DE11170C - Apparat und Verfahren zur Rückführung des Abdampfes einer Maschine in den Dampfkessel - Google Patents
Apparat und Verfahren zur Rückführung des Abdampfes einer Maschine in den DampfkesselInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F01K—STEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
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Description
1880.
Klasse 13.
FRITZ STELLWAG in HERBORN (Nassau). Apparat und Verfahren zur Rückführung des Abdampfes einer Maschine in den Dampfkessel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Januar 1880 ab.
Der Apparat soll den Zweck haben, den Abdampf von Dampfmaschinen wieder in den
Kessel zurückzuschaffen, um damit die Ersparnifs der Wärme zu erzielen, welche entweder mit
dem Abdampf oder bei Maschinen mit Condensation mit dem warmen Condensationswasser
verloren geht.
In Fig. ι ist ein Kessel mit Feuerungsanlage dargestellt, in Fig. 2 derselbe Kessel im Querschnitt.
Unter dem Kessel befinden sich rechts und links zwei Dampfüberhitzer A und B.
Fig. ι ist der Längsschnitt durch die Mitte des Kessels und durch die Mitte eines der beiden
Dampfüberhitzer. Sowohl die Heizung des Kessels wie die jedes der beiden Ueberhitzer
kann durch Kaminschieber vom Kamin abgeschlossen werden. Die Ueberhitzer bestehen
aus schlangenförmig gewundenen Rohren, durch welche der Dampf behufs Aufnahme von Wärme
hindurchströmt.
In Fig. 3 sind zwei Arbeitscylinder einer gekuppelten Dampfmaschine dargestellt. Der Cylinder
C hat Steuerung für Expansion, der Cylinder D hat Steuerung für steten Volldruck
des Dampfes. Durch die Maschinenwelle sollen die Gestänge der beiden Cylinder gekuppelt
sein. Der Abdampf des Cylinders C geht mittelst Dampfleitung nach dem Ueberhitzer B.
Der Abdampf des Cylinders D geht mittelst Dampfleitung nach dem Ueberhitzer A. Der
Abdampf des Cylinders C strömt in den Ueberhitzer B bei E und verläfst ihn bei F. Der
Abdampf des Cylinders D tritt in den Ueberhitzer A bei V und verläfst ihn bei W. Von
den Ueb erhitzern gelangen mittelst Dampfleitung sowohl der Abdampf des Cylinders C als auch
der Abdampf des Cylinders D nach dem in Fig. 4 dargestellten Dampfstrahlapparat. Der
Abdampf des Cylinders C gelangt in den Dampfstrahlapparat durch das sich theilende Rohr G
bezw. G und J. Der Abdampf des Cylinders D tritt in den Apparat durch das Rohr H. Der
Abdampf des Cylinders D soll als Betriebsdampf des Strahläpparats gebraucht werden und
mufs deshalb eine, gewisse Spannung haben, welche dadurch bestimmt werden kann, dafs
die ringförmige Spalte bei K, durch welche derselbe von H aus in den Apparat eintreten
mufs, mittelst Schraube und Handrad enger und weiter gestellt werden kann. Der Theil L des
Apparats, durch welchen der Abdampf von G aus in den Apparat tritt, ist nämlich durch die
Schraube nach der Rohrrichtung etwas verschiebbar. Wird die ringförmige Spalte enger
gestellt, so entsteht vor dem Kolben des Cylinders D ein höherer Druck und der Dampf
wird deshalb mit gröfserer Geschwindigkeit durch die ringförmige Spalte ausströmen. Wird die
Spalte weiter gestellt, so wird ein geringerer Druck dnd eine geringere Ausströmungsgeschwindigkeit
entstehen. Jedenfalls soll die Ausströmungsgeschwindigkeit dieses Betriebsdampfes des Apparats
so grofs sein, dafs derselbe den Abdampf des Cylinders C zunächst ansaugt, wodurch vor
dem Kolben des Cylinders C und auch in dem Ueberhitzer B ein theilweises Vacuum entsteht.
Die Ansaugung des Abdampfes des Cylinders C durch den geprefsten Abdampf des Cylinders D
geschieht sowohl bei der ringförmigen Eintrittsöffnung
in der Düse K, als auch beim Austritt aus dieser Düse. Der Abdampf des Cylinders C
•wird also den Ueberhitzer in sehr stark expandirtem Zustande passiren, wodurch sein
Wärmeaufnahmevermögen sehr stark gesteigert ist. In dem Strahlapparat wird dieser Abdampf
jedoch in der Düse K und dann in dem Rohr M O durch den expandirenden geprefsten
Dampf wieder comprimirt, wodurch dieselbe Wärmemenge wieder frei werden soll, die er
vorher aufgenommen hatte. Die hierdurch bewirkte Erhöhung der Temperatur wird um so
höher sein, je gröfser die durch den Abdampf des Cylinders D in dem Rohr M O stattfindende
Compression des Dampfes ist. Da der geprefste Abdampf des Cylinders Ό ebenfalls geheizt ist,
wird sich die Temperatur sehr hoch stellen, so dafs die in dem Abdampf befindlichen Unreinigkeiten,
Fett etc., die von der Maschine herrühren, zersetzt und verflüchtigt werden und
dann dem Dampf gasförmig beigemengt bleiben. Durch die hohe Temperatur wird aber auch
eine sehr starke Volumenvergröfserung des Dampfes stattfinden und dementsprechend die
Dichtigkeit des Dampfes sich vermindern. Die hierdurch erhöhte Geschwindigkeit des Dampfes
soll dazu benutzt werden, den Dampf in den Kessel zurückzuschaffen. Der Dampf soll zu
dem Zweck ohne Abnahme an Geschwindigkeit an Dichtigkeit wieder zunehmen. Um dies zu
erreichen, kommt der Dampf bei O, wo er die
höchste Temperatur hat, in einen Abkühler, bestehend in dem konischen Rohr OP. An
dem Punkt P hat der Abkühler die engste Stelle. Das Rohr O P ist von einem weiteren
Rohr umgeben, in welchem sich Wasser befindet, welches unter dem Druck des Kessels
steht, indem es durch das Rohr Q mit dem Kesselwasser in Verbindung gebracht ist. Die
Wandungen des Rohres O P sind von vielen haarfeinen Röhrchen durchbrochen, die in dem
Rohr O P etwas vorstehen. Infolge des Druckes des Kesselwassers und der Saugwirkung des
Dampfstromes, der das Rohr OP durchzieht, werden durch diese Röhrchen feine Wasserstrahlen
in das Rohr O P eintreten und sofort beim Eintritt zerstäubt werden. Das zerstäubte
Wasser wird theilweise verdampfen, so lange noch eine höhere Temperatur vorhanden ist,
als dem gesättigten Dampfe von derselben Spannung, wie sie in dem Apparate herrscht,
eigen ist. Theilweise wird das Wasser in Staubform dem Dampfe beigemengt bleiben, jedenfalls
aber wird der Dampf abgekühlt. Durch das gleichzeitig sich verengende Rohr ist der
Dampf gezwungen, seine Geschwindigkeit beizubehalten. Wenn die Spannung des Abdampfes
in den Cylinder D und die Ueberhitzung des Abdampfes des Cylinders C hinreichend grofs
gewählt werden, so wird nach Ansicht des Erfinders die lebendige Kraft des Dampfes in dem
engsten Punkt P des Abkühlers grofs genug sein, um denselben passiren zu können. In
der nun folgenden Erweiterung des Rohres verwandelt sich die grofse Geschwindigkeit des
Dampfes wieder in Spannung, so dafs der Dampf im Stande ist, in den Kessel einzutreten.
In Fig. ι ist bei S das Ventil dargestellt, durch das der Dampf wieder in den Kessel eintritt.
Bei R ist ein anderes Ventil angebracht, das dem Dampf ermöglicht, in die freie Luft auszutreten,
wenn das Gewicht gehoben wird, welches das Ventil belastet. Zwischen diesen beiden
Ventilen mündet die vom Strahlapparat kommende Dampfleitung. Um den Apparat in Gang
zu bringen, soll das Gewicht bei R so lange gehoben werden, bis der Dampf durch den
freien Austritt in die Luft die nöthige Energie erhalten hat, den Kesseldruck zu überwinden.
Der Hahn des Wasserzuführungsrohres zu dem Abkühler bei Q mufs vorher geöffnet werden.
Da der Kessel allen Dampf wieder erhält, soll er eine Feuerung nur zum Anheizen nöthig
haben. Ist der Kessel hinreichend mit Druck versehen, so wird die Heizung den Ueberhitzern
ebenfalls zugewendet und dann vom Kessel ganz abgestellt, wenn die Maschine im Gang ist.
Der Dampf, der in dem Abkühler sich aus dem zerstäubten Wasser bildet, soll dazu dienen,
die sämmtlichen Dampf- und Wärmeverluste zu ersetzen und soll theilweise abgeblasen werden.
Durch das stete Abblasen sollen die Luft und die permanenten Gase, die sich aus den Unreinigkeiten
des Abdampfes bei dessen hoher Erhitzung gebildet haben, aus dem Dampf entfernt werden, indem sich der Dampf stets nach
und nach erneuert.
Soll die Maschine nur mit einem Cylinder betrieben werden, so mufs der Betriebsdampf
des Dampfstrahlapparats, der durch das Rohr H eintritt, direct dem Kessel entnommen werden.
Der Betrieb des Apparats ist sonst genau derselbe, wie schon beschrieben. Der Betriebsdampf für den Apparat kommt dann mit vollem
Kesseldruck in denselben. Eine Ueberhitzung desselben ist deshalb nicht wohl zulässig und
der Betrieb des Apparats darum weniger vortheilhaft.
Claims (4)
1. Das Verfahren, den Abdampf einer Maschine zu überhitzen und nach Ansaugung durch
einen Dampfstrahl mittelst desselben zu spannen behufs Erreichung eines durch die
Spannung des überhitzten Dampfes hervorgebrachten höheren Wärmegrades und einer,
der geringeren Dichtigkeit und dem gröfseren Volumen infolge der Temperaturerhöhung
darauf entsprechenden gröfseren Geschwindigkeit des durch den Dampfstrahl gespannten
Abdampfes in den Düsen des Strahlapparats.
2. In dem Strahlapparat der Abkühler des erhitzten Dampfes, in welchem der überhitzte
Dampf ohne grofse Verminderung der Geschwindigkeit durch Wasserstaub in einem sich- verjüngenden Rohre abgekühlt wird
während seiner gröfsten Geschwindigkeit, um ohne Verminderung derselben an Dichtigkeit
zuzunehmen, behufs Rückführung des Dampfes in den Kessel oder sonstiger weiterer Benutzung,
nachdem die Geschwindigkeit des Dampfes mit Hülfe der vermehrten Dichtigkeit die entsprechende Spannung erzeugt hat.
3. In dem Strahlapparat das Verfahren, den Wasserstaub wie beschrieben zu erzeugen
mittelst Zerstäubung von feinen Wasserstrahlen, zum Zweck der Abkühlung des Dampfes und der mechanischen Vermehrung
des specifischen Gewichts desselben durch Beimengung von Wasserstaub.
4. Das Verfahren, bei Dampfmaschinen mit zwei Arbeitscylindern den Abdampf der beiden
Cylinder zu überhitzen, um, wie beschrieben, den überhitzten Abdampf des einen Cylinders
statt des frischen Kesseldampfes als Betriebsdampf eines Dampfstrahlapparats zu gebrauchen,
um die im Patent-Anspruch 1. angegebene gröfsere Geschwindigkeit in den
Düsen des Apparats zu erzielen.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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