DE2333930B2 - Netzschutzeinrichtung zur Fehlerfeststellung für ein Drehstromnetz - Google Patents
Netzschutzeinrichtung zur Fehlerfeststellung für ein DrehstromnetzInfo
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Description
1. diese Logikschaltung für jede Phase (R, S, T)
einen Ersatzfehler-Signalgeber (Gm, Gst, Gn) aufweist, an dessen Ausgang ein Ersatzfehlersignal nur anliegt
2. bei NichtVorhandensein eines NuUstromsignals,
3. bei gleichzeitigem NichtVorhandensein eines Fehlersignals von einer Nachbarphase und
4. bei gleichzeitigem Vorhandensein eines Fehlersignals der anderen Nachbarphase.
2. Netzschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
1. der Ersatzfehler-Signalgeber ein UND-Gatter (Gm, Gsi, Gn) ist, das einen bejahenden und
zwei verneinende Ausgänge aufweist, daß
2. der bejahende Eingang an den Ausgang der Schwellwert-Schaltvorrichtung (Ss) einer Nachbarphase, daß
3. ein verneinender Eingang an den Ausgang der Schwellwert-Schaltvorrichtung (Ss) der anderen Nachbarphase und daß
4. der zweite verneinende Eingang an den Nullstromdetektor (Do) angeschlossen ist
3. Netzschutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
1. der Ausgang des Ersatz-Fehlersignalgebers (Gm, Gst, Gn) an den Eingang eines ODER-Gatters (GR, Gs, Gt) angeschlossen ist und daß
2. ein zweiter Eingang dieses ODER-Gatters an den Ausgang der Schwellwert-Schaltvorrichtung (Ss) angeschlossen ist, die derselben Phase
wie der Ersatz-Fehlersignalgeber zugeordnet ist
richtungen und dem Ausgang des Nullstromdetektors verbunden ist und ausgangsseitig selektive
Fehlersignal-Ausgänge aufweist, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß
1. diese Logikschaltung einen Phasenspannuagswächter (Dt) aufweist an dessen Eingang eine
der Phasenspannungen (U& U& Ui) anliegt und
an dessen Ausgang bei abnormalem Absinken der Eingangs-Phasenspannung über einen vorgebbaren Phasenspannungs-Grenzwert ein
Fehlersignal anliegt und daß
2. der Ausgang dieses Phasenspannungswächters an den Eingang eines Fehlersignalgebers (G1)
angeschlossen ist an dessen Ausgang ein Fehlersignal, das einen Dreiphasenkurzschluß
kennzeichnet, Jiur anliegt
3. bei gleichzeitigem NichtVorhandensein eines Fehlersignals bei allen Phasen und
4. bei gleichzeitigem Vorhandensein eines Fehlersignals am Ausgang des Phasenspannungswächters (Di).
5. Netzschutzeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß
1. dieser Fehlersignalgeber ein UND-Gatter (G\) ist,
2. dessen bejahender Eingang an den Ausgang des Phasenspannungswächters (Dt) und
3. dessen verneinende Eingänge an die den Phasen zugeordneten Ausgänge der Schwellwert-Schaltvorrichtungen (Ss) angeschlossen sind.
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Die Erfindung betrifft eine Netzschutzeinrichtung zur
Fehlerfeststellung und/oder Fehlerbestimmung für ein Drehstromnetz nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1
und 4.
Unter Fehlerfeststellung soll im vorliegenden Zusammenhang die Erzeugung eines Signals beim Auftreten
eines Fehlers schlechthin und unter Fehlerbestimmung die Identifikation dieses Fehlers nach seiner Art
und/oder seiner Lage verstanden werden. Die Fehler
feststellung als erster Schritt des Funktionsablaufes
eines Netzschutzes wird üblicherweise vom Auftreten eines Überstromes oder einer Spannungsabsenkung in
bezug auf vorgegebene Absolutwerte durchgeführt während die Fehlerbestimmung als wesentliche Funk
tion der sogenannten Anregung und gegebenenfalls
einer nachfolgenden selektiven Abschaltung z.B. bekannterweise durch Spannungsmessungen auf den
verschiedenen Phasen sowie zur Fehlerlokalisierung in einem bestimmten Netz- oder Leitungsabschnitt durch
Phasenbestimmung zweier von Netzspannungen abgeleiteten Wechselspannungen verwirklicht wird (z.B.
Distanzschutz).
Die Auswertung von Absolutmessungen von Strömen und Spannungen im Vergleich zu vorgegebenen
Festwerten ist grundsätzlich mit einer vergleichsweise hohen Unsicherheit behaftet, weil die im Normalbetrieb
auftretenden Werteschwankungen im allgemeinen nicht so genau bestimmbar sind, daß Überschneidungen mit
dem Störungsfall entsprechenden Wertebereichen aus
geschlossen sind. Entsprechendes gilt auch für die
Fehlerbestimmung, soweit hierzu Absolutmessungen und Grenzwertschaltungen herangezogen werden.
Endlich ist die Fehlerlokalisierung durch Phasenbestim-
mung von Wechselspannungen ebenfalls vom Vorhandensein ausreichender Netzspannungswerte auch noch
im Störungsfall abhängig und darüber hinaus — jedenfalls im Hinblick auf die üblichen Eiistanzrelais —
mit unerwünscht hohem Schaltungsaufwand verbunden.
Durch die DE-PS 1017 694 ist eipe Überwachungseinrichtung mehrphasiger Netze auf Spannungssymmetrie bekannt, bei der das Verhältnis zweier verketteter
Spannungen oder zweier Phasenspannungen zur Fehlerkennzfichnung verwendet wird. Bei einem derartigen ι ο
Spannungsvergleich sind zweiphasige Fehler schwer zu identifizieren, da die beiden zum Vergleich verwendeten
Spannungen gleichsinnig betroffen sein können.
In der FR-PS 14 16 357 ist eine Vorrichtung zum Nachweis von Fehlern in einem sterngeerdeten
Drehstromnetz beschrieben, bei der für jede Phase das Verhältnis der Phasenspannung mit der verketteten
Spannung der beiden anderen Phasen zur Kennzeichnung eines einphasigen Erdkurzschlusses in der
betreffenden Phase herangezogen wird. Einer Amplituden-Vergleichsschaltung ist in einer Logikschaltung ein
Schwellwertschalter und ein Zeitglied nachgeordnet Dem Ausgang dieser Logikschaltung liegt nur ein
Fehlersignal zur selektiven Steuerung einer nachgeordneten Auslöseschaltung an, wenn ein Signal am Ausgang 2s
der Amplituden-Vergleichsschaltung eine vorgebbare. Mindestdauer hat, wenn nur die betreffende Phase von
einem Fehler betroffen ist und wenn ein Nullstrom einen vorgebbaren Mindestwert überschreitet Diese Vorrichtung ist ungeeignet zum Nachweis zweiphasiger
Kurzschlüsse, insbesondere solcher bei ungleichmäßigem Absinken der Phasenspannungen und geringem
Nullstrom, sowie zum Nachweis dreiphasiger Kurzschlüsse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Netzschutzeinrichtung anzugeben, die es gestattet
außer einphasigen auch mehrphasige Fehler in einem Drehstromnetz sicher anzuzeigen.
Die Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 oder 4 gelöst Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, einen Kurzschluß zwischen zwei Phasen auch
bei ungleichmäßigem Abfall der Phasenspannungen sowie einen Dreiphasenkurzschluß nachzuweisen und
selektiv anzuzeigen. Die Fehlerermittlung ist unempfindlich gegen Absolutwertschwankungen der Phasenspannungen im Störungsfall.
Durch bloßen Größenvergleich einer Phasenspannung und einer anderen Netzspannung, die eine andere
Phasenspannung oder eine verkettete Spannung sein kann, können anabhängig von der relativen Phasenlage
dieser Spannungen aufschlußreiche Informationen nicht nur über das Auftreten eines Fehlers schlechthin,
sondern darüber hinaus auch hinsichtlich des Fehlerorts in einem an den Meßort anschließenden Netzbereich
gewonnen werden. Dies bringt den wesentlichen Vorteil mit sich, daß die betreffenden Netzspannungen
gleichgerichtet und in Form von phasen- und störungsunempfindlichen Gleichspannungssignalen weiter ver-
arbeitet werden können. Die verwendete Logikschaltung zu Fehleranalyse und Fehlersignalerzeugung
erfordert wenig Aufwand hinsichtlich des Schaltungsaufbaus.
Die Erfindung wird weiter an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert Hierin zeigt
Fig. la bis d Zeigerdiagramme für verschiedene Betriebszustände eines Drehstromsystems als Anwendungsfälle des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2a die Ersatzschaltung eines zu überwachenden Leistungsabschnitts mit zugehöriger Quelle zur Darstellung der Verhältnisse bei einphasigem Erdkurzschluß,
Fig.2b eine Ortskurve der Leitungsimpedanz als
ÄDsprechgrenze bei einer erfindungsgemäßen Fehlerlokalisierung,
Fig.3 ein Schaltungsbeispiel zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Fehlerfeststellungsverfahrens für zwei Netzspannungen und
F i g. 4 ein erweitertes Schaltungsbeispiel zur Fehleridentifikation in einem Drehstromsystem.
Fig. la zeigt das symmetrische Zeigerdiagramm des
Drehstromsystems mit den Phasen R, S, T und den entsprechenden Phasenspannungen Ü& Us und Üt
sowie den verketteten Spannungen Urs, Üst, Ütr- Bei
einem einphasigen Erdkurzschluß in der Phase R geht die zugehörige Phasenspannung am Meßort, wofür das
gezeigte Diagramm gilt auf einen geringen Bruchteil des Normalwertes zurück, während die verketteten
Spannungen Urs und Ütr nur wenig absinken und die verkettete Spannung Üst unverändert bleibt Für die
folgende Betrachtung wird daher ein Vergleich der Phasenspannung Ür mit einem durch einen Proportionalitätsfaktor k bestimmten Anteil der verketteten
Spannung {/^-zugrunde gelegt Grundsätzlich ist jedoch
auch ein Vergleich zwischen der betroffenen Phasenspannung und einer der beiden anderen verketteten
Spannungen möglich, wobei die fehlersignifikante Änderung der Differenz bzw. des Verhältnisses der
beiden verglichenen Signale zwischen Normalbetrieb einerseits und Störungsfall andererseits nicht mehr so
groß wie im ersten Fall ist Ebenso kommt grundsätzlich ein Vergleich zwischen der betroffenen Phasenspannung und einer anderen Phasenspannung in Betracht.
Die weitere Ableitung erfolgt unter Bezugnahme auf Fig.2a.mit den eingetragenen Größen, nämlich der
EMK E des Generators G, der Mit-, Gegen- und Null-Quellenimpedanz Zqa Zq* Zq0 und der Mit-,
Gegen- und Null-Leitungsimpedanz Za, Zi, Zb zwischen
Meßort Po und Fehlerort P\. Der Fehler- bzw. Lichtbogenwiderstand sei in die genannte Leitungsimpedanz eingerechnet Im übrigen gelte für den Strom
des Mit-, Gegen- und Null-Systems
Für die Spannungen Ü\, Üt und Üa der drei Systeme und
für die bereits erwähnten Phasenspannungen ergeben sich dann folgende Beziehungen:
E -
= / · (Zw + Zd + Z0, + Z1 + Z00 + Z0 - ZqJ,
U1-I- (Z0, + Z00 + 3Z · (1
Zd = Z1 =Z und
ι ( Zo _ Λ
T VT Ί
Weiter folgt für die Phasenspannung mit a = e"20
ÜR - 3 / · (1 + A0) · Z,
Us = / · (O2Z0, + O2Z01, + 3O2Z(H-A01 - oZ0, - Z00)
t/7■ = / · (oZ0, + OZ00 + 3 <?Z(1 + A0) - aZQi - Z00)
Damit ergibt sich für die verkettete Spannung Usf.
Üst = / · (2(ö2 - o) Z0, + (o2 - o) Z00 L 3 (a2 - β) Z (1 + A6))
= -3/1· y · (I+A0) ·/·
I 3 (1 + A0)
Sodann wird die Differenz zwischen der Phasenspannung Ür und einem durch den Faktor Jt (kleiner als eins)
bestimmten Anteil der verketteten Spannung Üst im Sinne eines subtraktiven Vergleiches gebildet und diese
Differenz zur Durchführung eines Schwellwertvergleiches mit einem vorgegebenen Schwellwert gleichgesetzt,
und zwar im Beispielsfall mit dem Grenzwert Null.
Z' =
2 Zn + Z1
cxi
3 (1 + A0)
Z = AvTlZ'+Zl,
0-
3A2
(R - R0)2 + (X - X0)2 = r2
M (R0,
Rn =
3 A2
1 -3A2
1 -3 A2
1 -3A2
R'
A"
IZ'I.
Die letztgenannte Beziehung, welche die Bedingung für die Gleichheit der Beträge der beiden verglichenen
Spannungen darstellt, stellt einen Kreis in der Ebene der Koordinaten R und X dar. Dieser Kreis ist in der
Fig.2b mit den sich aus der letzten Beziehung
ergebenden Ausdrücken für den Radius und die Mittelpunktkoordinaten dargestellt
Für die Anwendung bedeutet dies, daß man lediglich
das Vorzeichen der Differenz zwischen den Beträgen der beiden verglichenen Spannungen, die also gleichgerichtet werden können, zu ermitteln "braucht, um
festzustellen, ob der Zeiger der Leitungsimpedanz zwischen Meßort und Fehlerort mit seinem Endpunkt
innerhalb oder außerhalb des Auslösekreises gemäß F i g. 2b liegt Damit ist also nicht nur auf einfache Weise
Dies bedeutet nichts anderes als die Gleichsetzung von Ür einerseits und von k ■ Üst andererseits mit folgendem
Ergebnis, wobei der resistiven und reaktiven Komponente R und jX der Leitungsimpedanz Z eine
modifizierte Quellenimpedanz Z'mit den Komponenten
Ä'und/Y'eingeführt ist:
3 A2
(1 -3 A2)2
(R'2 +X'2).
ein Signal zur Fehlerfeststellung, sondern gleichzeitig ein solches zur Fehlerlokalisierung innerhalb des durch
den Auslösekreis bestimmten Bereiches der Leitungsimpedanz gegeben.
Nachstehend wird noch das Ergebnis eines entsprechenden Spannungsvergleiches, jedoch für zwei Phasenspannungen, angegeben. Das Ergebnis ist wieder eine
kreisförmige Auslösecharakteristik mit den gleichen beziehungen für Mittelpunktkoordinaten und Radius,
jedoch unter Zugrundelegung des aus der letzten Beziehung ersichtlichen, geänderten Ausdruckes für die
modifizierte Quellenimpedanz:
IZI = A · IZ' + Zl,
■j. = (1 -o2) Z0, H-(I -Q)Z00
3(1+A0)
3(1+A0)
Bei der Schaltung gemäß Fig.3 werden eine
Phasenspannung Ür einerseits und eine verkettete
Spannung t/sr andererseits Ober je einen Transformator
einem Gleichrichter Gh und Gh zugeführt, und zwar die letztgenannte Spannung fiber einen gemäß dem Faktor k einstellbaren Abgriff. Gemäß vorstehender Ableitung
kann als zweite Spannung gegebenenfalls auch eine Phasenspannung eingeführt werden. Ebenso ist auch die
Einführung einer anderen als der bezüglich der ersten Phasenspannung gegenüberliegenden verketteten
Spannung als Vergleichsspannung möglich,' im Beispielsfall also etwa der verketteten Spannung Urs oder
Utr. Je nach der Wahl einer Phasenspannung oder einer
verketteten Spannung als zweite Vergleichsspannung ist der Faktor k unter Berücksichtigung der gewünschten
Ansprech-Reichweite bezogen auf einen Leitungsabschnitt oder Netzbereich festzulegen. Bei Verwendung
einer Phasenspannung und einer verketteten Spannung ist der Höchstwert des Faktors k durch das
Normalverhältnis dieser beiden Spannungen, d. h. durch den Wert 1/j/J anzusetzen, weil jenseits dieses Wertes
keine Gleichheit für den normalen Betriebszustand erreichbar ist. Grundsätzlich können jedoch auch
andere Faktorwerte angewendet werden, sofern entsprechende Beschränkungen der Auslösecharakteristik
oder eine Kompensation durch einen von Null verschiedenen Schwellwert als Bezugsgröße für das
Vergleichssignal vorgesehen sind.
Bei der Schaltung nach F i g. 3 ist durch genügend große Vorwiderstände R\ und fc für einen hohen
Widerstand der Gleichrichter als Signalstromquellen gesorgt, so daß bei der angegebenen Hintereinanderschaltung
der Gleichstromausgänge dieser Quellen ein der Differenz der beiden Gleichrichterströme entsprechender
Strom im gemeinsamen Querwiderstand Rj fließt. An letzterem entsteht somit eine Signalgleichspannung
Uv, die der Differenz zwischen Ur und k ■ Ust
bzw. k ■ Us entspricht und einem beispielsweise auf den
Grenzwert Null eingestellten Schwellwertschalter Ss zugeführt wird. Die beiden Gleichrichter mit gemeinsamem
Querzweig und Ausgang bilden somit eine Vergleichsschaltung V im Sinne der Erfindung, die
zusammen mit dem Schwellwertschalter Ss einen Fehlerdetektor Dr darstellt. Der Ausgang des letzteren
bzw. des Schwellwertschalters Ss liefert somit ein Signal
als notwendige Bedingung für das Vorhandensein eines einphasigen Erdkurzschlusses auf der zugehörigen
Phase R. Hinreichend ist diese Bedingung nicht, weil beispielsweise im Falle eines zweiphasigen Kurzschlusses
auf den Phasen R und Γ gemäß Fig. Ic jedenfalls
auch der Ausgang von Dr anspricht. Zur vollständigen Überwachung sind daher auch die übrigen Phasen mit
einem Detektor Ds und Dr zu versehen und die
Ausgänge aller Detektoren in einer Logikschaltung L zu verknüpfen, deren Aufbau und Funktion noch an Hand
von Fig.4 verdeutlicht wird. Die mehrkanaligen Ausgänge L\ und Li dieser Logikschaltung liefern für
jeden Störungsfall einen Satz von Signalen, welche die Fehlerart und gegebenenfalls den Fehlerort innerhalb
eines Netz- oder Leitungsbereiches kennzeichnen. Diese können einerseits zur Ansteuerung einer üblichen
Auswahlschaltung S mit gegebenenfalls anschließendem Distanzschutz oder sonstigem Schutz oder andererseits
in Verbindung mit einer unselektiven Anregeeinrichtung A\, beispielsweise einem einfachen Überstromschutz,
zur selektiven Steuerung einer Auslöseschaltung A2 verwendet werden. Die letztgenannte Steuerung
kann z.B. auch so erfolgen, daß die unselektive Anregeeinrichtung zunächst eine mehr oder weniger
globale Abschaltung auslöst oder vorbereitet während die Selektionssignale über den Ausgang L2 eine
entsprechend selektive Blockierung der Auslöseeinrichtung oder eine Wiedereinschaltung ausschließlich des
selektierten Fehlerbereiches hervorruft
In F i g. 4 ist der Aufbau einer Logikschaltung L im einzelnen dargestellt Es sind drei Phasen-Fehlerdetektoren Dr, Ds, Drsowie ein Nullstromdetektor Db und ein
Phasenspannungswächter D\ vorgesehen, welch letzterer ein abnormales Absinken einer Phasenspannung mit
einem bejahenden Ausgangssignal beantwortet Weiterhin sind drei ODER-Gatter Gr, Gs, Gt, drei
UND-Gatter G«t, G51, Gr\ sowie ein weiteres UND-Gatter
Gi vorgesehen. Wirkverbindung und Funktion dieser Logikelemente ergeben sich wie folgt:
Bei einphasigem Erdkurzschluß liefern die betreffenden Phasen-Fehlerdetektoren über die zugehörigen
ODER-Gatter unmittelbar je ein bejahendes Ausgangssignal. Wenn keiner der Detektoren derart anspricht, so
bedeutet dies nicht notwendig Fehlerfreiheit, weil bei einem dreiphasigen Kurzschluß alle Phasen etwa gleich
ίο in der Spannung abfallen und somit wieder symmetrische
Verhältnisse gegeben sind, wobei die Spannungsvergleiche wie im Normalfall ausgehen. Eine Verknüpfung
der drei Phasen-Fehlerdetektoren kann demnach als Symmetrieanzeiger verwendet werden. Nun unter-
Ii scheidet aber der Phasenspannungswächter D\ den
Störungsfaii vom Normaifaii schlechthin, d. h. unseiektiv,
was in Verbindung mit der Symmetrieanzeige über die verneinenden Eingänge des Gatters Gi zu einer
eindeutigen Kennzeichnung des dreiphasigen Kurz-Schlusses durch das bejahende Ausgangssignal dieses
Gatters führt.
Bei zweiphasigem Kurzschluß mit im wesentlichen symmetrischer Absenkung der beiden betroffenen
Phasenspannungen gemäß Fig. Ic) sprechen die zugehörigen
Phasen-Fehlerdetektoren beide an und kennzeichnen damit diesen Fehler eindeutig. Wenn aber bei
zweiphasigem Kurzschluß wie üblich am Meßort eine Phasenspannung stärker und die andere schwächer
absinkt, wie in Fig. Id dargestellt, so kann bei dem
jo angenommenen Vergleich der Phasenspannungen mit der jeweils gegenüberliegenden verketteten Spannung
das Ansprechsignal der schwächer absinkenden Phase ausbleiben, zumal dann die zugehörige verkettete
Spannung stärker absinkt als diejenige der stärker absinkenden Phasenspannung. Somit tritt eine A.inäherung
des Spannungsverhältnisses für die schwächer absinkende Phasenspannung an den Normalfall ein. Für
diesen Fall bewirkt jeweils das von dem ansprechenden Phasen-Fehlerdetektor an seinem bejahenden Eingang
beaufschlagte der Gatter Gm, Gsi, Gn in Verbindung
mit der Verneinung eines Nullstromes als Kennzeichen dafür, daß kein einphasiger Kurzschluß vorliegt, und in
Verbindung mit der Verneinung eines Phasenfehlers für die in bezug auf die ansprechende Phase nicht
bevorzugte, d. h. nicht zum stärkeren Absinken der Phasenspannung bei zweiphasigem Kurzschluß neigenden
Nachbarphase über einen entsprechenden verneinenden Eingang ein Ersatz-Phasenfehlersignal über das
betreffende ODER-Gatter Gr, Gsoder Gt-
so ι Zusammenfassend ergeben sich also folgende Vorteile
der dargestellten Verfahrensweise und Einrichtung:
Es werden alle Fehlerfälle richtig identifiziert, auch für symmetrische Fehler und Verzerrungen bei zwei
phasigen Kurzschlüssen. Im letzten Fall liegt die Bevorzugungsrichtung in bezug auf die Phasenfolge
durch den im allgemeinen induktiven Charakter der Leitungsimpedanz fest Im übrigen zeichnet sich das
System durch Unempfindlichkeit gegenüber symmetrischen Pendelungen und dergleichen aus. Die Reichweite
bo der Ansprechgrenze läßt sich vorteilhaft hoch bemessen. Es tritt eine selbsttätige Anpassung an unterschiedliche Quellenimpedanzen ein, weil sich mit steigender
Quellenimpedanz der Lichtbogenstrom vermindert und damit der in die Leitungsimpedanz eingehende Lichtbo genwiderstand erhöht Dies bedeutet eine ausgleichen
de Veränderung der Auslösecharakteristik über den Faktor Ab. Das System zeichnet sich durch große
Einfachheit und geringen Aufwand aus.
Hierzu 3 Blatt Zcichnuncen
130108/97
Claims (1)
- 4. Netzschutzeinrichtung zur Fehlerfeststellung und/oder Fehlerbestimmung für ein Drehstromnetz, die für jede Phase eine Amplituden-Vergleichsschaltung aufweist, die mit einer Phasenspannung und mit der verketteten Spannung der beiden anderen Phasen in Wirkverbindung stehende Eingänge aufweist und ausgangsseitig an eine Schwellwert-Schaltvorrichtung angeschlossen ist wobei ein Nullstromdetektor vorgesehen ist an dessen Ausgang beim Überschreiten eines Nullstrom-Grenzwertes ein Nullstromsignal auftritt wobei ferner eine Logikschaltung vorgesehen ist die eingangsseitig mit den Ausgängen der Schwellwert-Schaltvor-25Patentansprüche:L Netzschutzeiarichtung zur Fehlerfeststellung und/oder Fehlerbestimmung für ein Drehstromnetz, die für jede Phase eine Amplituden-Vergleichsschaltung aufweist, die mit einer Phasenspannung und mit der verketteten Spannung der beiden anderen Phasen in Wirkverbindung stehende Eingänge aufweist und ausgangsseitig an ein«; Schwellwert-Schaltvorrichtung angeschlossen ist, wobei ein Nullstromdetektor vorgesehen ist, an dessen Ausgang beim Oberschreiten eines Nullstrom-Grenzwertes ein Nullstrom-Signal auftritt, wobei ferner eine Logikschaltung vorgesehen ist, die eingangsseitig mit den Ausgängen der Schwellvert-Schaltvorrichtungen und dem Ausgans des Nullstromdetek-XOTS verbunden ist und ausgangsseitig selektive Fehlersignal-Ausgänge aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
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