.
Die COIN-EDC-Reaktion konnte 15 min. lang bei Raumtemperatur ablaufen.
Dann wurden 500 μL
Wasser zugegeben, und die Lösung
wurde 10 min. lang bei 5000 g zentrifugiert. Die überstehende
Lösung
wurde entfernt, und der Rückstand
wurde erneut in 1 mL Wasser und 50 μL 1% Tween-20 suspendiert. Die
Lösung
wurde wieder 10 min. lang bei 5000 g zentrifugiert, und die überstehende
Lösung
wurde entfernt. 150 μL
Wasser und 10 μL
500 μg/mL
Nachweisantikörper
(bis zu einer Endkonz. von etwa 0,2 μM) wurden zugegeben, und die
Konjugation konnte 30 min. lang unter Schütteln bei Raumtemperatur ablaufen,
wobei alle 10 min. 20 μL
PEG-400 zu dem Reaktionsgemisch gegeben wurden. Nach 10 min. wurden
500 μL COIN-Waschlösung (1
mM Citrat, 0,5% BSA, 0,05% Tween-20) zugegeben. Nach weiteren 10
min. wurde das Gemisch 10 min. lang bei 2000 g zentrifugiert, die überstehende Lösung wurde
entfernt, und das Pellet wurde weitere 2 Male mit COIN-Waschlösung gewaschen.
Das COIN-ab-Endprodukt wurde erneut in 50 μL 1 mM Citrat suspendiert, und
das Raman-Signal wurde gemessen. Das Produkt wurde bei 4°C gelagert,
bis ein Bindungsaktivitäts-
und Proteintest durchgeführt
wurden (üblicherweise
innerhalb einer Woche).
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Bestätigung der
Antikörper-COIN-Konjugation
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Präparation
der Oberfläche:
400 μL DI-Wasser,
200 μL 1 × PBS und
12 μL 500 μg/mL Mäuse-Anti-Human-IL2-Antikörper wurden
gemischt. Die resultierende Lösung
wurde in 100 μL
Inkrementen in 6 Vertiefungen einer Platte mit 96 Vertiefungen pipettiert
und 2 h lang bei 37°C
oder über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Um die Oberfläche
zu blockieren, wurde die Antikörperlösung entfernt,
und 200 μL
1% BSA-Lösung
wurde zu jeder Vertiefung gegeben und 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert.
Die Vertiefungen wurden 4-mal mit 200 μL Waschlösung (1 × PBS, 0,05% Tween-20) nach
dem Blockieren gewaschen. Dann wurden 10 ng/mL IL2-Proteinlösung in Verdünnungslösung (1 × PBS, 0,05%
Tween-20, 0,5% BSA) hergestellt, und 100 μL wurde zu jeder der 6 Antikörpervertiefungen
gegeben und 30 min. lang bei 37°C
inkubiert. Die Vertiefungen wurden dann 4-mal mit 200 μL Waschlösung (0,05%
Tween-20, 1 × PBS)
gewaschen.
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Nachweisantikörperbindung:
Die Lösung
des COIN-Bt-A-IL2-Konjugats (COIN, das mit einem biotinylierten
Anti-IL2-Antikörper
konjugiert ist) und die Bt-A-IL2-Lösung wurden gemäß Tabelle
3 in die Vertiefungen eingeführt.
Die COIN-ab-Lösung
war schwach gelb, ergab ein Raman-Signal von etwa 1000 bis 5000
Zählwerten.
Die Vertiefungen wurden eine halbe Stunde lang bei 37°C inkubiert,
die Konjugatlösung
wurde entfernt, und die Vertiefungen wurden 4-mal mit 200 μL Waschlösung gewaschen. Tabelle
3
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Substratvisualisierung:
Ein Streptavidin-Meerrettichperoxidase-Konjugat (Katalognr. DY998,
R&D Systems)
wurde auf seine im Voraus ermittelte optimale Konzentration (1:200)
in einer Verdünnungslösung verdünnt. 100 μl wurden
zu jeder Vertiefung gegeben. Die Platte wurde versiegelt und 20
min. lang bei 37°C inkubiert.
Die Vertiefungen wurden mindestens 5 mal mit 0,05% Tween-20 in 1 × PBS gewaschen.
Eine Substratlösung
eines 1:1-Gemischs aus Farbreagens A (H2O2) und Farbreagens B (Tetramethylbenzidin
(R&D systems,
Katalognr. DY999)) wurde hergestellt und innerhalb von 20 min. nach
der Herstellung verwendet. 100 μl
Substratlösung
wurden zu jeder Vertiefung gegeben und 20 bis 30 min. lang bei Raumtemperatur
zur Farbentwicklung inkubiert. Direktes Licht wurde vermieden. Dann
wurden 50 μL
Stopplösung
(1 mM H2SO4) zu
jeder Vertiefung gegeben, und die optische Dichte (OD) bei 450 nm
wurden mit einem UV-Vis-Spektrophotometer für jede Vertiefung ausgelesen.
Das COIN-Bt-A-IL2 zeigte Antigen-Bindungsaktivitäten, die freiem Bt-A-IL2-Nachweisantikörper ähnlich waren.
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BEISPIEL 3
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Synthese von Silber- und
Goldteilchen, die mit Siliciumdioxid beschichtet sind
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Silber-COINs
werden mit Siliciumdioxid beschichtet, indem 100 μL TEOS zu
einer gerührten
Lösung von
75 mL 100% Ethanol und 20 mL verdünnter COIN-Suspension, die
durch Zugeben von etwa 1 bis etwa 10 mL 1 mM COIN-Lösung zu
deionisiertem Wasser erzeugt wurde, gegeben werden. Dann werden
5 μL 28% NH3-Lösung
zugegeben, und die Lösung
wird 19 Stunden lang unter vorsichtigem Rühren bei Raumtemperatur gehalten.
Die endgültige
molare Zusammensetzung der Beschichtungslösung ist 4,6 mM TEOS und 0,82
M NH3. Am Ende der 19 Stunden wird die Lösung 4-mal
mit deionisiertem Wasser verdünnt
und 15 min. lang bei 5000 Upm zentrifugiert, um das organische Lösungsmittel
zu entfernen. Die Suspendierlösung
wird durch 1 mM Natriumcitrat ersetzt.
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11A zeigt TEM-Bilder von mit Siliciumdioxid beschichteten
Silberimpfkristallteilchen, die gemäß der vorstehenden Prozedur
beschichtet wurden. Die Dicke der resultierenden Beschichtung betrug
etwa 50 nm. Die Dicke kann verringert werden, indem (a) mehr Silberteilchen
zugegeben werden, (b) die TEOS-Konzentration verringert wird oder
(c) die Beschichtungsdauer verringert wird.
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Die
vorstehende Beschichtungsprozedur wurde auch verwendet, um Goldteilchen
zu beschichten. 11B zeigt TEM-Bilder von Goldteilchen,
die mit Siliciumdioxid beschichtet wurden. Unsere Ergebnisse zeigen
an, daß eine
Vorbehandlung mit Kupplungsreagenzien, die auf Silan basieren, nicht
notwendig ist, um die Bildung einer Siliciumdioxidbeschichtung zu
fördern.
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BEISPIEL 4
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Synthese von COINs, die
mit Hämatit
beschichtet sind
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Eine
100 μL Suspension
von Silber-COINs wird mit 0,9 mL Hämatitlösung (1 mM Fe2O3, 8 nm Teilchen) gemischt. Das resultierende
Gemisch wird 15 min. lang bei 10.000 Upm zentrifugiert. 0,95 mL überstehende Lösung werden
abgezogen, und 1,00 mL 1 mM HCl werden zugegeben, um das Pellet
erneut zu suspendieren. Die resultierende Suspension wird dann wiederum
15 min lang bei 10.000 Upm zentrifugiert, und 0,95 mL überstehende
Lösung
werden abgezogen. 1,00 mL 1 mM HCl werden zugegeben, um das Pellet
erneut zu suspendieren. Die resultierenden COINs sind mit einer
Schicht aus Hämatitteilchen
beschichtet.
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12 zeigt ein TEM-Bild von Silberimpfkristallteilchen,
die gemäß der vorstehenden
Prozedur mit Hämatit
beschichtet wurden. Wie in dem Bild zu sehen ist, beschichteten
die kleinen, positiv geladenen Hämatitteilchen
die Silberteilchen. Es wird angenommen, daß die Hämatitteilchen die Silberteilchen
auf Grund von Coulomb-Wechselwirkung
beschichteten.
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Zusammenfassung
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Es
werden modifizierte und funktionalisierte metallische Nanocluster
bereitgestellt, die dazu geeignet sind, ein verstärktes Raman-Signal
von einem organischen Raman-aktiven Molekül zu liefern, das darin integriert
ist. Beispielsweise umfassen Modifizierungen Beschichtungen und
Schichten, wie beispielsweise Adsorptionsschichten, Metallbeschichtungen,
Siliziumdioxidbeschichtungen und organische Schichten. Die Nanocluster
werden allgemein als COINs (composite organic inorganic nanoparticles)
bezeichnet und sind dazu geeignet, als empfindliche Reporter für einen
Analytennachweis zu wirken. Ein Metall, das das Raman-Signal von
der organischen Raman-aktiven Verbindung verstärkt, ist im Nanocluster inhärent. Eine
Vielzahl von organischen Raman-aktiven Verbindungen und Mischungen
aus Verbindungen kann in den Nanocluster integriert werden.