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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Berührungserfassung, auf Annäherungsdetektoren
und auf berührungsempfindliche
Oberflächen und
Vorrichtungen.
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Es
gibt viele bekannte Beispiele von Vorrichtungen, die in der Lage
sind, die Berührung
oder die unmittelbare Nähe
eines Objekts zu erfassen. Einige basieren auf dem Einsatz von Membranschaltern
mit zwei in gegenüberliegender
Beziehung gehaltenen Sätzen
von Leitern, welche die Ausübung
eines Drucks an einem Schnittpunkt zweier leitender Elemente erfordern,
um eine elektrische Verbindung herzustellen. Nachteile dieser Vorrichtungen
sind, dass die Oberfläche
tatsächlich
berührt
werden muss und die Positionierung des Fingers des Benutzers mit dem
Schnittpunkt der leitenden Elemente koinzidieren muss. Außerdem umfassen
Membranschalter bewegliche Teile, die einem Verschleiß ausgesetzt sind
und daher keine robusten Sensorvorrichtungen bilden.
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Eine
alternative Sensorvorrichtung verwendet eine Anordnung von eine
Annäherung
abfühlenden
Leitern und beruht auf Variationen in der Kapazität der Leiter,
um die exakte Position eines Fingers, der sich in Kontakt mit einer
die Leiter tragenden Sensor- oder Fühlerschicht oder in unmittelbarer Nähe zu den
Leitern befindet, zu erfassen. Eine solche Abfühl- bzw. Sensorvorrichtung
ist in
US 6137427 im
Namen von Binstead beschrieben und ist in
1 dargestellt,
in der eine Anordnung horizontaler und vertikaler Fühler- bzw. Sensorleiter
2,
die elektrisch voneinander isoliert sind, in einer Gitterstruktur
angeordnet und von einer elektrisch isolierenden Membran
3 getragen
sind. Die Membran
3 und die Anordnung von Leitern
2 bilden
die Fühler- bzw. Sensorschicht
eines Touchpads bzw. Berührungsfelds,
wie in
2 in einer Seiten-Schnittansicht entlang der Linie
A-B der Vorrichtung von
1 gezeigt ist. Wenn ein Finger
1 oder
ein ähnliches
Objekt die Oberfläche
der Fühlerschicht
berührt
oder dieser nahekommt, induziert der Finger eine Änderung
der Kapazität
eines Leiters
2 oder einer Gruppe von Leitern in der Fühlerschicht.
Mittels einer geeigneten Abtastvorrichtung zum Abtasten jedes Leiters
2 kann
wiederum die Variation der Kapazität eines Leiters
2 gemessen
und daher die Berührung
oder die Nähe
des Fingers
1 erfasst werden. Durch das Erfassen von Kapazitätsänderungen
bei mehr als einem Leiter
2 kann die exakte Position der
Berührung oder
der Nähe
des Fingers
1 durch Interpolation zwischen den Leiterpositionen
bestimmt werden. Somit sind kapazitive Vorrichtungen in der Lage,
die Position des Fingers
1 zwischen den Fühler- bzw.
Sensorleitern
2 zu erfassen und sind daher nicht auf die
Erfassung an Schnittpunkten von Leitern beschränkt, im Gegensatz zu den vorher
erwähnten
Membranschaltervorrichtungen.
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Ein
Nachteil herkömmlicher
kapazitiver Vorrichtungen besteht jedoch darin, dass es zu Schwierigkeiten
kommt, wenn die Fühlerleiter 2 weit
beabstandet sind, da eine Berührung
oder die unmittelbare Nähe
eines Fingers 1 zwischen den Leitern allgemein nur zu begrenzten
Datenwerten für
den Interpolationsprozess führt,
wodurch Fehler bei der Berechnung der exakten Position des Fingers
entstehen.
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Außerdem leiden
herkömmliche
kapazitive Vorrichtungen an einem weiteren Problem, das auftritt,
wenn eine Handfläche
unmittelbar über
die Vorrichtung gehalten wird, da eine Handfläche ein starkes Signal induziert,
das fälschlicherweise
als Berührungsvorgang
identifiziert werden kann. Dies kann besonders nachteilig sein,
da sich ein Benutzer andauernd über
die Position seiner Hände
in Relation zur Vorrichtung vergewissern muss, während er sich zu seiner nächsten tatsächlichen
Berührung
entschließt.
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Es
ist anzumerken, dass in der gesamten vorliegenden Beschreibung eine
Bezugnahme auf "Finger" jegliches Objekt
umfassen soll, das eingesetzt werden kann, um die Kapazität lokal
in einem Umfang zu modifizieren, dass eine Erfassung mittels eines
kapazitiven Abfühlvorgangs
möglich
ist. Ferner sind jegliche Bezugnahmen auf "Berührung" ("touching") oder "Berührungsvorgang" ("touching action") so aufzufassen,
dass sie sowohl eine physische Berührung einer Oberfläche als
auch das in unmittelbare Nähe
einer Oberfläche
Bringen eines Fingers umfassen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, zumindest einige
oder alle obigen Probleme zu lösen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Aufbau eines Berührungs-Erfassungssystems mit
einem Mittel zum Verändern
der unmittelbaren kapazitiven Umgebung des Systems. Das Mittel kann so
eingestellt bzw. angepasst sein, dass Variationen der Kapazität durch
hohe Pegel kapazitiver Koppelung verbreitet werden, oder so, dass
die Variationen sich direkt über
elektrische Leitfähigkeit
verbreiten. Alternativ kann das Mittel so ausgelegt sein, dass es beide
dieser elektrischen Effekte unterstützt.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum
Verändern
der unmittelbaren kapazitiven Umgebung einer Unterbaugruppe der
ersten und zweiten Leiterserien eines kapazitiven Berührungs-Erfassungssystems
bereitzustellen, um die Genauigkeit und die Geschwindigkeit einer
Berührungserfassung
des Systems zu verbessern.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Mischung
resistiver Umgebungen bereitzustellen, um die Struktur der Berührungserfassung
in einem Annäherungs-Erfassungssystem
zu steuern.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein leitendes
und/oder kapazitiv gekoppeltes Medium bereitzustellen, um die Erfassungsumgebung
eines Annäherungs-Erfassungssystems
physikalisch zu verformen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Touchpad-Vorrichtung bereitgestellt,
mit:
einem Trägermedium,
das mehrere beabstandete Leiter trägt, wobei kein elektrischer
Kontakt zwischen den Leitern besteht und jeder Leiter auf die Annäherung eines
Fingers anspricht, um die Kapazität des Leiters zu modifizieren,
um das Vorhandensein des nahe diesem Leiter positionierten Fingers
zu erfassen, wobei das Touchpad ferner ein Mittel zum Konzentrieren
eines elektrischen Feldes zwischen Leitern zu der Ebene des Trägermediums
hin umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Touchpad-System
mit einem Touchpad gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, mit:
einer
Berührungsabfühl- und
Weckschaltung, und einer Positionsabfühlschaltung, die normalerweise
im Standby bzw. Ruhemodus ist und periodisch erwacht, um den Zustand
des Touchpads zu messen, wobei in Reaktion auf eine Berührung die
Berührungsabfühlschaltung
die Positionsabfühlschaltung aufweckt,
welche dann die Oberfläche
abtastet, um die Berührungsposition
zu bestimmen.
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Im
folgenden werden Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung anhand eines Beispiels und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Fühlerleiteranordnung
für ein
Touchpad bzw. Berührungsfeld,
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2 ein
herkömmliches
Touchpad in Seiten-Schnittansicht
längs der
Linie A-B durch das Touchpad-Layout von 1,
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3-11 alternative
Ausführungsformen
des Touchpads der vorliegenden Erfindung in Seiten-Schnittansicht
längs der
Linie A-B durch das Touchpad-Layout von 1,
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12 eine
Draufsicht auf eine Anordnung elektrisch isolierter leitender Bereiche
an bzw. auf der Oberfläche
eines Dielektrikums gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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13 eine
Seiten-Schnittansicht der Anordnung von 12 längs der
durch A-B definierten Linie,
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14 eine
Draufsicht auf eine weitere Anordnung elektrisch isolierter leitender
Bereiche an bzw. auf der Oberfläche
eines Dielektrikums gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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15 eine
Seiten-Schnittansicht der Anordnung von 14 längs der
durch A-B definierten Linie,
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16 eine
Draufsicht auf eine weitere Anordnung der elektrisch isolierten
leitenden Bereiche auf einer ersten und einer zweiten Oberfläche eines Dielektrikums
gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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17 eine
Seiten-Schnittansicht der Anordnung von 16 längs der
durch A-B definierten Linie,
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18 eine
Draufsicht auf eine Struktur leitender Bereiche, die durch Leiterbrücken verbunden sind,
zum Einsatz bei dem Touchpad der vorliegenden Erfindung,
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19 und 20 Seiten-Schnittansichten von
Anordnungen des Touchpads gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung,
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21 eine
Teil-Seitenschnittansicht einer Touchpad-Anordnung gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zur Darstellung einer strukturierten Oberfläche,
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22 eine
schematische Darstellung des geerdeten leitenden Mediums bei einem
Touchpad der vorliegenden Erfindung,
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23 eine
schematische Ausführungsform eines
Sensorsystems zu Anwendung bei dem Touchpad der vorliegenden Erfindung,
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24 eine
Seiten-Schnittansicht einer Touchpad-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Darstellung eines Zwischenraums oder
Spalts in dem Touchpad,
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25 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Anordnung des Touchpads gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und
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26-31 Draufsichten
auf weitere Touchpad-Anordnungen
gemäß Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung.
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Es
wird auf 3 Bezug genommen, in der eine
Ausführungsform
eines Touchpads der vorliegenden Erfindung gezeigt ist. Das Touchpad
bzw. Berührungsfeld
ist in einer Seiten-Schnittansicht längs der Linie A-B des Touchpad-Layouts von 1 dargestellt
und umfasst eine Anordnung ("Array") von Fühlerleitern 2,
ein Trägermedium,
z.B. eine Membran 3, sowie ein Mittel 4 zum Konzentrieren
eines zwischen den Fühlerleitern 2 verlaufenden
elektrischen Feldes zu der Ebene der Trägermembran 3.
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Die
Fühlerleiter
bzw. Sensorleiter
2 können von
einem in
US 6137427 beschriebenen
Typ sein und sind als erste und zweite Reihen paralleler, beabstandeter
Leiter (wie in
1 gezeigt) angeordnet, wobei
jeder Leiter geeignete Verbindungen an einem oder beiden Enden aufweist
und jede Reihe orthogonal, aber nicht in elektrischem Kontakt miteinander ist.
Die ersten und zweiten Reihen von Leitern
2 bilden so mehrere
Schnittpunkte. Die Leiter
2 sind vorzugsweise leitende
Drähte
mit einer von der speziellen Anwendung des Touchpads abhängigen Dicke. Beispielsweise
sind bei Berührungs(bild)schirmanwendungen
(touch-screen applications) die Drähte vorzugsweise dem Auge im
wesentlichen unsichtbar und können
weniger als 25 Mikron Durchmesser aufweisen oder können, genauer
gesagt, zwischen etwa 10 Mikron bis etwa 25 Mikron Durchmesser aufweisen.
Bei anderen Anwendungen, wie z.B. interaktiven Mauerblöcken, können die
Drähte
Armierungs-Stahlstäbe
von etwa 1 cm Durchmesser sein. Die Drähte können aus Kupfer, Gold, Wolfram,
Eisen, Kohlenstofffaser oder irgendeinem anderen hinreichend guten
Leiter hergestellt sein. Die Drähte
sind vorzugsweise elektrisch isoliert, beispielsweise durch Beschichten
der Drähte
mit einer Email- oder Kunststoffummantelung.
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Alternativ
können
in anderen Ausführungsformen
die ersten und zweiten Reihen von Leitern 2 aus einem Material
wie z.B. einer auf Silber basierenden leitenden Tinte hergestellt
sein. Falls die Leiter 2 eine geringe Sichtbarkeit haben
müssen,
wenn das Touchpad vor einem geeigneten Anzeigesystem einzusetzen
ist, können
stattdessen relativ breite (etwa 250 Mikron bis etwa 1000 Mikron)
Indium-Zinnoxidspuren
verwendet werden.
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Bei
weiteren alternativen Ausführungsformen
können
die ersten und zweiten Reihen von Leitern 2 auch die Form
von Kupferspuren auf einer gedruckten Schaltungsplatte oder von
relativ feinen Aluminium- oder Kupferspuren in einer TFT-Matrix aufweisen.
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Es
ist anzumerken, dass die Leiter 2 (mit eigener struktureller
Integrität)
vor einer Anbringung an der Trägermembran 3 vorgeformt
werden können, oder
sie können
nicht-selbsttragende Leiter sein, die auf die Membran als Träger aufgebracht
werden.
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Es
ist anzumerken, dass jedes geeignete Verfahren des elektrischen
Isolierens der Leiter 2 gegenüber jedem der anderen Leiter
und dem sie umgebenden Medium eingesetzt werden kann, einschließlich dielektrischer
(z.B. Kunststoff- oder
Dünnglas-)
Ummantelungen oder lokalisierte dielektrische Sandwichschichten
(nicht gezeigt), es ist aber nicht hierauf beschränkt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Dicke der Leiter 2 im Vergleich zu dem Zwischenleiterabstand
benachbarter Leiter in der gleichen Reihe gering, und der Zwischenleiterabstand
muss nicht für jedes
benachbarte Leiterpaar der gleiche sein. Gemäß der vorliegenden Erfindung
beträgt
der Zwischenleiterabstand für
einen Draht von 10 Mikron Durchmesser z.B. vorzugsweise etwa 5 cm
bis etwa 10 cm, während
bei herkömmlichen
Touchpad-Anordnungen der äquivalente
Abstand etwa 1 cm sein müßte. Es
ist jedoch anzumerken, dass die Zwischenleiterabstände von
der speziellen Anwendung des Touchpads abhängen und daher der Bereich
des Beispiels nicht einschränkend
sein soll.
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Bei
weiteren Ausführungsformen
müssen
die ersten und zweiten Reihen von Leitern 2 nicht parallel sein,
und es ist auch nicht notwendig, dass die ersten und zweiten Reihen
von Leitern zueinander senkrecht sind.
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Bei
allen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die Fühlerleiter bzw. Sensorleiter 2 gegenüber der
Annäherung
eines Fingers 1 empfindlich, was die kapazitive Umgebung
eines oder mehrerer der Leiter modifiziert, um dadurch das Vorhandensein
des Fingers 1 zu erfassen.
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Die
Membran 3 dient als Trägermedium
für die
ersten und zweiten Reihen von Leitern 2 und ist vorzugsweise
aus elektrisch isolierendem Material, z.B. einem geeigneten Dielektrikum,
hergestellt. In bevorzugten Ausführungsformen
sind die ersten und zweiten Reihen von Leitern 2 vollständig in
der Membran 3 enthalten, außer den entsprechenden Endverbindungen,
die vorzugsweise aus einer oder mehreren Seiten der Membran 3 vorstehen
können.
Diese Endverbindungen werden dazu benutzt, die Sensor- bzw. Fühlerleiter
mit einer geeigneten Abtastvorrichtung zu verbinden.
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Der
bevorzugte Dickenbereich der Membran 3 hängt von
der speziellen Anwendung des Touchpads ab. Beispielsweise kann bei
einer Touchscreen-Anwendung, bei der die Drähte typischerweise in eine
Glasmembran eingebettet sind, die Dicke etwa 4 Millimeter bis etwa
12 Millimeter betragen. Bei Tastaturanwendungen kann die Membran
etwa 1 Millimeter dick sein. Falls die Membran in Mauerblöcken eingebettet
ist, die beispielsweise einen Teil einer interaktiven Wand bilden,
kann die Membran etwa 10 Zentimeter dick sein. Es ist jedoch anzumerken,
dass die Dicke der Membran 3 je nach den Anforderungen (beispielsweise
je nach Empfindlichkeit und Flexibilität) des Touchpads verändert werden
kann.
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In
der gesamten vorliegenden Patentbeschreibung wird die Kombination
der Membran 3 und der Fühlerleiter
bzw. Sensorleiter 2 als "Fühlerschicht" bzw. "Sensorschicht" ("sensing layer") bezeichnet.
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Es
ist anzumerken, dass die Membran 3 nicht auf flache oder
planare Konfigurationen beschränkt
sein muss, sondern dass die Membran 3 alternativ tatsächlich auch
in nichtplanaren, gekrümmten
oder abgewinkelten Konfigurationen gemäß der vorliegenden Erfindung
angeordnet sein kann. Folglich sind hier jegliche Bezugnahmen auf
die "Ebene der Membran" ("plane of the membrane") so aufzufassen,
dass sie sowohl flache als auch nicht-planare Konfigurationen des
Trägermediums
umfassen, wodurch die Richtung der an einem bestimmten Punkt entlang
der Oberfläche
der Membran 3 definierten Ebene im wesentlichen der Richtung
einer Tangente an diesem Punkt entspricht. Daher kann die Ebene der
Membran eine Oberflächenkontur
sein, welche der Form der Membran folgt.
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Es
wird wieder auf 3 eingegangen, in der das Mittel 4 zum
Konzentrieren eines elektrischen Feldes zwischen den Fühlerleitern 2 zu
der Ebene der Membran 3 proximal zu den ersten und zweiten
Reihen von Leitern 2 dargestellt ist. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Mittel 4 ein elektrisch leitendes Medium, das so
konfiguriert ist, dass es kapazitive Variationen ermöglicht,
um sich direkt mittels der Leitfähigkeit
des Mediums auszubreiten. In diesen Ausführungsformen hat das leitende
Medium 4 vorzugsweise einen spezifischen elektrischen Widerstand
im Bereich von 100 Ω pro
Flächeneinheit bis
10.000.000 Ω pro
Flächeneinheit.
Der gewünschte
spezifische Widerstand des leitenden Mediums hängt von dem Zwischenleiterabstand
zwischen den Fühlerleitern 2 ab,
da eine weite Beabstandung ein Medium mit geringem spezifischen
Widerstand erfordert, damit die von einem Finger induzierte kapazitive Variation
hinreichend spürbar
bzw. hervorgehoben ist, um eine zuverlässige Interpolation der Position des
Fingers zu erhalten.
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Bei
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
ist das leitende Medium 4 so konfiguriert, dass es kapazitive
Variationen über
eine kapazitive Kopplung verbreitet, wobei der spezifische Widerstand des
Mediums mindestens 1.000 Mio. Ω pro
Flächeneinheit
ist. In bevorzugten Ausführungsformen
weist das leitende Medium 4 die Form einer leitenden Schicht 4 auf,
welche mindestens einen Abschnitt der Membran 3 bedeckt.
Die leitende Schicht 4 kann die Membran 3 direkt
oder indirekt bedecken und ist elektrisch von den Fühlerleitern
bzw. Sensorleitern 2 aufgrund des Membranmaterials und/oder
der elektrischen Isolierung der Fühlerleiter elektrisch isoliert.
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Die
leitende Schicht 4 weist eine bevorzugte Dicke im Bereich
von etwa 25 Mikron bis etwa 5 Millimeter auf und ist bei einer typischen
Touchpad-Anordnung etwa 1 Millimeter bis etwa 2 Millimeter dick. Es
ist jedoch anzumerken, dass die Dicke der leitenden Schicht 4 je
nach dem erforderlichen Widerstand in der leitenden Schicht 4 geändert werden
kann, da dünnere
Schichten einen höheren
Widerstand im Vergleich zu dickeren Schichten haben.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die leitende Schicht 4 direkt auf eine Außenfläche der Membran 3 aufgebracht
und von dieser getragen. Die leitende Schicht 4 kann durch
eine beliebige herkömmliche
Technik aufgebracht werden, die Elektroplattieren, Sputterbeschichten,
Bemalen, Sprühen und
Siebdruck/Tintenstrahldruck mit leitender Tinte umfasst, ist aber
nicht hierauf beschränkt.
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Alternativ
kann die Schicht 4, wenn die leitende Schicht 4 als
separates Laminat ausgebildet ist, mittels eines geeigneten aushärtenden
oder nicht-aushärtenden,
leitenden Klebemittels an die Außenfläche der Membran gebondet werden.
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In
weiteren Ausführungsformen
kann die Funktion des Halterungsmediums bzw. Trägermediums durch das Mittel
zum Konzentrieren des elektrischen Feldes bereitgestellt werden,
wobei das Konzentrierungsmittel auch als Träger für die Fühlerleiter bzw. Sensorleiter
dienen kann. Ein spezielles Beispiel wären Drähte, die mit dem Konzentrierungsmittel
beispielsweise mit Hilfe eines nicht-leitenden Klebebandes oder
eines nicht-leitenden Klebemittels verbunden wären.
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Nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung hat die leitende Schicht 4 resistive
und kapazitive Eigenschaften, welche erzwingen, dass die Berührungsabfühlung der
Fühlerleiter 2 im
wesentlichen auf die Oberflächenkontur
der Membran 3 ausgerichtet ist. Die leitende Schicht 4 verzerrt
das kapazitive Feld, das von dem Finger verursacht wird, derart, dass
eine Berührungsabfühlung im
wesentlichen entlang der Oberfläche
der leitenden Schicht ausgerichtet ist, die in bevorzugten Ausführungsformen
der Oberflächenkontur
der Membran 3 folgt.
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Es
wird wieder auf 3 eingegangen, in der das Vorhandensein
der leitenden Schicht 4 dazu wirkt, das elektrische Feld
zwischen den Fühlerleitern 2 auf
die bzw. zu der Ebene der Membran 3 zu konzentrieren, so
dass, wenn ein Finger 1 die leitende Schicht 4 berührt oder
dieser sehr nahe kommt, der Finger eine Änderung der Kapazität von etwa
0,5 Prozent bis etwa 5 Prozent über
dem existierenden Kapazitätswert
induziert. Diese Änderung
der Kapazität
ist von den Fühlerleitern 2 als
starkes kapazitives Signal, das von der leitenden Schicht 4 verstärkt wird,
leicht erfassbar. Das induzierte Signal ist aufgrund des Vorhandenseins
der leitenden Schicht merklich stärker als es bei Nicht-Vorhandensein einer solchen
Schicht erzeugt würde,
und zwar infolge der Konzentration der elektrischen Felder der Fühlerleiter
zu der Membran 3 hin. Das kapazitive Signal breitet sich
radial von dem Berührungspunkt
aus mit einer Stärke,
die mit zunehmendem Abstand von dem Berührungspunkt abnimmt. Bei Ausführungsformen, in
denen die leitende Schicht 4 so konfiguriert ist, dass
sie kapazitive Variationen direkt mittels der Leitfähigkeit
der Schicht verbreitet, stellt sich heraus, dass die Rate einer
kapazitiven Signalabschwächung
in Relation zu dem Widerstand der Schicht steht, so dass stark leitende
Schichten (mit geringem Widerstand) das Signal über einen breiteren Bereich bzw.
eine größere Fläche der
Schicht verbreiten als Schichten mit niedriger Leitfähigkeit
(mit hohem Widerstand), die das Signal über einen viel kleineren Bereich
verbreiten. Falls die leitende Schicht 4 in der Dicke und
in der räumlichen
Ausdehnung gleichmäßig ist,
breitet sich das kapazitive Signal gleichmäßig in allen Richtungen vom
Berührungspunkt
aus.
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Etwaige
Variationen des Widerstands über der
leitenden Schicht 4 haben eine Auswirkung auf die Linearität des verbreiteten
Signals. Relativ kleine Variationen des Widerstands erzeugen jedoch
tatsächlich
nicht-erfassbare Wirkungen in dem verbreiteten Signal, da der Betriebs-Widerstandsbereich
so vergleichsweise groß ist.
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Bei
einigen Ausführungsformen
ist es jedoch von Vorteil, über
Abschnitte der leitenden Schicht 4 mit erhöhter Leitfähigkeit
gegenüber
anderen Abschnitten mit geringerer Leitfähigkeit vorzusehen, um ein
gewisses Maß an
Kontrolle über
die Art und Weise der Ausbreitung des kapazitiven Signals zu haben.
Die Variationen in der Leitfähigkeit
können
vorzugsweise durch Verändern
der chemischen Zusammensetzung der leitenden Schicht 4,
durch Variieren der Dicke der Schicht oder durch Anwenden einer Kombination
dieser Techniken erzielt werden.
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Die
leitende Schicht 4 kann Abschnitte unterschiedlicher Leitfähigkeit
umfassen, wie z.B. Abschnitte ohne Leitfähigkeit (d.h. Abschnitte mit
einem so hohen Widerstand, dass sie im wesentlichen elektrisch isolierend
sind), mit niedriger Leitfähigkeit,
mit mittlerer Leitfähigkeit
und mit hoher Leitfähigkeit.
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Es
ist vorzuziehen, dass die leitende Schicht 4 einen spezifischen
Widerstand aufweist, der geringer als 100.000.000 Ω pro Flächeneinheit
ist, oder vorzugsweise weniger als 10.000.000 Ω pro Flächeneinheit beträgt. Andernfalls
kann jedes induzierte kapazitive Signal so stark gedämpft bzw.
abgeschwächt werden,
dass etwaige Vorteile bei der Signalerfassung erheblich gemindert
werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
kann die leitende Schicht 4 direkt berührt werden, wie in der Ausführungsform
von 3 gezeigt ist. Die Empfindlichkeit des Touchpads
bzw. Berührungsfelds
ist bei dieser Anordnung genügend
groß,
damit ein Benutzer Berührungen
vornehmen kann, während
er dünne
Handschuhe trägt,
was von Vorteil sein kann, wenn die Vorrichtung in Umgebungen eingesetzt werden
soll, die vom Benutzer das Tragen einer bestimmten Form von Handschutz
erfordern, z.B. in chemischen Labors oder in Operationssälen, oder wenn
es erwünscht
ist, die Vorrichtung fett- und staubfrei zu halten.
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Bei
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
kann das Touchpad eine nicht-leitende Schicht 5 nahe der
leitenden Schicht 4 aufweisen. Vorzugsweise hat die nicht-leitende
Schicht 5 die Form einer dünnen Beschichtung, die auf
die leitende Schicht 4 aufgebracht wird, wie 6 zeigt,
was einen direkten Benutzerkontakt mit der leitenden Schicht 4 vermeidet.
Dies kann zum Schutz der leitenden Schicht 4 vor einer
Beschädigung
und/oder zum Vorsehen einer anti-reflexiven
Oberflächenbehandlung
an der Vorrichtung genutzt werden. Die nicht-leitende Schicht kann
auch rein dekorativ sein, oder im Fall der Vorrichtung, die beispielsweise
als Tastatur verwendet wird, kann die Schicht mit Icons oder Symbolen
bedruckt sein, die die Position der Tasten etc. angeben. In dieser
Anordnung berührt
ein Finger 1 die nicht-leitende
Schicht 5 und induziert eine Variation der Kapazität, die durch
die leitende Schicht 4 verbreitet und die dadurch von den
darunterliegenden Fühlerleitern 2 erfasst
wird.
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Bei
anderen Ausführungsformen
kann die leitende Schicht 4 auf die Unterseite der Membran 3 aufgebracht
sein, wie in 4 gezeigt ist, und ein Finger 1 kann
mit der Seite der Membran 3 gegenüber der leitenden Schicht 4 in
Kontakt oder in deren Nähe
gebracht werden. Bei dieser Anordnung ist die leitende Schicht 4 weiter
funktionsfähig,
um die kapazitive Umgebung der Fühlerleiter 2 durch
Konzentrieren des dazwischen verlaufenden elektrischen Feldes zu
der Membran 3 hin so zu verändern, dass ein Berührungsvorgang
oder die Nähe
eines Fingers 1 an oder nahe der Membranoberfläche erfasst
werden kann. Da jedoch die leitende Schicht 4 nicht direkt
berührt
wird, ist das induzierte kapazitive Signal nicht so stark wie bei
der vorhergehenden Ausführungsform.
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Die
Ausführungsform
von 4 kann von Vorteil sein, da die leitende Schicht 4 vor
einem direkten Kontakt mit dem Finger 1 eines Benutzers
geschützt
ist und daher bei normalem Gebrauch keiner Beschädigung und/oder keinem Verschleiß ausgesetzt
ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
die Membran 3 und das leitende Medium 4 zu einer
einzigen leitenden Träger-
und Fühlerschicht 4A kombiniert
sein, wie in 5 gezeigt ist. Bei dieser Anordnung
ist die Träger- und Fühlerschicht 4A vorzugsweise
aus einem in der Masse dotierten Medium (bulk doped medium) mit
Masseleitfähigkeit gebildet, was
ein sehr starkes kapazitives Signal bei einem Berührungsvorgang
ergibt. Vorzugsweise ist das in der Masse dotierte Medium Glas oder
ein Kunststoff mit einem Dotiermittel aus leitendem Material.
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Herkömmliche
durchsichtige leitende Kunststoffe haben einen sehr hohen Widerstand,
typischerweise 1.000.000.000 Ω pro
Flächeneinheit,
dieser kann aber durch Hinzufügen
kleiner Mengen an leitenden Partikeln, von Plättchen oder Fasern, zu dem
Kunststoff reduziert werden. Diese Partikel oder Fasern sind allgemein
nicht transparent, sondern können
so gewählt
werden, dass sie vorzugsweise hinreichend klein sind, damit sie
nicht sichtbar sind. Die Partikel können ein Metall wie z.B. Kupfer,
Gold und Silber oder ein Metalloxid sein. Alternativ können Graphit
oder andere leitende Stoffe verwendet werden. Wenn diese Partikel
für das
Auge unsichtbar bleiben sollen, sind die Partikel typischerweise
etwa 10 Mikron oder weniger breit. Die Fasern können Kohlenstofffasern oder
Nanoröhren
("nanotubes") sein. Diese Fasern
können
kurz sein (bis zu etwa 10 Millimeter Länge) und zufällig im
Kunststoff ausgerichtet sein. Alternativ können die Fasern länger sein und
können
lose zu einer Lage verwoben sein und dann in den Kunststoff aufgenommen
werden.
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Es
ist anzumerken, dass auch nicht-leitende Kunststoffe auf die gleiche
Weise mit leitendem Material dotiert werden können, um ein Medium mit einer
Masseleitfähigkeit
oder eine veränderte
kapazitive Koppelung zu erzeugen.
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Durch
Auswählen
der erforderlichen Menge an partikelartigem und/oder faserförmigem Dotiermittel
kann eine leitende Kunststofflage mit dem erforderlichen spezifischen
Widerstandsbereich hergestellt werden, bei dem die Partikel und
Fasern in dem Kunststoff elektrisch oder kapazitiv durch die Trägermatrix
des Kunststoffs verknüpft
sind.
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Die
dotierten Kunststoffe können
mittels jeder herkömmlichen
Technik geformt sein, wie z.B. Laminieren, Vakuumformen und Spritzgießen, sind
jedoch nicht hierauf beschränkt.
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In
der in 5 gezeigten Ausführungsform sind die Fühlerleiter 2 vorzugsweise
vollständig
in der Träger-
und Fühlerschicht 4A enthalten.
Da aber die Leiter 2 vorzugsweise elektrisch isoliert sind,
wird ein Kurzschluss der Leiter 2 infolge der Masseleitfähigkeit
der Schicht verhindert.
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Die
Träger-
und Fühlerschicht 4A kann
direkt berührt
werden, wie in 5 gezeigt ist, und die induzierte
Kapazitätsvariation
der Leiter 2 wird als kapazitives Signal durch die Schicht
verbreitet. In dieser Anordnung wird ein starkes kapazitives Signal über die
in der Träger-
und Fühlerschicht 4A befindlichen Leiter 2 induziert.
Die Ausbreitung des kapazitiven Signals kann durch Vorauswahl des
spezifischen Widerstands oder der internen kapazitiven Koppelung des
dotierten Mediums gesteuert werden, da ein stark dotiertes Medium
eine ihm innewohnende hohe Leitfähigkeit
aufweist, welche das Signal über
ein größeres Volumen
der Schicht verbreitet als ein schwach dotiertes Medium, welches
das Signal über ein
relativ kleineres Volumen der Schicht verbreitet.
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In
der gesamten Spezifikation ist hierbei der Begriff "proximal" oder "Nähe" so aufzufassen, dass er Anordnungen
umfasst, bei denen das leitende Medium 4 sich in einer
oder mehreren leitenden Schichten 4 befindet, die von der
Fühlerschicht
getrennt sind, sowie Anordnungen, bei denen das leitende Medium 4 eine
Materialkomponente der kombinierten Träger- und Fühlerschicht 4A ist,
in der die Fühlerleiter 2 angeordnet
sind.
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Es
wird auf die 7 bis 11 eingegangen,
in denen weitere bevorzugte Ausführungsformen
eines Touchpads gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt sind. In 7 ist ein
Touchpad mit einem dielektrischen Medium 6 dargestellt,
das so angeordnet ist, dass es die Membran 3 und die leitende Schicht 4 voneinander
trennt. Das dielektrische Medium 6 ist aus irgendeinem
geeigneten nicht-leitenden Medium hergestellt, wie z.B. Kunststoff
oder Glas, ist jedoch nicht hierauf beschränkt, und hat eine Dicke, die
im Vergleich zur Dicke der leitenden Schicht relativ stark ist.
Der bevorzugte Dicken- bzw. Stärkebereich
des dielektrischen Mediums hängt von der
speziellen Anwendung des Touchpads ab. Beispielsweise kann ein EPOS-Gerät eine Glasdicke von
etwa 3 Millimeter bis etwa 4 Millimeter aufweisen, während ein
ATM-Gerät
etwa 12 Millimeter dickes Glas haben kann. Falls das Touchpad über das
Gehäuse
eines tragbaren Computergeräts
(z.B. eines Laptop-Computers etc.) bedient wird, beträgt das Dielektrikum
(d.h. die Gehäusedicke)
etwa 1,5 Millimeter.
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Vorteile
eines dielektrischen Mediums 6 umfassen eine verstärkte Halterung
und Festigkeit für die
Touchpad-Struktur und eine verbesserte kapazitive Koppelung für die leitende
Schicht 4.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
kann die leitende Schicht 4 mittels irgendeiner herkömmlichen Technik,
wie z.B. Elektroplattieren, Sputterbeschichten, Bemalen, Besprühen und
Siebdruck/Tintenstrahldruck mit leitender Tinte, direkt auf eine
Außenfläche des
dielektrischen Mediums 6 aufgebracht werden, ohne jedoch
hierauf beschränkt
zu sein, und kann dadurch auf dieser gehaltert werden.
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Wenn
die leitende Schicht 4 als separates Laminat ausgebildet
ist, kann alternativ die Schicht 4 mittels irgendeines
geeigneten, aushärtenden
oder nicht-aushärtenden
leitenden Klebemittels an die Außenfläche des dielektrischen Mediums
gebondet sein bzw. werden.
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Wie
in 7 gezeigt ist, kann ein Benutzer die leitende
Schicht 4, die von dem dielektrischen Medium 6 gehaltert
wird, berühren,
um dadurch eine Variation der Kapazität des Fühlerleiters 2 in der Membran 3 zu
induzieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
gemäß 8 kann
die in 7 gezeigte Anordnung eine dünne, nicht-leitende Schicht 5 aufweisen,
um die leitende Schicht 4 vor Beschädigung und/oder Verschleiß etc. zu
schützen.
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In
einem Beispiel kann das Touchpad einen Teil eines Rückwärtsprojektions-Berührungs(bild)schirms
bilden, der an einem Schaufenster angebracht ist, wobei das Schaufenster
als nicht-leitende Schicht 5 dient. In diesem Beispiel kann
das Schaufenster eine Dicke von etwa 12 Millimeter Glas aufweisen,
oder etwa 25 Millimeter, wenn es doppelt verglast ist. Der Berührungs(bild)schirm würde vorzugsweise
einen zeichenfolienartigen Polyesterbildschirm von 75 Mikron aufweisen,
der an die Außenseite
des Glases mit etwa 25 Mikron eines aushärtenden oder nicht-aushärtenden
leitenden Klebemittels gebondet wäre. Die Oberschicht des Polyesterbildschirms
dient als Anzeigebildschirm und als Berührungsoberfläche.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann die leitende Schicht 4 vorzugsweise zwischen die Membran 3 und
das dielektrische Medium 6 eingefügt sein, wie in 9 gezeigt
ist. Bei dieser Anordnung ist die leitende Schicht 4 durch
das dielektrische Medium 6 vor einer Beschädigung geschützt, das
dem Touchpad-Aufbau auch zusätzliche
Festigkeit und Halterung bietet. Der Benutzer kann das dielektrische
Medium 6 direkt berühren,
um so eine Variation in der Kapazität eines oder mehrerer darunterliegender
Fühlerleiter(s) 2 zu
induzieren, wobei die Variation durch das Vorhandensein der dazwischengefügten leitenden
Schicht 4 verstärkt
wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann die Membran vorzugsweise zwischen die leitende Schicht 4 und
das dielektrische Medium 6 eingefügt sein, wie in 10 gezeigt
ist.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform kann eine weitere
leitende Schicht 4' in das
Touchpad aufgenommen sein, wie 11 zeigt. Die
weitere leitende Schicht 4' befindet
sich nahe dem dielektrischen Medium und wird vorzugsweise mittels
herkömmlicher
Techniken auf die Außenfläche des
dielektrischen Mediums 6 aufgebracht, dessen Innenfläche in Kontakt
mit der ursprünglichen
leitenden Schicht 4 steht, wodurch das Dielektrikum zwischen
zwei leitende Schichten 4, 4' eingefügt ist. Das Vorhandensein der
weiteren leitenden Schicht 4' konzentriert
das elektrische Feld des Fühlerleiters 2 an
der bzw. auf die gegenüber-liegende(n) Seite
des dielektrischen Mediums 6 zu dem Medium hin und bietet
infolgedessen eine sehr starke kapazitive Koppelung durch das Dielektrikum,
wobei sich eine sehr rasche Reaktion auf Berührungsvorgänge durch die Fühlerleiter 2 ergibt.
Die weitere leitende Schicht 4' kann vorzugsweise aus dem gleichen
Material wie die ursprüngliche
leitende Schicht 4 gebildet sein oder ist alternativ aus
irgendeinem geeigneten leitenden Material gebildet.
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Es
ist anzumerken, dass die in Bezug auf die 3 bis 11 beschriebenen
Ausführungsformen bevorzugte
Anordnungen des Touchpads der vorliegenden Erfindung sind und tatsächlich jede-beliebige Anzahl
und Kombination leitender Schichten und/oder dielektrischer Medien
verwendet werden kann, um ein Touchpad gemäß der vorliegenden Erfindung
herzustellen. Daher ist die Anordnung der Schichten und der Medien
nicht als einschränkend
zu betrachten.
-
Eine
spezielle Anwendung des Touchpads der vorliegenden Erfindung besteht
in einem Berührungs(bild)schirm
bzw. Touchscreen zur Datenanzeige und Dateneingabe. Dies erlegt
jedoch dem Material, das für
das leitende Medium 4 verwendet werden kann, eine Einschränkung auf,
da die Fühlerschicht und
die leitende Schicht 4 transparent sein müssen, so
dass für
den Benutzer ein Hintergrund-Anzeigesystem sichtbar ist.
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Vorzugsweise
kann ein transparentes leitendes Material, wie z.B. Indium-Zinnxoid
("Indium Tin Oxide – ITO") oder Antimon-Zinnoxid
("Antimon Tin Oxide – ATO") verwendet werden,
die auf eine Oberfläche
der Membran 3 oder des Dielektrikums 6 gemäß einer
der in Bezug auf die 3 bis 11 beschriebenen
Ausführungsformen
aufgebracht werden kann. Ein Nachteil dieser Oxidmaterialien besteht
jedoch darin, dass sie typischerweise mit einem spezifischen Widerstand
hergestellt werden, der außerhalb
des spezifischen Widerstandsbereichs von Materialien zur Verwendung
bei dieser Erfindung liegt. Die Oxide haben typischerweise einen
spezifischen Widerstand von 10 Ω pro
Flächeneinheit,
was eine leitende Schicht 4 mit einer Leitfähigkeit
ergibt, die so groß ist,
dass jedes induzierte kapazitive Signal über einen zu weiten Bereich
verbreitet wird, wodurch eine exakte Bestimmung der Position eines Berührungspunkts
verhindert wird.
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Um
dieses Problem zu überwinden,
kann die entweder ITO oder ATO enthaltende leitende Schicht 4 vorzugsweise
partiell weggeätzt
oder aber als unvollständige
Schicht mittels herkömmlicher
Abdecktechniken aufgebracht werden. Die leitende Schicht 4 kann
also vorzugsweise unterbrochen sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
kann das ITO- oder ATO-Material zu mehreren elektrisch isolierten,
leitenden "Inseln" oder Bereichen 7 konfiguriert
sein. Diese leitenden Bereiche 7 sind durch Bereiche 6 einer
Außenfläche der
Membran 3 oder des dielektrischen Mediums 6 getrennt,
und zwar in Abhängigkeit
davon, welche Oberfläche
die leitende Schicht 4 trägt. Die leitenden Bereiche 7 können in
einer regelmäßigen Struktur
angeordnet sein oder können
auch zufällig
angeordnet sein, je nach der speziellen Anwendung des Touchpads.
Es ist jedoch anzumerken, dass es nicht nötig ist, die Bereiche in strikter Übereinstimmung
mit der darunter liegenden Struktur der Fühlerleiter 2 anzuordnen,
damit die vorliegende Erfindung funktioniert.
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Jeder
leitende Bereich 7 wirkt zum Konzentrieren des elektrischen
Feldes der Fühlerleiter 2 in der
Umgebung des leitenden Bereichs, wodurch die sich aus der unmittelbaren
Nähe eines
Fingers zu dem Bereich ergebende Variation der Kapazität verstärkt wird.
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Falls
das Touchpad als Tastatur einzusetzen ist, können die leitenden Bereiche 7 vorzugsweise
so angeordnet sein, dass sie sich an der Stelle bzw. Position einer
entsprechenden Taste befinden. Die Größe und Form der leitenden Bereiche 7 kann
vorzugsweise so gewählt
sein, dass sie im wesentlichen ähnlich
der Größe und Form
der Tasten ist.
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Eine
solche Anordnung ist in 12 gezeigt, in
der die leitenden Bereiche 7 in der Form einer stilisierten
Tastatur angeordnet sind und Abstände zwischen den leitenden
Bereichen aufweisen, die so gewählt
wurden, dass sie der Breite der leitenden Bereiche 7 selbst
vergleichbar sind, d.h., dass sie weit voneinander beabstandet sind.
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Bei
dieser Anordnung wird, wenn ein Finger 1 einen der leitenden
Bereiche 7 berührt,
die Kapazitätsvariation
durch das dielektrische Medium 6 über die Fühlerschicht abgefühlt. Die
Anwendung solcher leitender Bereiche 7 eliminiert jedoch
die Möglichkeit, die
exakten Positionen der Berührungspunkte
zu bestimmen, liefert aber stattdessen starke quantisierte Signale
bei der Berührung,
was es einer geeigneten Abtastvorrichtung ermöglicht, auf einfache Weise
zu bestimmen, welcher leitende Bereich 7 berührt wurde und
zu welcher Zeit. Dies ermöglicht
es, dass eine unterbrochene leitende Schicht 4 als Koordinaten-Positionsanzeiger
eingesetzt wird.
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Um
eine starke kapazitive Koppelung zwischen benachbarten leitenden
Bereichen 7 zu erhalten, müssen die Abstände zwischen
den leitenden Bereichen 7 jedoch so klein wie möglich gestaltet sein,
ohne es zu einem Kurzschluss zwischen benachbarten leitenden Bereichen 7 kommen
zu lassen. Die Größe der leitenden
Bereiche 7 wird durch die in dem Touchpad erforderliche
Auflösung
bestimmt und liegt vorzugsweise etwa bei der Hälfte der Auflösung. Wenn
beispielsweise eine Auflösung
von 5 Millimeter erforderlich ist, sollten die leitenden Bereiche
etwa 3 Millimeter mal 3 Millimeter sein (d.h. für einen quadratischen Bereich),
mit einem Abstand von etwa 100 Mikron zwischen benachbarten Bereichen.
Bei dieser Anordnung ist eine Leitung zwischen benachbarten leitenden
Bereichen 7 nicht möglich, und
daher wirkt die leitende Schicht 4 insgesamt nicht als
leitendes Medium per se, sondern die leitenden Bereiche sind stattdessen
durch eine sehr starke kapazitive Koppelung gekoppelt. Der spezifische
Widerstand der leitenden Schicht 4 insgesamt liegt bei dieser
Anordnung in der Größenordnung
von Billionen Ω pro
Flächeneinheit.
In der bevorzugten Ausführungsform
der 14 sind die leitenden Bereiche 7 eng
bzw. nah aneinander angeordnet, und wie in 15 dargestellt
ist, sind benachbarte leitende Bereiche 7 kapazitiv gekoppelt,
wodurch es möglich wird,
dass jegliche induzierten kapazitiven Signale zu angrenzenden Nachbarn
verbreitet werden, welche den Berührungspunkt umgeben. Die angrenzende kapazitive
Kopplung verstärkt
das kapazitive Signal und unterstützt die Ausbreitung des Signals.
Das kapazitive Signal breitet sich durch das Dielektrikum 6 aus
und induziert eine entsprechende Variation in der kapazitiven Umgebung
der darunterliegenden Fühlerleiter 2 in
der Fühlerschicht.
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Dieser
Effekt kann mittels zweier leitender Schichten 4, 4' verbessert
werden, wie bezüglich
der Ausführungsform
gemäß 11 beschrieben
wurde. Bei dieser Ausführungsform
sind, wie in 16 und 17 gezeigt
ist, beide leitenden Schichten unterbrochen, wobei jede mehrere
elektrisch isolierte leitende Bereiche 7, 7' aufweist, wie
sie beispielsweise durch Aufbringung von transparenten ITO- oder ATO-Oxiden
gebildet werden. Vorzugsweise wird die weitere leitende Schicht
durch eine im wesentlichen gegenüberliegende
Oberfläche
des dielektrischen Mediums 6 getragen, wodurch die weitere
leitende Schicht zwischen das dielektrische Medium 6 und
die Fühlerschicht
eingefügt
ist. Die leitenden Bereiche 7' der weiteren leitenden Schicht
sind durch Bereiche der gegenüberliegenden
Oberfläche
des dielektrischen Mediums 6 getrennt.
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Vorzugsweise
sind die leitenden Bereiche 7 der leitenden Schicht und
die leitenden Bereiche 7' der
weiteren leitenden Schicht so konfiguriert, dass sie im wesentlichen
gemeinsame Grenzen aufweisen, d.h., beide Schichten umfassen die
gleichen Gitterstrukturen, die im wesentlichen ausgerichtet sind.
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Alternativ
sind die leitenden Bereiche 7 der leitenden Schicht und
die leitenden Bereiche 7' der weiteren
leitenden Schicht so konfiguriert, dass sie einander im wesentlichen überlappen
und nicht gemeinsam enden (non-coterminous), d.h., die beiden Schichten
umfassen die gleichen Tastaturstrukturen, haben aber eine im wesentlichen
versetzte Ausrichtung. Diese Anordnung ist in der Ausführungsform der 16 und 17 gezeigt,
in der die aneinandergrenzenden und sich überlappenden leitenden Bereiche 7, 7' auf jeder Seite
des dielektrischen Mediums 6 durch das Dielektrikum stark kapazitiv
gekoppelt sind, wodurch das durch eine Berührung induzierte kapazitive
Signal verstärkt
wird.
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Hier
wird das Mapping der Zonen einander entsprechender leitender Bereiche 7, 7' zwischen zwei
leitenden Schichten als "Registrierung" bezeichnet.
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Es
ist anzumerken, dass die bevorzugten Ausführungsformen, wie sie durch
die 12 bis 17 beispielhaft
dargestellt sind, zwar stilisierte Tastaturen zeigen, die rechteckige
leitende Bereiche 7, 7' aufweisen, dies soll jedoch nicht
einschränkend sein,
und daher kann jede geeignete geometrische Form als Muster für die Form
des Bereichs verwendet werden, z.B. eine kreisförmige, dreieckige, trapezoidförmige oder
sechseckige Form etc.
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In
alternativen Ausführungsformen
kann der Widerstand einer ITO-Schicht insgesamt vorzugsweise von
den an sich niedrigen 10 Ω pro
Flächeneinheit
auf den erforderlichen Wertebereich erhöht werden, indem gleichmäßig ein
Großteil
der Dicke der aufgebrachten leitenden Schicht weggeätzt wird,
um eine dünnere
Schicht mit höherem
spezifischen Widerstand zu erzeugen. Wenn beispielsweise 99 Prozent
der Schichtdicke weggeätzt
wird, wird eine Schicht von 10 Ω pro
Flächeneinheit
zu einer Schicht von 1000 Ω pro
Flächeneinheit.
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Alternativ
können
Abschnitte der leitenden Schicht 4 vorzugsweise vollständig weggeätzt werden,
um mehrere leitende Bereiche zu belassen, die beispielsweise durch
dünne Brücken 8 von
verbleibendem ITO-Material verbunden sind, wie in 18 gezeigt
ist. Vorzugsweise haben die leitenden Bereiche 7 eine relativ
große
Breite im Vergleich zu der Breite der leitenden Brücken 8.
Der Widerstand der geätzten
leitenden Schicht kann vorzugsweise durch Wegätzen der Dicke der leitenden
Brücken 8 im
Vergleich zu der Dicke der leitenden Bereiche 7 weiter erhöht werden.
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Es
ist anzumerken, dass bei den obigen Ausführungsform zwar die Verwendung
von ITO-Material beschrieben ist, dass aber auch andere leitende
Materialien mit unterschiedlichen Transparenzgraden auf ähnliche
Weise eingesetzt werden können.
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Es
wird auf die 19 und 20 Bezug genommen,
in denen zwei Ausführungsformen
des Touchpads der vorliegenden Erfindung gezeigt sind, wobei das
Touchpad vorzugsweise in nicht-planaren Konfigurationen angeordnet
ist, z.B. Kurven, Kuppeln oder orthogonalen Strukturen. Statt einer
im wesentlichen linearen Interpolation zwischen den Fühlerleitern 2 wie
bei den vorangehenden Ausführungsformen
bewirkt eine nicht-planare leitende Schicht 4, dass die
Interpolation auf der Basis der Form oder Oberflächenkontur der Schicht 4 durchgeführt wird. Dies
bietet den Vorteil, dass Bereiche, die andernfalls nicht auf Berührung reagieren
würden,
wie z.B. Ecken von Kästen
oder andere spitze Enden nun als Sensorbereiche dienen können, da
die Schicht dazu dient, das elektrische Feld, das zwischen den Fühlerleitern 2 in
dem Bereich der Enden verläuft,
zu der Membran 3 hin zu konzentrieren. Bei einer nicht-planaren
Touchpad-Konfiguration
wird die Interpolation im wesentlichen auf die Oberflächenkontur
der leitenden Schicht 4 ausgerichtet durchgeführt. Da
die Interpolation über
der Oberflächenkontur
der leitenden Schicht 4 durchgeführt wird, braucht die leitende Schicht 4 vorteilhafterweise
nicht in Kontakt mit der Membran 3 oder dem dielektrischen
Medium 6 in dem Endbereich sein, so dass kleine Luftspalte
oder Zwischenräume
etc. (wie in 24 gezeigt ist) die Bestimmung
der Berührungsposition
nicht signifikant beeinflussen.
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Das
Touchpad kann in komplexen zwei- und dreidimensionalen Formen ausgebildet
sein, wobei eine beliebige herkömmliche
Technik verwendet wird, die Vakuumformen und Spritzgießen umfasst, aber
nicht darauf beschränkt
ist. Das Touchpad kann elastisch oder verformbar sein und kann je
nach den eingesetzten Materialien einen beliebigen Grad an erforderlicher
Flexibilität
aufweisen.
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So
ist es bei der vorliegenden Erfindung möglich, viele verschiedene zweidimensionale
und dreidimensionale interaktive Berührungsmaterialien und -produkte
herzustellen.
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Beispielsweise
könnte
die vorliegende Erfindung zur Herstellung von Mobiltelefonen eingesetzt werden,
wobei das spritzgegossene Gehäuse
selbst berührungs-interaktiv
ist, so dass keine separate Tastatur und/oder kein Berührungs(bild)schirm
hinzugefügt
werden müssten.
Für diese
Anwendungen kann das leitende Medium 4 undurchsichtig bzw. opak
sein, womit die Verwendung von weit mehr leitenden Materialien ermöglicht wird,
beispielsweise Materialien mit Leitfähigkeit sowohl an der Oberfläche als
auch/oder mit Masseleitfähigkeit.
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Berührungsempfindliche
und nicht-berührungsempfindliche
Bereiche können
in dem gleichen Spritzguß durch
Aufteilen der Fühlerleiter 2 in
Zonen vorhanden sein, und es können
durchsichtige und opake leitende und nicht-leitende Kunststoffe
im gleichen Spritzguss vorhanden sein. Dadurch können die Vorderseite, die Rückseite,
die Lateralseiten, die Oberseite, die Unterseite und alle Ränder und
Ecken berührungsempfindlich
gemacht werden. Oberflächen
können
Berührungs(bild)schirme,
Tastaturen, Digitalisierungstafeln (digitizing tablets) oder Trackerballs
sein oder in ihrer Funktionalität
je nach Erfordernis von einem zum anderen wechseln.
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In
alternativen Ausführungsformen
kann die leitende Schicht 4 ein leitendes Gewebe, ein leitender
Gummi, ein leitender Schaumstoff, ein Elektrolyt (z.B. Meerwasser),
eine leitende Flüssigkeit
oder ein Gel sein, oder sogar ein leitendes Gas wie ein Plasmagas.
Es ist jedoch anzumerken, dass mehrere dieser Materialien eine bestimmte
Form von Behältermittel
erfordern würden,
wie z.B. eine äußere Membran,
um ihre Position beizubehalten und um einen Schutz für das Material
zu bieten. Leitende Medien, die sich verformen oder die ihren Widerstand ändern, wenn
sie berührt
werden, weisen den zusätzlichen Vorteil
auf, dass das induzierte kapazitive Signal im Vergleich zu sich
nicht verzerrenden oder verformenden Medien stärker zunimmt, wenn Druck aufgebracht
wird, was eine größere Druck-Abfühlauflösung (pressure
sensing resolution) ermöglicht.
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Dies
kann bei Touchpad-Anwendungen von Vorteil sein, die die Ausübung unterschiedlicher
Drücke
erfordern, um eine spezielle Funktion auszuüben, wie z.B. bei einem Beschleunigerknopf.
Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass Materialien, die sich elastisch
verformen, typischerweise geringere Lebensdauern haben. In der Praxis
verkrümmt
bzw. verformt sich die Fingerspitze selbst, wenn ein größerer Druck
aufgebracht wird, und dies kann von dem Touchpad erfasst werden,
ohne dass sich das Material selbst verformen muss.
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Falls
eine leitende Träger-
und Fühlerschicht
4A,
wie bezüglich
5 beschrieben
wurde, zu einer nicht-planaren Konfiguration ausgebildet ist, wie
sie in
19 gezeigt ist, verformt die
Schicht das Kapazitätserfassungssystem
und ermöglicht
es, dass der Finger
1 an einem Punkt erfasst wird, was
nicht möglich
wäre, wenn
ein rein dielektrisches System eingesetzt würde, wie es in
US 6137247 beschrieben ist. Wie in
20 gezeigt
ist, kann ein Berührungsvorgang
an Rändern
und Ecken eines nicht-planaren Touchpads auch dann noch erfasst
werden, wenn die Fühlerleiter
2 relativ
weit von dem Berührungspunkt entfernt
sind.
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Die
Oberfläche
des Touchpads kann vorzugsweise flach und/oder gekrümmt sein
und/oder eine Oberflächenstrukturierung
wie z.B. Grübchen bzw.
Vertiefungen, Rillen oder Hohlräume
etc. aufweisen, wie sie in 21 gezeigt
ist. Oberflächen-Unebenheiten
ermöglichen
es, dass der Berührungspunkt
neu ausgerichtet wird, während
er nach wie vor genau von der Fühlerschicht
erfasst wird. Die in 21 gezeigten Grübchen können sich
in einem bestimmten Abstand von der leitenden Schicht 4 entfernt
erstrecken, beispielsweise um etwa 1 Meter oder mehr. Die Oberseite
der Grübchen
kann durch irgendeinen geeigneten Leiter, z.B. einen elektrischen
Draht, zurück
zur leitenden Schicht 4 verbunden sein (wie in 25 gezeigt
ist). Das Berühren der
Oberseite der Grübchen
bzw. Vertiefungen hätte die
gleiche Wirkung wie die Berührung
der leitenden Schicht 4 an dem Punkt, an dem der Draht
mit der Schicht 4 verbunden ist. Der Draht kann elektrisch oder
kapazitiv mit der leitenden Schicht 4 verbunden sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
kann das leitende Medium 4 elektrisch "schweben" (electrically float), d.h., dass es
keine elektrische Verbindung zu den Fühlerleitern 2 oder
zu irgendeiner geeigneten Abtastvorrichtung hat. Alternativ kann
das leitende Medium geerdet sein, entweder direkt durch eine elektrische
Verbindung 13, z.B. durch einen Draht, oder durch einen
Widerstand, wie er in 22 gezeigt ist, womit das leitende
Medium 4 die Nebenfunktion einer antistatischen und emissionsabschirmenden
Oberfläche
(emi shielding surface) erfüllt.
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Eine
geeignete Abtastvorrichtung zum Einsatz bei dem Touchpad der vorliegenden
Erfindung ist in
EP 0185671 und
insbesondere in
US 6137427 beschrieben.
Die Abtastvorrichtung tastet nacheinander jeden Leiter der ersten
und zweiten Reihe von Fühlerleitern
2 gemäß einer
analogen Multiplexersequenz ab und speichert jeden Kapazitätswert im Speicher.
Diese Werte werden mit Bezugswerten aus früheren Abtastgängen sowie
mit anderen Kapazitätswerten
bei der gleichen Abtastung von den anderen Leitern verglichen, um
ein Berührungsereignis (touching
event) zu erfassen. Das Berührungsereignis
muss oberhalb eines Schwellenwerts liegen, um gültig zu sein. Indem man über mehrere
Schwellenwerte verfügt,
ist es möglich,
den Druck der Berührung
oder den Abstand, um den der Finger
1 von der Oberfläche des
Touchpads entfernt ist, zu bestimmen.
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Wenn
eine Batterie oder Solarzellen verwendet werden, kann keine Erdungsverbindung
verfügbar
sein, und so kann das leitende Medium
4 mit dem Null-Leiter
(0-Volt-Leitung) der Abtastvorrichtung oder aber mit dem Plusleiter
verbunden werden, da das Touchpad schwebt (is floating). Die in
US 6137427 beschriebene
Abtastvorrichtung beruht auf dem Vorhandensein einer Bezugserdung,
um zu bestimmen, wann sie berührt
worden ist. Batteriebetriebene Systeme haben keine wirkliche Erdung
und beruhen auf der Masse des Systems, die als Erdung dient. Diese
Situation verbessert sich, falls in der Nähe irgendeine Form von Metallteilen
verfügbar
ist, die als Erdungsmittel dienen. Das Verbinden des leitenden Mediums
4 mit
dem Null-Leiter dient als Ersatz für das Metallteil. Ihr Wirkungsgrad
wird stark verbessert, wenn der Touchpad-Benutzer das leitende Medium
berührt
oder sich in dessen unmittelbarer Nähe befindet, da der Benutzer
als Bezugserdung dient. Wenn beispielsweise das gesamte Gehäuse eines
Mobiltelefons aus einem leitenden Medium gefertigt wäre, würde das
Halten des Telefons als sehr wirksame Erdung dienen. Alle Oberflächen, Ränder und
Ecken eines Mobiltelefons könnten
tatsächlich berührungs-interaktiv
gemacht werden, und etwaige Teile, die von der Hand eines Benutzers
zu halten wären,
könnten
als Tastatur deaktiviert, aber stattdessen als Bezugserdung benutzt
werden. Wenn die Hand entfernt wird, würde dieser Teil reaktiviert.
Die Abtastvorrichtung der
US
6137427 passt sich kontinuierlich den Umgebungsbedingungen
an und könnte
daher zum Einsatz bei der Mobiltelefon-Anwendung modifiziert werden.
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Bei
einigen bevorzugten Ausführungsformen kann
das leitende Medium 4 größer sein als die Membran 3 und
kann um die Membran 3 herumgelegt sein, um zumindest einen
Teil der Rückseite
der Membran 3 zu bedecken. Das leitende Medium 4 kann
auch als Bezugserdung dienen.
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Die
restlichen Merkmale des Abtastmechanismus sind in den zitierten
Dokumenten ausführlich beschrieben
und werden hier nicht weiter erläutert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Touchpad der vorliegenden Erfindung mit einer Sensorschaltung
verbunden sein, die dazu benutzt wird, die genaue Zeit anzugeben,
zu der das Touchpad berührt
wird. Die Sensorschaltung kann eine Spannung oder eine variierende
Spannung an der leitenden Schicht
4 induzieren. Die Kombination
des Touchpads und der Sensorschaltung ermöglicht eine sehr rasche Berührungserfassung,
die erheblich schneller ist als bei vorbekannten Systemen. Bei der vorliegenden
Erfindung kann die Zeit einer Berührung innerhalb etwa 2 bis
etwa 3 Mikrosekunden gegenüber
etwa 10 Millisekunden bei dem Berührungserfassungssystem von
US 6137427 erfasst werden. Dies
beläuft
sich etwa auf eine Steigerung um das Tausendfache der Erfassungsreaktionszeit
(detection response time), da die Vorrichtung der
US 6137427 eine vollständige Abtastung
des Touchpads vornimmt, bevor sie bestimmt, ob ein Berührungsvorgang
erfolgt ist. Die Abtastvorrichtung der
US 6137427 wäre jedoch nötig, um die exakte Position einer
Berührung
zu bestimmen.
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Vorzugsweise
umfasst die Sensorschaltung eine Berührungserfassungsschaltung 9 und
eine Aufweckschaltung 10, wie in 23 gezeigt
ist, wobei die Sensorschaltung normalerweise "schläft" (d.h. in einem Standby-Modus
ist) und periodisch aufwacht, um den Zustand des Touchpads zu messen.
Die Berührungserfassungsschaltung 9 wäre vorzugsweise mit
der leitenden Schicht 4 verbunden. In Reaktion auf einen
Berührungsvorgang
alarmiert die Berührungserfassungsschaltung 9 die
Aufweckschaltung 10, welche die Sensorschaltung, falls
sich diese im Standby-Modus befindet, aufweckt, die dann die Oberfläche mittels
eines Prozessors 12 und einer Positionserfassungsschaltung 11 abtastet,
um die Berührungsposition
festzulegen. Die Sensorschaltung verbraucht vorzugsweise etwa 2
Milliampere im Wachzustand und etwa 10 Mikroampere, wenn sie sich
im normalen Stand-by befindet. Folglich ist potentiell eine Verringerung
des Energiebedarfs um das Hundertfache bei einer tausendfachen Steigerung der
Reaktionszeit möglich.
Die Sensorschaltung kann daher von einer Solarzelle oder von einer
kleinen Batterie betrieben werden.
-
Leitende
geerdete oder aktive Hintergrundebenen ("back planes") (nicht gezeigt) können vorzugsweise in das Touchpad
der vorliegenden Erfindung aufgenommen sein. Eine isolierte Schicht
kann zwischen der leitenden Schicht und einer solchen Hintergrundebene
erforderlich sein, um einen Kurzschluss zwischen den beiden zu vermeiden.
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Hintergrundebenen
sind mit Erde oder einem aktiven Hintergrundebenen-Treiber zu verbinden
und müssen
allgemein einen sehr geringen Widerstand im Vergleich zu dem bevorzugten
Widerstandsbereich der leitenden Schicht 4 bei dem Touchpad
der vorliegenden Erfindung haben. Eine antistatische Abschirmung
muss mit der Erde verbunden sein, weil sie ansonsten Ladung akkumuliert,
was ihre Funktion als antistatische Abschirmung beeinträchtigt.
Um korrekt zu arbeiten, müssen
antistatische Abschirmungen gegenüber dem bevorzugten Widerstandsbereich
der leitenden Schicht 4 bei dem Touchpad der vorliegenden
Erfindung einen vergleichsweise sehr hohen Widerstand aufweisen.
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Eine
weitere Anwendung der vorliegenden Erfindung ist eine berührungs-interaktive
Festkörperlage,
die unabhängig
auf beiden Seiten berührt
werden kann. Diese Lage könnte
vorzugsweise eine geerdete oder aktive Hintergrundebene aufweisen,
die zwischen einem Paar leitender Schichten eingebettet ist.
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Eine
Anzahl unabhängiger
Berührungssysteme
könnte
ebenfalls auf einer einzigen Oberfläche existieren und könnte dazu
benutzt werden, einen im wesentlichen flachen Ladentresen mit mehreren
in der einzigen Oberfläche
konfigurierten EPOS-Geräten
zu erzeugen. Um eine mögliche
Störung
zwischen benachbarten Geräten
zu vermeiden, können geerdete
Hintergrundebenen vorzugsweise zwischen jede Maschine eingefügt werden.
-
Falls
ein geeigneter dotierter Kunststoff verwendet wird, wie der in Bezug
auf die Ausführungsform
von 5 beschriebene, kann die leitende Träger- und
Fühlerschicht 4A vorzugsweise
zusätzlich als
Resonanzfläche
für einen
Lautsprecher eingesetzt werden. Diese Funktionalität würde vorübergehend
aufgehoben, während
die Oberfläche
berührt wird,
beispielsweise während
sie als Touchpad funktioniert, würde
aber bei Beendigung des Berührungsvorgangs
wieder aufgenommen, wodurch wieder Töne erzeugt würden. Eine
geeignete Lautsprecher-Treibertechnologie für diese Anwendung wäre ein NXT-System.
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Zusätzlich kann
die leitende Träger-
und Fühlerschicht 4A als
Mikrophon verwendet werden, beispielsweise mittels eines umgekehrten NMXT-Systems.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Touchpads der vorliegenden Erfindung könnte eine dünne flexible Anzeigeschicht
als Schicht in das Touchpad aufgenommen werden. Dies würde ein vollständiges berührungs-interaktives
Anzeigesystem bereitstellen. Geeignete Technologien für die Anzeigeschicht
umfassen "e-ink", "oled" (organic light emitting
displays) und "leps" (light emitting
polymers), sind jedoch nicht hierauf beschränkt.
-
Weitere
Anwendungen des Touchpads der vorliegenden Erfindung umfassen einen
einfachen Schiebemechanismus, wobei zwei Fühlerleiter kapazitiv durch
eine leitende Schicht in Form einer Spur verbunden sind (wie in 26 gezeigt
ist), wobei der Benutzer seinen Finger entlang der Spur vorwärts und
rückwärts bewegt,
wobei er die Aktion eines Schiebeschalters nachahmt. Die Spur hat
vorzugsweise eine Länge
von etwa 10 Zentimetern und eine Breite von etwa 1 Zentimeter und
hat einen spezifischen Widerstand von etwa 10 kΩ pro Flächeneinheit. Der spezifische
Widerstand kann bei längeren Spuren
verringert sein und/oder es können
weitere Fühlerleiter
entlang der Spurlänge
positioniert werden (wie in 27 gezeigt
ist).
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Eine
weitere Anwendung ist eine einfache Eingabevorrichtung für einen
Computer, wie z.B. eine Maus. Vorzugsweise sind mindestens drei
Fühlerleiter
in einer Dreieckskonfiguration angeordnet und sind durch eine leitende
Schicht in Form einer leitenden Schicht kapazitiv verbunden (wie
in 28 gezeigt ist). Eine Bewegung des Fingers eines
Benutzers in der Nähe
des dreieckigen Abtastbereichs ergibt in Bezug zu den Fühlerleitern
gesetzte interpolierte Positionen, die einem Computer zugeführt werden
können,
um die Bewegung eines Cursors an einem Anzeigebildschirm zu steuern.
Eine komplexere Maus-, Trackerball- oder Cursor-Steuervorrichtung kann weitere Fühlerleiter
einsetzen (wie durch 29 veranschaulicht ist), beispielsweise
eine Anordnung von Fühlerleitern 2,
wie sie mit Bezug auf 1 beschrieben ist (in 30 gezeigt).
-
Es
ist auch möglich,
Eingabegerät-Anwendungen
in einem einzigen Gerät
zu kombinieren, so dass die Funktion eines oder mehrerer berührungsempfindlicher
Bereiche von der Betätigung
als Maus zu der einer Tastatur, eines Schiebeschalters, eines Steuerschalters,
einer Digitalisierungstafel etc. unter der Einwirkung eines Software-Controllers
wechseln kann.
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Wie
in 31 dargestellt ist, können bei Tastaturanwendungen
beispielsweise die Fühlerleiter 2 des
Touchpads so angeordnet sein bzw. werden, dass sich jeder Leiter
auf einen speziellen leitenden Bereich 7 bezieht, so dass
ein spezieller Bereich das elektrische Feld des betreffenden Leiters
zu dem entsprechenden Abschnitt der Membran hin konzentriert, um
die Berührungsempfindlichkeit
dieses Leiters zu verstärken.
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Falls
das Touchpad der vorliegenden Erfindung an dem Gehäuse einer
tragbaren Computervorrichtung, wie z.B. eines Laptop-Computers angebracht
ist, würde
das Touchpad eine sehr wirksame, robuste und billige Laptop-Maus
ergeben.
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Das
Touchpad der vorliegenden Erfindung ist ideal zum Erfassen der Berührung oder
der Nähe
eines Fingers durch Verändern
der unmittelbaren kapazitiven Umgebung eines Berührungs-Erfassungssystems, es
ist aber anzumerken, dass das Prinzip sich auch auf andere Typen
kapazitiver Annäherungs-Sensorvorrichtungen
und Berührungserfassungssysteme
erstrecken kann.
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Weitere
Ausführungsformen
liegen beabsichtigt im Schutzumfang der beigefügten Ansprüche.
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Zusammenfassung
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VERBESSERUNGEN BEI TOUCH-TECHNOLOGIE
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Ein
Touchpad mit einem Trägermedium,
das mehrere voneinander beabstandete Leiter trägt, wobei kein elektrischer
Kontakt zwischen den Leitern besteht und jeder Leiter auf die Annäherung eines Fingers
anspricht, um die Kapazität
des Leiters zu variieren, um das Vorhandensein des nahe dem Leiter
positionierten Fingers zu erfassen, wobei das Touchpad ferner ein
Mittel zum Konzentrieren eines elektrischen Feldes zwischen Leitern
zu der Ebene des Trägermediums
hin aufweist.