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Vorrichtung zum Ausgleichen der Uriwucht von Schleudertrommeln in
Wäscheschleudern und Waschihaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Ausgleichen der Unwucht von Schleudertrommeln in Wäscheschleudern und Waschmaschinen,
deren Trommel an einer im Inneren der Maschine elastisch aufgehängten, in einer
Wanne gelagerten Antriebswelle befestigt ist und welche mit Ausgleichsmassen versehen
ist, die eist oberhalb einer bestimmten Geschwindigkeit selbsttätig zur Wirkung
kommen.
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Die zur Zeit bekannten Waschmaschinen gestatten kein wirksames Ausschleudern
der Wäsche nach denn Waschen, denn die unregelmäßige Verteilung der mit Wasser belasteten
Wäsche längs der Innenwand der Trommel gestattet nicht, dieselbe mit der genügenden
Umdrehungsgeschwindigkeit anzutreiben, um unter der Wirkung der Zentrifugalkraft
ein genügendes Austreiben des Wassers aus der Wäsche zu erreichen. Die ungleichmäßige
und nicht ausgewogene Verteilung der mit Wasser getränkten Wäschemassen verursacht
Kräfte, die eine zerstörende Wirkung auf das Rahmengestell der Maschine und die
die Trommel tragenden Lager der Welle verursachen, deren Größen eine Funktion der
Umdrehungsgeschwindigkeit und des Durchmessers der Trommel sind. Die Erfahrung hat
nun gezeigt, daß in einer Waschmaschine von normalen Ausmaßen, die z. B. eine horizontale
Trommel mit einem Durchmesser von 40 bis 60 cm umfaßt, es praktisch reicht möglich
ist, diese Trommel mit einer höheren Geschwindigkeit als 400 bis 500 U/min
anzutreiben, während zu einem Ausschleudern der Wäsche, das als genügend angesehen
wird, mindestens eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 600 bis 700 U/min notwendig
wäre.
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Es sind zwar schon bekanntgeworden, die eine drehbare, auf einer senkrechten
Achse angebrachte Wanne enthalten, wobei der Antriebsmotor und die beweglichen Teile
an dein Rahmen der Wäscheschleudermaschine elastisch aufgehängt sind und die Wanne
einen doppelten Boden besitzt, der eine bewegliche Ausgleichsmasse enthält, die
nur oberhalb einer gewissen Drehgeschwindigkeit zur Wirkung kommt. Diese Ausgleichsmasse
kann durch Kugeln oder durch eine Flüssigkeit gebildet sein, die die Unwucht auszugleichen
sucht, die durch eine ungleiche Verteilung der Wäsche in der Schleuderwanne erzeugt
wird. Eine derartige Ausgleichsvorrichtung ist jedoch ausschließlich im Zusammenhang
mit einer senkrecht stehenden Schleuderwanne anwendbar, nicht dagegen in den Fällen,
in denen die Achse der Schleuderwanne geneigt oder sogar waagerecht liegt.
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Auch eine weiterhin bekanntgewordene Wäscheschleudermaschine, deren
Wäschetrommel im Bereich ihres Bodens einen trommelförmigen Behälter aufweist, der
teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, if dem sich mehrere Kugeln frei bewegen
können, darf lediglich in der senkrechten Lage betrieben werden. Bei einer Neigung
der Achse der Wäschetrommel dieser bekannten Wäscheschleudermaschine würden die
Kugeln unter dem Einfluß der Schwerkraft stets an der tiefsten Stelle des Behälters
liegenbleiben, ohne irgendeine Auswuchtwirkung herbeizuführen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Ausgleichen der
Unwucht von Schleudertrommeln in Wäscheschleudern und Waschmaschinen, deren Trommel
an einer im Inneren der Maschine elastisch aufgehängten, in einer Wanne gelagerten
Antriebswelle befestigt ist und welche mit Ausgleichsmassen versehen sind, die erst
oberhalb einer bestimmten Geschwindigkeit selbsttätig zur Wirkung kommen. Erfindungsgemäß
sind die Ausgleichsmassen bei von der Senkrechten abweichender Lage der Trommelantriebswelle
frei beweglich im Inneren mittels einer ringförmigen, luftdicht verschlossenen und
vollständig mit Flüssigkeit gefüllten Kammer angeordnet, wobei die Kammer gleichachsig
und -fest mit der Trommel verbunden ist, zwischen den Ausgleichsmassen und den Kammerwänden
Durchgänge vorgesehen sind und der freie Querschnitt dieser Durchgänge, die Viskosität
der Flüssigkeit und die Dichte der Ausgleichsmassen so aufeinander abgestimmt sind,
daß die Massen bei einer zwischen der Wasch- und Schleudergeschwindigkeit liegenden
Drehgeschwindigkeit der
Trommel in die Bewegung der Trommel mitgenommen
und dann selbsttätig zum Ausgleich der Unwucht von unregelmäßig verteilter Wäsche
verteilt werden.
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Die Zeichnung zeigt schematisch und beispielsweise zwei Ausführungsformen
von Ausgleichsvorrichtungen an Wasch- und Schleudermaschinen gemäß der Erfindung.
Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht, Fig. 2 einen Längsschnitt der in Fig.
1 dargestellten und mit Ausgleichsmassen ausgestatteten Maschine, Fig. 3 einen Querschnitt
gemäß der Linie 111-IIl der Fig. 2, Fig.4 perspektivische Ansicht einer Ausgleichsmasse
in größerem Maßstab, Fig. 5 eine Einzelheit der Ausgleichsmasse in vergrößertem
Maßstab, Fig.6 bis 9 die Wirkungsweise der Vorrichtung, Fig. 1O die Wirkungsweise
einer weiteren Ausführungsform der Ausgleichsvorrichtung, Fig.11 eine abgeänderte
Ausführungsform einer Ausgleichsmasse, einige Teile im Schnitt gesehen, Fig. 12
eine Seitenansicht in großem Maßstab einer Ausgleichsmasse gemäß einer weiteren
Ausführungsform, Fig. 13 einen axialen Schnitt der zweiten Ausführungsform der Wasch-
und Schleudermaschine mit Unwuchtausgleich.
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Gemäß den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung umfaßt die Wasch- und Schleudermaschine
einen durch ein Rahmengestell 1 gebildeten Aufbau, der auf einem Sokkel 2 festgemacht
ist und dessen Vorderseite mit einer Tür 3 ausgestattet ist, welche zum Inneren
einer drehbaren, am äußeren Ende einer Antriebswelle 5 festgemachten Trommel 4 (Fig.2)
Zugang gibt. Diese Welle dreht frei in einem Lager 6, welches in einer Wand des
äußeren Endes 7 einer Wanne 8 vorgesehen ist, welche die drehbare Trommel umgibt,
deren Mantel eine Menge von Durchbohrungen 9 aufweist. Ein am unteren Teil der Wanne
8 festgemachter Elektromotor M treibt einerseits eine Pumpe 11, andererseits
eine Welle 5 durch Vermittlung einer Geschwindigkeitsschaltung V und einer Übertragung
mit Keilriemen 12 an. Die Wanne 8 ist im Inneren des Rahmengestelles durch Vermittlung
einer Aufhängevorrichtung aufgehängt, welche einerseits durch am Rahmengestell festgemachte
und mit der Wanne 8
durch über Vorgelege 16 gehende Kabel
15 verbundene Federn 14 umfaßt und andererseits an die Wanne 8 und das Rahmengestell
festgemachte Stoßdämpfer 1.7 aufweist. Diese Wanne 8 ist somit fähig,
sich im Inneren des Rahmengestelles gegen die Wirkung der Aufhängevorrichtung zu
verschieben, sie kann aber nicht in die Umdrehungsbewegung der Trommel 4 mitgerissen
werden. Die Wand des rückwärtigen Endes 18 dieser Trommel ist starr auf das äußere
Ende der Antriebswelle 5 befestigt, und seine vordere Wand 19 ist mit einer zentralen
Öffnung 20
und einem Zuführungsgang 21 ausgestattet.
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Diese drehbare Trommel ist noch mit einer Ausgleichsvorrichtung ausgestattet,
welche zwei ringförmige, luftdicht verschlossene Kammern 22 umfaßt, deren äußerer
Durchmesser ungefähr dem Durchmesser der Trommel 4 entspricht.
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Jede Kammer 22 ist vollkommen mit einer Flüssigkeit, wie z. B. Öl,
angefüllt. Mindestens zwei durch Laufrollen 26 (Fig. 4 und 6) gebildete Ausgleichsmassen
rollen frei im Inneren jeder ringförmigen Kammer 22. Jede Laufrolle ist von zylindrischer
Form und weist einerseits zwei kreisförmige Rollbänder 27 und andererseits Kugeln
28 auf, welche teilweise in Lager 29 eingreifen, die in jede ihrer äußeren Seiten
30 angebracht und regelmäßig längs einem zur Drehachse der Laufrolle konzentrischen
Kreis verteilt sind. Diese Rollbänder und diese Kugeln bilden zwischen den Wänden
jeder Kammer 22 und jeder Laufrolle 26 Durchgänge, welche den Laufrollen eine gewisse
Freiheit verleihen, um sich im Inneren ihrer ringförmigen Kammer zu verschieben,
indem diese Durchgänge ein Strömen der Flüssigkeit von einer zur anderen Seite jeder
Laufrolle gestatten.
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Die Oberfläche dieser Rollbänder 27 sowie die Oberflächen der Kugeln
28 sind poliert und weisen eine Härte auf, die mindestens gleich der von gehärtetem
Stahl ist und einen sehr kleinen Reibungskoeffizienten, z. B. höchstens gleich demjenigen
von gehärtetem Stahl, besitzen. In dieser Weise sind die in Berührung stehenden
Flächen der Laufrollen und der Wände der Kammer 22 möglichst klein und die Reibung
auf einen genügend niedrigen Wert herabgesetzt, um, wie weiter unten beschrieben,
eine Verschiebung der Laufrollen während des Ausschleuderns zu gestatten, damit
das Ausgleichen der Trommel 4 fortwährend gemäß der Austreibung des Wassers gesichert
wird.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Wasch- und Schleudermaschine ist
die folgende: Nachdem man Wäsche durch die Tür 3 in das Innere der Trommel 4 eingeführt
und die erforderliche Menge Wasser in die Wanne 8 eingefüllt hat, betätigt der Benutzer
ein Steuerorgan 32 von der Ruhestellung 0 bis zur Stellung L, um den Elektromotor
M unter Spannung zu setzen und die Trommel 4 mit einer Geschwindigkeit von ungefähr
60 U/min anzutreiben, die für das Waschen der Wäsche erforderlich ist. Bei -dieser
Umdrehungsgeschwindigkeit sind die Laufrollen 26 wirkungslos und rollen in der unteren
Zone (Fig. 6) jeder ringförmigen Kammer 22. Die Reibung der Laufrollen längs der
Wände der ringförmigen Kammern ist sehr unbedeutend, so daß diese Laufrollen von
der Trommel nicht mitgerissen werden können. Außerdem ist der Querschnitt der Durchgänge
31 so groß gewählt worden, daß die Flüssigkeit bei dieser Trommelgeschwindigkeit
mit einer Strömungsgeschwindigkeit durchtritt, die zu gering ist, um die Laufrollen
26 mitzureißen.
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Bei dieser Trommeldrehzahl von 60 U/min sind die in der unteren Zone
jeder ringförmigen Kammer rollenden Laufrollen 26 nicht störend, und zwar deswegen,
weil der untere Teil der Trommel in Waschwasser versenkt ist.
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Wenn das Waschen der Wäsche beendigt ist, bewirkt der Benutzer durch
Verstellen eines Schalters 33, welcher die Ingangsetzung der Pumpe 11 hervorruft,
die Entleerung der Wanne B. Wenn die Entleerung beendigt ist, betätigt der Benutzer
den Schalter 32 bis zu seiner Stellung E, um durch Vermittlung der Schaltung V eine
allmählich zunehmende Geschwindigkeitssteigerung der Trommel 4 bis auf eine Drehzahl
von 600, 700 oder sogar 1000 U/min zum Ausschleudern der Wäsche zu bewirken.
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Bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 250 bis 300 U/min treibt die
in diesen Kammern eingeschlossene Flüssigkeit, deren Viskosität im Verhältnis zum
Querschnitt der Durchgänge 31 zu groß ist, um eine rasche Strömung der Flüssigkeit
von einer zur anderen Seite jeder Laufrolle zu gestatten, diese Laufrollen
entgegen
der Wirkung ihrer Schwere bis über die horizontale diametrale Ebene der Trommel
4 an.
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In diesem Augenblick werden die Ausgleichsmassen rasch bis zur Umdrehungsgeschwindigkeit
der Trommel beschleunigt, was eine augenblickliche Vergrößerung des zum Antrieb
der Trommel 4 erforderlichen Drehmomentes hervorruft. Da aber die Trommel durch
Vermittlung der Geschwindigkeitsschaltung V mit dem Motor M verbunden ist, dreht
der Motor während der ganzen Dauer der Beschleunigung der Trommel ungefähr mit seiner
normalen Betriebsgeschwindigkeit, so daß ein Motor M von gleicher Stärke wie die
der normalerweise für den Antrieb der Trommel einer bekannten Waschmaschine dieser
Art gebrauchten Motoren in der Lage ist, das augenblicklich erforderliche Drehmoment
für die Ingangsetzung der Ausgleichsvorrichtung zu liefern. Diese Ingangsetzung
tritt bei einer Geschwindigkeit ein, welche eine Funktion der Gangbedingungen und
besonders der Temperatur der in den ringförmigen Kammern 22 eingeschlossenen Flüssigkeit
ist. Wenn man die beschriebene Wasch- und Schleudermaschine dagegen nach Art der
zur Zeit in Gebrauch befindlichen Waschmaschinen dieser Art mit einem zwei Betriebsgeschwindigkeiten
aufweisenden Motor oder mit einer Schaltung für zwei oder selbst drei Geschwindigkeiten
ausrüstet, dreht der Motor im Augenblick der Ingangsetzung der Ausgleichsvorrichtung
im allgemeinen mit einer Geschwindigkeit, die weit unter seiner normalen Betriebsgeschwindigkeit
liegt, so daß zur überwindung des Bremsmomentes, das durch die plötzliche Beschleunigung
der Ausgleichsmassen bei Ingangsetzung der Ausgleichsvorrichtung entstanden ist,
eine übertriebene Dimensionierung des Antriebsmotors erforderlich wäre, d. h. die
Maschine mit einem Motor auszurüsten wäre, dessen Stärke einem Vielfachen der Stärke
der Motoren gleich ist, mit denen Maschinen dieser Art ausgestattet sind. Sobald
die Laufrollen 26 die Geschwindigkeit der Trommel erreicht haben, wird die Gesamtheit
von Ausgleichsmassen und Trommel allmählich ansteigend bis zur Geschwindigkeit des
Ausschleuderns beschleunigt.
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Wenn die mit Wasser getränkte Wäsche 34 gleichmäßig oder symmetrisch
längs der Innenwand der Trommel verteilt ist, verteilen sich die Laufrollen 26 gleichmäßig
(Fig.7) um die Umdrehungsachse der Trommel; wenn die Wäschemassen 34 aber unregelmäßig
verteilt sind, stellen sich die Laufrollen 26 selbsttätig derart auf die entgegengesetzte
Seite dieser Wäschemassen, um dieselben auszugleichen (Fig.8 und 9).
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Da die Trommel mit zwei ringförmigen Kammern versehen ist, welche
mit Ausgleichsmassen bildenden Laufrollen ausgestattet sind und welche an den beiden
äußeren Enden der Trommel liegen, erzielt man eine praktisch vollkommeneAusgleichung,
so daß es möglich ist, diese Trommel ohne Gefahr einer Beschädigung der Lager oder
gefährlicher Einwirkungen auf das Rahmengestell mit wirklich genügend hohen Geschwindigkeiten
anzutreiben, um ein wirksames Ausschleudern der Wäsche zu erreichen, so daß der
Benutzer schon nach einem kurzen Zeitabschnitt das Anhalten des Motors M bewirken,
die Tür 3 öffnen und die Wäsche herausnehmen kann, die so weit ausgeschleudert ist,
daß sie ein Bügeln ohne vorheriges Trocknen gestattet.
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Die durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß, wenn die Reibung der
Ausgleichsmassen 26 unter sich und längs der Kammerwände 22 genügend klein ist,
sich die Ausgleichung der durch die in der Trommel ungleichmäßig verteilte Wäsche
34 verursachten Wuchtmassen selbsttätig vollzieht und daß sich überdies die gegenseitige
Lage der Ausgleichsmassen selbsttätig nachMaßgabe derAustreibung des Wassers im
Verlauf des Ausschleuderns der Wäsche ändert, so daß diese Vorrichtung selbsttätig
eine praktisch vollkommene Ausgleichung der Trommel 4 aufrechterhält, trotz der
fortwährenden Änderungen des Wertes der in dieser Trommel ungleichmäßig verteilten
Wäsche.
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Zur Erreichung einer solchen Ausgleichung der Trommel ist es immerhin
noch erforderlich, daß die Laufrollen 26 nicht nur dynamisch hinsichtlich ihrer
Umdrehungsachse ausbalanciert sind, sondern daß auch die Massen in jedem elementaren
Ring konzentrisch zur Laufrollenachse gleichmäßig verteilt sind. Wenn diese Bedingung
nicht erfüllt ist, bewirkt die Zentrifugalkraft durch Einwirkung auf den elementaren
Abschnitt eines solchen elementaren Ringes, der eine größere Zahl elementarer Massen
umfaßt und der von der Umdrehungsachse der Trommel 4 am entferntesten ist, eine
Verschiebung dieser Laufrolle längs der Wand 41, bis dieser elementare Abschnitt,
der eine größere Zahl von Elementarmassen umfaßt, in einer radialen Ebene zur Trommel
gelegen ist. Folglich sucht diese Zentrifugalkraft die Laufrolle im allgemeinen
außerhalb ihrer Ausgleichslage zu halten.
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Um dieser Wirkung Rechnung zu tragen, weisen die für die Kugeln 28
vorgesehenen Lager 29 ein größeres Volumen auf als dasjenige des im Inneren dieses
Lagers eingebetteten Teiles der Kugel. Das Raumvolumen 35 (Fig. 5) ist derart, daß
das Gewicht eines entsprechenden Volumens des Materials der Laufrolle 26 gleich
dem Gewicht des Teiles der Kugel 28 ist, das gegenüber der äußeren Endseite 30 der
Laufrolle 26 herausragt. Da die Massen des die Kugeln enthaltenden elementaren Ringes
in dieser Weise gleichmäßig auf das ganze Volumen dieses elementaren Ringes verteilt
sind, besitzt die auf jeden elementaren Abschnitt dieses elementaren Ringes wirkende
Zentrifugalkraft gleichen Wert und hat nun keinen Einfluß mehr auf die Lage der
Laufrolle, so daß sich diese selbsttätig in die genaue Ausgleichslage stellt.
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Die Anzahl der Ausgleichsmassen, welche in jeder Kammer 22 rollen,
ist mindestens gleich zwei. Immerhin, je kleiner die Anzahl dieser Ausgleichsmassen
ist, desto größer ist das Volumen jeder Ausgleichsmasse. Deshalb ist es oft vorteilhaft,
eine große Anzahl von Ausgleichsmassen vorzusehen, wie in Fig.10 dargestellt, was
gestattet, eine Ausgleichsvorrichtung zu verwirklichen, deren ringförmige Kammern
22 ein geringeres Volumen besitzen. Um ein unzeitgemäßes Antreiben der Ausgleichsmassen
während der Waschperiode zu vermeiden, ist die Anzahl dieser Ausgleichsmassen höchstens
gleich derjenigen, welche die halbe Länge der Kammer 22 (Fig. 10) anfüllt.
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Gemäß Fig. 12 besteht jede Ausgleichsmasse aus einer Laufrolle 26,
deren Vorderseiten 30 eine zur Umdrehungsachse der Laufrolle konzentrische Lauffläche
36 umfassen. Ein über jeder Lauffläche 36 eingreifender Kugelkranz 37 gestattet,
die Reibungen zwischen der Laufrolle und den Wänden 24 der Kammer 22 in großem Maße
zu vermindern.
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Die Rollbänder 27 können mit dem Laufrollenkörper
in
einem Werkstück fabriziert sein oder aus Ringen aus gehärtetem Stahl bestehen, die
auf den Laufrollenkörper hart aufgetrieben sind.
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Die Fig.11 zeigt eine Ausführungsabänderung einer Ausgleichsmasse,
die durch einen hohlen, an seinen beiden Enden geschlossenen und mit Flüssig= keit
gefüllten Zylinder 23 gebildet ist, die ein hohes spezifisches Gewicht, wie z. B.
Quecksilber, aufweist, oder Stücke eines Materials umfaßt, welches ein spezifisches
Gewicht besitzt, das demjenigen von Stahl mindestens gleich ist. Gute Resultate
wurden mit Eisen- oder Bleischrott erzielt. Die Wände der äußeren Enden 25 des Zylinders
sind mit in Lagern 38 eingebetteten Kugeln 28 ausgestattet. Diese Lager haben die
Form eines Kugelabschnittes.
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Der Zylinder 23 ist mit zwei Kugellagern 39 ausgestattet, deren innerer
Laufring an diesem Zylinder befestigt ist, während der äußere Laufring längs der
Wand 41 der Kammer 22 rollt. Bei dieser Ausführungsabänderung kann die Verteilung
der elementaren Massen in dem Zylinder 23 irgendwelcher Art, gleichmäßig oder ungleichmäßig,
sein, denn die Zentrifugalkraft, welche auf einen elementaren, eine größere Anzahl
von elementaren Massen umfassenden Abschnitt wirkt, führt nur eine Umdrehung des
Zylinders im Inneren des äußeren Laufringes der Kugellager herbei, aber keine Verschiebung
der Ausgleichsmassen außerhalb seiner genauen Ausgleichslage.
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In einer Abänderung dieser Ausführungsform könnte der hohle Zylinder
23 durch einen Stangenabschnitt aus einem Metall ersetzt werden, das ein höheres
spezifisches Gewicht, z. B. wie Blei, aufweist.
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Wenn die Länge des Zylinders 23 gering ist, z. B. höchstens gleich
dem Dreifachen der Breite des Kugellagerlaufringes 39, so kann der Zylinder nur
mit einem einzigen Kugellager 39 ausgestattet sein.
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Die Fig.13 zeigt eine Wasch- und Schleudermaschine von der Art, die
eine von ihren beiden äußeren Enden getragene Trommel 4 umfaßt. In dieser
Figur haben die schon in bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschriebenen Teile die gleichen
Bezugsziffern. Der Motor M treibt die Trommel 4 durch Vermittlung der Geschwindigkeitsschaltung
V und einen Keilriemen an. Diese Geschwindigkeitsschaltung V ist vor. der bekannten
Art, die zwei Rillenscheiben 42 umfaßt, welche durch einen Keilriemen verbunden
sind und von denen jede durch zwei gegenseitig verschiebbare Scheibenbacken gebildet
ist.
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Die relative Stellung der Scheibenbacken einer der Scheiben wird durch
eine Steuervorrichtung gelenkt, die ein am äußeren Ende eines Schaftes t befestigtes
Bedienungsorgan c umfaßt, wobei der Schaft -t einen der Scheibenbacken der Scheibe
42 trägt.
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Die mit dem Rahmengestell 1, 2 durch elastische Vorrichtungen und
Stoßdämpfer (nicht dargestellt) verbundene Wanne 8 umfaßt eine öffnung 44, welche
einer in der oberen Wand 46 des Rahmengestelles angebrachten und durch einen Deckel
47 verschlossenen Ladeöffnung 45 entspricht.
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Die an jedem seiner Enden durch eine in dem Lager 6 frei drehende
Achse 5 getragene Trommel 4
umfaßt gleichfalls eine durch eine kleine
Tür 49 verschlossene Öffnung 48.
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Diese Trommel ist mit einer Ausgleichsvorrichtung ausgestattet, welche
der oben beschriebenen ähnlich ist und welche zwei ringförmige Kammern 22 umfaßt;
in denen die durch Kugeln 50, vorzugsweise aus gehärtetem Stähl, gebildeten
Ausgleichsmassen rollen. Jede ringförmige Kammer ist durch einen getriebenen Boden
51 gebildet; auf den eine getriebene Wand 52 elektrisch aufgeschweißt ist. Eine
kreisförmige Dichtung 53 gewährleistet die Dichte, und ein auf der Innenwand 5 elastisch
angebrachtes Stahlband von größerem Durchmesser als die Kammer 22 sichert eine praktisch
nicht abzunutzende und nicht verformbare Rollbahn.
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Der Querschnitt der Durchgänge 31 ist der Dichte der Ausgleichsmassen
und der Viskosität der die Kammer 22 anfüllenden Flüssigkeit durch Änderung der
Form der Teile 56 und 57 des Bodens und der Wand angepaßt, welche Wände bilden,
die zwei gegenüberliegende Ecken der Kammer 22 schneiden, so daß der Querschnitt
dieser Kammer die Form eines Vierecks aufweist, von der zwei gegenüberliegende Seiten
abgeschlagen sind.
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Die Arbeitsweise dieser zweiten Ausführungsform der Wasch- und Schleudermaschine
ist derjenigen in bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschriebenen Waschmaschine ähnlich,
sie bietet aber hinsichtlich ihrer Konstruktion gewisse Vorteile, insbesondere hinsichtlich
der Verwirklichung der ringförmigen Kammern und der Ausgleichsmassen.
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Zwei Ausführungsformen der Waschmaschine wurden hier und in bezug
auf die Zeichnung beschrieben, aber es versteht sich, ohne dies zu erwähnen, daß
mannigfache Abänderungen vorgesehen werden können. So könnte z. B. die Trommel nur
mit einer mit Flüssigkeit gefüllten und mit Ausgleichsmassen ausgerüsteten ringförmigen
Kammer ausgestattet sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, diese ringförmige Kammer
in der Mittelebene der Trommel anzuordnen. Obwohl zur Verwirklichung einer dynamischen
Ausgleichung mindestens zwei ringförmige, mit Ausgleichsmassen ausgerüstete Kammern
erforderlich sind, wurden mit Hilfe einer Ausgleichsvorrichtung, die nur eine ringförmige,
mit Ausgleichsmassen ausgestattete Kammer aufweist, befriedigende Resultate erhalten.
In diesem Fall ist es immerhin vorzuziehen, der Trommel die Form eines doppelten
Kegels zu geben, damit sich die Wäschemassen ungefähr gleichmäßig dies- und jenseits
einer durch die ringförmige Kammei der Ausgleichsvorrichtung gehenden diametralen
Ebene verteilen.
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Die ringförmigen Kammern können entweder im Innern der Trommel oder
auf ihrem Umkreis angeordnet sein. Immerhin ist es vorteilhaft, ringförmige Kammern
von möglichst großem mittlerem Durchmesser vorzusehen, um mit Hilfe von Ausgleichsmassen
eines gegebenen Gewichtes eine möglichst große Ausgleichswirkung zu erreichen. Die
an der Vorderwand der Trommel festgemachte ringförmige Kammer muß im Fall einer
mit einer seitlichen Tür 3 ausgestatteten Maschine notwendigerweise einen inneren
Durchmesser aufweisen, der mindestens demjenigen des Zuganges -21 gleich ist, welcher
zum Innern der Trommel 4 Zugang gibt. Es ist vorteilhaft, die ringföfmigen Kammern
der Ausgleichsvorrichtung hinsichtlich der Trommel 4 so anzuordnen, daß sie außerhalb
der von den beim Ausschleudern der Wäsche ausgetriebenen Wassertropfen durchlaufenen
Bahn liegen und diese ringförmigen Kammern nicht den freien Umlauf des Wassers zwischen
der Wanne und dem Innern der Trommel während des Waschvorganges stören.
Die
Laufrollen26 können die Form von Tonnen, von Doppelkegeln oder jede andere Form
aufweisen, welche ihr Rollen längs einer Außenwand der ringförmigen Kammer mit einem
Minimum von Reibung zwischen ihnen und den Seitenwänden gestattet, um ihnen in jedem
Augenblick zu gestatten, ihre Ausgleichslage frei einzunehmen.
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Da die ringförmigen Kammern relativ großen Temperaturschwankungen
ausgesetzt sind, ist es vorteilhaft, die ringförmigen Kammern der Ausgleichsvorrichtung
mit einer Flüssigkeit anzufüllen, deren Viskositätsschwankung als Funktion der Temperatur
relativ gering ist. Das heiße Wasser hält eine Temperatur von ungefähr 70 bis 85°
C während des Waschens im Innern derWanne und der ringförmigen Kammern aufrecht,
während das in den Perioden des Auswaschens benutzte kalte Wasser die Temperatur
im Innern der Trommel und in den ringförmigen Kammern bis auf eine Temperatur von
ungefähr 15 bis 25°C absinken läßt.
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Es ist daher vorteilhaft, daß die Viskosität der in den ringförmigen
Kammern eingeschlossenen Flüssigkeit bei einer Temperaturschwankung in diesen Grenzen
möglichst konstant bleibt und daß das Verhältnis der Viskositäten höchstens gleich
ein Zehntel ist.
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Die »mit konstanter Viskosität« bezeichneten Mineralöle sowie die
Silikonöle haben gute Resultate ergeben.
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Um eine Ausdehnung der in den ringförmigen Kammern eingeschlossenen
Flüssigkeit entsprechend den oben angegebenen Temperaturschwankungen zu gestatten,
ist es erforderlich, beim Füllen jeder Kammer einen Raum frei zu lassen, um dieser
Flüssigkeit die Ausdehnung zu gestatten.
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Man benutzt in der Praxis eine Flüssigkeit, deren Viskosität genügend
ist, um in die Trommelumdrehung mitgerissen zu werden, damit sie ein Antriebsmittel
derAusgleichsmassen in dieUmdrehungsbewegung der Trommel sowie einen Puffer darstellt,
der sich im Verlauf des Arbeitens der Ausgleichsvorrichtung einem Aneinanderstoßen
der Ausgleichsmassen widersetzt, was für den Benutzer einen unangenehmen Lärm verursachen
würde.
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In allen beschriebenen Ausführungsformen umfaßt die Wasch- und Schleudermaschine
eine längs einer horizontalen Achse drehende Trommel, aber es versteht sich, ohne
dies zu erwähnen, daß in einer Abänderung der Ausführung diese Achse geneigt sein
könnte.