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Werkzeug zum Einziehen von elastischen Füllstreifen in Nuten Die Erfindung
betrifft ein Werkzeug zum Einziehen von elastischen Füllstreifen in Nuten, insbesondere
zum Einziehen von aus Gummi bestehenden Füllstreifen in Längsnuten von Gummiprofilleisten,
die beim Einbau von Fensterscheiben in Kraftwagenkarosserien od. dgl. üblich sind.
Um eine solche Fensterscheibe fest und dicht einzuspannen, setzt man bekanntlich
auf den Rand des Fensterausschnittes eine aus Gummi bestehende Klemmprofilleiste,
welche meist einen ovalen Querschnitt aufweist und mit Fassungsnuten sowohl für
die Scheibe als auch den Fensterrand versehen ist. Zwecks leichteren Einsetzens
der Scheibe ist dann die eine Seitenwandung der Glasscheibenfassungsnut durch seitliches
Zusammendrücken einer zu ihr parallel verlaufenden Längsnut zurückklappbar ausgebildet.
In diese Längsnut muß nach dem Einsetzen der Scheibe in die Scheibenfassungsnut
der eingangs erwähnte Füllstreifen, der sogenannte »Füller« oder »Füllköder«, stramm
sitzend eingelegt werden. Diese Montagearbeit ist schwierig und zeitraubend, da
erhebliche Kraft und große Geschicklichkeit hierzu erforderlich sind.
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Man hat zu diesem Zweck Sonderwerkzeuge geschaffen, und zwar sind
Füllstreifeneinziehwerkzeuge bekannt, die einen verhältnismäßig dünnen Schaft aufweisen,
der vornehmlich auswechselbar in einen dickeren Handgriff eingesetzt ist. Dabei
ist am vorderen, freien Ende des Schaftes eine aus Draht gebogene Führungsöse angeordnet,
durch die der einzuziehende Füllstreifen, nachdem er auch durch den Handgriff geleitet
worden ist, hindurchgesteckt wird. Diese Führungsöse sitzt exzentrisch zur Schaftachse,
so daß beim Einziehen des Füllstreifens ganz erhebliche Drehmomente auftreten und
deshalb das Einziehen erschwert ist. Außerdem kann man mit einer solchen Öse keine
dünnen Füllstreifen einziehen, da man die Drahtdicke der Öse infolge der auftretenden
Beanspruchungen nicht beliebig herabsetzen und daher auch den ösendurchmesser nicht
beliebig klein machen kann.
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Durch die Erfindung wird nun ein Einziehwerkzeug geschaffen, welches
ebenfalls einen zur Führung des Füllstreifens dienenden, aus einem Handgriff herausragenden
Schaft aufweist, bei dem aber kein Drehmoment am freien Schaftende auftreten kann,
und zwar deshalb, weil erfindungsgemäß der Schaft als Führungskanal für den Füllstreifen
ausgebildet ist.
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Hierdurch ergibt sie eine zur Längsachse des Schaftes zentrische Führung
des Füllstreifens, und man kann daher auch mit diesem Werkzeug sehr dünne Füllstreifen
einziehen.
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Der Schaft kann erfindungsgemäß als Hohlnadel mit seitlicher Eintrittsöffnung
und axialer Austrittsöffnung für den Füllstreifen ausgebildet sein. Bei einer solchen
Schaftausbildung ist man in der Lage, die bereits vorhandenen Einziehwerkzeuge weiter
zu benutzen, indem man lediglich den Schaft auswechselt.
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Sollte bei dieser Ausführung der Füllstreifen einmal beim Einziehen
aus dem Werkzeug schlüpfen, so muß eine Vorkehrung getroffen sein, daß man diesen
Füllstreifen wieder von dem freien Ende des Schaftes aus einfädeln kann. Diese Möglichkeit
bietet die Erfindung dadurch, daß die Nadelhöhlung mit einer ansteigenden Anlauffläche
in die seitliche Eintrittsöffnung mündet.
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Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des Einziehwerkzeuges besteht
erfindungsgemäß darin, daß der Schaft auf seiner ganzen Länge rohrförmig ausgebildet
ist und mit einer im Handgriff zum Durchziehen des Füllstreifens vorgesehenen Längsbohrung
fluchtet. Hierbei werden irgendwelche Krümmungsbogen des Füllstreifens vermieden,
so daß das Einziehen wesentlich erleichtert ist.
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Um auch bei einer solchen Ausbildung eine leichte Auswechselbarkeit
des Schaftes zu erzielen, ist erfindungsgemäß der rohrförmige Schaft in einem hohlen
Fassungsstück gelagert, das in das vordere, erweiterte Ende der Längsbohrung des
Handgriffes eingesetzt ist.
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Die Zeichnungen veranschaulichen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung,
und zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform desWerkzeuges miteinliegendemFüllstreifenabschnitt,
Abb.2 eine Draufsicht auf das Werkzeug nach Abb.1. Abb. 3 den Schaft in größerem
Maßstab in Seitenansicht,
Abb. 4 eine Draufsicht auf den Schaft
nach Abb. 3, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 3, Abb. 6 den Längsschnitt
durch eine andere Ausführungsform mit einliegendem Füllstreifenabschnitt. Das Einziehwerkzeug
besteht aus dem Handgriff 1, in welchen der Schaft 2 auswechselbar eingesetzt werden
kann. Dieser Schaft 2 ist als Hohlnadel ausgebildet und hat eine seitliche, in die
Nadelhöhlung eintretende Eintrittsöffnung 3: Der -Handgriff 1 weist außerdem einen
durchgehenden Längskanal 4 auf, in welchem der Füllstreifen 5 geführt ist, dessen
Ende 6 durch die Eintrittsöffnung 3 hindurchgesteckt ist und aus dem hohlnadelförrnigen-
Schaft 2 zentrisch heraustritt.
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Die Höhlung des Schaftes 2 mündet bei der Ausgestaltung nach Abb.
1 bis 5 über eine Anlauffläche 7 in die Eintrittsöffnung 3, so daß man auch in der
Lage ist, den Füllstreifen von der Stirnseite des hohlnadelförmigen Schaftes 2 her
einzustecken und ihn mühelos an der Öffnung 3 herauskommen zu lassen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.6 ist der Schaft 2' auf seiner ganzen
Länge rohrförmig ausgebildet. Er hat also offene Enden 9 und 10 und wird mittels
der Madenschraube 11 auswechselbar im Fassungsstück 12 gehalten, welches seinerseits
ebenfalls hohl ausgebildet ist.
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Das Fassungsstück 12 wird durch die Madenschraube 13 in dem Handgriff
1 befestigt. In der Flucht der Schaftbohrung und der Bohrung des Fassungsstückes
12 liegt die Längsbohrung 14 des Handgriffes 1. Durch diese Bohrung sowie durch
die Bohrungen des Fassungsstückes 12 und des Schaftes 2' wird der Füllstreifen 5
ohne Abbiegung geführt.
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Die Handhabung des erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges ist außerordentlich
einfach: Das Füllstreifenende wird, wie aus Abb. 3 bis 5 ersichtlich ist, mit dem
Schaftende in die für den Füllstreifen vorgesehene Nut 8 eingelegt; mit dem Werkzeug,
d. h. mit dem Schaftende, an welchem der Füllstreifen heraustritt. fährt man die
Nut entlang.
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Hierbei kann man auch so verfahren, daß entgegen der Darstellung in
den Abb. 1 bis 4 die Eintrittsöffnung 3 auf der der Nut 8 zugewandten Seite liegt.
Bei Benutzung des Erfindungsgegenstandes bieten Nutenkrümmungen oder Nutenecken
kein Hindernis; es kann jegliche Kraft aufgewendet werden, ohne daß die Gefahr besteht,
daß sich eine Führungsöse, welche bei den bekannten Werkzeugen an dem äußeren Ende
des Schaftes sitzt, verbiegt oder sogar abbricht. Es ist fernerhin möglich, dem
erfindungsgemäß vorgesehenen Kanal bzw. der Hohlnadel die verschiedensten Querschnittsprofile
zu geben, also z. B. ein dreieckiges, viereckiges oder sogar ein ganz unregelmäßiges
Profil. In diesem Falle ist der kanalartige Schaft der bisher verwandten Öse, die
man nicht in Profilen herstellen konnte, noch weiterhin überlegen, und zwar insofern,
als durch diese Profilgebung ein unerwünschtes Verdrehen des Füllstreifens beim
Einziehen vermieden wird.