DE1117713B

DE1117713B - Anordnung zur selbsttaetigen Schlingenregelung aufeinanderfolgender, mit Einzelantrieben ausgeruesteter Warmwalzwerke

Info

Publication number: DE1117713B
Application number: DES38386A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Streich
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1954-03-27
Filing date: 1954-03-27
Publication date: 1961-11-23

Description

Anordnung zur selbsttätigen Schlingenregelung aufeinanderfolgender, mit Einzelantrieben ausgerüsteter Warmwalzwerke Es ist bekannt, zur selbsttätigen Schlingenregelung aufeinanderfolgender Warmwalzwerke lichtempfindliche elektrische Zellen zu verwenden, die durch das glühende Walzgut selbst gesteuert werden. Derartige Anordnungen erfordern bisher einen erheblichen Aufwand an Fotozellen und Relais und lassen trotzdem verhältnismäßig große Schwankungen der Schlingengröße zu. Bei anderen bekannten Anordnungen, welche eine oder mehrere Hilfslichtquellen verwenden, ist schon aus diesem Grunde der Aufwand noch größer, außerdem sind hier auch noch besondere Mittel zur Fernhaltung von störendem Fremdlicht erforderlich. Diese Nachteile werden mit der Erfindung vermieden.
Diese betrifft eine Anordnung zur selbsttätigen Schlingenregelung aufeinanderfolgender, mit Einzelantrieben ausgerüsteter Warmwalzwerke mittels eines von der Schlingengröße abhängigen Meßwertes, der durch eine von der Eigenstrahlung des Warmwalzgutes beeinflußte, strahlungsempfindliche Meßanordnung gebildet wird. Erfindungsgemäß sind zwei strahlungsempfindliche Geräte im Strahlungsbereich der Schlinge derart angeordnet, daß eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Schlinge für das eine Gerät eine Zunahme und für das andere Gerät eine Abnahme der Strahlungsintensität zur Folge hat, und die beiden Geräte sind in einer gemeinsamen Meßanordnung derart gegeneinandergeschaltet, daß nur die Differenz der in ihnen von der Eigenstrahlung des Warmwalzgutes erzeugten elektrischen Größen als Steuergröße wirksam wird. Auf diese Weise kann mit vermindertem Aufwand eine erhöhte Empfindlichkeit und Genauigkeit der Regelung unter gleichzeitiger Ausschaltung störender Fremdeinflüsse erzielt werden.
Einige Ausführungsbeispiele von solchen vorteilhaften Anordnungen sind in der Zeichnung in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, Fig. 4 zeigt eine Meßschaltung.
Nach Fig. 1 und 2 sind zwei Walzenpaare 11 und 12 vorgesehen, die von einem Blechband 13 nacheinander durchlaufen werden, wobei das Blechband 13 zwischen den Walzenpaaren 11 und 12 durchhängt. Das durchhängende Stück wird als Schlinge bezeichnet. Zur Regulierung der Größe dieser Schlinge sind fotoelektrische Einrichtungen, und zwar Fotozellen 14 und 15, seitlich von dem Blechband 13 oberhalb und unterhalb der tiefsten Stelle der Schlinge angeordnet, so daß sie durch die Veränderung der Schlinge des Walzgutes verschieden bestrahlt werden. Die Anordnung kann so getroffen sein, daß sich bei Änderungen der Größe der Schlinge der Abstand zwischen dem Walzgut und einer Fotozelle bzw. einem Fotoelement und damit dessen Bestrahlung ändert.
Nach Fig. 3 sind die beiden Meßeinrichtungen 14 und 15 mit einer Blende versehen. Die Mantellinien der Strahlungskegel, welche durch diese Blenden erfaßt werden, sind gestrichelt eingezeichnet. Verschiebt sich das Walzgut im Bereiche der Strahlungskegel infolge einer Vergrößerung oder Verkleinerung der Schlinge, so bedeutet dies für die eine Fotozelle eine Zunahme und für die andere eine Abnahme der Strahlungsintensität und damit eine entsprechende Änderung der zugeordneten Steuerströme. Die Blenden können entweder als Bleche mit entsprechenden Ausschnitten zwischen dem Walzgut und der Meßeinrichtung oder auch in einer der Fotozelle vorgebauten Optik angebracht sein.
Damit der Einfluß der allgemeinen Beleuchtung ausgeschaltet und lediglich eine Differenzwirkung, gegeben aus der verschiedenen Strahlungsintensität des Walzgutes, erfaßt wird, sind die beiden Meßkreise gegeneinandergeschaltet, wie Fig.4 beispielsweise zeigt. Danach speisen die beiden Fotoelemente 14 und 15 unmittelbar die Eingangswicklungen 16 und 17 eines Gegentakt-Magnetverstärkers 18. Der Ausgang dieses Verstärkers kann beispielsweise dazu dienen, ein Verstellghed zu verändern, etwa einen Sollwertgeber für die Drehzahl des Antriebsmotors eines der beiden Walzenpaare 11 und 12. Es ist auch möglich, die Ausgangsspannung des Magnetverstärkers 18 unmittelbar als Spannung oder als Strom in die Gittersteuerungseinrichtung eines Stromrichters einzuführen, der einen Antriebsmotor eines der beiden Walzwerke speist.
An Stelle von Fotozellen oder Fotoelementen, die auf Licht ansprechen, kann die Einrichtung auch so ausgeführt werden, daß sie nur auf Wärmestrahlung anspricht, indem die Meßgeräte nach dem Bolometerprinzip ausgeführt oder mit Strahlungsthermoelementen ausgestattet werden. Die Bolometerelemente können vom Walzgut direkt oder mittels einer Optik oder über geeignete Spiegel beeinflußt werden. Werden die Bolometerelemente oder Thermoelemente hinter entsprechenden Blenden nahe genug am Walzgut angeordnet, so ist eine Optik unter Umständen nicht notwendig.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung zur selbsttätigen Schlingenregelung aufeinanderfolgender, mit Einzelantrieben ausgerüsteter Warmwalzwerke mittels eines von der Schlingengröße abhängigen Meßwertes, der durch eine von der Eigenstrahlung des Warmwalzgutes beeinflußte strahlungsempfindliche Meßanordnung gebildet wird, dadurch gekennzeich- net, daß zwei strahlungsempfindliche Geräte (14, 15) im Strahlungsbereich der Schlinge (13 in Fig. 1 bis 3) derart angeordnet sind, daß eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Schlinge (13) für das eine Gerät eine Zunahme und für das andere Gerät eine Abnahme der Strahlungsintensität zur Folge hat, und daß die beiden Geräte in einer gemeinsamen Meßanordnung (18 in Fig.4) derart gegeneinandergeschaltet sind, daß nur die Differenz der in ihnen von der Eigenstrahlung des Warmwalzgutes erzeugten elektrischen Größen als Steuergröße wirksam wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Fotoelemente bzw. Fotozellen (14, 15) als strahlungsempfindliche Einrichtung vorgesehen sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Strahlungs-Thermoelemente als strahlungsempfindliche Einrichtung vorgesehen sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Bolometerprinzip arbeitende Meßgeräte als strahlungsempfindliche Einrichtung vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der strahlungsempfindlichen Einrichtung und dem Walzgut eine optische Einrichtung vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 598 311; deutsche Patentanmeldung A 8606 VIIIb/21c (bekanntgemacht am 21. 5. 1953); Zeitschrift »Stahl und Eisen«, Heft 9/1953, S. 584.