DE1116901B - Verfahren zur Herstellung wasserunloeslicher Mischpolymerisate in waessriger Dispersion - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wasserunloeslicher Mischpolymerisate in waessriger Dispersion

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DE1116901B
DE1116901B DED33807A DED0033807A DE1116901B DE 1116901 B DE1116901 B DE 1116901B DE D33807 A DED33807 A DE D33807A DE D0033807 A DED0033807 A DE D0033807A DE 1116901 B DE1116901 B DE 1116901B
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William George Macpherson
Clarence David Parker
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Dow Chemical Co
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/12Polymerisation in non-solvents
    • C08F2/16Aqueous medium

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polymerisation Methods In General (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher Mischpolymerisate in wäßriger Dispersion Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten mit einheitlicher gleichmäßiger Zusammensetzung vorgeschlagen, die von dem Verhältnis der Umsetzungsfähigkeiten der Mischmonomeren unabhängig ist.
  • Dieses Ziel wird nach einem Verfahren erreicht, bei dem eine wäßrige Phase, die die Gesamtmenge des bei der Polymerisationsbeschickung zu verwendenden Wassers, ein hydrophiles Dispersionsmittel und einen freie Radikale erzeugenden Polymerisationskatalysator enthält, in ein Gefäß gegeben und dort auf die Polymerisationstemperatur gebracht wird, worauf ein erster Anteil der Mischmonomeren, der nicht mehr als 20 Gewichtsprozent des Gesamtgewichts des zu verwendenden Monomerengemischs ausmacht, in einem Verhältnis zugesetzt wird, das zur Erzeugung des gewünschten Mischpolymerisats bekannt ist. Das Erreichen von Gleichgewichtsbedingungen in der Anlage als Folge der Erwärmung der Monomeren auf die Temperatur der wäßrigen Phase gibt sich durch ein Gleichbleiben des Druckes zu erkennen. Dieser Druckwert, der dem Dampfdruck des Gemisches bei der Polymerisation entspricht, wird hier als Sättigungsdruck bezeichnet. Nach einer kurzen Einleitungszeit beginnt eine spontane Polymerisation, wobei gewöhnlich eine weitere Druckerhöhung bis zu einem obersten Wert erfolgt. Der Unterschied zwischen dem Sättigungsdruck und dem obersten Druck wird von der Flüchtigkeit der monomeren Bestandteile, von der Polymerisationstemperatur und von anderen bekannten Faktoren bestimmt, wobei bei der Verwendung von verhältnismäßig nicht flüchtigen Monomeren oft keine Druckerhöhung erfolgt. Die Polymerisation wird so lange weitergeführt, bis der Druck wegen des Aufbrauchs von Monomeren fällt, und so lange fortgesetzt, bis der gewünschte Druck, der mindestens 0,07 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdrucks liegt, erreicht worden ist, worauf das restliche Monomerengemisch zugesetzt wird. Die Zugabegeschwindigkeit des restlichen Monomerengemisches wird derart geregelt, daß der Arbeitsdruck praktisch gleich und mindestens 0,07 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdruckes bleibt.
  • Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren kann jedes Monomere verwendet werden, das durch freie Radikale unter Bildung eines wasserunlöslichen Polymerisats polymerisiert werden kann.
  • Nach dem vorgeschlagenen Verfahren können verb esserte Homopolymerisate hergestellt werden. Ganz besonders brauchbar ist das vorgeschlagene Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten mit gleichbleibender Zusammensetzung und geregeltem Molekulargewicht, selbst dann, wenn das Verhältnis der Umsetzungsfähigkeiten der Mischmonomeren darauf schließen läßt, daß solche Mischpolymerisate in gleichbleibender Zusammensetzung nach schubweisen, bisher üblichen Verfahren nicht hergestellt werden können. Typische Beispiele für brauchbare Mischmonomere sind Vinylchlorid und Vinylidenchlorid in allen Mengenanteilen oder eines dieser Monomere mit einem anderen mischpolymerisierbaren monoäthylenisch ungesättigten Monomeren, wie Acrylsäurenitril, Vinylacetat, oder einem Alkylacrylat.
  • Bekannterweise besitzen die Mischpolymerisate aus Vinylidenchlorid und Acrylsäurenitril besondere Eigenschaften, auf Grund deren sich diese Mischpolymerisate ungewöhnlich gut zur Verwendung als Filme, fadenartige Gegenstände und Überzüge eignen. Diese Mischpolymerisate sind fest, zäh, undurchlässig, verhältnismäßig unlöslich und klar. Diese Mischpolymerisate sind jedoch stets bei der Einwirkung erhöhter Temperaturen gegenüber einem Abbau empfindlich, so daß die gebräuchlichen Wärmeverformungsverfahren, wie Auspressen oder Verformen, nicht völlig befriedigen. Wegen der Unlöslichkeit in üblichen Lösungsmitteln ist in vielen Fällen das Gießen mit Hilfe einer Lösung nicht möglich. Polymerisatlatices sind bekannterweise zur wirtschaftlichen Herstellung von thermoplastischen Gegenständen geeignet, und Latices aus Mischpolymerisaten von Vinylidenchlorid und Acrylsäurenitril sind bereits hergestellt worden.
  • Obwohl diese Latices einige Vorteile aufweisen, sind die Möglichkeiten, die sie bieten, wegen der Uneinheitlichkeit des Polymerisatgefüges nicht voll ausgeschöpft worden, da Gegenstände mit nicht einheitlichen Eigenschaften erhalten werden, was auch auf die Schwierigkeit zurückzuführen ist, von Ansatz zu Ansatz die gleiche Mischpolymerisatzusammensetzung wiederzuerlangen. Diese Uneinheitlichkeit ist auf die unterschiedliche Umsetzungsfähigkeit bzw. das unterschiedliche Polymerisationsvermögen der verschiebe nen Monomeren während der Polymerisation mit einem freie Radikale erzeugenden Katalysator zurückzuführen. Es ist festgestellt worden, daß das Acrylsäurenitril das schneller polymerisierende Monomere ist, so daß bei einem Gemisch mit gegebener Zusammensetzung das zuerst gebildete Polymerisat aus einem größeren Mengenanteil Acrylsäurenitril besteht, als in dem ursprünglichen Monomerengemisch vorliegt. Dadurch wird die Konzentration von Acrylsäurenitril während der Polymerisation allmählich verringert, so daß die zurückbleibenden, noch nicht polymerisierten Monomeren allmählich mit Vinylidenchlorid angereichert werden. Diese Uneinheitlichkeit der Polymerisatzusammensetzung als Folge der unterschiedlichen Umsetzungsfähigkeit ist seit langem bekannt. Bei einem der zur Überwindung dieser Schwierigkeit verwendeten Verfahren sind die Monomeren ununterbrochen oder in Abständen zugegeben worden. Die ursprüngliche Beschickung wurde zwecks Ausgleich der unterschiedlichen Umsetzungsfähigkeiten so eingestellt, daß das langsamer polymerisierende Monomere in einer größeren Konzentration als in dem gewünschten Polymerisat vorlag. Obwohl nach diesem Verfahren die Einheitlichkeit der aus den meisten Monomerenpaaren hergestellten Mischpolymerisate wesentlich verbessert werden konnte, führte dieses Verfahren bei der Polymerisation von Vinylidenchlorid und Acrylsäurenitril in einer Emulsion nicht zum Erfolg. Solche Verfahren erforderten auch gegenüber einer üblichen Vorrichtung zum schubweisen Arbeiten einen zusätzlichen Aufwand an Vorrichtungen.
  • Mischpolymerisate von gleichbleibender Zusammensetzung werden nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren aus Vinylidenchlorid und Acrylsäurenitril erhalten, wenn der anfangs zugesetzte Anteil des Monomerengemisches reicher an Acrylsäurenitril ist, als der in dem Mischpolymerisat gewünschten Konzentration entspricht. Diese Erscheinung steht in völligem Gegensatz zu den bekannten Polymerisationsverfahren, bei denen das schneller polymerisierende Monomere stets in einer geringeren Konzentration als in der in dem Mischpolymerisat gewünschten Zusammensetzung verwendet wurde.
  • Das verbesserte Verfahren ist innerhalb des gesamten Konzentrationsbereichs von Vinylidenchlorid und Acrylsäurenitril arbeitsfähig; von besonderem Wert ist es jedoch, wenn Mischpolymerisate mit gleichbleibender Zusammensetzung hergestellt werden sollen, die eine überwiegende Menge von Vinylidenchlorid enthalten.
  • Die Zusammensetzung des anfangs zugesetzten Anteils des Monomerengemisches wird vorwiegend von der gewünschten Zusammensetzung des Mischpolymerisats bestimmt, und zwar wird die prozentuale Menge des Acrylsäurenitrils, die gegenüber der in dem Mischpolymerisat gewünschten im Überschuß verwendet wird, dann am größten sein, wenn das gewünschte Mischpolymerisat einen sehr hohen Gehalt an Vinylidenchlorid aufweisen soll, wobei die prozentuale Menge des überschüssigen Acrylsäurenitrils fortschreitend verringert wird, wenn die gewünschte Mischpolymerisatzusammensetzung an Vinylidenchlorid ärmer wird. Wenn auch der prozentuale Überschuß von Acrylsäurenitril bei Polymerisaten mit einem höheren Mengenanteil an Vinylidenchlorid größer ist, wird selbstverständlich die Menge des zugesetzten überschüssigen Acrylsäurenitrils größer, wenn Mischpolymerisate mit einem größeren Mengenanteil von Acrylsäurenitril hergestellt werden sollen.
  • Bei der Herstellung eines normalerweise kristallinen Vinylidenchlorid-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisats ist gefunden worden, daß der anfangs zugesetzte Anteil der Mischmonomeren das Acrylsäurenitril vorzugsweise in einem Überschuß von etwa 50 bis 100 Gewichtsprozent gegenüber dem Acrylsäurenitrilanteil enthalten muß, der in der gewünschten Mischpolymerisatzusammensetzung enthalten sein soll.
  • Wenn z. B. ein Mischpolymerisat mit einer Zusammensetzung von etwa 89 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid und 11 Gewichtsprozent Acrylsäurenitril hergestellt werden soll, muß der anfangs zugesetzte Anteil der Mischmonomeren ein Gewichtsverhältnis von etwa 81°/o Vinylidenchlorid und 190/0 Acrylsäurenitril aufweisen. Wenn ein Mischpolymerisat mit einer Zusammensetzung von etwa 80 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid und 20 Gewichtsprozent Acyrlsäurenitril hergestellt werden soll, muß der anfangs zugesetzte Anteil ein Verhältnis von etwa 72 ovo Vinylidenchlorid und 28 28°/o Acrylsäurenitril aufweisen. Grundsätzlich wird der tatsächlich zu verwendende Überschuß vorwiegend von der gewünschten Zusammensetzung des Mischpolymerisats bestimmt, wobei der Fachmann die erforderliche Höhe des Überschusses nach einem einfachen Vorversuch leicht bestimmen kann.
  • Wenn die Polymerisation in Suspension erfolgen soll, wird ein hydrophiles, kolloides Dispergiermittel, wenn die Polymerisation in Emulsion durchgeführt werden soll, ein in Wasser dispergierbares Emulgiermittel verwendet. Als hydrophile, kolloide Suspendiermittel können wasserlösliche Alkyl- und Hydroxyalkylalkylcelluoseäther, Bentonittone und als Emulgiermittel Alkylarylsulfonate oder Natriumalkylsulfate verwendet werden. Bei gebräuchlichen Polymerisationsansätzen werden die Suspendier- bzw. Emulgiermittel in einer Konzentration von 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent der Monomeren verwendet.
  • Bei einer besonderen Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens wird eine geringe Menge sowohl des Suspendiermittels als auch des Emulgiermittels verwendet. Bei dieser Ausführungsform wird ein Polymerisat erzeugt, das ein großes Absorptionsvermögen für Weichmacher durch bloßes Einsaugen besitzt. Solche Polymerisate sind besonders erwünscht, weil sie kein unwirtschaftliches langes mechanisches Vermischen erfordern. Bei dieser Ausführungsform werden vorzugsweise 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent des Suspendiermittels zusammen mit 0,01 bis 0,3 Gewichtsprozent des Emulgiermittels verwendet, wobei sich beide Gewichtsmengen auf das Gesamtgewicht der Monomeren beziehen. Wenn größere Mengen von jedem Mittel verwendet werden, wird je nach dem Mittel, das in überschüssiger Menge zugegen ist, eine übliche Suspensions- oder Emulsionspolymerisation bewirkt.
  • Als freie Radikale erzeugende Polymerisationskatalysatoren werden bei Suspensionspolymerisationsverfahren öllösliche, wie die organischen Peroxyde, z. B. Benzoyl- oder Lauroylperoxyd, bei Emulsionspolymerisationsverfahren wasserlösliche, z. B. Wasserstoffperoxyd oder Kaliumpersulfat, verwendet. Die Katalysatoren werden gewöhnlich in einer Menge von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent der Monomeren verwendet.
  • Die Gesamtbeschickung soll vorzugsweise ein Phasenverhältnis von 1 bis 2,5 Gewichtsteilen Wasser je Teil der Monomerenphase aufweisen. Wenn weniger als 1 Teil Wasser verwendet wird, sind die Wärmeübertragungseigenschaften des Gemisches so schlecht, daß die Umsetzung schwierig zu regeln ist. Wenn mehr als 2,5 Teile verwendet werden, wird das Verfahren wirtschaftlich untragbar.
  • Die Suspensions- und Emulsionspolymerisationsgemische werden zur Erzeugung der ursprünglich vorliegenden Monomerendispersion, Verbesserung der Wärmeübertragung und Verhinderung eines Absetzens des Produktes gewöhnlich gerührt.
  • Die Polymerisationstemperatur wird von vielen Faktoren bestimmt, so von den verwendeten Monomeren und Katalysatoren, dem gewünschten Molekulargewicht des Polymerisats und den physikalischen Grenzen der verwendeten Anlage. Die meisten der über freie Radikale verlaufenden -Polymerisationsumsetzungen in wäßriger Suspension oder Emulsion werden vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 30 und 700 C durchgeführt.
  • Die gesamte wäßrige Phase, zu der der Katalysator gehört, wird in das Gefäß gegeben und dort vorzugsweise vor dem Zugeben der Monomeren auf die Polymerisationstemperatur gebracht. Durch dieses Vorerhitzen der wäßrigen Phase wird eine bessere Wiederholbarkeit der Umsetzbedingungen von Ansatz zu Ansatz erzielt. Nach dem Vorerhitzen wird ein erster Anteil der Monomerenphase in der wäßrigen Phase dispergiert. Die Zusammensetzung dieses anfangs zugesetzten Anteils wird von den jeweils verwendeten Monomeren und von der gewünschten Zusammensetzung des Mischpolymerisats bestimmt.
  • Wenn das Verhältnis der Umsetzungsfähigkeiten von zwei gegebenen mischpolymerisierbaren Monomeren nicht gleich ist, wird bei der Mischpolymerisation die Zusammensetzung des zuerst gebildeten Mischpolymerisats von dem bei der Umsetzung später gebildeten Mischpolymerisat verschieden sein, wobei das zuerst gebildete Mischpolymerisat einen höheren Anteil des schneller polymerisierenden Monomeren enthalten wird, als dem Verhältnis der eingesetzten Monomeren entspricht. Zwecks Erreichung einer bestimmten ersten Mischpolymerisatzusammensetzung ist es daher nur erforderlich, das Anfangsverhältnis der Ausgangsmaterialien den bekannten Umsetzungsverhältnissen entsprechend einzustellen. Das kann durch Verringern der Konzentration des schneller polymerisierenden Monomeren erreicht werden.
  • Den anfangs zugesetzten Anteil läßt man seinen Sättigungsdruck annehmen, worauf man bis zu einem obersten, durch die zu Beginn erfolgende Polymerisation verursachten Druck polymerisiert, worauf der Druck bis zu dem gewünschten Druck abfallen gelassen wird, bei dem dann die Polymerisation erfolgen soll. Der Druck, bei dem die Umsetzung durchgeführt werden kann, kann wahlweise jeder Druck sein, der mindestens 0,07 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdruckes liegt. Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise bei einem Druck von etwa 0,07 bis 1,4 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdruckes, weil die Umsetzung in diesem Bereich leichter geregelt werden kann. Damit eine gleichmäßige und reproduzierbare Mischpolymerisatzusammensetzung erreicht und das Molekulargewicht des Mischpolymerisats geregelt werden kann, muß die Umsetzung unter reduzierten Bedingungen durchgeführt werden, also unterhalb des Sättigungsdruckes, wobei die Zuführungsgeschwindigkeit der Monomeren geringer ist als die Polymerisationsgeschwindigkeit.
  • Je größer der Druckunterschied zwischen dem Arbeits-und dem Sättigungsdruck ist, um so langsamer wird die Gesamtumsetzungsgeschwindigkeit sein. Es ist gefunden worden, daß ein Druckunterschied von 1,4 kg/cm2 der praktisch oberste Wert ist und daß dieser Druckunterschied nur bei sehr flüchtigen Monomeren, wie Vinylchlorid, verwendet werden kann, die ziemlich hohe Drücke entwickeln. Bei weniger flüchtigen Monomeren, wie bei Acrylsäurenitril und Vinylidenchlorid, ist dieser Druckunterschied entsprechend geringer.
  • Nach Erreichen des gewünschten Druckes wird der Rest der Monomeren mit einer solchen Geschwindigkeit zugesetzt, daß der Druck auf praktisch gleicher Höhe gehalten wird. Diese letztere Zugabe erfolgt in einem Monomerenverhältnis, das dem der gewünschten Polymerisatzusammensetzung entspricht; es ist daher nicht notwendigerweise das gleiche Verhältnis wie das des anfangs zugesetzten Anteils. Die Zugabe der Monomeren kann langsam und ununterbrochen oder in jeweils kleinen Anteilen erfolgen. Bei einer besonders brauchbaren Ausführungsform wird in der Monomerenzuführungsleitung ein durch Druck geregeltes Regelventil verwendet, so daß ein weiterer Anteil der Monomeren in vorherbestimmter Menge zugesetzt wird, wenn der Polymerisationsdruck auf einen Wert etwa unterhalb des gewünschten Druckes fällt.
  • Die Menge der zugesetzten Anteile oder die Geschwindigkeit der ununterbrochenen Zugabe werden derart bemessen, daß der Druck nicht wesentlich über den gewünschten Druckwert ansteigt. Durch Zugeben kleiner Anteile bei einem Druck etwa unterhalb des gewünschten Druckes wird beim Fortschreiten der Polymerisation ein praktisch gleichbleibender Druck aufrechterhalten.
  • Die Arbeitsweise und die Vorteile des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens werden aus den folgenden erläuterten Beispielen erkennbar werden, in denen alle Teile Gewichtsteile sind.
  • Beispiel 1 Ein ummanteltes und mit einer Rührvorrichtung ausgerüstetes Polymerisationsgefäß wurde mit 120 Teilen Wasser, 0,05 Teilen Hydroxypropylenmethylcellulose (Viskosität 50 cP), 0,05 Teilen Natriumlaurylsulfat und 0,2 Teilen Lauroylperoxyd beschickt. Das Gefäß wurde mit Stickstoff gespült und dann auf 650 C erhitzt. Der Beschickung wurden 6,45 Teile Vinylchlorid und 0,45 Teile Vinylidenchlorid zugesetzt, worauf die Polymerisation bis zum Erreichen eines Sättigungsdruckes (etwa 9,14kg/cm2) und dann weiter fortgeführt wurde, bis der Druck auf 8,79 kg/cm2 gefallen war. 50 Teile des Monomerengemisches aus 9 0/o Vinylidenchlorid und 910/0 Vinylchlorid wurden in kleinen Anteilen mit solcher Geschwindigkeit zugesetzt, daß der Druck auf 8,79 kg/cm2 gehalten wurde. Nachdem die 50 Teile zugegeben worden waren, wurde das Gefäß abgekühlt und der überschüssige Druck abgelassen. Das Polymerisat wurde durch Filtrieren abgetrennt und dann getrocknet. Das Absorptionsvermögen dieses Polymerisats für Weichmacher wurde nach einem standardisierten Untersuchungsverfahren untersucht, bei dem ein Weichmacher einer Polymerisatprobe zugesetzt wird, bis ein feuchter Fleck festgestellt wird, wenn das Polymerisat zwischen Zigarettenpapier zusammengedrückt wird.
  • Das Weichmacherabsorptionsvermögen wird dann durch den Gewichtsunterschied dargestellt. Bei der Untersuchung dieses Polymerisats nach dem angegebenen Verfahren wurde gefunden, daß 40 Teile Weichmacher von 100Teilen des Polymerisats absorbiert werden. Die Viskosität einer 20/oigen Lösung dieses Mischpolymerisats in o-Dichlorbenzol betrug bei 1200 C 1,180.
  • Nach dem oben beschriebenen Verfahren wurde ein ähnliches Polymerisat unter einem Druck von 8,09 kg/cm2 hergestellt, dessen Viskosität 1,084 betrug.
  • Beispiel 2 Die Mischpolymerisation erfolgte nach einem Verfahren, bei dem eine wäßrige Phase aus 90 Teilen Wasser, 0,8 Teilen Natriumsulfosuccinat, 0,28 Teilen Wasserstoffperoxyd und 8 Teilen je Million Eisen auf 550 C erhitzt und dann mit einem Monomerenanteil von 2,27 kg aus 650/o Vinylidenchlorid und 350/t Acrylsäurenitril beschickt wurde. Der durch die Polymerisation verursachte Druck wurde auf einen obersten Wert von 1,3 kg/cm2 steigen und dann auf einen Wert von 0,7 kg/cm2 abfallen gelassen. 32 Teile der Monomeren aus 80010 Vinylidenchlorid und 20 °/o Acrylsäurenitril wurden dann anteilweise zugesetzt, wobei der Druck auf 0,7 kg/cm2 gehalten wurde. In regelmäßigen Abständen wurden Proben des Mischpolymerisats abgenommen, deren Zusammensetzung untersucht wurde. Für Vergleichszwecke wurde ein zweiter Polymerisationsversuch nach einem üblichen Verfahren durchgeführt, bei dem alle Monomerenund die wäßrige Phase bereits zu Anfang zugesetzt wurden.
  • In regelmäßigen Abständen wurden Proben abgenommen, die untersucht wurden. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
    Zusammensetzung
    Probe (berechnet aus °/o N)
    Nr. Verfahren
    der vorliegenden übliches
    Erfindung Verfahren
    1 i9,50 O/o VCN 12,70 ovo VCN
    2 20,25 ovo VCN 16,00 °/o VCN
    3 20,60 O/o VCN 17,55 O/o VCN
    4 20,90 ovo VCN a9,40 O/o VCN
    5 20,60 ovo VCN 21,40 O/o VCN
    Fertiges
    Polymerisat 20,50 ovo VCN 21,70 ovo VCN
    Bemerkung: VCN = Acrylsäurenitril.
  • Aus der obigen Tabelle geht hervor, daß das nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren hergestellte Mischpolymerisat während des gesamten Polymerisationsverlaufs eine gleichbleibende Zusammensetzung hat. Die stark veränderte Zusammensetzung des nach dem üblichen Verfahren hergestellten Mischpolymerisats geht aus dieser Tabelle ebenfalls hervor.
  • Beispiel 3 Nach dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurden Polymerisationsversuche durchgeführt. Die anfangs zugesetzten Bestandteile, Drücke und Zugabemengen entsprachen den im Beispiel 2 angegebenen.
  • Es wurden wiederum Proben entnommen und analysiert. Für Vergleichszwecke wurde ein Latex nach einem üblichen Verfahren hergestellt, indem alle Bestandteile bereits zu Anfang zugesetzt und vollständig polymerisiert wurden. Auch bei diesen Versuchen wurden Proben abgenommen und deren Zusammensetzung untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
    Zusammensetzung
    Probe (berechnet aus O/o N)
    dieses Verfahren I übliches Verfahren
    1 j 19,5 O/o VCN 23,0 O/o VCN
    2 20,3 O/o VCN 23,8 O/o VCN
    3 20,6 O/o VCN 18,7 O/o VCN
    4 20,9 O/o VCN 19,6 O/o VCN
    5 20,6 O/o VCN 19,5 O/o VCN
    Fertiges
    Polymerisat 20,5 O/o VCN 19,5°/oVCN
    Diese Ergebnisse wie auch die im Beispiel 2 angegebenen zeigen, daß nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren ein Mischpolymerisat mit gleichbleibender Zusammensetzung erhalten wird, während nach dem üblichen Verfahren ein Polymerisat mit sehr unterschiedlicher Zusammensetzung erhalten wird.
  • Die gleiche einheitliche Zusammensetzung wird beobachtet, wenn die Polymerisation in einer wäßrigen Suspension erfolgt und an Stelle des Emulgiermittels 0,2 Teile Hydroxypropylmethylcellulose verwendet werden.
  • Beispiel 4 Ein ummanteltes und mit einer Rührvorrichtung ausgerüstetes Polymerisationsgefäß wurde mit 90 Teilen Wasser, 2,07 Teilen des Dihexylesters der Natriumsulfobernsteinsäure, 0,70 Teilen Wasserstoffperoxyd und 8 Teilen je Million Eisen in Form von Eisen(III)-nitrat als Katalysator beschickt. Nach dem Herauspumpen der Luft aus dem Gefäß wurde die Beschickung auf 570 C erhitzt. In der erwärmten wäßrigen Phase wurde dann ein anfangs zugesetzter Anteil aus 3,6 Teilen Vinylidenchlorid und 1,4 Teilen Acrylsäurenitril dispergiert. Die Polymerisation wurde bis zu einem obersten Druck von 1,4 kg/cm2 und dann bis zu einem Abfallen des Druckes auf 0,7kg/cm2 ablaufen gelassen. An dieser Stelle wurden dann 85 Teile eines Monomerengemisches aus 800/0 Vinylidenchlorid und 20e/o Acrylsäurenitril anteilweise zugesetzt, so daß der Druck auf 0,7 kg/cm2 gehalten wurde. Nachdem alle Monomeren zugesetzt worden waren, wurde das Umsetzungsgefäß entlüftet und abgekühlt. In regelmäßigen, Abständen wurden Proben des Latex abgenommen, deren Gehalt an Acrylsäure nitril in Prozenten bestimmt wurde.
  • Für Vergleichszwecke wurden zwei Versuche durchgeführt. Bei dem ersten dieser Vergleichsversuche wurden die oben beschriebenen Bedingungen eingehalten, nur bestehen die 5 Teile des zuerst zugesetzten Anteils aus 4 Teilen Vinylidenchlorid und 1 Teil Acrylsäurenitril. Wie oben beschrieben, wurden Proben abgenommen und untersucht.
  • Bei dem zweiten der Vergleichsversuche wurden alle Monomeren anfangs zugesetzt und polymerisiert.
  • Dieser Versuch stellte das übliche schubweise Polymerisationsverfahren dar. Nach dem Abnehmen von Proben wurde deren Acrylsäurenitrilgehalt bestimmt.
  • Die Ergebnisse dieser drei Versuche sind in der folgenden Tabelle angegeben.
    O/o Acrylsäurenitril in dem Mischpolymerisat
    Verfahren erster zweiter
    Probe der vorliegenden Vergleichs- Vergleichs-
    Erfindung versuch versuch
    1 19,50 12,70 23,00
    2 20,25 13,90 23,70
    3 20,60 16,00 19,60
    4 20,90 17,55 18,90
    5 20,50 21,70 19,00
    Die Einheitlichkeit des nach dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens hergestellten Mischpolymerisats und die Uneinheitlichkeit der nach den bekannten Verfahren hergestellten Mischpolymerisate werden aus den oben angegebenen Ergebnissen erkennbar.

Claims (10)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher Mischpolymerisate in wäßriger Dispersion, bei dem eine wäßrige Phase, die aus dem gesamten zu verwendenden Wasser, einem freie Radikale erzeugenden Polymerisationskatalysator, einem hydrophilen Dispergiermittel und einem Gemisch von äthylenisch ungesättigten mischpolymerisierbaren Monomeren besteht, in einem geschlossenen Gefäß auf erhöhte Temperaturen gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man anfangs nicht mehr als 208/o des insgesamt zuzusetzenden Gesamtgewichts des Monomeren gemisches zusetzt und die Dispersion auf eine solche Temperatur erhitzt, daß ein Arbeitsdruck von mindestens 0,07 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdampfdruckes erhalten wird, und daß man das restliche Monomerengemisch in einer solchen Menge und Geschwindigkeit zugibt, daß der Arbeitsdruck nahezu gleich und mindestens 0,07 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdampfdruckes gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man anfangs 5 bis 20°/o des Gesamtgewichts des zu verwendenden Monomerengemisches. zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem 0,07 bis 1,4 kg/cm2 unterhalb des Sättigungsdruckes liegenden Arbeitsdruck polymerisiert.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als mischpolymerisierbare Monomere Vinylidenchloridund Vinylchlorid verwendet.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als mischpolymerisierbare Monomere Vinylidenchloridund Acrylsäurenitril verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem anfangs zugesetzten Anteil an Monomerengemisch Acrylsäurenitril in einer größeren als der in dem fertigen Mischpolymerisat gewünschten Konzentration vorliegt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäurenitril in dem anfangs zugesetzten Anteil in einem Überschuß von 50 bis 1000/o, auf die prozentuale Menge Acrylnitril, die in dem fertigen Mischpolymerisat vorhanden sein soll, bezogen, zugegen ist.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als hydrophiles kolloides Dispergiermittel eine wasserlösliche Hydroxypropylmethylcellulose verwendet.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Dispergiermittel das Emulgiermittel Natriumlaurylsulfat verwendet.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Dispergiermittel ein Gemisch aus 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent (auf die Monomeren bezogen) eines hydrophilen, kolloiden Suspendiermittels und 0,01 bis 0,3 Gewichtsprozent (auf die Monomeren bezogen) eines Emulglermittels verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 941575; Ind. Eng. Chem., Bd. 47, S. 1000 bis 1005.
DED33807A 1960-07-18 1960-07-18 Verfahren zur Herstellung wasserunloeslicher Mischpolymerisate in waessriger Dispersion Pending DE1116901B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE941575C (de) * 1942-12-10 1956-04-12 Philips Nv Verfahren zur Herstellung von Kopolymeren von Vinylverbindungen und Vinylidenverbindungen durch Emulsionspolymerisation

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