DE2333930A1 - Verfahren und einrichtung zur fehlerfeststellung fuer ein drehstromnetz - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur fehlerfeststellung fuer ein drehstromnetzInfo
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Description
Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden, Schweiz
Verfahren und Einrichtung zur Fehlerfeststellung für ein Drehs tromne tζ
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fehlerfeststellung oder Fehlerbestinunung für ein Drehstromnetz,bei dem in Abhängigkeit
von Spannungsverhältnissen im Netz im Falle eines
Fehlers in einem zu überwachenden Netzteil mindestens ein dem Auftreten des Fehlers bzw. dessen Kennzeichnung zugeordnetes
Fehlersignal erzeugt wird. Zum Gegenstand der Erfindung gehört ferner eine Einrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
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Unter Fehlerfests te llung soll im vorliegenden Zusammenhang die Erzeugung eines Signals beim Auftreten eines Fehlers
schlechthin und unter Fehlerbestimmung die Identifikation dieses Fehlers nach seiner Art und/oder seiner Lage ver-
standen werden. Die Fehlerfeststellung als erster Schritt des Funktionsablaufes eines Netzschutzes wird üblicherweise
vom Auftreten eines Ueberstromes oder einer Spannungsabsenkung in Bezug auf vorgegebene Absolutwerte durchgeführt,
während die Fehlerbestimmung als wesentliche Funktion der sogenannten Anregung und gegebenenfalls einer nachfolgenden
selektiven Abschaltung z.B. bekannterweise durch Spannungsmessungen
auf den verschiedenen Phasen sowie zur Fehlerlokalisierung in einem bestimmten Netz- oder Leitungsabschnitt
durch Phasenbestimmung zweier von Netzspannungen abgeleiteten Wechselspannungen verwirklicht wird (z.B. Distanzschutz).
Die Auswertung von Absolutmessungen von Strömen und Spannungen im Vergleich zu vorgegebenen Festwerten ist grundsätzlich
mit einer vergleichsweise hohen Unsicherheit behaftet, weil die im Normalbetrieb auftretenden Werteschwankungen
im Allgemeinen nicht so genau bestimmbar sind, dass Ueberschneidungen mit dem Störungsfall entsprechenden Werteber-eichen
ausgeschlossen sind. Entsprecherides gilt auch für die Fehlerbestimmung, soweit hierzu Absolutmessungen und
Grenzwertschaltungen herangezogen werden. Endlich ist die
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Fehlerlokalisierung durch Phasenbestimmung von Wechselspannungen
ebenfalls vom Vorhandensein ausreichender Netzspannungswerte auch noch im Störungsfall abhängig und darüber
hinaus - jedenfalls im Hinblick auf die üblichen Distanzrelais - mit unerwünscht hohem Schaltungsaufwand verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens und einer Einrichtung zur Fehlerfeststellung bzw.
Fehlerbestimmung, die im Wesentlichen auf Relativmessungen beruht und daher eine höhere Unabhängigkeit von Absolutwertschwankungen
im Störungsfall aufweist und sich darüber hinaus durch geringen Aufwand hinsichtlich des Verfahrensablaufes
bzw. des Schaltungsaufbaues auszeichnet. Die erfindungsgemässe
Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch, dass
ein von einer Phasenspannung und ein von einer anderen Netzspannung, insbesondere von einer verketteten Spannung abgeleitetes
Signal miteinander verglichen werden und hieraus ein Vergleichssignal abgeleitet wird, welches eine Grössenbeziehung
zwischen den beiden verglichenen Signalen kennzeichnet, und dass das Vergleichssignal mit einem Grenzwert
verglichen und in Abhängigkeit vom Ergebnis dieses Vergleichs ein Fehlersignal erzeugt wird. Entsprechend besteht das Kennzeichen
der erfindungsgemässen Einrichtung zur Lösung der gestellten Aufgabe darin, dass eine Amplituden-Vergleichs-
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schaltung vorgesehen ist, die einen mit einer Phasenspannung und einen mit einer anderen Netzspannung, insbesondere
der verketteten Spannung der beiden anderen Phasen in Wirkverbindung stehenden Eingang aufweist und die ausgangsseitig
an einen Schwellwertschalter angeschlossen ist.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass bereits durch blossen Grössenvergleich einer Phasenspannung
und einer anderen Netzspannung, für welch letztere grundsätzlich sowohl eine andere Phasenspannung wie auch
eine verkettete Spannung in Betracht kommt, unabhängig von der raltiven Phasenlage dieser Spannungen aufschlussreiche
Informationen nicht nur über das Auftreten eines Fehlers schlechthin, sondern darüber hinaus auch hinsichtlich des
Fehlerorts in einem an den Messort anschliessenden Netzbereich gewonnen werden können. Dies bringt den wesentlichen
Vorteil mit sich, dass die betreffenden Netzspannungen gleich gerichtet und in Form von phasen- und störungsunempfindlichen
Gleichspannungssignalen weiter verarbeitet werden können.
Die Erfindung wird weiter anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierin zeigt:
Fig. 1 a) bis d) Zeigerdiagramme für verschiedene Betriebszustände
eines Drehstromsystems als Anwendungsfälle
des erfindungsgemässen Verfahrens,
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Fig. 2 a) die Ersatzschaltung eines zu überwachenden Leitungsabschnitts
mit zugehöriger Quelle zur Darstellung der Verhältnisse bei einphasigem Erdkurzschluss,
Fig. 2 b) eine Ortskurve der Leitungsimpedanz als Ansprechgrenze
bei einer erfindungsgemässen Fehlerlokalisierung,
Fig. 3 ein Schaltungsbeispiel zur Ausführung des erfindungsgemässen
Fehlerfeststellungsverfahrens für zwei Netzspannungen und
Fig. 4 ein erweitertes Schaltungsbeispiel zur Fehleridentifikation
in einem Drehstromsystem.
Fig. 1 zeigt das symmetrische Zeigerdiagramm des Drehstromsystems mit den Phasen RST und den entsprechenden Phasenspannungen
U , Uc und UT sowie den verketteten Spannungen
UDo>
UorT1, U1n.,. Bei einem einphasigen Erdkurzschluss in der
Kb öl IK
Phase R geht die zugehörige Phasenspannung am Messort, wofür das gezeigte Diagramm gilt, auf einen geringen Bruchteil
des Normalwertes zurück, während die verketteten Spannungen URS und U nur wenig absinken und die verkettete Spannung
UgT unverändert bleibt. Für die folgende Betrachtung wird
daher ein Vergleich der Phasenspannung U„ mit einem durch
einen Proportionalitätsfaktor k bestimmten Anteil der verketteten
Spannung U37 zugrunde gelegt. Grundsätzlich ist
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jedoch auch ein Vergleich zwischen der betroffenen Phasenspannung und einer der beiden anderen verketteten Spannungen
möglich, wobei die fehlersignifikante Aenderung der Differenz bzw. des Verhältnisses der beiden verglichenen
Signale zwischen Normalbetrieb einerseits und Störungsfall andererseits nicht mehr so gross wie im ersten Fall ist.
Ebenso kommt grundsätzlich ein Vergleich zwischen der betroffenen Phasenspannung und einer anderen Phasenspannung
in Betracht,
Die weitere Ableitung erfolgt unter Bezugnahme auf Fig. 2 a mit den eingetragenen Grossen, nämlich der EMK/des Generators
G, der Mit-, Gegen- und Null-Quellenimpedanz Z-,, Z-., Z»
und der Mit-, Gegen- und Null-Leitungsimpedanz Z , Z., Z
zwischen Messort P und Fehlerort P,. Der Fehler-bzw. Lichtwogenwiderstand sei in die genannte Leitungsimpedanz
eingerechnet. Um übrigen gelte für den Strom des Mit-, Gegen-
und Null-Systems I =1=1 s^Für die Spannungen U , U und
U der drei Systeme und für die bereits erwähnten Phasenspannungen ergeben sich dann folgende Beziehungen:
mit Äf»Ä»2 und
sowie Uz ~ ~-^· %*-&i und I/o-— ""
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- 7 - ZSZS93O0
,no'
Weiter folgt für die Phasenspannungen mit a =
0Λ= 31.(4 +AJ. i, und
Damit ergibt sich für die verkettete Spannung U
ο Χ
Sodann wird die Differenz zwischen der Phasenspannung üp
und einem durch den Faktor k (kleiner als eins) bestimmten
Anteil der verketteten Spannung UoT im Sinne eines subtraktiven Vergleiches gebildet und diese Differenz zur Durchführung eines Schwellwertvergleiches mit einem vorgegebenen Schwellwert gleichgesetzt, und zwar im Beispielsfall mit dem Grenzwert Null. Dies bedeutet nicht5 anderes als die Gleich-Setzung von U einerseits und k . U andererseits mit fol-
und einem durch den Faktor k (kleiner als eins) bestimmten
Anteil der verketteten Spannung UoT im Sinne eines subtraktiven Vergleiches gebildet und diese Differenz zur Durchführung eines Schwellwertvergleiches mit einem vorgegebenen Schwellwert gleichgesetzt, und zwar im Beispielsfall mit dem Grenzwert Null. Dies bedeutet nicht5 anderes als die Gleich-Setzung von U einerseits und k . U andererseits mit fol-
ss. oi
gendem Ergebnis, wobei ausser der resistiven und reaktiven
Komponente R undjx der Leitungsimpedanz Z eine modifizierte Quellenimpedanz Z1 mit den Komponenten Rf undjX' eingeführt
Komponente R undjx der Leitungsimpedanz Z eine modifizierte Quellenimpedanz Z1 mit den Komponenten Rf undjX' eingeführt
c*
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Weiter mit den Bezeichnungen gemäss Fig.2b)
- &) V fr -
mit M(PX
Die letztgenannte Beziehung, welche die Bedingung für Gleichheit der 3eträge der beiden verglichenen Spannungen
darstellt, stellt einen Kreis in der Ebene der Koordinaten R und X dar. Dieser Kreis ist in Fig. 2 b mit den sich aus
der letzten Beziehung ergebenden Ausdrucken für den Radius und die Mittelpunktkoordinaten dargestellt.
Für die Anwendung bedeutet dies, dass man lediglich das
Vorzeichen der Differenz zwischen den Beträgen der beiden verglichenen Spannungen, die also gleichgerichtet werden
können, zu ermitteln braucht, um festzustellen, ob der Zeiger der Leitungsimpedanz zwischen Messort und Fehlerort
mit seinem Endpunkt innerhalb oder ausserhalb des Auslösekreises gemäss Fig. 2 b liegt. Damit ist also nicht nur auf
einfache Weise ein Signal zur Fehlerfeststellung, sondern
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gleichzeitig ein solches zur Fehlerlokalisierung innerhalb des durch den Auslösekreis bestimmten Bereiches der Leitungsimpedanz
gegeben. ':
Nachstehend wird noch das Ergebnis eines entsprechenden Spannungsvergleiches, jedoch für zwei Phasenspannungen, angegeben.
Das Ergebnis ist wieder eine kreisförmige Auslösekarakteristik mit den gleichen Beziehungen für Mittelpunktkoordinaten
und Radius, jedoch unter Zugrundelegung des aus der letzten Beziehung ersichtlichen, geänderten Ausdruckes
für die modifizierte Quellenimpedanz: 1^1 0K* j Ü ~l· zz
Bei der Schaltung geinäss Fig· 3 werden eine Phasenspannung
Up einerseits und eine verkettete Spannung UQrp andererseits
über je einen Transformator einem Gleichrichter Gl, und Gl^
zugeführt, und zwar die letztgenannte Spannung über einen gemäss dem Faktor k einstellbaren Abgriff St. Gemäss vorstehender
Ableitung kann als zweite Spannung gegebenenfalls auch eine Phasenspannung eingeführt werden. Ebenso ist auch
die Einführung einer anderen als der bezüglich der ersten Phasenspannung gegenüberliegenden verketteten Spannung als
Vergleichspannung möglich, im Beispielsfall also etwa der
verketteten Spannung U00 oder U__.. Je nach der Wahl einer
Ko IK
Phasenspannung oder einen verketteten Spannung als zweite
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Vergleichsspannung ist der Faktor k unter Berücksichtigung
der gewünschten Ansprech-Reichweite bezogen auf einen Leitungsabschnitt
oder Netzbereich festzulegen. Bei Verwendung einer Phasenspannung und einer verketteten Spannung ist der
Höchstwert des Faktors k durch das Normalverhältnis dieser
beiden Spannungen, d.h. durch den Wert l/ / anzusetzen,
weil jenseits dieses Wertes keine Gleichheit für den normalen Betriebszustand erreichbar ist. Grundsätzlich können
jedoch auch andere Faktorwerte angewendet werden, sofern entsprechende Beschränkungen der Auslösekarakteristxk oder
einer/Kompensation durch einen von Null verschiedenen Schwellwert als Bezugsgrösse für das Vergleichsignal vorgesehen
sind.
Bei der Schaltung nach Fig. 3 ist durch gegenügend grosse Vorwi«"derstände R und R„ für einen hohen Innenwiderstand
der Gleichrichter als Signalstromquellen gesorgt, so dass bei der angegebenen Hintereinanderschaltung der Gleichstromausgänge
dieser Quellen ein der Differenz der beiden Gleichrichterströme entsprechender Strom im gemeinsamen Querwiderstand
R3 fliesst. An letzterem entsteht somit eine Signalgleichspannung
U , die der Differenz zwischen UD und k . Uorn
V KoI
bzw. k . UL entspricht und einem beispielsweise auf den Grenzwert
Null eingestellten Schwellwertschalter S zugeführt wird.
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Die bei dem Gleichrichter mit gemeinsamem Querzweig und Ausgang bilden somit eine Vergleichsschaltung V im Sinne
der Erfindung , die zusammen mit dem Schwellwertschalter S einen Fehlerdetektor D darstellte Der Ausgang des
letzteren bzw. des Schwellwertschalters S liefert
somit ein Signal als notwendige Bedingung für das Vorhandenseins eines einphasigen Erdkurzschlusses auf der zugehörigen
Phase R. Hinreichend ist diese Bedingung nicht, weil beispielsweise im Falle eines zweiphasigen Kurzschlusses auf
den Phasen R und T gemäss Fig. Ic jedenfalls auch der
Ausgang von DR anspricht. Zur vollständigen Ueberwachung
sind daher auch die übrigen Phasen mit einem Detektor O„ und
D zu versehen und die Ausgänge aller Detektoren in einer Loganschaltung L zu verknüpfen, deren Aufbau und Funktion
noch anhand von Fig. 4 verdeutlicht wird. Die mehrkanaligen
Ausgänge L, und L„ dieser Logicsehaltung liefern für jeden
Störungsfall einen ,Tatz von die Fehlerart und gegebenenfalls
den Fehlerort innerhalb eines Netz- oder Leitungsbereiches kennzeichnenden Signalen. Diese können einerseits
zur Ansteuerung einer üblichen Auswahlschaltung S mit gegebenenfalls anschliessendem Distanzschutz oder sonstigem
Schutz oder andererseits in Verbindung mit einer unselektiven Anregeeinrichtung A.. , beispielsweise einem einfachen Ueberstromschutz,
zur selektiven Steuerung einer Auslöseschaltung A_ verwendet werden. Die letztgenannte Steuerung kann z.B.
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auch so erfolgen, dass die unselektive Anregeeinrichtung zunächst eine mehr oder weniger globale Abschaltung auslöst
oder vorbereitet, während die Selektionssignale über den Ausgang L9 eine entsprechend selektive Blockierung der
Auslöseeinrichtung oder eine Wiedereinschaltung ausschliesslich des selektierten Fehlerbereiches hervorruft.
In Fig.4 ist der Aufbau einer Logikschaltung L im einzelnen
dargestellt. Es sind drei Phasen-Fehlerdetektoren DD, Dc,
D„ sowie ein Nullstromdetektor D und ein Phasenspannungswächter
D. vorgesehen, welch letzterer ein abnormales Absinken einer Phasenspannung mit einem bejahenden Ausgangssignal
beantwortet. Weiterhin finden sich drei ODER-Gatter G , Gg, Ο™ und drei UND-Gatter GR1, Ggl, G^1 sowie ein
weiteres UND-Gatter G,- Wirkverbindung und Funktion dieser Logikelemente ergeben sich wie folgt:
Bei einphasigem Erdkurzschluss liefern die betreffenden Phasen-Fehlerdetektoren über die zugehörigen ODER-Gatter
unmittelbar je ein bejahendes Ausgangssignal. Wenn keiner ·
der Detektoren derart anspricht, so bedeutet dies nicht notwendig Fehlerfreiheit, weil bei einem dreiphasigen
Kurzschluss alle Phasen etwa gleich in der Spannung abfallen und somit wieder symmetrische Verhältnisse gegeben
sind, wobei die Spannungsvergleiche wie im Normalfall ausgehen. Eine Verknüpfung der drei Phasen-Fehlerdetektoren
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kann demnach als Symmetrieanzeiger verwendet werden. Nun unterscheidet aber der Phasenspannungswächter D, den Störungsfall
vom Normalfall schlechthin, d.h. unselektiv, was in Verbindung mit der Symmetrieanzeige über die verneinenden
Eingänge des Gatters G, zu einer eindeutigen Kennzeichnung des dreiphasigen Kurzschlusses durch das
bejahende Ausgangssignal dieses Gatters führt.
Bei zweiphasigem Kurzschluss mit im wesentlichen symmetrischer Absenkung der beiden betroffenen Phasenspannungen
gemäss Fig.Ic) sprechen die zugehörigen Phasen-Fehlerdetektoren
beide an und kennzeichnen damit diesen Fehler eindeutig. Wenn aber bei zweiphasigem Kurzschluss wie üblich
am Messort eine Phasenspannung stärker und die andere schwächer absinkt, so kann-bei dem angenommenen Vergleich
der Phasenspannungen mit der jeweils gegenüberliegenden verketteten Spannung das Ansprechsignal der schwächer absinkenden
Phase ausbleiben, zumal dann die zugehörige verkettete Spannung stärker absinkt als diejenige der
stärker absinkenden Phasenspannung und somit eine Annäherung des Spannungsverhältnisses für die schwächer absinkende
Phasenspannung an den Normalfall eintritt. Für diesen Fall bewirkt jeweils das von dem ansprechenden Phasen-Fehlerdetektor
an seinem bejahenden Eingang beaufschlagte der Gatter
G13,, G0,, Gm, in Verbindung mit der Verneinung eines NuIl-
i\± öl 11
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stromes als Kennzeichen dafür, dass kein einphasiger Kurzschluss vorliegt, und in Verbindung mit der Verneinung
eines Phasenfehlers für die in Bezug auf die ansprechende Phase nicht bevorzugten, d.h. nicht zum
Stärkeren Absinken der Phasenspannung bei zweiphasigem
Kurzschluss neigenden Nachbarphase über einen entsprechenden verneinenden Eingang ein Ersatz-Phasenfehlersignal
über das betreffende ODER-Gatter GD, G0 oder Gm.
Zusammenfassend ergeben sich also folgende Vorteile der dargestellten Verfahrensweise und Einrichtung:
Es werden alle Fehlerfälle richtig identifiziert, auch für symmetrische Fehler und Verzerrungen bei zweiphasigen
Kurzschlüssen. Im letzten Fall liegt die Bevorzugungsrichtung in Bezug auf die Phasenfolge durch den im allgemeinen
induktiven Charakter der Leitungsimpedanz fest. Im übrigen zeichnet sich das System durch Unempfindlichkeit
gegenüber symmetrischen Pendelungen und dergleichen aus. Die Reichweite der Ansprechgrenze lässt sich vorteilhaft
hoch bemessen. Es tritt eine selbsttätige Anpassung an unterschiedliche Quellenimpedanzen ein, weil sich mit
steigender Quellenimpedanz der Lichtbogenstrom vermindert und damit der in die Leitungsimpedanz eingehende Lichtbogenwiderstand
erhöht. Dies bedeutet eine ausgleichende Veränderung der Auslösecharakteristik über den Faktor k
Das System zeichnet sich durch grosse Einfachheit und geringen Aufwand aus. 409851/0221
Claims (1)
- - 15 - 54/73P a .t e η t a η s ρ r ü c hIy Verfahren zur Fehlerfeststellung oder Fehlerbestimmung für ein Drehstromnetz, bei dem in Abhängigkeit von Spannungsverhältnissen im Netz im Falle eines Fehlers in einem zu Oberwachenden Netzteil mindestens ein dem Auftreten des Fehlers bzw. dessen Kennzeichnung zugeordnetes Fehlersignal erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein von einer Phasenspannung (UR) und ein von einer anderen Netzspannung, insbesondere von einer verketteten Spannung (ϋσπι) abgeleitetes Signal miteinander verglichen werden und hieraus ein Vergleichssignal (U ) abgeleitet wird, welches eine Grössenbeziehung zwischen den beiden verglichenen Signalen kennzeichnet, und dass das Vergleichssignal (U ) mit einem Grenzwert (U ) verglichen und in Abhängigkeit vom Ergebnis dieses Vergleichs ein Fehlersignal (F-.) erzeugt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Yergleichssignal (U ) durch subtraktiven Vergleich des von einer Phasenspannung (U„) und des von einer anderen Netzspannung, insbesondere von einer verketteten Spannung (U- ) abgeleiteten Signals erzeugt wird.3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass40985 1/0221- 16 - 64/73das Vergleichssignal (Uv) als Differenz zwischen einem zu der Phasenspannung (UR) und einem zu der verketteten Spannung (UST) proportionalen Signal gebildet wird, dass die Proportionalitätsfaktoren dieser beiden Signale in einem vorgegebenen Verhältnis zueinander stehen und dass das so gewonnene Vergleichssignal (Uy) mit dem Grenzwert Null verglichen wird.H. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem sterngeerdeten Drehstromnetz für jede Phasenspannung ein Vergleichssignal und ein Pehlersignal gebildet werden und dass der bejahende Wert des Fehlersignals als Kennzeichen für einen einphasigen Erdkurzschluss innerhalb des zu überwachenden Netzteils auf der betreffenden Phase verwendet wird.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für das bejahende Fehlersignal einer jeden Phase und jeweils das verneinende Fehlersignal einer zweiten Phase sowie für ein verneinendes Nullstromsignal eine konjunktive Verknüpfung durchgeführt und in Abhängigkeit vom bejahenden Ausgang jeweils einer solchen Verknüpfung ein Eröatz-Fehlersignal als Kennzeichen für einen zweiphasigen Kurzschluss auf der dem bejahenden Fehlersignal zugeordneten Phase und der zugehörigen dritten Phase erzeugt wird.A09851/0221- 17 - 64/736. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine konjunktive Verknüpfung zwischen den verneinenden Fehlersignalen aller Phasen durchgeführt und in Abhängigkeit vom bejahenden Ausgang dieser Verknüpfung ein Signal als Kennzeichen für in vorgegebenen Grenzen symmetrische Spannungs-Verhältnisse erzeugt wird.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die konjunktive Verknüpfung der verneinenden Fehlersignale aller Phasen zusätzlich ein bejahendes Eingagssignal für das Absinken einer Phasenspannung unter einen vorgegebenen Absolutwert einbezogen und der bejahende Ausgang dieser Verknüpfung als einen dreiphasigen Kurzschluss kennzeichnendes Fehlersignal verwendet wird» .8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch .gekennzeichnet, dass eine Amplituden-Vergleichsschaltung (V) vorgesehen ist, die einen mit einer Phasen-, spannung (UR) und einen mit einer anderen Netzspannung, insbesondere der verketteten Spannung (U«,™) der beiden anderen Phasen in Wirkverbindung stehenden Eingang aufweist und die ausgangsseitig an einen Schwellwertschalter (S) angeschlossen9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass409851/0221- 18 - 61/73für jede Phase eines sterngeerdeten Drehstromnetzes ein Detektor <DR> D3, D„)mit einer Vergleichsschaltung und einem Schwellwertschalter vorgesehen ist und dass die Ausgänge dieser Detektoren an die Auswahlschaltung des Anregesystems einer Netzschutzeinrichtung angeschlossen sind.10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Phase eines sterngeerdeten Drehstromnetzes ein Detektor mit einer Vergleichsschaltung und einem Schwellwertschalter vorgesehen ist und dass die Ausgänge dieser Detektoren in Verbindung mit einer unselektiven Anregeeinrichtung an die selektiv wirkende Auslöseeinrichtung eines Netzschutzes angeschlossen sind.11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurchjgekennzeichnet, dass für jede Phase ein Anregeausgang (AR, Ag, AT) vorgesehen ist, der über ein ODER-Gatter (GR, Gg, G,p) mit zwei Eingängen einerseits an den Ausgang eines der betreffenden Phase zugeordneten Detektors (DR, Dg, Dm) und andererseits an den Ausgang eines UND-Gatters (GR,, Gq,, G™, ) angeschlossen ist, welch letzteres einen an die zyklisch nachfolgende Phase angeschlossenen bejahenden Eingang sowie einen an die zyklisch vorangehende Phase angeschlossenen verneinenden Eingang und einen an einen Nullstromdetektor (D ) angeschlossenen verneinenden Eingang aufweist.409851/0221- 19 - 64/7312. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Ausgänge der Detektoren (DR, Dg, DT) zusätzlich an einen zugehörigen verneinenden Eingang eines UND-Gatters (G1) angeschlossen ist, welches ausserdem einen an den Ausgang eines Phasenspannungswächters (D.) angeschlossenen bejahenden Eingang aufweist und dessen Ausgang der Kennzeichnung eines dreiphasigen Kurzschlusses zugeordnet ist.Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.409851/0221Leerseite
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