DE1119125B

DE1119125B - Flugzeug mit Strahlantrieb und mit einer Einrichtung fuer senkrechtes Starten und Landen

Info

Publication number: DE1119125B
Application number: DEB53074A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Helmut Von Zborowski; Dipl-Ing Wilhelm Benz
Original assignee: BMW Triebwerkbau GmbH
Current assignee: BMW Triebwerkbau GmbH
Priority date: 1959-04-30
Filing date: 1959-04-30
Publication date: 1961-12-07

Description

Flugzeug mit Strahlantrieb und mit einer Einrichtung für senkrechtes Starten und Landen Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die bisher bekannten Senkrechtstartmethoden in Bezug auf Sicherheit aus verschiedenen Gründen verbesserungsbedürftig sind. Man kann bei der Betrachtung der einzelnen Bauarten für den Senkrechtstart - von Hubschraubern abgesehen - in der Hauptsache zwei Gruppen unterscheiden. Einmal die sogenannten Hecklander, das sind Flugzeuge, die zum Starten auf ihrem rückwärtigen Rumpfende aufrecht stehen und mit der Nase voraus senkrecht nach oben starten. In der Höhe muß der Flugkörper in die Horizontalfluglage geschwenkt werden. Als nachteilig ist dabei die ungewöhnliche Stellung des Piloten beim Start -und die flugtechnischen Schwierigkeiten beim Übergang vom Senkrecht- in den Waagerechtflug anzusehen.
Der zweiten Gruppe gehören die Flugzeugtypen an, die aus der Normalfluglage senkrecht starten. Sie haben entweder schwenkbar gelagerte Triebwerke oder bei fest eingebauten Triebwerken eine Einrichtung, um den Antriebsstrahl zum Boden umzulenken.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Flugzeug der zuletzt genannten Bauart, bei der mehrere Triebwerke als ein Triebwerksbündel unter der Flugzeuglängsachse an einem Ausleger befestigt sind. Hierbei ergibt sich der Nachteil, daß Störungen an einem der Triebwerke oder gar sein vollkommener Ausfall eine asymmetrische Verteilung der Auftriebskräfte bewirkt.
Mit der Anordnung nach der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß die Treibgase aller Triebwerke vor dem Verlassen des Flugzeuges in Richtung nach abwärts zu einem gemeinsamen Strahl zusammengefaßt sind, dessen Rückstoßkraft durch den Flugzeugschwerpunkt geht. Der Auftrieb für den Senkrechtstart bzw. die Abstützung beim Landen wird also mittels eines einzigen Abgasstrahles erreicht, so daß auf das Flugzeug keine asymmetrischen Kräfte einwirken können.
Zur Stabilisierung der Fluglage und zum Ausgleich äußerer Momente, die während des senkrechten Fluges auf das Flugzeug einwirken, können in an sich bekannter Weise Druckluft oder Abgase in Hilfsschubdüsen zur Wirkung kommen, die am Rumpf oder an den Tragflügelenden in möglichst großer Entfernung vom Flugzeugschwerpunkt angeordnet sind.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Aufsicht des Flugzeuges, Fig. 3 eine Ansicht von vorn, Fig. 4 eine weitere Ansicht von vorn. In der Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Flugzeug in der Startstellung gezeigt. Zur Erzeugung des Auftriebes für den Senkrechtstart besitzen die unter dem Rumpf 1 an Auslegern 2 angeordneten Strahltriebwerke 3 eine gemeinsame Strahlumlenkeinrichtung 4, die in unmittelbarer Nähe des Flugzeugschwerpunktes 5 angeordnet und in dem dargestellten Beispiel senkrecht zum Boden gerichtet ist. Nach erfolgtem Senkrechtstart geht das Flugzeug in den Horizontalflug dadurch über, daß die Strahlumlenkeinrichtung zurückgezogen bzw. zurückgeschwenkt wird und- der Vorschub in der nunmehr rückwärts gerichteten Schubdüse erzeugt wird. Zur Stabilisierung der Fluglage während des senkrechten Fluges können in bekannter Weise Hilfsschubdüsen 6 in Betrieb genommen werden, die an möglichst weit vom Schwerpunkt angeordneten Stellen, beispielsweise am Rumpf oder an den äußeren Flügelkanten angeordnet und mit Druckluft oder mit Abgasen beschickt werden. In der Fig. 3 ist eine Ansicht des Flugzeuges von vorn mit drei Einzel- oder auch Verbundtriebwerken und in der Fig. 4 ein solches mit vier Triebwerken der Einzel- oder Verbundbauweise dargestellt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Flugzeug mit mehreren Strahltriebwerken, deren Treibgase zur Auftriebserzeugung das Flugzeug in der Nähe des Schwerpunktes in Richtung nach abwärts verlassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibgase aller Triebwerke vor dem Verlassen des Flugzeuges in Richtung nach abwärts zu einem gemeinsamen Strahl zusammengefußt sind, dessen Rückstoßkraft durch den Flugzeugschwerpunkt geht. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 866 610, 2 870 978, 2879014.