DE1114488B - Verfahren zur Herstellung von Testosteronderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TestosteronderivatenInfo
- Publication number
- DE1114488B DE1114488B DEL34746A DEL0034746A DE1114488B DE 1114488 B DE1114488 B DE 1114488B DE L34746 A DEL34746 A DE L34746A DE L0034746 A DEL0034746 A DE L0034746A DE 1114488 B DE1114488 B DE 1114488B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- testosterone
- chloral
- hemiacetal
- room temperature
- solution
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Steroid Compounds (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung von Testosteronderivaten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer und therapeutisch wertvoller Derivate des Testosterons der allgemeinen Formel worin R ein Wasserstoff oder eine Acylgruppe bedeutet. Die genannten Derivate sind somit das Chloralhalbacetal des Testosterons und dessen Ester. Es wurde festgestellt, daß diese Verbindungen in wäßrigen Suspensionen eine androgene und anabole Wirkung ausüben, die wesentlich stärker ist als die des Propionsäure- und des Isobuttersäureesters des Testosterons.
- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Testosteron mit Chloral oder Chloralhydrat umgesetzt, worauf man gegebenenfalls das gebildete Chloralhalbacetal des Testosterons mit einem Acylierungsmittel, welches eine Acylgruppe enthält, die der Säure entspricht, mit der das genannte Halbacetal verestert werden soll, in an sich bekannter Weise umsetzt und den erhaltenen Ester des Chloralhalbacetals des Testosterons isoliert.
- Das Chloralhalbacetal des Testosterons ist sehr schwer löslich in Wasser; in Berührung mit Wasser zerfällt es in Testosteron und Chloral. Aus diesem Grunde eignen sich wäßrige Suspensionen des Chloralhalbacetals des Testosterons nicht zum Verkauf als pharmazeutische Präparate. Wünscht man derartige Suspensionen für therapeutische Zwecke zu verwenden, so sollten diese vorzugsweise unmittelbar vor der Applikation hergestellt werden. Die Ester des Halbacetals sind ebenfalls sehr schwer löslich in Wasser, jedoch in Berührung mit Wasser stabil. Sie zeigen eine stärker verlängerte pharmakologische Wirkung der angegebenen Art als die Ester des Testosterons selbst. So zeigt beispielsweise in wäßrigen Suspensionen das Acetat des Chloralhalbacetals des Testosterons eine stärker verlängerte androgene Wirkung als der Testosteronisobuttersäureester. Die Anfangswirkungen sowie die verlängerten Wirkungen des Acetats, des Propionats und des Isobuttersäureesters des Chloralhalbacetals nehmen in der genannten Reihenfolge ab.
- Die Aktivitätsunterschiede zwischen dem Chloralhalbacetal des Testosterons und dem Testosteronpropionsäureester wurden nach Versuchen bestimmt, welche der von Eisenberg und G o r d a n in Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, Vol. 99, S. 38 (1950), beschriebenen Methode entsprechen. Die Versuchstiere, kastrierte männliche Ratten, erhielten täglich 8 Tage lang hintereinander eine subcutane Injektion einer wäßrigen Suspension, die verschiedene Mengen der einen oder der anderen der beiden zu prüfenden Verbindungen enthielt, worauf das Gewicht des M. levator ani sowie das der Prostata plus der vesiculae seminalis bestimmt und mit dem Gewicht der gleichen Teile von Kontrolltieren verglichen wurde. Das Ergebnis der Versuche ist in der folgenden Tabelle angegeben, in der die Buchstaben in den Kolonnen A bis E folgende Bedeutung besitzen: A Die Menge der beiden Verbindungen in Milligramm, täglich injiziert je Kilogramm Körpergewicht des Versuchstieres, B Unterschied in Milligramm zwischen dem Durchschnittsgewicht des M. levator ani von zehn Versuchstieren nach Verabreichung von Testosteronpropionsäureester und dem Gewicht dieses Muskels von zehn Kontrolltieren, C Unterschied wie in B nach Verabreichung von Chloralhalbacetal des Testosterons, D Unterschied in Milligramm zwischen dem Durchschnittsgewicht der Prostata plus vesiculae seminalis von zehn Versuchstieren nach Verabreichung von Testosteronpropionsäureester und dem Gewicht dieser Teile von zehn Kontrolltieren, E Unterschied wie in D nach Verabreichung von Chloralhalbacetal des Testosterons.
Tabelle 1 A B C D E 20 21 37 113 231 10 12 36 58 210 5 10 24 33 110 2,50 - 10 - 86 1,25 - 3 - 33 - Es wurde festgestellt, daß wäßrige Suspensionen der Ester des Chloralhalbacetals des Testosterons, deren Teilchengröße etwa 10 [, beträgt, neben einer befriedigenden Anfangs- und Maximumwirkung eine stärker verlängerte Wirkung hervorrufen, als sie mit wäßrigen Suspensionen von kristallinem Testosteronisobuttersäureester mit einer Teilchengröße von 100 #t erhalten werden kann. Diese Überlegenheit der genannten Ester wurde durch Vergleichsversuche sichergestellt, bei denen die von K u p p e r m an n et a1. in Acta Endocrinologica, Vol. 16, S. 109 (1954), beschriebene Methode angewandt wurde. Bei dieser Methode ist die wachstumsfördernde Wirkung auf die akzessorischen Geschlechtsdrüsen von kastrierten männlichen Ratten ein Maß für die androgene Aktivität. Die Ratten wurden in Gruppen zu zehn Tieren eingeteilt, und jedes Tier erhielt eine einzige Injektion von 2,0 mg Testosteronisobuttersäureester oder Acetat des Chloralhalbacetals des Testosterons, wobei beide Substanzen in Form wäßriger kristalliner Suspensionen vorlagen, in denen die Teilchengröße 100 bzw. 10 Eu betrug. Die Tiere wurden 4, 7, 14 und 21 Tage nach der Injektion geopfert und das Gewicht der Prostata plus der vesiculae seminalis als Durchschnittsgewicht der Drüsen aus jeder Gruppe von zehn Tieren bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2 Gewicht der Prostata -I- vesiculae seminaHs in Milligramm 4 1 7 1 14 21 Tage Testosteroniso- buttersäureester . . 90,3 131,9 229,1 87,9 Acetat des Chloral- halbacetats des Testosterons ..... 120,2. 231,9 325,6 207,7 Kontrollversuch .... j 30,4 j 39,4 - Beispiel 1 Chloralhalbacetal des Testosterons 2,9g Testosteron wurden bei Zimmertemperatur mit einer Lösung von 1,7 g wasserfreiem Chloral in 10 ml wasserfreiem Benzol vermischt. Durch Schütteln der Mischung wurde nach einigen Minuten eine klare Lösung erhalten, und nach einigen weiteren Minuten erfolgte Kristallisation. Die Kristalle wurden abfiltriert, mit Benzol gewaschen und bei Zimmertemperatur getrocknet. Ausbeute 2,5 g; Fp. 194 bis 196° C. Nach Umkristallisation aus Äthylacetat schmolz das Chloralhalbacetal des Testosterons bei 200 bis 201° C. Im UV-Spektrum trat ein Maximum bei 241 m[., - =16 300, in Äthanol auf.
Berechnet ....... C 57,87, H 6,71, Cl 24,41 o/a; gefunden . . . . . . . . C 57,62, H 6,70, Cl 24.610/0. - Beispiel 3 4,8 g Testosteron in 18 ml Chloroform wurden mit einer Lösung von 4,0 g Chloralhydrat und 120 mg Benzoylperoxyd in 13 ml Chloroform vermischt. Das Lösungsgemisch wurde 2 Stunden unter Rückfluß gekocht und anschließend auf Zimmertemperatur abgekühlt. Hierauf wurde die Lösung dreimal mit verdünnter Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und auf einem Wasserbad unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der kristalline Rückstand wurde mit Äther angerieben, die Kristalle wurden abfiltriert und bei Zimmertemperatur getrocknet. Ausbeute 1,9 g Chloralhalbacetal des Testosterons, Fp. 190 bis 193° C.
- Beispiel 4 4,8 g Testosteron in 18 ml Chloroform wurden mit einer Lösung von 3,6 g wasserfreiem Chloral und 130 mg Benzoylperoxyd in 12 ml Chloroform vermischt, die Mischung 2 Stunden unter Rückfluß gekocht und anschließend auf Zimmertemperatur abgegekühlt. Hierauf wurde die Lösung dreimal mit verdünnter wäßriger Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und auf dem Wasserbad unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der kristalline Rückstand wurde mit Äther angerieben, die Kristalle wurden abfiltriert und bei Zimmertemperatur getrocknet. Ausbeute 2,6 g Chloralhalbacetal des Testosterons, Fp. 192 bis 194° C.
- Beispiel 5 Acetat des Chloralhalbacetals des Testosterons 3,0g Chloralhalbacetal des Testosterons, hergestellt wie vorstehend beschrieben, wurden in einer Mischung von 10m1 Essigsäureanhydrid und 10m1 Pyridin aufgelöst. Nach 16stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wurde die Lösung auf einem Wasserbad unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde mit Äther angerieben, die Kristalle wurden abfiltriert, mit Äther gewaschen und getrocknet. Ausbeute 2,9 g, Fp. 191 bis 192° C. Nach Umkristallisation aus Äthylacetat stieg der Fp. auf 192 bis 193° C. Im UV-Spektrum trat ein Maximum bei 241 m[, s = 16 400, in Äthanol auf.
Berechnet ....... C 57,81, H 6,54, Cl 22,26%; gefunden . . . . . . . . C57,69, H6,61, C122,46%. Berechnet ....... C 58,60, H 6,76, Cl 21,630/a; gefunden . . . . . . . . C 58,55, H 6,74, Cl 21,59%. Berechnet ....... C 59,35, H 6,97, Cl 21,03 O%; gefunden . . . . . . . . C59,41, H7,21, C121,03,1/0- - Beispiel 9 Choralhalbacetal des Testosterons 2,0g Testosteron wurden in 8m1 wasserfreiem Chloral suspendiert und bei Zimmertemperatur kräftig geschüttelt. Nach 3 Minuten hatte sich die Verbindung restlos gelöst. Bei weiterem Schütteln erfolgte Auskristallisation des Reaktionsproduktes. Nach insgesamt 10 Minuten Reaktionszeit wurde das Reaktionsgemisch 15 Minuten in einem Eisbad abgekühlt, das Reaktionsprodukt abfiltriert, mit Benzol und schließlich mit Petroläther gewaschen. Nach dem Trocknen wurden 2,2 g des Testosteron-chloralhalbacetals vom Fp. 193 bis 195° C erhalten.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Testosteronderivaten der allgemeinen Formel worin R ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe ist, dadurch gekennzeichnet, daß man Testosteron mit Chloral oder Chloralhydrat umsetzt, worauf man gegebenenfalls das gebildete Chloralhalbacetal des Testosterons mit einem Acylierungsmittel, welches eine Acylgruppe enthält, die der Säure entspricht, mit der das Halbacetal verestert werden soll, in an sich bekannter Weise umsetzt und den erhaltenen Ester des Chloralhalbacetals des Testosterons isoliert. In Betracht gezogene Druckschriften: Annalen der Chemie, Bd. 171 (1874), S. 69/70.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1114488X | 1958-11-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1114488B true DE1114488B (de) | 1961-10-05 |
Family
ID=10875107
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL34746A Pending DE1114488B (de) | 1958-11-19 | 1959-11-19 | Verfahren zur Herstellung von Testosteronderivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1114488B (de) |
-
1959
- 1959-11-19 DE DEL34746A patent/DE1114488B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2222491B2 (de) | Steroid-21-salpetersaeureester der pregnanreihe, solche enthaltende arzneimittel und verfahren zur herstellung derselben | |
DE1643033B2 (de) | 9 alpha, 11 beta-dichlor-16 alpha- methyl-1,4-pregnadien-17 alpha, 21-diol- 3,20-dion-17-ester verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende therapeutische zubereitungen | |
AT216687B (de) | Verfahren zur Herstellung von Testosteronderivaten | |
DE2232827A1 (de) | Neue steroide und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1114488B (de) | Verfahren zur Herstellung von Testosteronderivaten | |
DE1618993B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 3-(2'-Chloräthylthio)-6-formyl-steroiden | |
DE2244179C3 (de) | D-threo-l-p-substituierte Phenyl-2dichloracetamidopropan-I.S-diol-ester, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel | |
DE1418320C (de) | Verfahren zur Herstellung von 16 alpha-Methyl- 1,4-pregnadien-17 alpha, 21-diol-3,11,20-trion und von entsprechenden 21niedermolekularen Alkansäureestern desselben | |
AT228950B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer therapeutisch wirksamer Derivate des 4-Hydroxy-17α-methyl-testosterons | |
DE957030C (de) | Verfahren zur Herstellung der Phenylpropionsaeureester von Steroidhormonen | |
DE1193938B (de) | Verfahren zur Herstellung des Racemats und der Stereoisomeren einschliesslich des Mesoisomeren von Butan-1, 2, 3, 4-tetrol-1, 4-di-(methansulfonat) | |
AT209006B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen 9 α-Halogen-16 α-oxy-hydrocortisonen und deren Estern | |
AT228949B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer therapeutisch wirksamer Derivate des 4-Hydroxy-17α-methyl-testosterons | |
DE1493032C (de) | Verfahren zur Herstellung von 2 alpha. 3 alpha-Epithiosteroiden | |
DE1468907C3 (de) | 3-Oxo-4-chlor-l7beta-benzoyloxy-bzw.acetoxy-13beta-methyl-4,9,ll-gonatrien und Verfahren zu deren Herstellung | |
AT233177B (de) | Verfahren zur Herstellung des neuen 6α-Methyl-17 α-hydroxyprogesterons und seiner Ester | |
DE1152692B (de) | Verfahren zur Herstellung von ?-Pregnen-6, 20ª‰-diol-3-on bzw. des isomeren Allopregnan-20ª‰-ol-3, 6-dions sowie von deren Estern | |
DE1233866B (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Methyl-delta 1-5alpha-androsten-17beta-ol-3-on-17-est | |
CH528494A (de) | Verfahren zur Herstellung von 1a,2a-Methylen- 3-androsten-3,17B-diol-diestern | |
DE1618058B1 (de) | 1,4-dienstroide | |
DE1148544B (de) | Verfahren zur Herstellung von Steroid-[2, 3-d]-isoxazolen bzw. von entsprechenden 2-Cyansteroid-3-ketonen oder deren Salzen | |
DE1177635B (de) | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen 17-Halbacetalen bzw. 17-Halbacetal-estern von OEstradiol oder -derivaten | |
DE1087596B (de) | Verfahren zur Herstellung eines 19-Nortestosteron-17-fettsaeureesters mit lang anhaltender anaboler Wirkung | |
DE1100627B (de) | Verfahren zur Herstellung von 4, 17ª‡-Dioxyprogesteron und dessen Estern | |
DE2543521B2 (de) | Carboxyandrostan-1,4-dien-17 beta- hydroxy-3-one, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende heilmittel |