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Verfahren zur Ausbesserung stärkerer Stahlseil-Förderb änder Neben
den üblichen, aus mehreren übereinandergeschichteten gummierten Cordlagen und das
Cordlagenpaket oben und unten abdeckenden Gummilagen bestehenden Förderbändern werden
in der Industrie, insbesondere bei stärkerer Beanspruchung, vielfach auch sogenannte
Stahlcord-Förderbänder eingesetzt, deren Armierung aus im Abstand nebeneinander
in die Gummimasse eingebetteten StahI-seilen von etwa 5 bis 8 mm Durchmesser besteht.
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Bei Beschädigungen der Gummidecke, wie sie z. B. im rauhen Bergwerks-
oder Baustellenbetrieh häufig vorkommen, rosten durch Eindringen von Feuchtigkeit
die Armierungsseile, was mindestens durch Wegrosten und Brechen der Einzellitzen
zu einer Schwächung der Förderhandfestigkeit, unter Umständen sogar zum Brechen
der Armierungsseile führen kann. Aus diesem Grunde ist es wichtig, beschädigte Stellen
möglichst bald nach ihrer Entstehung auszubessem.
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Die Ausbesserung beschädigter Stahlcord-Förderbänder geschah bisher
meist in der Weise, daß die Gummidecklage bis zu den eingebetteten Armierungsseilen
freigelegt und zwischen die vorhandenen und teilweise beschädigten Seile neue Seilstücke
eingelegt wurden, die mit unvulkanisiertem Kautschuk abgedeckt und dann im Wege
der Heißvulkanisation auf Heizpressen einvulkanisiert wurden. Das Freilegen der
Gummilagen für das Einlegen neuer Stahldrahtseile ist meistens sehr schwierig und
bedingt außerdem den Abtrag einer verhältnismäßig starken Gummischicht. Außerdem
sind die Zwischenräume zwischen den Armierungsseilen nicht gleichmäßig, so daß es
oft schwierig ist, in diese noch Seile der richtigen Stärke unterzubringen. Auch
war selbstverständlich eine Reparatur an Ort und Stelle, z. B. im Bergwerk unter
Tage, nicht immer möglich, da für die Heißvulkanisation umfangreiche und nur von
Fachleuten zu bedienende Vorrichtungen, wie z. B. schwere Heizpressen, erforderlich
sind. Alles dies machte das bekannte Verfahren umständlich, zeitraubend und teuer.
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In dem Versuch, diese Nachteile wenigstens teilweise zu beheben,
ist auch ein mit Stahlseil armierten Reparaturstücken arbeitendes Verfahren bekanntgeworden,
bei dem man durch Abschneiden der beschädigten Seilstücke und Abtrennen der sie
umhüllenden Gummischichten Ausnehmungen bildet, in die Einsatzkörper mit Seileinlage
eingefügt werden.
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Dabei empfiehlt dieses bekannte Verfahren die Bildung von Stufen rechtwinklig
zur Bandkante und eine entsprechend abgestufte Ausführung der Einsatzkörper. Auch
bei diesem Verfahren müssen also
in äußerst umständlicher und zeitraubender Weise
nicht nur die Deckschicht des Bandes weggenommen, sondern auch die beschädigten
Seilstücke entfernt werden Das Verfahren zur Ausbesserung stärkerer stahlseilarmierter
Förderbänder nach der Erfindung behebt die vorstehend aufgeführten Nachteile und
vereinfacht die Reparatur gegenüber bekannten Verfahren insofern ganz erheblich,
als ein vollständiges Abtragen der Förderbanddecke und ein Ablängen und Herausnehmen
der beschädigten Seilstücke nicht mehr erforderlich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe
schlägt die Erfindung vor, die Schadensstelle im wesentlichen so zu belassen, wie
sie ist, und von der Decklage nur eine dünne Schicht zum Einbau eines Reparaturstückes
abzutragen. Dabei wurde davon ausgegangen, daß der an der Schadensstelle des Förderbandes
möglicherweise unterbrochene Festigkeitsverbund so überbrückt werden muß, daß der
insgesamt vorhandene Stahlseilquerschnitt ungefähr erhalten bleibt, daß er jedoch
hinsichtlich Größe und Anordnung der Einzelquerschnitte in Anpassung an die geringere
Stärke des Reparaturstückes aufzuteilen ist. Hierbei war außerdem darauf Bedacht
zu nehmen, daR die dem Förderband eigentümliche und notwendige Eigenelastizität
an der Schadensstelle erhalten bleibt, damit beim Umlaufen über Rollen, beim Beladen,
Spannen usw. nicht anomale Spannungsverhältnisse zu einem Lösen des Reparaturstückes
führen.
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Demnach besteht die Erfindung darin, daß die Gummidecke an der Schadens
stelle nur in einer Stärke von etwa einem Viertel bis zur Hälfte der vollen Plattenstärke
abgetragen, in an sich bekannter Weise aufgerauht und gegebenenfalls mit einer Vulkanisationslösung
eingestrichen
und getrocknet wird, dann auf die so vorbereitete Reparaturstelle ein mit Stahlseilen
geringeren Querschnitts und in dichterer Lage als im auszubessernden Gegenstand
armiertes Reparaturstück mit dünner, selbstvulkanisierender Verbindungsschicht eingelegt
und in an sich bekannter Weise angepreßt wird. Unmittelbar im Anschluß an die vollzogene
Reparatur kann der Gegenstand, z. B. das Förderband, in Betrieb genommen werden.
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Das Verfahren nach der Erfindung und die Mittel zur Ausführung desselben
sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die schematische Zeichnung beispielsweise
beschrieben. Es stellen dar: Fig. 1 eine Aufsicht auf ein stahlseilarmiertes Förderband
mit teilweise abgehobener Decklage in verkleinertem Maßstab, Fig. 2 einen Schnitt
durch den Gegenstand nach Fig. 1 längs der Linie II-II mit einer nach bekanntem
Verfahren ausgebesserten Stelle, Fig. 3 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß
ausgebesserten plattenförmigen Gegenstand in etwa natürlichem Maßstab, Fig. 4 eine
Aufsicht auf ein Reparaturstück nach der Erfindung, teilweise im Schnitt, Fig. 5
einen Schnitt durch das Reparaturstück nach Fig. 4 längs der LinieV-V in wesentlich
vergrößertem Maßstab, Fig. 6 eine Aufsicht auf ein Reparaturstück nach der Erfindung
in abgewandelter Ausführungsform und etwa im Maßstab der Fig. 4, Fig. 7 einen Schnitt
durch den Gegenstand der Fig. 6 in PfeilrichtungVII-VII und im Maßstab der Fig.
5, Fig. 8 einen Schnitt durch ein Reparaturstück weiter abgewandelter Ausführungsform.
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Nach den Fig. 1 und 2 besteht ein stahlseilarmierter plattenförmiger
Gegenstand, z. B. ein Förderband, aus vulkanisiertem Kautschuk 1, wobei in den Querschnitt
in Längsrichtung verlaufende, im Abstand voneinander parallel gelegte Stahldrahtseile
2, die eine Stärke bis zu 8 mm aufweisen können, einvulkanisiert sind. Sowohl die
Tragfläche 3 als auch die Lauffläche4 können durch das geförderte Gut, durch Schleifen
des zwischen den Rollen durchhängenden Bandes auf dem Boden oder durch andere Einflüsse
beschädigt werden. Durch eine solche Schadensstelle 5 dringt Feuchtigkeit ein, die,
wie beschrieben, die Armierung angreifen und zerstören kann. In diesem Falle wurde
bisher je nach der Beschädigung die Trag- oder Lauflage, bei dem in Fig. 2 dargestellten
Beispiel, z. B. die Traglage, so weit abgetragen, bis die beschädigten Stahldrahtseile
6 bloßlagen. Hierauf wurden zwischen die beschädigten Armierungsseile neue Seile
7 eingebracht, die Schadensstelle mit unvulkanisiertem Kautschuk 8 ausgefüllt und
anschließend unter einer Heizpresse vulkanisiert. Es leuchtet ohne weiteres ein,
daß dieses Verfahren umständlich und zeitraubend ist.
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Nach der Erfindung wird bei einem beschädigten plattenförmigen Körper,
z. B. einem stahlseilarmierten Förderband, die Gummilage nur bis zu einer geringen
Tiefe 9 von wenigen Millimetern abgetragen, anschließend die bloßgelegte Fläche
10 leicht aufgerauht und mit einer Beschleuniger enthaltenden sogenannten Vulkanisierlösung
oder -paste ein- oder mehrmals dünn eingestrichen. Nach Trocknung des oder der Einstriche
wird ein besonders ge-
staltetes einsatzfertiges Reparaturstück beliebiger, z. B.
rechteckiger, rhombischer oder runder Form auf die vorbereitete Reparaturstelle
aufgelegt und fest angepreßt.
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Das Reparaturstück nach der Erfindung besteht bei dem in Fig. 4 und
5 dargestellten Beispiel aus einem Grundkörper 11 aus vulkanisiertem Kautschuk.
in dem ein oder mehrere Armierungsgeflechte 12 aus dünnem, festem, aber elastischem
Stahldraht 13 eingebettet sind. An der Unterseite, d. h. der zur Verbindung mit
der vorbereiteten Reparaturstelle befindlichen Seite, ist am Grundkörper eine dünne,
im wesentlichen aus unvulkanisiertem Kautschuk bestehende, selbstvulkanisierende
Verbindungsschicht 14 angeordnet. Diese kann, wie bei 15 gezeigt, gegebenenfalls
über den Umfang des Grundkörpers 11 überstehen.
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Wenn ein solches Reparaturstück, wie in Fig. 3 zur Anschauung gebracht,
mit seiner Verbindungsschicht 14 auf die vorbereitete Reparaturstelle gelegt und
blasenfrei fest angepreßt, z. B. angerollt wird, so schafft im Wege der Kaltvulkanisation
die Verbindungsschicht 14 eine feste Verbindung zwischen dem Grundkörper 11 und
dem Förderband 1. Die Anfangsverfestigung ist jedoch bereits unmittelbar nach vollzogener
Reparatur so hoch, daß das Band sofort in Betrieb genommen werden kann.
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Eine weitere und sehr zweckmäßige Ausführungsform eines Reparaturstückes
nach der Erfindung ist in den Fig. 6 und 7 in der Aufsicht und im Schnitt veranschaulicht.
Hier sind in den Grundkörper 16 aus vulkanisiertem Kautschuk eine oder mehrere sich
zweckmäßig kreuzende Lagen aus in verhältnismäßig geringem Abstand nebeneinanderliegenden
dünnen, aber festen Stahlseilen 17 bzw. 18 eingebettet, ähnlich den Cordfäden im
Karkassenaufbau eines Fahrzeugreifens. Diese Stahlseile weisen eine gewisse Eigenelastizität
auf, die es gestattet, den Dehnungen, Biegungen usw., denen das Reparaturstück im
Betrieb ausgesetzt ist, zu folgen. Die Verbindungsschicht 19 für die Vulkanisierverbindung
mit der Schadens stelle setzt sich hier in eine ebene Verbindungsschicht 20 fort,
um es so zu ermöglichen, den vollen Querschnitt des ausgebesserten Gegenstandes
wiederherzustellen, falls der Querschnitt des Reparaturstückes hierzu nicht ausreichen
sollte. Es braucht dann nur eine Gummiplatte passender Größe auf die Verbindungsschicht
20 aufgelegt und fest angepreßt zu werden.
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Die Ausführungsform nach Fig. 8 unterscheidet sich von den Fig. 6
und 7 dadurch, daß eine weitere Verstärkungsgewebeeinlage 21, z. B. aus Perlon,
eingesetzt ist.
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Die Einlage aus einem dem Armierungsmaterial des auszubessernden
Gegenstandes entsprechenden, jedoch in weniger starker Ausführung, aber dafür dichterer
Lage angeordneten Material in dem Reparaturkörper überbrückt die dadurch die Beschädigung
der Armierungsseile 2 hervorgerufene Festigkeitsminderung und schafft überdies eine
Querverbindung, die eine sehr gute Festigkeit an der Schadensstelle ergibt. Durch
das Kaltvulkanisierverfahren nach der Erfindung können die teuren Stahlcord-Förderbänder
in wesentlich kürzerer Zeit als nach bekannten Verfahren repariert werden, und zwar
an Ort und Stelle und ohne Abnehmen des Förderbandes und ohne, daß umfangreiche
und nur von Fachkräften zu bedienende Heizpressen u. dgl. erforderlich sind.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß aus Gründen einer anschaulichen Darstellung
eine maßstabsgerechte Zeichnungsdarstellung nicht möglich ist. Der Grundkörper der
Reparaturstücke nach der Erfindung weist z. B. eine geringere Stärke auf und ebenso
die Verbindungsschicht.