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Zählwerk für rasche Zahlenfolge Die Erfindung betrifft ein Zählwerk
für rasche Zahlenfolge, insbesonder für die Anzeige von Längen, bei dem zwei gesondert
angetriebene Zählwerke vorgesehen sind, von denen das eine für die Registrierung
der groben Meßwerte (mm-Werte) dient und das andere für die Registrierung feiner
Meßwerte ([.-Werte).
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In der Meßtechnik tritt nämlich häufig die Forderung auf, die Meßstrecken
einerseits sehr fein zu unterteilen, beispielsweise mit diesen Zählwerken '/iooo-mm-Einheiten
zu erfassen und andererseits die Meßstrecke relativ schnell zu durchfahren. Hier
würden selbst bei kontinuierlichem Eingriff der sich schnell drehenden Ziffernrollen
die Geschwindigkeiten dieser Ziffernrollen so groß werden, daß ein sicheres Funktionieren
des Zählwerkes nicht mehr gewährleistet werden könnte, wenn das Zählwerk nicht aufgeteilt
wäre und die Meßbewegung zunächst auf das Grobzählwerk gegeben würde und schließlich
die Ziffernrollen des Feinmeßzählwerkes je nach Stellung der letzten Rolle des Grobzählwerkes
im Anschluß an die Messung verstellt würden.
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Bei dieser Ausbildung kann nämlich beim Durchfahren der Meßstrecke
und gleichzeitigen Antrieb des Grobzählwerkes das Feinmeßzählwerk vollkommen in
Ruhe bleiben. Es ist jedoch darauf zu achten, daß das Feinmeßzählwerk beim Einschalten
dann von Null anfängt zu zählen, wenn das Grobmeßzählwerk gerade einen vollen Millimeter
registriert hat oder, anders ausgedrückt, wenn man beim Durchfahren der Meßstrecke
gerade einen vollen Millimeter überfahren hat.
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Dies erfordert bei den bekannten Zählwerken dieses Art besondere Maßnahmen.
So ist bei einem dieser Zählwerke z. B. ein Hebel vorgesehen, der nach Beendigung
des Meßvorganges betätigt wird und der dann das Feinmeßwerk nachstellt. Diese Ausbildung
ist kompliziert und erfordert Zeit und zusätzliche Bedienungshandgriffe.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen selbsttätigen Nachlauf des Feinmeßzählwerkes
zu erzielen.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ziffernrolle der
niedrigsten Dezimalen des Grobzählwerkes und die Ziffernrolle der höchsten Dezimalen
des Feinmeßzählwerkes auf je ein Sonnenrad (Kronrad) eines Planetenradgetriebes
(Differentials) wirken und die Planetenradachse mit einer Nockenscheibe verbunden
ist, welche mit Schaltmitteln für einen Antriebsmotor für das Feinmeßzählwerk in
Wirkverbindung steht.
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Bei dieser Ausbildung ergibt sich folgende Wirkungsweise: Wird die
Meßstrecke bei gleichzeitigem Antrieb des Grobzählwerkes durchfahren, beispielsweise
bis zu einem Wert 450,5 mm, dann zeigt das Grobzählwerk 450 mm an, und die 0,5 mm
müssen in das Feinmeßzählwerk eingedreht werden. Dadurch, daß jetzt die Zählwerke
über ein Differential verbunden sind, werden alle Drehbewegungen der Zählwerke in
das Differential gegeben, und die Nockenscheibe dreht sich entsprechend. Nach dem
Beispiel werden die 0,5 mm in eine entsprechende Verstellung der Nockenscheibe umgewandelt.
Betätigt die Nockenscheibe beispielsweise einen Schalter derart, daß stets dann
ein Strom zum Motor fließt, wenn der Antrieb des Feinmeßzählwerkes eingeschaltet
ist und außerdem die Nockenscheibe aus der Nullstellung herausgedreht ist, dann
wird der Motor so lange das Feinmeßzählwerk drehen, wie die Nockenscheibe aus ihrer
Nullstellung herausgedreht ist.
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Im vorgenannten Beispiel dreht der Motor das Feinmeßzählwerk also
so lange, bis dieses 0,500 mm anzeigt. Da die Nockenscheibe aber auch mit dem Feinmeßzählwerk
über das Differential gekuppelt ist, dreht sie sich dabei in ihre Nullage zurück.
Der Stromkreis des Antriebsmotors wird nach Erreichen der 500 [, im Feinmeßzählwerk
unterbrochen, und die Messung kann als beendet angesehen werden. Die Drehgeschwindigkeit
des Antriebsmotors ist naturgemäß den höchstzulässigen Drehzahlen des Feinmeßzählwerkes
angepaßt.
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Bei dieser Ausbildung können deshalb die Antriebsmittel für das Feinmeßzählwerk
stets eingeschaltet bleiben. Beim Durchfahren der Meßstrecken wird dann die Nockenscheibe,
die sich ja mit dem Grobzählwerk ständig dreht, laufend den Stromkreis für den Motor
schließen und wieder öffnen. Das Feinmeßzählwerk läuft dann entsprechend mit. Während
den jeweiligen kurzen Laufdauern dreht der Motor aber
nur langsam
die Ziffernrollen des Feinmeßzählwerkes nach. Erst wenn die Meßbewegung beendet
ist und die Nockenscheibe eine ganz bestimmte Stellung eingenommen hat, hat das
Feinmeßzählwerk genügend Zeit, auf den genauen Wert nachzulaufen.
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Wird das erfindungsgemäße Zählwerk in Verbindung mit einer Einrichtung
zur Längenmessung verwendet, dann sind in besonderer Ausgestaltung der Erfindung
die Antriebsmittel für das Grobzählwerk mit einem verschiebbaren Grobmaßstab, Gitter
od. dgl. verbunden und die Antriebsmittel für das Feinmeßzählwerk mit einem den
Grobmaßstab unterteilenden und relativ zum Grobmaßstab verschiebbaren Feinmaßstab
(Ableserechen).
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Bei dieser Ausbildung verschiebt der vorgesehene Nachlaufmotor, solange
er das Feinmeßwerk nachstellt, auch gleichzeitig den Feinmaßstab.
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Die Ermittlung des Meßwertes geht dann folgendermaßen vor sich: Der
Meßpunkt wird durch Verschieben des Grobmaßstabes genau festgelegt. Das Grobzählwerk
gibt hierbei wieder nur den Wert in der Einheit des Grobzählwerkes an. Gleichzeitig
läßt aber nun der vorgesehene Motor einerseits das Feinmeßzählwerk nachlaufen und
verschiebt andererseits auch gleichzeitig den Feinmaßstab, so daß, abgesehen von
der Einlaufgenauigkeit, nach dem Einfahren auf den Meßpunkt stets ein Feinmaßstabstrich
mit dem Grobmaßstabstrich bereits zur Deckung gebracht worden ist.
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Die volle Überdeckung dieser beiden Striche kann von Hand über die
Antriebsmittel des Feinmeßzählwerkes vorgenommen werden.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Nockenscheibe so auszubilden,
daß eine Umdrehung dieser Scheibe einer Drehung der Ziffernrolle der niedrigsten
Dezimalen des Grobzählwerkes um zwei Einheiten entspricht, und die Nockenscheibe
auf zwei Kontakte wirken zu lassen, welche je nach Stellung der Nockenscheibe das
Anlaufen oder Stillsetzen des Motors steuern.
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In vielen Fällen ist die Bewegungsmöglichkeit des Feinmaßstabes beschränkt.
Das Nachführen eines Feinmaßstabes kann deshalb nicht unbeschränkt vonstatten gehen,
vielmehr muß, wenn der Weg des von einem Doppelstrich des Feinmaßstabes 5' einzufangenden
Grobmaßstabstriches zu lang wird, beispielsweise über etwa 1,2 Maßstabeinheiten
(Millimeter) hinausgeht, auf den nächsten Teilstrich des Feinmaßstabes übergewechselt
werden. Dies kann erreicht werden, wenn ein Relais vorgesehen ist, welches nach
Durchfahren von etwa 1,2 Meßeinheiten des Feinmaßstabes die Drehrichtung des Antriebsmotors
für das Feinmeßzählwerk umdreht. Da die volle Umdrehung der Nockenscheibe einer
Winkeldrehung von zwei Einheiten der Ziffernrolle der niedrigsten Dezimalen des
Grobzählwerkes, nämlich 2 mm, entsprechen sollte, wird beim Durchfahren der Intervalllänge
von 1,2 Einheiten entsprechend 1,2 mm immer einer von den zwei vorgesehenen Kontakten
durch die Nockenscheibe geöffnet und damit die Synchronisierung der beiden Zählwerke
erreicht. Beim Öffnen des einen Kontaktes wird außerdem gleichzeitig die Stromrichtung
in dem Elektromagneten, welche die Ziffernrolle der niedrigsten Dezimalen des Grobzählwerkes
steuert, gewechselt.
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Ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein Zählwerk vorgesehen,
bei dem in bekannter Weise die benachbarten Ziffernrollen mit Spiel derart in Drehverbindung
stehen, daß jede Rolle unabhängig von der benachbarten Rolle nicht ganz eine Zehntelumdrehung
ausführen kann und bei dem träge Mittel vorgesehen sind, um jede Ziffernrolle nach
überwindung des Spiels zwischen ihr und der benachbarten Ziffernrolle von niedriger
Dezimale um eine Zehntelumdrehung weiterspringen zu lassen, dann betätigt die Ziffernrolle
der höchsten Dezimalen des Feinmeßzählwerkes vorteilhaft die Sprungmittel der Ziffernrolle
der niedrigsten Dezimalen des Grobzählwerkes. Diese Ausbildung hat den Vorteil,
daß auch für die niedrigste Dezimale des Grobmeßzählwerkes (angetriebene Dezimale)
keine zu großen Drehgeschwindigkeiten auftreten können, weil diejenigen Ziffernrollen,
welche sich schnell drehen müssen, wegen der vorgesehenen trägen Verbindungsmittel
in kontinuierlichem Eingriff miteinander stehen und nur die Ziffernrollen sich sprungweise
fortbewegen, welche im Vergleich zu den sich schnell drehenden Ziffernrollen langsam
bewegt werden.
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Die Antriebsmittel der beiden Zählwerke sind zweckmäßig blockiert,
wenn keine selbsttätige Nachlaufeinrichtung vorgesehen ist. Mit der Blockierung
der Antriebsmittel des Feinmeßzählwerks kann der Stromkreis für den Antrieb des
Motors unterbrochen werden. In diesem Fall springt die Drehrichtung des Motors nicht
laufend beim Durchfahren der Meßstrecke um, sondern die Nachlaufsteuerung tritt
erst dann in Tätigkeit, wenn die Antriebsmittel für das Feinrneßzählwerk freigegeben
werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch das Zählwerk mit angeschlossener Vorrichtung
zum Registrieren der Koordinaten eines Meßpunktes, File. 2 einen Schnitt nach der
Linie II-Il der Fig. 1, Fig. 3 ein Schaltschema für einen Elektromagneten, Fig.
4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie
V-V der Fig. 1. In Fig. 1 ist in einer Führung 1 ein Grobmaßstab 2 zur Festlegung
einer Meßstrecke verschiebbar. Die Verschiebung wird durch eine Spindel 4 mit Muttergewinde
75 bewirkt. Der Antrieb der Spindel 4 erfolgt durch ein Handrad 3
über Kegelräder 70, 71, eine Welle 72 und Kegelräder 73, 74. In einem Metallkörper
5 ist ein auf einer Glasplatte 99 aufgebrachter Feinmaßstab 5' aus Doppelstrichen
angeordnet. Der Feinmaßstab 5' unterteilt ein Intervall des Grobmaßstabes 2. Die
Glasplatte 99 ragt bis über den Grobmaßstab 2, so daß mit den Doppelstrichen ein
Grobmaßstabstrich eingefangen werden kann. Der Feinmaßstab 5' ist in einer Führung
6 verschiebbar. Die Verschiebung wird durch eine Spindel 7 bewirkt. Die Spindel
7 wird von einem Handrad 8 über Kegelräder 76, 77, eine Welle 78 und weitere Kegelräder
79, 80 angetrieben.
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Ein Grobmaßstabstrich fällt stets in den Bereich des Feinmaßstabes
5'. Er kann deshalb als Ableseindex auf dem Feinmaßstab benutzt werden. In Fig.
1 fällt der Grobmaßstabstrich 50 in das Feinmaßstabintervall zwischen 1 und 2. Der
Zwischenwert kann geschätzt werden. Ist der Grobmaßstab 2 von 10 zu 10 mm unterteilt,
dann verkörpern die Feinmaßstabstriche Millimeterwerte. Aus der Bezifferung der
Maßstabstriche in Fig. 1 liest man den Wert 51,500 mm ab, wobei der Wert nach dem
Komma geschätzt wurde. Um den Wert nach dem Komma mit etwa
I1-Genauigkeit
zu erhalten, wird der Feinmaßstab 5' so weit verschoben, bis einer seiner Doppelstriche
den Grobmaßstabstrich 50 einschließt.
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Die Größe dieser Verschiebung wird, wie nachfolgend beschrieben, registriert.
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Das die Verschiebung des Grobmaßstabes 2 bewirkende Handrad 3 dreht
nicht nur die Spindel 4, sondern über eine Welle 9 auch ein Zahnrad 10, welches
wiederum über Zahnräder 11, 12, 13, 14 und 15 ein Antriebszahnrad 16 für ein Zählwerk
17 betätigt. Das die Spindel 7 und den Feinmaßstab 5' treibende Handrad 8 dreht
gleichzeitig über ein mit dem Kegelrad 76 im Eingriff stehendes Kegelrad 81 und
eine damit verbundene Welle 18 sowie weitere Kegelräder 82, 83 und eine Welle 84
ein auf dieser Welle sitzendes Zahnrad 19. Das Zahnrad 19 steht über Zahnräder 20,
20', 21 und 22 mit einem Antriebszahnrad 23 für ein Zählwerk 24 in Drehverbindung.
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Das Zählwerk 17 registriert somit die Verschiebungsgrößen des Grobmaßstabes
2. Es zeigt in dem Beispiel der Fig. 1 also 51 mm an. Das Zählwerk 24 registriert
die Verschiebungsgröße des Feinmaßstabes in 1/looo Einheiten des Grobzählwerkes.
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Das Zahnrad 23 weist gemäß Fig. 4 in an sich bekannter Weise einen
Schlitz 25 auf, in den ein Stift 26 einer Ziffernrolle 27 greift. Der Schlitz ist
so lang, daß das Zahnrad 23 etwa 0,09 Umdrehungen, also beinahe eine Zehntelumdrehung
ausführen kann, ohne den Stift 26 zu beeinflussen. Nach dieser Umdrehung wird der
Stift mitgenommen und die Ziffernrolle 27 um eine Zehntelumdrehung weitergedreht.
Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, ist die Ziffernrolle 27 magnetisch, und zwar sind
auf ihrem Umfang fünf Magneten 28, 29, 30, 31, 32 mit je einem Nord- und einem Südpol
angeordnet. Jedem Nord- und jedem Südpol ist eine Zahl von 0 bis 9 zugeordnet, wie
ebenfalls in Fig. 2 angedeutet ist. Dem Magneten 28 in Fig. 2 steht ein Elektromagnet
33 gegenüber, und zwar liegen sich kurz vor dem Übergang der Rolle von einer zur
nächsten Ziffer der Nordpol des Magneten 33 und der Nordpol des Magneten 28 sowie
der Südpol des Magneten 33 und der Südpol des Magneten 28 gegenüber. Der Magnet
33 übt somit eine abstoßende Wirkung auf die Ziffernrolle 27 aus; deren Lage ist
somit labil. Wird die Ziffernrolle durch den Stift 26 sodann um eine Hundertstelumdrehung
aus ihrer Stellung gedreht, dann springt sie in Richtung des Pfeiles 34 um eine
Zahleneinheit weiter. In einem gestrichelt dargestellten Ablesefenster 100 des Zählwerkes
24 erscheint somit wieder genau ausgerichtet eine Zahl. Mit dem Zahnrad 20 ist durch
ein Zwischenstück 182 eine Nockenscheibe 35 fest verbunden, welche einen Schalter
36 betätigt (Fig. 3). Der Schalter 36 öffnet oder schließt einen Stromkreis, welcher
ein Relais 37 speist. Das Relais 37 betätigt einen Schalter 38, welcher je nach
Stellung einen Strom von A nach B oder von B nach
A durch den Elektromagneten 33 fließen läßt. Je nach Stromrichtung ändert
sich die Magnetisierungsrichtung des Magneten 33, d. h. Nord- und Südpol werden
durch den Umschalter unter Steuerung des Zahnrades 20 ständig vertauscht.
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Die Zahl der Nocken sowie das übersetzungsverhältnis der Nockenscheibe
35 bis zum Zahnrad 23 ist so gewählt, daß die Umpolung des Elektromagneten erst
kurz vor einem Ziffernsprung erfolgt. Dadurch wird erreicht, daß die Ziffernrolle
durch den Elektromagneten ständig in einer stabilen Lage gehalten wird und erst
dann, wenn der Sprung erfolgen soll, die labile Lage durch Umpolung geschaffen wird.
Dadurch wird vermieden, daß die Ziffernrolle vorzeitig infolge Erschütterung od.
dgl. sich willkürlich verstellt.
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Dreht sich also die Antriebswelle 18, so wird das Zahnrad 23 angetrieben,
und der Stift 26 wird nach o/loo Umdrehung vom Schlitz 25 mitgenommen. Die Ziffernrolle
27 springt dann um eine Einheit weiter. Eine entsprechende Übertragung der Drehbewegung
ist für die Ziffernrollen der höheren Dezimalen vorgesehen, also beispielsweise
zwischen den Ziffernrollen 27 und 27', 27' und 27". Auch für das Grobzählwerk mit
den Ziffernrollen 40, 40' und 40" sind derartige übertragungsmittel vorgesehen,
jedoch mit einer Ausnahme.
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Das Zahnrad 16 für den Antrieb des Grobzählwerkes wird entsprechend
dem Zahnrad 23 für den Antrieb des Feinzählwerkes beim Betätigen des Handrades 3
gedreht. Auch dieses Zahnrad steht über eine Stift- und Schlitzverbindung 41, 41'
mit der Ziffernrolle 40 derart in Drehverbindung, daß das Zahnrad 16 nahezu eine
Zehntelumdrehung ausführen kann, ohne die Ziffernrolle 40 mitzunehmen. Die Stromrichtung
des zur Ziffernrolle 40 gehörenden Elektromagneten wird jedoch hier durch eine Nockenscheibe
42 und eine Schalteinrichtung gemäß Fig. 3 bestimmt. Dabei wird die Nockenscheibe
42 von der Ziffernrolle 27", d. h. der Ziffernrolle der höchsten Dezimalen des Feinmeßzählwerkes
24 betätigt. Die Ziffernrolle 27" ist hierzu durch ein Zwischenstück 183 mit einem
Zahnrad 43 fest verbunden, welches über Zahnräder 44 und 45 die damit verbundene
Nockenscheibe 42 dreht. Somit ergibt sich folgende Wirkungsweise: Die Millimeterwerte
können ohne weiteres über das Zahnrad 16 vom Handrad 3 aus in das Grobzählwerk gegeben
werden, ohne daß das Zählwerk 24 irgendwie beeinflußt wird.
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Die Feinmeßwerte können durch Betätigen des Handrades 8 in das Feinmeßzählwerk
24 eingedreht werden, ohne daß das Grobzählwerk 17 betätigt wird. Erst wenn das
Feinzählwerk 24 999 Einheiten gezählt hat und beim Weiterdrehen des Handrades.8
wieder von 0 beginnen würde, erfolgt ein Ziffernrollerlsprung der Ziffernrolle 40,
ausgelöst durch die Nockenscheibe 42. Das heißt beim Überdrehen der höchstmöglichen
Zähleinheit des Zählwerkes 24 wird die niedrigste Ziffernrolle, nämlich die Ziffernrolle
40 des Zählwerkes 17 um eine Einheit weitergedreht, so daß keine Zahl verlorengeht.
Hierbei ist der Stift 41 der Ziffernrolle 40 im Schlitz 41' des Zahnrades 16 infolge
der Verschiebung des Grobmaßstabes 2 über einen ganzzahligen Wert hinaus so weit
vorgerückt, daß die Ziffernrolle 40 nach der Umpolung des Schaltmagneten 33 am Weiterschalten
auf den nächsten Wert nicht gehindert wird. Mit Berücksichtigung der beiden Zählwerke
17 und 24 geht der eingangs beschriebene Meßvorgang so vor sich.
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Wird durch Drehen des Handrades 3 der Grobmaßstab 1 auf den Meßpunkt
beispielsweise um die Strecke 51,500 aus seiner Nullage heraus verschoben, dann
zeigt das Zählwerk 17 die Zahl 51 an, und der Grobmaßstabstrich 50 des Grobmaßstabes
2 steht genau zwischen zwei Feinmaßstabstrichen des Feinmaßstabes 5', nämlich zwischen
den Strichen 1 und 2, wie in Fig. 1 dargestellt. Wird nunmehr das Handrad 8 so weit
gedreht, bis der Doppelstrich mit der Ziffer 1 des Feinmaßstabes 5' die Marke 50
des
Grobmaßstabes umschließt, dann zeigt das Zählwerk 24 den Wert
500 an, so daß sich aus beiden Zählwerken zusammen der Wert 51,500 ergibt.
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Bei dieser Messung kann es zweifelhaft sein, ob der Feinmaßstabstrich
5' mit der Ziffer 1 oder mit der Ziffer 2 mit dem Grobmaßstabstrich 2 in übereinstimmung
gebracht werden soll. In einem Fall würde das Zählwerk 24 vorwärts und im anderen
Fall rückwärts zählen, so daß bei falscher Wahl eine Einheit verlorengehen könnte.
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Um hierbei auftretende Fehler von vornherein zu vermeiden, sind die
Zählwerke 17 und 24 über ein Differential gekuppelt, derart, daß die Ziffernrolle
40
der niedrigsten Dezimalen des Grobzählwerkes über die Zahnräder 16, 15,
14, 13, 12 und 11 mit dem Kronrad 50 des Differentials verbunden ist und die Ziffernrolle
27" der höchsten Dezimalen des Zählwerkes 24 über Zahnräder 184 und 85 und eine
Hohlwelle 86 mit dem Kronrad 51 dieses Differentials. Das Planetenrad 52 des Differentials
ist über eine durch die Hohlwelle 86 gehende Welle 87 mit einer Nockenscheibe 53
verbunden, welche wiederum je nach Stellung einen Schalter 54 bzw.
54a öffnet oder schließt (Fig. 5). Die Schalter 54 und 54a sind in
einem Stromkreis für einen Motor 55 angeordnet. Der Motor 55 wirkt einerseits auf
das Zählwerk 24 und andererseits auf den Feinmaßstab 5', indem er über Kegelräder
88, 89, eine Welle 56 und Kegelräder 90, 91 sowie eine Welle 92 mit einem Zahnrad
93 in Drehverbindung steht, welches bei Drehung des Motors 55 das Zahnrad
20 antreibt.
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Wird der Grobmaßstab 2 beispielsweise auf den Wert 51,500 gedreht,
so zeigt das Grobzählwerk 17 den ganzzahligen Wert 51 an, während das Zahnrad 11
den über den Wert der ganzen Zahl hinausgehenden Wert 0,5 durch seine Winkelstellung
anzeigt; die Nockenscheibe 53 wird also um den halben Winkelwert aus der in Fig.
5 dargestellten Lage gedreht. Der Schalter 54 wird geschlossen; es fließt ein Strom.
Der Motor 55 treibt jetzt das Feinzählwerk 24 an, und zwar so lange, bis dieses
0,500 mm anzeigt. Bei dieser Zählwerkdrehung hat sich nämlich die Nockenscheibe
53 wieder in die in der Fig. 5 dargestellte Lage zurückgedreht, weil die Ziffernrolle
27" mit dem Kronrad 51 des Differentials verbunden ist. Der Stromkreis für
den Motor 55 wird damit unterbrochen. Der Motor hört auf zu laufen, und der Meßvorgang
ist beendet.
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Da der Motor 55 gleichzeitig über die Getriebeteile 20, 19, 84, 83,
82, 18, 81, 76, 77, 78, 79, 80 und 7 den Feinmaßstab 5' verschiebt, hat sich dieser
während dieses Vorganges um etwa die halbe Intervallänge verschoben. Der Doppelstrich
mit der Ziffer 1 des Feinmaßstabes 5' befindet sich, abgesehen von Geräteungenauigkeiten,
mit dem Grobmaßstabstrich 50 bereits in Deckung. Feine Korrekturen, d. h. ein besseres
Einfangen des Striches 50 können von Hand durch Nachdrehen des Handrades 8 vorgenommen
werden. Diese Korrektur registriert selbstverständlich auch das Feinmeßzählwerk
24.
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Wird also die Meßstrecke durch Verschieben des Grobmaßstabes 2 durchfahren,
dann läuft der Feinmaßstab 5' den Grobmaßstabstrichen nach.
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Da dies nicht unbeschränkt erfolgen kann, müssen Mittel vorgesehen
sein, um von einem Doppelstrich des Feinmaßstabes 5' auf einen anderen überwecheln
zu können, beispielsweise von dem Doppelstrich mit der Ziffer 2 auf den Doppelstrich
mit der Ziffer 1, wenn der Strich 50 des Grobmaßstabes nach links auswandert.
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Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, daß der Feinmaßstab 5' nach
rechts und links um etwa 1,2 Einheiten [mm] seiner Intervallängen verschoben werden
kann. Ist die rechte oder linke Endlage des Feinmaßstabes erreicht, dann kehrt sich
die Laufrichtung des Motors 55 um. Der Motor 55 verschiebt den Feinmaßstab 5' jetzt
in entgegengesetzter Richtung, bis einer seiner Doppelstriche mit dem Grobmaßstabstrich
zur Deckung kommt.
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Um diese Endlageumschaltung zu bewirken, ist der metallische Maßstabgrundkörper
5 über eine Leitung 94 mit einem Relais 56 verbunden. Die Endlagen des Maßstabkörpers
5 werden durch Kontakte 95 und 96 begrenzt. Der Kontakt 95 ist durch eine Leitung
60 mit dem Relais 56 verbunden und der Kontakt 96 durch eine Leitung 61. Je nachdem,
welche Endlage der Grundkörper 5 einnimmt, fließt ein Strom zum Motor entweder über
eine Leitung 97 oder 98, wodurch dessen Drehrichtung bestimmt wird.