DE1116785B - Einhalbwellen-Selektivschutz - Google Patents

Einhalbwellen-Selektivschutz

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DE1116785B
DE1116785B DES68749A DES0068749A DE1116785B DE 1116785 B DE1116785 B DE 1116785B DE S68749 A DES68749 A DE S68749A DE S0068749 A DES0068749 A DE S0068749A DE 1116785 B DE1116785 B DE 1116785B
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impedance
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Dipl-Ing Lutz Seguin
Dipl-Phys Eckhard Born
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/38Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current
    • H02H3/382Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current involving phase comparison between current and voltage or between values derived from current and voltage

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  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

  • Einhalbwellen-Selektivschutz Die Entwicklung auf dem Schaltergebiet geht dahin, die Ausschaltzeit immer weiter zu verringern. Es besteht begründete Aussicht, daß in näherer Zukunft Schalter zur Verfügung stehen, die Störungen bereits in einer bis zwei Halbwellen, gerechnet von der Erteilung des Auslösekommandos bis zur vollständigen Unterbrechung, abschalten. Derartige extrem schnelle Schalter lassen sich -aber nur sinnvoll einsetzen, wenn der zugehörige überstrom- oder Selektivschutz in der Lage ist, die Auswahl der Schalter ebenfalls in etwa einer bis zwei Halbwellen zu treffen.
  • Nach einem früheren Vorschlag werden die gleichzeitig ermittelten Momentanwerte des Spannungsabfalles in der gestörten Schleife und an einem Leitungsabbild zur selektiven Auswahl benutzt.
  • Die Verwendung eines Leitungsabbildes, d. h. einer vom gleichen Strom wie die Leitungsschleife durchflossenen Vergleichsimpedanz, ist schon seit langem bekannt. Gebräuchliche Anordnungen dieser Art - wie überhaupt die heute in Betrieb befindlichen Selektivschutzsysteme - weisen als Meßglieder entweder wattmetrische Systeme auf, bei denen untersucht wird, ob die Phasenverschiebung zwischen zwei aus Strom und Spannung der Leitungsschleife abgeleiteten Meßgrößen größer oder kleiner als 90' ist, oder aber Gleichstrombrückenschaltungen, bei denen der absolute Betrag zweier aus Strom und Spannung der Leitungsschleife abgeleiteten Meßgrößen verglichen wird. In beiden Fällen muß das Meßwerk gegenüber einer Halbwelle der zugeführten Größe träge sein, da es ja auf das mittlere Drehmoment während einer Periode der zugeführten Größen reagieren soll. Die Ansprechzeit derartiger Selektivschutzsysteme kann deshalb einen Wert von etwa drei bis vier Halbwellen nicht unterschreiten.
  • Es ist ferner eine Anordnung zur selektiven Erfassung von Störungen in Starkstromnetzen unter Verwendung der Spannungsabfälle an der von der Störung betroffenen Leitungsschleife und einer Vergleichsimpedanz bekannt geworden, deren Ansprechzeit in der Größenordnung von einer Halbwelle liegt. Bei dieser Anordnung werden die Momentanwerte der Spannungsabfälle u an der Leitungsschleife und u" an der Vergleichsimpedanz einem Vergleichssystem zugeführt, das die Auslösung des zugehörigen Schalters bewirkt, werm von den Momentanwerten u und u" abhängige, im Vergleichssystem gebildete Werte während eines vorbestimmten zeitlichen Bruchteiles einer Halbwelle einer vorbestimmten Polaritätsbedingung genügen.
  • Die Erfindung bezieht sich auf einen derartigen Einhalbwellen-Selektivschutz und bezweckt, eine möglichst genaue Angleichung des praktischen Auslösebereiches der Schutzschaltung an den idealen Auslösebereich vorzunehmen, so daß einerseits ein Fehlansprechen der Schutzschaltung bei außerhalb des Überwachungsbereiches auftretenden Fehlern vermieden und andererseits innerhalb des überwachungsbereiches auch an dessen Grenze auftretende Fehler sicher gemeldet werden. Gemäß der Erfindung wird dies mit einer Anordnung erreicht, bei der der Phasenwinkel der Vergleichsimpedanz gleich dem Phasenwinkel der zu schützenden Leitungsschleife einschließlich des maximalen zu berücksichtigenden Lichtbogenwiderstandes ist.
  • Es ist zwar bereits eine Schutzschaltung bekanntgeworden, deren Auslösebereich entweder durch zwei sich überschneidende Kreise begrenzt wird, wobei die Vergleichsimpedanz die gemeinsame Sehne dieser Kreise darstellt, oder bei welcher der Auslösebereich durch schmale Kreisbögen dargestellt wird, die sich ebenfalls überschneiden und wiederum die Vergleichsimpedanz als gemeinsame Sehne haben. Dabei ist aber nicht Rücksicht genommen auf die Größe des maximalen zu berücksichtigenden Lichtbogenwiderstandes, sondern die Vergleichsimpedanz bildet die Leitungsimpedanz genau nach, ist also nur durch die Leistungskonstanten bestimmt.
  • Im Zusammenhang mit dem Schaltschema gemäß Fig. 1 werden in den Fig. 2 bis 5 Auslösebereiche angegeben. Fig. 6 zeigt eine beispielsweise Ausführungsform eines Einhalbwellen-Selektivschutzes nach der Erfindung. In Fig. 1 bedeutet 1 ein Kraftwerk, das die zweiphasige Leitung 2, 3 speist. 4 und 5 sind Schaltstationen, zwischen denen die Störungsstelle 6 in Form eines Kurzschlusses liegt. Der Abstand zwischen den Stationen 4 und 5 ist mit a, derjenige zwischen der Station 4 und der Störungsstelle 6 mit x bezeichnet. Die Vergleichsimpedanz n - ZO besteht aus dem Widerstand 7 und der Induktivität 8. Der Spannungsabfall an der gestörten Leitungsschleife der Länge x ist mit it, der Spannungsabfall an der Vergleichsimpedanz mit n - u. bezeichnet, während i den Strom in der Leitungsschleife bedeutet. Die Impedanz der Leitungsschleife der einfachen Länge x sei Z. Der Faktor n berücksichtigt dabei die übersetzungsverhältnisse der beteiligten Meßwandler. Der Wert n - ZO soll im Betrag einstellbar sein, damit das Schutzsystem leicht der Länge der zu schützenden Leitung angepaßt werden kann.
  • Zunächst werden die Verhältnisse betrachtet, wie sie sich bei unverlagertem sinusförmigem Strom- und Spannungsverlauf ergeben, wobei -man zweckmäßig die in der Selektivschutztechnik übliche Darstellung des Auslösebereiches in der Widerstandsebene benutzt.
  • In Fig. 2 ist als Abszisse der Wirkwiderstand R, als Ordinate der Blindwiderstand X aufgetragen. Die Leitung gemäß Fig. 1, ausgehend von der Station 4, die mit dem Nullpunkt 0 des Diagramms 2 zusammenfällt, ist durch die Gerade mit der Steigung tg ([" = XIR gegeben. Die Länge OP entspricht dann dem Stationsabstand a gemäß Fig. 1. Metallische Kurzschlüsse der Leitung sind je nach ihrem Abstand von der Station durch Punkte auf der Leitungsgeraden OP gegeben. Tritt an der Störungsstelle zusätzlich ein Lichtbogen vom größten zu berücksichtigenden Widerstandswert RI, auf (s. Fig. 1), so kann dieser in dem Diagramm gemäß Fig. 2 durch die Strecke Rb parallel zur Abszissenachse dargestellt werden. Jede Störung zwischen den Stationen 4 und 5 (s. Fig. 1), deren Lichtbogenwiderstand höchstens gleich RI, ist, wird dann in der Widerstandsebene durch einen Punkt innerhalb des schraffiierten Parallelogramms gekennzeichnet, das somit den Auslösebereich darstellt, den ein ideales Selektivschutzsystem haben müßte.
  • Bei dem der Erfindung zugrunde liegenden Selektivschutzsystem sind verschiedene Ausführungsformen möglich, die auch jeweils unterschiedliche Auslösebereiche in der Widerstandsebene ergeben. Allen Ausführungsformen gemeinsam ist, daß in an sich bekannter Weise aus den Spannungen u und n - u(, die Differenzspannung n - iio - u gebildet wird. Die Momentanwerte je zweier dieser drei Spannungen werden dann polaritätsmäßig miteinander verglichen und eine Auslösung herbeigeführt, wenn die Dauer der Polaritätsgleichheit, die sogenannte Koinzidenzzeit tl" eine bestimmte vorgegebene Zeit to überschreitet. Beachtet man, daß bei zwei sinusförinigen Wechselgrößen der Kreisfrequenz (c der der Koinzidenzzeit tj.. entsprechende Koinzidenzwinkel (pl, = ei - tj, und der Phasenverschiebungswinkel zwischen den beiden Größen Komplementärwinkel sind, so lassen sich die Auslösebereiche in der Widerstandsebene leicht angeben. Die Spannungen u, n - uo und * - ##O - u werden dabei durch die Widerstände * - Z, und n - ZO - Z dargestellt.
  • In Fig. 3 ist der Auslösebereich angegeben, der sich ergibt, wenn zur Vollziehuno, einer Auslösung die Koinzidenzzeit zwischen u und n - zio - u einen bestimmten vorgegebenen Wert to überschreiten soll. Dargestellt sind die Zeiger 7, n - 7, und n - Z" - 2. Der Koinzidenzwinkel (Pk ist der Komplementärwinkel zum Phasenwinkel zwischen Z und n - ZO - Z. Die Grenze des Auslösebereiches ist die Ortskurve des Zeigers Z bei festem n - ZO und konstantem (f"". Diese Ortskurve ist ein Kreis mit n - Z, als Sehne und 9#" als dazugehörigem Peripheriewinkel. Für alle Zt##iger Z innerhalb der beiden Kreissegmente mit n - Z, als Sehne und 99k als Peripheriewinkel ist der Koinzidenzwinkel zwischen Z und n - ZO - Z größer als (f j., so daß das schraffierte Gebiet wirklich den Auslösebereich darstellt.
  • In Fig. 4 wird gezeigt, daß man das in Fig. 2 dargestellte ideale Auslösegebiet durch das der Erfindung zugrunde liegende Selektivschutzsystem am besten annähert, wenn man gemäß der Erfindung den Phasenwinkel der Vergleichsimpedanz gleich dein Phasenwinkel der zu schützenden Leitungsschleife einschließlich des maximalen zu berücksichtigenden Lichtbogenwiderstandes wählt, also n - Z, gleich der Diagonalen und den Koinzidenzgrenzwinkel gleich dem stumpfen Winkel g.. des Parallelogramms macht. Man erkennt, daß es somit möglich ist, den idealen Auslösebereich unter Berücksichtigung des Lichtbogenwiderstandes durch Einführung einer einstellbaren Koinzidenzzeit und durch geeignete Wahl der Vergleichsimpedanz eng einzuschließen. Zu beachten ist auch, daß beim vorliegenden Auslösebereich ein zusätzliches Richtungsglied nicht notwendig ist.
  • In Fig. 5 ist ein Auslösebereich dargestellt, wie er sich bei folgender Auslösebedingung ergibt: Eine Auslösung soll erfolgen, wenn sowohl der Polaritäts-Koinzidenzwinkel zwischen n - u. und n - uo - u einen Wert Tk , als auch der Polaritäts-Koinzidenzwinkel zwischen n - uo und u einen Wert T k 2 überschreitet. Wie in Fig. 3 treten hier die Koinzidenzwinkel als Komplementärwinkel der Phasenwinkel zwischen n - Z" und n - Z## - Z bzw. zwischen n - Z, und Z auf. Der Phasenwinkel der Vergleichsimpedanz ist wieder gleich dem Phasenwinkel der zu schützenden Leitungsschleife einschließlich des maximalen zu berücksichtigenden Lichtbogenwiderstandes gewählt. Der Auslösebereich wird begrenzt durch die zwei Strahlen, die unter dem Winkel (Pk 1 gegen n - Z, aus dem Punkt P kommen, sowie durch die zwei Strahlen, die unter dem Winkel (Pk 2 gegen n - Z, aus dem Ursprung 0 kommen. Auch mit diesen Auslösebedingungen läßt sich eine gute Annäherung an den idealen Auslösebereich nach Fig. 2 erreichen, wenn man n - ZO mit der Diagonalen des Parallelogramms zusammenfallen läßt.
  • Eine sehr genaue Eingrenzung des Parallelogramms nach Fig. 2 erhält man, wenn sowohl die Koinzidenzzeit von u und n - u. - u als auch die von n - u. und n * uo - u und die von n - ii, und u vorgeschrieben wird. Das dann geltende Auslösegebiet ergibt sich durch überlagerung der Fig. 4 und 5.
  • Da die praktische Ausführung des Selektivschutzsystems jedoch um so komplizierter wird, je mehr Auslösebedingungen vorgeschrieben werden, wird man vorzugsweise das zu den Fig. 3 und 4 gehörige Selektivschutzsystern, das nur eine Auslösebedingung aufweist, anwenden.
  • Bei verlagerten Kurzschlußströmen tritt eine Vergrößerung der in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Auslösebereiche auf. Es läßt sich jedoch theoretisch zeigen, daß die äußerste Grenze des Bereiches, in dem bei extrem verlagerten Kurzschlußströmen Auslösungen auftreten können, gegeben ist durch die Ortskurve von Z, die sich für den halben Wert des vorgeschriebenen Mindestkoinzidenzwinkels ergibt.
  • In Fig. 6 ist schematisch eine beispielsweise Ausführungsform eines Selektivschutzsystems dargestellt, das Auslösebereiche gemäß den Fig. 3 und 4 aufweist. Hierin bedeuten 21 und 22 die beiden Leitungen entsprechend 2 und 3 in Fig. 1. 23 ist ein Spannungswandler, an dessen Sekundärwicklung 24 die Schleifenspannung u auftritt. 25 ist ein Stromwandler, an dessen Sekundärwicklung 26 die Vergleichsimpedanz Z, angeschlossen ist, bestehend aus g dem Widerstand27 und der Induktivität28. Die Impedanz Z, wird vom Sekundärstrom i. des Stromwandlers 25 durchflossen. Der Spannungsabfall an Z, beträgt n - u, wobei die Größe n - u, durch Wahl des Übersetzungsverhältnisses des Stromwandlers 25 und,loder der Größe der Vergleichsimpedanz Z, der zu schützenden Leitungsstrecke in der Weise anzupassen ist, daß der Phasenwinkel der Vergleichsimpedanz gleich dem Phasenwinkel der zu schützenden Leitungsschleife einschließlich des maximalen zu berücksichtigenden Lichtbogenwiderstandes ist. 29 und 30 sind Verstärker, insbesondere Transistorverstärker, denen an ihrem Eingang die Spannungen u bzw. n - ito - u zugeführt werden. Die Verstärker 29 und 30 werden zweckmäßig so ausgebildet, daß sie ab einem vorgegebenen Mindestpegel der Eingangsspannungen diese Signale verstärken, wobei es lediglich notwendig ist, daß das Ausgangssignal die gleiche Polarität hat wie das Eingangssignal. Im allgemeinen wird daher ein sinusförmiges Eingangssignal in ein etwa rechteckförmiges Ausgangssignal verwandelt. Die beiden Verstärker speisen nun polarisierte Relais 31 und 32 mit einseitiger Ruhelage des Ankers und den zugehörigen Umschaltkontakten 33 und 34. Mit 35 ist ein Kondensator bezeichnet, der von der Batterie 36 über den einstellbaren Widerstand 37 aufgeladen wird, sobald sein Kurzschluß durch die Umschaltkontakte 33 oder 34 aufgehoben wird. 38 ist eine Kathodenröhre, 39 die zugehörige Spannungsquelle und 40 die Auslösespule des Leistungsschalters 41.
  • Die Wirkungsweise der Anordnung ist die folgende: Unmittelbar mit dem Auftreten eines überstromes verringert sich die Spannung u und erhöht sich der Spannungsabfall n - %. Liegt nun die Störungsstelle, wie in Fig. 1 dargestellt, im zu schützenden Leitungsbereich, so weisen die Eingangs- und damit auch die Ausgangssignale der Verstärker 29 und 30 während einer Zeit, die mindestens gleich der vorgegebenen Koinzidenzzeit tk ist, gleiche Polarität auf. Solange die beiden Ausgangssignale gleiche Polarität haben, ist die überbrückung des Kondensators aufgehoben, und er wird daher durch die Spannungsquelle 36 mit einer durch den Widerstand 37 einstellbaren Zeitkonstante aufgeladen. Die Zeitkonstante des Ladekreises ist so gewählt, daß nach Ablauf der vorgegebenen Koinzidenzzeit lk die Zündspannung der Kaltkathodenröhre 38 erreicht wird, womit die sofortige Auslösung des zugehörigen Schalters 41 erfolgt. Ist die Zeit, während der die Polarität der Ausgangssignale übereinstimmt, kleiner als t4., so wird der Kondensator 35 wieder überbrückt, bevor er auf die Zündspannung der Röhre 38 aufgeladen ist. Eine Auslösung erfolgt somit nicht. Sobald die Polarität der Ausgangssignale wieder übereinstimmt, beginnt die Aufladung des Kondensators 35 von neuem. Die Verwendung der polarisierten Relais mit einseitiger Ruhelage dient dazu, auch bei sehr nahe der Station liegenden Kurzschlüssen ein zufriedenstellendes Arbeiten des Gerätes zu gewährleisten. Bei extrem nahe liegenden Kurzschlüssen ist u #z# 0, so daß die Polarität der Schleifenspannung nicht mehr festgestellt werden kann. Der Kontakt 33 bleibt in seiner Ruhelage liegen, nur der Kontakt 34 ändert seine Lage entsprechend der Polarität von n - u. - u. Dadurch wird in jeder zweiten Halbwelle ein Auslösesignal gegeben.
  • Ist jedoch auch n - uo = 0, so liegt auch der Kontakt 34 in seiner Ruhelage, und es findet keine Auslösung statt. Diese Arbeitsweise ist notwendig, damit bei abgeschalteter Leitung (u = 0, n - u,) = 0) keine Auslösung aller im Zuge der Leitung liegenden Leistungsschalter erfol 'gt. Man erkennt somit, daß durch die Schaltung nach Fi g* 6 alle Bedingungen erfüllt werden, die an ein Selektivschutzsystem mit dem Auslösebereich gemäß Fig. 4 gestellt werden müssen. Die Größe der Auslösekreise ist, wie an Hand der Fig. 3 und 4 dargelegt wurde, im wesentlichen durch die Wahl der Koinzidenzzeit ti, bzw. des Koinzidenzwinkels k r gegeben. Selbstverständlich können an Stelle der Relais 31, 32 mit ihren Umschaltkontakten 33 und 34 mit Vorteil auch schnellere elektronische Elemente, wie Röhren oder Transistoren, zur Anwendung gelangen. Es ist auch möglich, die Kaltkathodenröhre 38 durch ein Relais oder ein Thyratron zu ersetzen.
  • Die erfindungsgemäße Selektivschutzschaltung bietet einerseits den Vorteil, daß zur selektiven Erfassung der Störungen nur ein Polaritätsvergleich notwendig ist, die Größen von Strom und Spannung also nicht miteinander in Beziehung zu setzen sind, Dies erlaubt, an Stelle der sehr aufwendigen Meßverstärker einfache Signalverstärker zu verwenden, die nur die Polarität der Eingangsgrößen übertragen müssen. Zum anderen bietet die neue Anordnung infolge der Möglichkeit, den praktischen überwachungsbereich sehr genau dem idealen Bereich anzupassen, eine große Sicherheit hinsichtlich der Entscheidung, ob auftetende Fehler innerhalb oder außerhalb des Schutzbereiches liegen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung zur selektiven Erfassung von Störungen in Starkstromnetzen, bei der die Momentanwerte der Spannungsabfälle an der Leitungsschleife und an einer Vergleichsimpedanz einem Vergleichssystem zugeführt werden, das die Auslösung des zugehörigen Schalters bewirkt, wenn von den Momentanwerten abhängige, im Vergleichssystem gebildete Werte während eines vorbestimmten zeitlichen Bruchteiles einer Halbwelle einer vorbestimmten Polaritätsbedingung genügen, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenwinkel der Vergleichsimpedanz gleich dem Phasenwinkel der zu schützenden Leitungsschleife einschließlich des maximalen zu berücksichtigenden Lichtbogenwiderstandes ist.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß das Vergleichssystern Momentanwerte der Lifferenzspannung -4 e # n - u. - u bildet, wobei n ein von der Vergleichsimpedanz und von der Länge der zu schützenden Leitungsstrecke abhängiger konstanter Zahlenwert ist. ferner die Polarität von u und 1 e vergleicht und die Auslösung des zugehörigen Schalters dann bewirkt, wenn u und Je während eines vorbestimmten zeitlichen Bruchteils einer Halbwelle die gleiche Polarität aufweisen. 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergleichssystem Momentanwerte der Spannung u. und u einerseits und iio und A e = n - uo - u andererseits bildet, wobei n ein von der Vergleichsimpedanz und von der Länge der zu schützenden Leitungsstrecke abhängiger konstanter Zahlenwert ist, und das die Auslösung des zugehörigen Schalters dann bewirkt, wenn innerhalb einer Halbwelle einerseits uo und u während eines ersten vorbestimmten zeitlichen Bruchteils der Halbwelle gleiche Polarität haben -, andererseits u. und J e während eines zweiten vorbestimmten zeitlichen Bruchteils der Halbwelle gleiche Polarität aufweisen. 4. Anordnung nach den Ansprüchen 2 und 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Vergleichssystem dann die Auslösung des zugehörigen Schalters bewirkt, wenn die Bedingungen nach den Ansprüchen 2 und 3 innerhalb einer Halbwelle gemeinsam erfüllt sind. 5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergleichssystem derart ausgebildet ist, daß es auch dann eine Auslösung bewirkt, wenn der Momentanwert u während einer bestimmten Zeit Null"und gleichzeitig der Momentanwert uo von Null verschieden ist. 6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vergleichssystem derart ausgebildet ist, daß bei u = 0 und u. = 0 die Auslösung gesperrt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1049 964.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1232245B (de) * 1965-02-23 1967-01-12 Bbc Brown Boveri & Cie UEberstromschutzeinrichtung mit elektronischen Elementen
DE1282151B (de) * 1966-01-03 1968-11-07 Licentia Gmbh Schaltungsanordnung fuer Distanzrelais
DE1297200B (de) * 1964-01-01 1969-06-12 English Electric Co Ltd Distanzschutzrelais

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