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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung lagerstabiler,
schwellbarer Polymer-Oligomerpartikel, die zur Herstellung von Polymerpartikeln
mit einer engen Größenverteilung durch Keimpolymerisation
verwendet werden.
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Polymerpartikel
werden heute in verschiedenen Anwendungsbereichen wie der Trennung,
der Chromatographie, bei Adsorptionsmitteln, Ionenaustauschern,
Pharmakotherapiesystemen, der Festphasenpeptidsynthese, der Diagnostik
und kosmetischen Präparationen verwendet. Jeder Bereich
benötigt maßgeschneiderte Partikeleigenschaften.
Die Herausforderung ist, die Partikelgröße, die
Größenverteilung, die Polymerzusammensetzung,
die Porosität und Funktionalität zu kontrollieren.
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Diese
Anwendungen befinden sich in einer kontinuierlichen Entwicklung,
wobei der Bedarf für Partikel wächst, die hinsichtlich
Größe, Gestalt und Funktionalität einheitlich
sind. Einheitliche Partikel können durch Klassifizierung
der durch konventionelle Suspensions-Polymerisation hergestellten
Partikel hergestellt werden, was aber unbefriedigend ist, da es
laborintensiv ist und eine geringe Ausbeute an den benötigten
Partikeln produziert.
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Daher
sind relativ gute Verfahren entwickelt worden, die auf der Keimpolymerisation
basieren. Diese Methode basiert auf einheitlichen, relativ kleinen
Partikeln, die in einer ersten Stufe hergestellt wurden und dann
als Keimpartikel in einem nachfolgenden Schritt oder in mehreren
nachfolgenden Schritten verwendet wurden. Davon abhängig
wie die Keimpartikel produziert werden, können sie von
0,5fach bis mehr als das 1000fache ihres eigenen Volumens an niedrigmolekularen
Verbindungen, wie Lösungsmittel und Monomere absorbieren
oder anschwellen. Wenn ein Monomer in die Keimpartikel eingebaut
wird und das Monomer nachfolgend polymerisiert wird, wird dieses
Verfahren Keimpolymerisation genannt.
US-Patent
5,130,343 und die Literatur, auf die darin Bezug genommen
wird, liefern eine umfassende Beschreibung des Standes der Technik.
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Die
beschriebenen Verfahren weisen jedoch mehrere Schwachpunkte auf.
Dies zeigt sich insbesondere, wenn relativ große Polymerpartikel,
d. h. in einem Bereich von 10 bis 100 Mikrometern herzustellen sind. Wenn
die Keimpartikel anschwellen, nimmt ihre Größe
proportional zu der Kubikwurzel des ansteigenden Volumens zu. Ein
Anschwellen auf das 1000fache führt daher lediglich zu
einer 10fachen Zunahme des Durchmessers. Es besteht daher ein Bedarf
an sowohl relativ großen Keimpartikeln als auch an sehr
schwellbaren Keimpartikeln.
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NO 31056 schlägt
eine Lösung vor, in der Keimpartikel durch Dispersionspolymerisation
hergestellt werden. Eine homogene Monomerlösung wird in
einem, einen Initiator enthaltenden, polaren, organischen Lösungsmittel
einer Polymerisation unterworfen, so dass die Polymerpartikel aus
der Lösung präzipitiert werden und kontrolliert
zu freien, relativ großen Partikeln heranwachsen. Mit dieser
Methode können einheitliche Partikel mit einer Größe
von bis zu 10 Mikrometern hergestellt werden. Die Partikel können
mit dem Monomer oder mit dem Lösungsmittel auf mehr als
das 100fache aufgebläht werden. Der bekannte Hauptnachteil
dieser Technik ist die Verwendung eines organischen Lösungsmittels
als das Reaktionsmedium. Dies erfordert, dass die Partikel separiert
werden und in eine wässrige Dispersion für die
Verwendung in der nachfolgenden Keimpolymerisation überführt
werden. Es ist ebenso schwierig quervernetzte Partikel mit dieser
Methode zu produzieren, welche die Synthese homogener, quervernetzter
Partikel mit einer einheitlichen Natur verhindern. Es ist auch bekannt,
dass der Bereich der Monomere, die einfach in Großmaßstabsverfahren
verwendet werden, limitiert ist.
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In
US 5,147,937 werden kleine,
durch konventionelle Emulsionspolymerisation hergestellte Keimpartikel
verwendet. Die Emulsionspolymerisation findet in einem wässrigen
Medium statt und die Partikel werden in der wässrigen Phase
erzeugt und durch einen Emulgator stabilisiert. Der Emulgator stellt
auch sicher, dass das Monomer in der wässrigen Phase in
Form relativ großer Tropfen emulgiert bleibt. Diese Tropfen
fungieren als ein Reservoir für das Monomer während
des Verfahrens. Diese Methode ermöglicht es, einheitliche
Partikel mit einer Größe von bis zu etwa 1 μm
herzustellen. Jedoch wird ein Polymer mit hohem Molekulargewicht
immer in einer Emulsionspolymerisation erzeugt. Dies beschränkt
die Schwellkapazität der Partikel in großem Maße
und normalerweise ist es niemals möglich, ein Polymer mit
hohem Molekulargewicht auf mehr als das 2–5fache aufzublähen.
Das Problem wird hierbei durch Eliminieren des Bedarfs, Keimpartikel
stark aufzublähen, vermieden. Stattdessen wird, während
die Polymerisation stattfindet, eine kontrollierte Menge an Monomer
zu den Keimpartikeln zugesetzt. Die Menge an freiem Monomer überschreitet
niemals 10% des vorliegenden Polymerpartikelgewichts. Durch Polymerisierung
in vielen sich wiederholenden Stufen kann der benötigte Partikeldurchmesser
schließlich erreicht werden. Die Produktion von Partikeln
in einem Bereich von 1 bis 50 μm wird spezifiziert. Der
Hauptnachteil dieser Methode ist, dass das ursprüngliche
Keimpartikel klein ist und es anspruchsvoll und relativ ineffizient
ist, ein solches limitiertes Anschwellens der Keimpartikel aufzuweisen. Im
Prinzip führt dies zu vielen sich wiederholenden Stufen,
bevor große Partikel erhalten werden können.
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US 4,530,956 offenbart ein
Pionierprinzip, dass nach dem Erfinder als das „Ugelstad-Verfahren"
oder als die „Zweistufen-Schwellmethode" die das spezielle
Merkmal des Verfahrens angibt, bezeichnet wird. Die ursprünglichen
Keimpartikel werden hierbei ebenso durch die Standardemulsionspolymerisation
hergestellt. Die Keimpartikel werden durch den Einbau einer wasserunlöslichen,
niedrigmolekularen Verbindung in einer 1. Stufe sehr schwellbar
gemacht. Diese kann entweder ein Oligomer oder eine organische Verbindung
sein. In Stufe 2 des Verfahrens wird das Monomer dann in einem Schwellprozess
unter Bedingungen, in denen das Oligomer oder die organische Verbindung
die Keimpartikel nicht verlassen können, aufgenommen. Der
einzig mögliche Transport ist der des Monomers in die Keimpartikel.
Die Polymerisation erfolgt, wenn das Schwellen abgeschlossen ist.
Die Anwesenheit des Oligomers oder einer niedrigmolekularen Verbindung
hat einen enormen Effekt auf die Schwellkapazität. Der übrige
Stand der Technik lehrt, dass beispielsweise die Reduktion der Grenzflächenspannung,
die Verwendung eines auflösenden Lösungsmittels
oder eines gering wasserlöslichen organischen Lösungsmittels,
um die Diffusion der Monomere aus der wässrigen Phase in
die Keimpartikel zu erleichtern, einen vergleichsweise sehr geringe
Effekt haben. Die Dokumente, auf die Bezug genommen wird, beschreiben,
welche allgemeine Monomere, Initiatoren und Stabilisatoren verwendet
werden können.
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Das
Oligomer entsprechend
US 4,530,956 besitzt
einen Polymerisationsgrad zwischen 5 und 200 oder ein äquivalentes
Molekulargewicht zwischen 500 und 20.000 Dalton. Das in Schritt
zwei zugesetzte Monomer weist eine Wasserlöslichkeit auf,
die mehr als 10fach größer als die des Oligomers
ist und das Volumenverhältnis zwischen dem Monomer und
den Keimpartikeln ist größer als 20. Es wird beansprucht,
das es vorteilhaft ist, das Molekulargewicht des durch Einstellung
des Verhältnisses zwischen dem Initiator und dem Monomer
erzeugten Oligomers zu kontrollieren. Die spezifizierten Molekulargewichte
benötigen normalerweise ein Molverhältnis zwischen
Monomer und Initiator in einem Bereich von 0,25:1 bis 50:1.
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Um
Keimpartikel, die aus Oligomer bestehen zu erzeugen, können
Monomer und Initiator zugleich oder in zwei Schritten in einem Schwellprozess
aufgenommen werden. Es ist möglich, die Oligomer-Keimpartikel
in neuen Schritten aneinander zu bauen bis der gewünschte
Enddurchmesser erreicht worden ist. Daher ist es möglich,
Keimpartikel praktisch jeder Größe herzustellen.
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Der
Vorteil dieser Methode ist, dass es möglich ist in Schritt
zwei eine riesige Menge an Monomer in einem Schwellprozess aufzunehmen.
Dies bedeutet, dass, wenn gefordert, sowohl eine starke Zunahme
im Durchmesser erreicht werden kann als auch dass es leicht ist,
Partikel durch Einführen von Mixturen aus Monomeren und
Lösungsmitteln anzupassen. Die Natur des Verfahrens ist
derart, dass ein großes Substanzspektrum verwendet werden
kann, und dass es einen großen Freiheitsgrad in der Synthese
der Polymerpartikel ermöglicht.
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WO 00/616447 enthält
Vorschläge für ein optimiertes Verfahren desselben
Typs wie in
US 4,530,956 beschrieben.
Wenn Oligomer-Keimpartikel verwendet werden, liegt das Molekulargewicht
des Oligomers unter 5000 Dalton oder der Polymerisationsgrad liegt
unterhalb von 50.
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Jedoch
bestehen auch hier Nachteile, die die Verwendung des Verfahrens
in industriellen Maßstäben limitieren. Wenn die
Keimpartikel hauptsächlich aus Verbindungen oder Oligomeren
mit niedrigem Molekulargewicht bestehen, sind sie sehr weich und
im Vergleich zu einem Partikel, das aus Hochpolymerverbindungen besteht,
nicht sehr fest ist. Dies führt zu Problemen sowohl während
der Synthese der Keimpartikel als auch während ihrer Lagerung.
Weiche Partikel sind oftmals auch klebrig, wobei diese Kombination
leicht zu einer Vereinigung führt. Das Ergebnis davon ist
oftmals eine breitere Partikelgrößenverteilung,
eine Erzeugung von Aggregaten und großen Partikeln sowie
eine Verunreinigung in dem Reaktor und dem Lagertank. Die Herstellung
von Polymerpartikeln, die auf einem großen Reservoir an
Keimpartikeln basieren, kann daher nicht erwartet werden. Dies führt
zu einem Bedarf an einer sich wiederholenden Herstellung kleiner
Volumina sowohl an Keimpartikeln als auch an Polymerpartikeln. Dies
ist ein Hauptnachteil hinsichtlich der Wiederholbarkeit von Charge
zu Charge was allgemein eine große Auswirkung auf die Produktivität
und die Kosten des Verfahrens hat.
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Die
Lagerstabilität wird als gut eingestuft, wenn die Partikel
selbst nach mehr als einmonatiger Lagerung mit guten Ergebnissen
verwendet werden können. Dies macht es möglich,
für ein gegebenes Herstellungsvolumen an benötigten
Polymerpartikeln, eine kleine Anzahl großer Chargen herzustellen.
Dies ist ökonomisch sinnvoll und liefert im Hinblick auf
die Reproduzierbarkeit der Polymerpartikel die besten Ergebnisse.
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Eine
hohe Schwellkapazität ist erreicht worden, wenn die Keimpartikel
weniger als 5 Gewichtsprozent der Polymerpartikel ausmachen. Dies
bedeutet ein Schwellgrad von mehr als dem 20-fachen des eigenen Keimpartikelvolumens
an Monomer oder einer Monomer enthaltenden Mixtur. Eine hohe Schwellkapazität
bedeutet, dass sowohl die Keimpartikel einen kleineren Effekt auf
die Eigenschaften der Polymerpartikel nach Beendigung der Polymerisation
haben als auch das die Keimpartikel einem geringeren Anteil der
Gesamtkosten der Produktion der fertigen Polymerpartikel ausmachen.
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Die
Partikelgrößenverteilung gilt als eng, wenn der
Variationskoeffizient (CV), der als Standardabweichung (SD) definiert
ist, durch die mittlere Partikelgröße (dp) geteilt
wird, mit 100 multipliziert wird (CV = SD/dp·100%) weniger
als 35%, vorzugsweise weniger als 20% beträgt.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, die Nachteile der oben aufgezeigten
Verfahren zu beseitigen. Das Ziel der Erfindung ist es, lagerstabile,
relative große Keimpartikel zu erzeugen, die auch eine
hohe Schwellkapazität aufweisen. Dies bildet zugleich die
Grundlage für die vorteilhafte Herstellung große
Polymerpartikel mit einer engen Größenverteilung
für die oben beschriebenen Anwendungen mittels einfacher,
leicht kontrollierbarer Keimpolymerisation.
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Überraschenderweise
zeigte sich, dass es möglich ist, Polymer-Oligomerpartikel
herzustellen, die eine gute Lagerstabilität und eine adäquate
Schwellkapazität aufweisen und die als Keimpartikel für
die Herstellung großer einheitlicher Polymerpartikel verwendet
werden. Diese und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
nun im Weiteren detaillierter beschrieben.
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Der
Ausgangspunkt für die Polymer-Oligomer-Keimpartikel ist
die Herstellung kleiner Polymerpartikel mittels einer Standartemulsionspolymerisation.
Dies ist eine weitläufig bekannte Technik, siehe dazu z.
B. „Die Angewandte Makromolekulare Chemie, 195,
(1992), 151–164 (Nr.3373)!. In vielen Fällen
ist es vorteilhaft diese Herstellungsstufe zu verwenden, um die
größtmöglichen Partikel zu erreichen.
Normalerweise liegt die maximale Partikelgröße
in der Standardemulsionspolymerisation bei rund einem Mikrometer.
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Polymer-Oligomer-Keimpartikel
werden dann ausgehend von diesen Partikeln hergestellt. Der Polymerisationsgrad
und damit das Molekulargewicht des Polymeroligomers wird über
das Verhältnis zwischen dem verwendeten Initiator und dem
verwendeten Monomer kontrolliert. Präziser ausgedrückt
ist es die Geschwindigkeit, mit der die Radikale gebildet werden
im Verhältnis zu der Geschwindigkeit mit der das Polymer-Oligomer
ausgehend von wachsenden Radikalen, die den Polymerisationsgrad
bestimmen, erzeugt werden. Da es essenziell ist, eine zu große
Fraktion sehr kurzer Oligomerketten zu vermeiden, ist es gewöhnlich notwendig
ein molares Verhältnis zwischen Initiator und Monomer von
0,07:1 bis 0,01:1, bevorzugt zwischen 0,06:1 und 0,03:1, zu verwenden.
Es ist vorteilhaft, dass in einem ersten Schritt der Initiator in
einem Schwellprozess in die durch Emulsionspolymerisation hergestellten
Polymerpartikel aufgenommen wird. Da diese aus einem hochmolekularen
Polymer bestehen, ist es schwierig, in einem Schwellprozess mehr
als das 5fache ihres Volumens an Initiator aufzunehmen. Um die Aufnahme
in einem Schwellprozess so effizient als möglich zu gestalten,
kann der Initiator als eine fein verteilte wässrige Emulsion
zugesetzt werden. Weiterhin kann es noch helfen, ein Lösungsmittel
für den Initiator zuzusetzen, das auch mit Wasser gemischt
werden kann. Dies erhöht die Diffusion des Initiators innerhalb
der wässrigen Phase. Wenn der Initiator vollständig
durch einen Schwellprozess aufgenommen wurde, kann das Monomer oder
eine Monomer-enthaltende Mixtur relativ leicht in einem Schwellprozess
in die Partikel aufgenommen werden. Das Monomer oder die Monomer-enthaltende
Mixtur können als eine fein verteilte wässrige
Emulsion, tropfenweise oder direkt zur Keimlösung zugesetzt
werden. Es ist bevorzugt, das Monomer tropfenweise zuzusetzen. Nachdem
die Polymerisation fertig gestellt ist, werden die benötigten
Polymer-Oligomer-Keimpartikel gebildet. Durch Wiederholen des Verfahrens
können die Polymer-Oligomer-Keimpartikel der benötigten
Größe hergestellt werden.
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Ein
Verfahren zur Herstellung lagerstabiler Polymer-Oligomerpartikel
mit einer hohen Schwellkapazität, d. h. die das 20 bis
300fache ihres eigenen Volumens einer Öllöslichen
Verbindung absorbieren können, ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Polymerisation als eine Zweistufen-Keimpolymerisation durchgeführt wird,
in der das Molverhältnis zwischen Initiator und Monomer
im Bereich zwischen 0,07:1 bis 0,01:1 ist.
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Die
finale Keimpolymerisation kann dann relativ leicht entsprechend
dem Stand der Technik durch Aufnahme des Monomers oder einer Monomer-enthaltenden
Mixtur in einem Schwellprozess in die vorab hergestellten Polymer-Oligomer-Keimpartikel
und Durchführung einer Polymerisation durchgeführt
werden. Die Größe und Eigenschaften der finalen
Partikel können leicht durch das gewählte Anschwellverhältnis
und die für die Monomermixtur ausgewählte Zusammensetzung
kontrolliert werden. Die Monomermixtur kann aus verschiedenen Monomerarten,
inertem Lösungsmittel und Polymerisationsinitiator bestehen.
Makroporöse Partikel können hergestellt werden,
wenn vorteilhafte Mixturen an quervernetzenden Agenzien, Monomeren
und inerten Lösungsmitteln ausgewählt werden.
Dies ist eine dem Fachmann vertraute Technik.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun in den unten angegebenen Beispielen
im weiteren Detail beschrieben. Die das Anschwellen und die Lagerstabilität
betreffenden Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Beispiel 1: Herstellung von Polystyrol-Keimen
durch Emulsionspolymerisation
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Deionisiertes
Wasser (2700 g), NaCl (2,29 g), Kaliumpersulfat (1,76 g) und Styrol
(267 g) wurden gemischt und in einen doppelwandigen 5-Liter Glasreaktor
gegeben. Sauerstoff wurde aus der Lösung durch Einblasen
von Stickstoff in diese entfernt. Die Temperatur wurde auf 75°C
erhöht und die Rührgeschwindigkeit wurde auf 200
Umdrehungen pro Minute (RPM) eingestellt. Die Polymerisation wurde über
Nacht durchgeführt. Es wurden Polystyrolpartikel mit einem
Durchmesser von 0,82 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Beispiel 2: Herstellung von Polystyrol-Keimen
durch Emulsionspolymerisation
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Deionisiertes
Wasser (2700 g), NaCl (2,29 g), Ärosol MA (0,40 g), Kaliumpersulfat
(1,76 g) und Styrol (267 g) wurden in einen doppelwandigen 5-Liter
Stahlautoklaven gegeben. Sauerstoff wurde durch wiederholten Druckausgleich
des Reaktors mit Stickstoff mit Zwischenentleerung entfernt. Die
Temperatur wurde auf 75°C erhöht und die Rührgeschwindigkeit
wurde auf 400 Umdrehungen pro Minute (RPM) eingestellt. Die Polymerisation
wurde über Nacht durchgeführt. Es wurden Polystyrolpartikel
mit einem Durchmesser von 1,2 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Beispiel 3: Herstellung von Styrol-basierten
Polymer-Oligomerkeimen (1,7 μm)
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Deionisiertes
Wasser (720 g), Natrium-Laurylsulfat (NaLS, 4,3 g)(emulgiert), Dioktanoyl-Peroxid
(Perkadox SE-8, 40,0 g)(Initiator) und Azeton (133 g) wurden unter
Verwendung einer Ultraschallsonde für 10 Minuten emulgiert.
Entprechend Beispiel 1 (48,0 g Keime, 578 g Latex) hergestellte
Polystyrolkeime wurden der Emulsion zusammen mit NaLS (0,8 g) und
Azeton (29,6 g) zugesetzt. Die Mixtur wurde in einen Kolben überführt,
der bei 25°C für 48 Stunden geschüttelt
wurde. Dann wurde Azeton entfernt und die Lösung wurde
in einen doppelwandigen 5-Liter Glasreaktor gegeben. Die Temperatur
wurde auf 40°C erhöht, während Styrol (336
g) und Divinylbenzen (DVB80, 0,88 g)(Quervernetzungsagenz) tropfenweise
innerhalb von etwa 60 Minuten zugegeben wurden. Vier Stunden nach
Beginn der Zugabe von Styrol und DVB wurden deionisiertes Wasser
(1200 g), Kaliumjodid (KI, 1,28 g) und Polyvinylpyrrolidon (PVP
K-30, 18,48 g) zugegeben und die Temperatur wurde auf 70°C
erhöht. Die Polymerisation fand für 6 Stunden
bei 70°C und für eine Stunde bei 90°C
statt. Es wurden Styrol-basierte Oligomerpartikel mit einem Durchmesser
von 1,7 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Beispiel 4: Herstellung von Styrol-basierten
Polymer-Oligomerkeimen (3,5 μm)
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Deionisiertes
Wasser (720 g), NaLS (4,3 g), Perkadox SE-8, (40,0 g) und Azeton
(133 g) wurden unter Verwendung einer Ultraschallsonde für
10 Minuten emulgiert. Entsprechend Beispiel 3 (48,0 g Keime, 331
g Latex) hergestellte Styrol-basierte Polymer-Oligomerkeime wurden
der Emulsion zusammen mit NaLS (0,33 g) und Azeton (34,8 g) zugesetzt.
Die Mixtur wurde in einen Kolben überführt, der
bei 25°C für 48 Stunden geschüttelt wurde.
Dann wurde Azeton entfernt und die Lösung wurde in einen
doppelwandigen 5-Liter Glasreaktor gegeben. Die Temperatur wurde
auf 40°C erhöht, während Styrol (336
g) und DVB80 (0,88 g) tropfenweise innerhalb von etwa 60 Minuten
zugegeben wurden. Vier Stunden nach Beginn der Zugabe von Styrol und
DVB80 wurden deionisiertes Wasser (1200 g), KI (1,28 g) und PVP
K-30 (18,48 g) zugegeben und die Temperatur wurde auf 70°C
erhöht. Die Polymerisation fand für 6 Stunden
bei 70°C und für eine Stunde bei 90°C
statt. Es wurden Styrolbasierte Oligomerpartikel mit einem Durchmesser
von 3,5 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Beispiel 5: Herstellung von Styrol-basierten
Polymer-Oligomerkeimen (2,3 μm)
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Deionisiertes
Wasser (720 g), NaLS (4,3 g), Perkadox SE-8 (40,0 g) und Azeton
(133 g) wurden unter Verwendung einer Ultraschallsonde für
10 Minuten emulgiert. Entsprechend Beispiel 1 (16,0 g Keime, 193
g Latex) hergestellte Polystyrolkeime wurden der Emulsion zugesetzt.
Die Mixtur wurde in einen Kolben überführt, der
bei 25°C für 48 Stunden geschüttelt wurde.
Dann wurde Azeton entfernt und die Lösung wurde in einen
doppelwandigen 5-Liter Glasreaktor gegeben. Die Temperatur wurde
auf 40°C erhöht, während Styrol (336
g) und DVB80 (0,88 g) tropfenweise innerhalb von etwa 60 Minuten
zugegeben wurden. Vier Stunden nach Beginn der Zugabe von Styrol
und DVB80 wurden deionisiertes Wasser (1200 g), KI (1,28 g) und
PVP K-30 (18,48 g) zugegeben und die Temperatur wurde auf 70°C
erhöht. Die Polymerisation fand für 6 Stunden bei
70°C und für eine Stunde bei 90°C statt.
Es wurden Styrol basierte Oligomerpartikel mit einem Durchmesser von
2,3 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Beispiel 6: Herstellung von Styrol-basierten
Polymer-Oligomerkeimen (5,2 μm)
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Deionisiertes
Wasser (720 g), NaLS (4,3 g), Perkadox SE-8 (40,0 g) und Azeton
(133 g) wurden unter Verwendung einer Ultraschallsonde für
10 Minuten emulgiert. Entsprechend Beispiel 5 (29,0 g Keime, 182
g Latex) hergestellte Styrol-basierte Polymer-Oligomerkeime wurden
der Emulsion zusammen mit NaLS (2,5 g) und Azeton (15,4 g) zugesetzt.
Die Mixtur wurde in einen Kolben überführt, der
bei 25°C für 48 Stunden geschüttelt wurde.
Dann wurde Azeton entfernt und die Lösung wurde in einen
doppelwandigen 5-Liter Glasreaktor gegeben. Die Temperatur wurde
auf 40°C erhöht, während Styrol (336
g) und DVB80 (0,88 g) tropfenweise innerhalb von etwa 60 Minuten
zugegeben wurden. Vier Stunden nach Beginn der Zugabe von Styrol und
DVB80 wurden deionisiertes Wasser (3600 g), KI (2,60 g) und PVP
K-90 (37,5 g) zugegeben und die Temperatur wurde auf 70°C
erhöht. Die Polymerisation fand für 6 Stunden
bei 70°C und für eine Stunde bei 90°C statt.
Es wurden Styrolbasierte Oligomerpartikel mit einem Durchmesser
von 5,2 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Beispiel 7: Verwendung von Styrol-basierten
Polymer-Oligomerkeimen für die Herstellung poröser
Partikel
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Deionisiertes
Wasser (110 g), Methyl-Hydroxypropyl-Zellulose (Methocel K-100,
0,22 g), NaLS (0,31 g), Styrol (23,0 g), Ethylenglykol-Dimethacrylat
(EGDMA, 23,0 g), Pentylacetat (50,7 g) und Azo-Bis-Methyl-Butyronitril
(AMEN, 0,16 g) wurden gemischt und unter Verwendung einer Ultraschallsonde
für 5 Minuten emulgiert. Entsprechend Beispiel 6 (3,13
g Keime, 38 g Latex) hergestellte Styrol-basierte Polymer-Oligomerkeime
wurden der Emulsion zugesetzt. Die Mixtur wurde in einen doppelwandigen
0,5-Liter Glasreaktor mit Agitatoren gegeben und die Temperatur
wurde auf 40°C erhöht. Nach 2,5 Stunden wurden
deionisiertes Wasser (279 g), KI (0,04 g) und Methocel K-100 (1,89
g) zu dem Reaktor zugegeben bevor die Temperatur auf 80°C
erhöht wurde. Die Polymerisation wurde über Nacht
durchgeführt. Es wurden poröse Poly(Styrol-ko-EGDMA)-Partikel
mit einem Durchmesser von 17 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Vergleichsbeispiel 1: Herstellung von
Oligomerkeimen (2,2 μm)
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Deionisiertes
Wasser (90 g), NaLS (0,54 g), Perkadox SE-8 (4,55 g) und Azeton
(16,64 g) wurden unter Verwendung einer Ultraschallsonde für
10 Minuten emulgiert. Entsprechend Beispiel 2 (2,0 g Keime, 27,3 g
Latex) hergestellte Polystyrolkeime wurden der Emulsion zugesetzt.
Die Mixtur wurde in einen Kolben überführt, der
bei 25°C für 48 Stunden geschüttelt wurde.
Dann wurde Azeton entfernt und die Lösung wurde in einen
doppelwandigen 0,5-Liter Glasreaktor gegeben. Die Temperatur wurde
auf 40°C erhöht, während Styrol (19,21
g) und DVB80 (0,05 g) tropfenweise innerhalb von etwa 60 Minuten
zugegeben wurden. Vier Stunden nach Beginn der Zugabe von Styrol
und DVB80 wurden deionisiertes Wasser (400 g) und KI (0,16 g) zugegeben
und die Temperatur wurde auf 70°C erhöht. Die
Polymerisation fand für 6 Stunden bei 70°C und
für eine Stunde bei 90°C statt. Es wurden Styrol-basierte
Oligomerpartikel mit einem Durchmesser von 2,2 μm und einer
engen Größenverteilung erhalten.
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Vergleichsbeispiel 2: Herstellung von
Oligomerkeimen (4,2 μm)
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Deionisiertes
Wasser (90 g), NaLS (0,54 g), Perkadox SE-8 (4,55 g) und Azeton
(16,64 g) wurden unter Verwendung einer Ultraschallsonde für
10 Minuten emulgiert. Entsprechend Vergleichsbeispiel 1 (4,0 g Keime,
138 g Latex) hergestellte Styrolbasierte Oligomerkeime wurden der
Emulsion zugesetzt. Die Mixtur wurde in einen Kolben überführt,
der bei 25°C für 48 Stunden geschüttelt
wurde. Dann wurde Azeton entfernt und die Lösung wurde
zusammen mit deionisiertem Wasser (100 g) in einen doppelwandigen
0,5-Liter Glasreaktor gegeben. Die Temperatur wurde auf 40°C
erhöht, während Styrol (19,21 g) und DVB80 (0,05
g) tropfenweise innerhalb von etwa 60 Minuten zugegeben wurden.
Vier Stunden nach Beginn der Zugabe von Styrol und DVB80 wurden
deionisiertes Wasser (400 g), KI (0,16 g) und PVP K-30 (2,31 g)
zugegeben und die Temperatur wurde auf 70°C erhöht.
Die Polymerisation fand für 6 Stunden bei 70°C
und für eine Stunde bei 90°C statt. Es wurden Styrolbasierte
Oligomerpartikel mit einem Durchmesser von 4,2 μm und einer
engen Größenverteilung erhalten.
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Vergleichsbeispiel 3: Herstellung von
Oligomerkeimen (7,5 μm)
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Deionisiertes
Wasser (90 g), NaLS (0,54 g), Perkadox SE-8 (4,55 g) und Azeton
(16,64 g) wurden unter Verwendung einer Ultraschallsonde für
10 Minuten emulgiert.
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Entsprechend
Vergleichsbeispiel 2 (5,0 g Keime, 147 g Latex) hergestellte Styrolbasierte
Oligomerkeime wurden der Emulsion zugesetzt. Die Mixtur wurde in
einen Kolben überführt, der bei 25°C
für 48 Stunden geschüttelt wurde. Dann wurde Azeton
entfernt und die Lösung wurde zusammen mit deionisiertem
Wasser (100 g) in einen doppelwandigen 0,5-Liter Glasreaktor gegeben.
Die Temperatur wurde auf 40°C erhöht, während
Styrol (19,21 g) und DVB80 (0,05 g) tropfenweise innerhalb von etwa
60 Minuten zugegeben wurden. Vier Stunden nach Beginn der Zugabe
von Styrol und DVB80 wurden deionisiertes Wasser (400 g), KI (0,16
g) und PVP K-90 (2,31 g) zugegeben und die Temperatur wurde auf
70°C erhöht. Die Polymerisation fand für
6 Stunden bei 70°C und für eine Stunde bei 90°C
statt. Es wurden Styrolbasierte Oligomerpartikel mit einem Durchmesser
von 7,5 μm und einer engen Größenverteilung
erhalten.
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Die
Schwellkapazität wurde durch Herstellung einer Styrol-Emulsion
in Wasser unter Verwendung von NaLS als Emulgator bestimmt. Die
Styrol-Emulsion wurde zu Keimpartikeln in einem Styrol:Keim-Volumenverhältnis
= 100:1 zugesetzt. Der Durchmesser der angeschwollenen Partikel
im Verhältnis zu dem der Keimpartikel wurde unter Verwendung
eines Lichtmikroskops bestimmt.
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Die
Lagerstabilität wurde durch Lagerung hergestellter Keimpartikel
auf einer Schüttelmaschine unter gleichen, sehr milden
Bedingungen bestimmt. Die Koaleszenz wurde durch tägliches
Beobachten der Keimpartikel in einem Lichtmikroskop bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1: Ergebnisse betreffend Lagerstabilität
und Schwellkapazität
| Durchmesser (μm) | Initiator/Monomer
(mol/mol) | Polymerisationsgrad
(Mon. Einheiten) | Schwellkapazität
(Volumen) | Lagerstabilität (Tage) |
Beispiel
3 | 1,7 | 0,04 | 71 | > 100 | > 40 |
Beispiel
4 | 3,5 | 0,04 | 71 | > 100 | > 40 |
Beispiel
5 | 2,3 | 0,04 | 73 | > 100 | > 40 |
Beispiel
6 | 5,2 | 0,04 | 72 | > 100 | > 40 |
Vergleichs-Beispiel
1 | 2,2 | 0,09 | 49 | > 100 | 36 |
Beispiel
2 | 4,2 | 0,08 | 49 | > 100 | 13 |
Beispiel
3 | 7,5 | 0,09 | 46 | > 100 | 7 |
-
Tabelle
1 zeigt, dass die Lagerstabilität beträchtlich
ansteigt, während eine akzeptable Schwellkapazität
aufrechterhalten wird, wenn das Initiator/Monomerverhältnis
unter 0,07 reduziert wird.
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Zusammenfassung:
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Lagerstabile
Polymer-Oligomerpartikel mit einer hohen Schwellkapazität
werden mittels Zweistufen Keimpolymerisation hergestellt, in der
das Molverhältnis zwischen Initiator und Monomer in einem
Bereich von 0,07:1 bis 0,01:1 liegt. Diese Partikel werden zur Herstellung
von Polymerpartikeln mit einer geringen Größenverteilung
durch Keimpolymerisation verwendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5130343 [0004]
- - NO 31056 [0006]
- - US 5147937 [0007]
- - US 4530956 [0008, 0009, 0012]
- - WO 00/616447 [0012]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Die Angewandte
Makromolekulare Chemie, 195, (1992), 151–164 (Nr.3373) [0019]