DE1115275B

DE1115275B - Verfahren zur Herstellung von streufaehigen, nicht hygroskopischen und lagerbestaendigen, granulierten Duengemitteln aus Melasseschlempen

Info

Publication number: DE1115275B
Application number: DEN17869A
Authority: DE
Inventors: Dr Stilfrid Boettger; Walter Steinmetzer
Original assignee: NORDDEUTSCHE ZUCKER-RAFFINERIE; Norddeutsche Zucker Raffinerie AG
Current assignee: NORDDEUTSCHE ZUCKER-RAFFINERIE; Norddeutsche Zucker Raffinerie AG
Priority date: 1960-02-10
Filing date: 1960-02-10
Publication date: 1961-10-19

Description

Verfahren zur Herstellung von streufähigen, nicht hygroskopischen und lagerbeständigen, granulierten Düngemitteln aus Melasseschlempen Es ist zwecks Herstellung von Düngemitteln bekannt, Melasseschlempe mit Rohphosphat bzw. Superphosphat oder Thomasschlackenmehl und Torf miteinander zu mischen und dann das Gemisch bei Temperaturen von 125 bis 130° C zu trocknen.
Auch ist es nicht neu, Melasseschlempe mit kohlensaurem Kalk zu versetzen und dann das Gemisch ebenfalls zu trocknen.
Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß das erhaltene Düngemittel nicht gut streufähig ist, namentlich dann nicht, wenn es längere Zeit auf Lager gelegen und dabei Feuchtigkeit aus der Luft angezogen hat, denn die Schlempen sind bekanntlich hygroskopisch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein streufähiges, trockenbleibendes und lagerbeständiges Düngemittel aus Melasseschlempe oder vorzugsweise Abfallschlempe der Glutaminsäuregewinnung unter Verwendung von Phosphaten und Torf herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß feinstgemahlener Torf, Thomasmehl oder feinstgemahlene, weicherdige Rohphosphate und feinstgemahlener Kalkmergel zunächst mit der Schlempe innig vermischt werden, worauf die erhaltene plastische Masse mit weiteren Mengen feinstgemahlenen Torfes unter Granulatbildung vermengt wird und die erhaltenen Granulate bei höheren Temperaturen bis auf einen Wassergehalt von etwa 10°/o getrocknet werden.
Erfindungswesentlich ist für das neue Verfahren die Überführung der gemischten Ausgangsstoffe in eine granulierte Form mit verkrusteter Oberfläche, denn durch die Granulierung wird die aktive Oberfläche im Verhältnis zum Volumen reduziert, da bei der Trocknung bei höheren Temperaturen die Oberfläche eines jeden Kornes verkrustet und die Wasseranziehung aus der Luft dadurch herabgesetzt wird.
Bei Verwendung saurer Abfallschlempe aus der Glutaminsäurefabrikation können weicherdige, feingemahlene Rohphosphate als Ersatz für Thomasmehl verwendet werden, da die saure Abfallschlempe einen teilweisen Aufschluß solcher Rohphosphate bewirkt.
Die Granulierung der Mischung kann z. B. in einem der bekannten Gegenstromschnellmischer durchgeführt werden. Wesentlich für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens ist eine feine Vermahlung der Einzelbestandteile - Torf, Thomasmehl und Kalkmergel - und die Überführung der Mischung während des Mischvorganges vom plastischen in den festen Zustand. Ausführungsbeispiel 150 kg lufttrockener Torf, vorzugsweise Weißtorf, werden in einer Planmühle auf eine Korngröße unter 0,5 mm vermahlen. Der Gegenstromschnellmischer wird mit 120 kg dieses gemahlenen Torfes beschickt. Darauf folgt der Zusatz von 120 kg Thomasmehl oder 70 kg weicherdigen Rohphosphates und 80 kg Kalkmergel. Diese Stoffe sind ebenfalls auf das feinste vermahlen. Der Mischer wird in Betrieb gesetzt unter Einleiten von 650 kg Abfallschlempe mit etwa 50% Trockensubstanz. Zu der im Mischer befindlichen plastischen Masse werden die restlichen 30 kg des gemahlenen Torfs zugefügt und bis zur Granulatbildung gemischt.
Das feuchte Granulat wird darauf in einem Trommeltrockner bei einer Temperatur von 130 bis 150° C auf einen Wassergehalt von etwa 1011/o getrocknet.
Das getrocknete granulierte Düngemittel enthält rund 50% organische Bestandteile, 5,%K.O, 3% P2 05, 3 % Stickstoff und 10 % Ca.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Zweistufiges Verfahren zur Herstellung von streufähigen, nicht hygroskopischen und lagerbeständigen, granulierten Düngemitteln aus Melasseschlempen oder Abfallschlempen der Glutaminsäuregewinnung unter Verwendung von Phosphaten und Torf, dadurch gekennzeichnet, daß feinstgemahlener Torf, Thomasmehl oder feinstgemahlene weicherdige Rohphosphate und feinstgemahlener Kalkmergel zunächst mit der Schlempe innig vermischt werden, worauf die erhaltene plastische Masse mit weiteren Mengen feinstgemahlenen Torfes unter Granulatbildung vermengt wird und die erhaltenen Granulate bei höheren Temperaturen bis auf einen Wassergehalt von etwa 10 % getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung der granulierten Düngemittel bei Temperaturen von 130 bis 150° C unter Verkrustung der Granulatobergäche durchgeführt wird. In. Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 492 581, 475 429, 439 778; französische Patentschrift Nr. 623 247; österreichische Patentschrift Nr.1910.