-
Die Erfindung betrifft eine Reparaturplatte für die Reparatur von
Gummischichten an ebene Flächen aufweisenden Gummigegenständen, die gegebenenfalls
Verstärkungseinlagen aufweisen, mit mindestens einer Verbindungsschicht aus einer
vulkanisierbaren Kautschukmischung und einer elastischen Gummischicht. Unter Gummigegenständen
sind dabei Förderbänder, -gurte und -schurren, Industriesiebe, Behälterauskleidungen
und gleichartige Erzeugnisse zu verstehen.
-
Bei der Reparatur derartiger Gegenstände wird meist die die Schadensstelle
aufweisende Gummischicht und deren Umgung in horizontaler Ebene ganz oder teilweise
abgelöst, durch Säubern und Aufrauhen vorbereitet und die geschaffene Reparaturstelle
mit zurechtgepaßten dünnen Folien aus Vulkanisierbarem Kautschuk schichtweise wieder
aufgebaut. Bei Fördergurten beispielsweise, deren Gummidecken bis zu 15 mm stark
sein können, wird bei der Reparatur so vorgegangen, daß ein Teil der Stärke mit
1 mm starker vulkanisierbarer Kautschukfolie aufgebaut und dann auf diesen Aufbau
eine abschließende Gummilage aufgebracht wird. Diese Arbeitsvorgänge erfordern einen
großen Zeitaufwand, zumal zwischen jeder Folienlage ein Einstrich mit einer Vulkanisierpaste
vorgenommen werden muß und jeder Einstrich eine längere Trockenzeit, beispielsweise
von 15 Minuten, benötigt. Dies sind bei einem 10 mm Schichtaufbau 150 Minuten Trockenzeit.
-
Außer dem hohen Zeitaufwand hat dieses Verfahren noch den erheblichen
Nachteil, daß in der Praxis meist ein zu starkes Erweichen der einzelnen Folienlagen
eintritt, weil die vorgeschriebenen Trockenzeiten für die Einstriche nicht eingehalten
werden.
-
Die Folge kann ein vorzeitiges Lösen des in die Reparaturstelle eingefügten
Aufbaus sein. Hinzu kommt, daß bekanntlich ein aus dem unvulkanisierten in den vulkanisierten
Zustand überführter Kautschuk zur Alterung und damit Schrumpfung, d. h. zur Querschnittsverminderung,
neigt, was selbstverständlich auch eine Lösung der Ausfüllung der Reparaturstelle
zur Folge haben kann.
-
Um diese zeitraubende und unsichere Reparatur zu verbessern, hat
man bereits Reparaturstücke vorgeschlagen und insbesondere für die Reparatur stahlseilarmierter
Förderbänder in die Praxis eingeführt, die in eine entsprechend der Größe des vorgefertigten
Reparaturstückes ausgeschnittene und vorbereitete, d. h. aufgerauhte und mit Vulkanisierpaste
eingestrichene Schadenstelle als aus Gummi bestehende und mit einer Verbindungsschicht
aus vulkanisierbarem Kautschuk versehene Reparaturstücke eingepaßt und angepreßt
werden, die durch die Inbetriebnahme des Förderbandes mit der Wandung der Schadensstelle
zusammenvulkanisieren (deutsche Auslegeschrift 1 111 805).
-
Insbesondere bei rauhem Betrieb ausgesetzten Förderbändern und auch
anderen Gegenständen mit einer ebene Flächen erzeugenden Gummibeschichtung besteht
jedoch immer die Gefahr, daß durch stoßweise Beanspruchung, z. B. durch den Aufprall
schweren und großstückigen Fördergutes auf die Förderbänder, die starre, andere
Elastizitätseigenschaften als die nicht reparierte Umgebung aufweisende, gewissermaßen
einen Fremdkörper darstellende Reparatureinlage abgelöst wird, wobei es meist ausreicht,
wenn nur an irgendeiner Stelle ein Loslösen beginnt, von der aus dann alle auf den
Gegenstand
einwirkenden Kräfte, also bei einem Förderband z. B. nicht nur das aufprallende
Fördergut, sondern auch die Umlenkung um Trommeln, die vollständige Ablösung der
Reparatureinlage einleiten. Man hat aus diesem Grunde meist, insbesondere bei tiefergehenden
Schadensstellen, dem zuerst beschriebenen Aufbau der Schadensstelle trotz der beschriebenen
Nachteile den Vorzug gegeben, weil es zu elastischeren Reparaturstellen führt, die
nicht so leicht Ablösungserscheinungen unterworfen sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reparaturplatte zu
schaffen, die sich nicht leicht ablöst. Ausgehend von der obengenannten Reparaturplatte
ist gemäß der Erfindung vorgeshen, daß an der freien Seite der elastischen Gummischicht
eine Polsterschicht aus einer nicht vulkanisierbaren Kautschukmischung angeordnet
ist. Damit ist erreicht, daß die auch nach der Reparatur unvulkanisiert bleibende
Polsterschicht als Puffer dient und die durch Alterung hervorgerufene Schrumpfung
der Ausfüllung so wirksam vermieden ist, daß auch sehr lange Zeit nach der Reparatur
keine Querschnittsminderung der Ausfüllung eintritt.
-
In der Zeichnung ist die Reparaturplatte in einigen Abwandlungen
vereinfacht und schematisch und eine mit diesen Platten ausgefüllte Reparaturstelle
an einem Förderband dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine einfache Ausführungsform der
Reparaturplatte im Vertikalschnitt, F i g. 2 eine Abwandlung als Fünf-Schichten-Reparaturplatte
im Vertikalschnitt, F i g. 3 eine Abwandlung der Reparaturplatte nach Fig. 2 und
F i g. 4 den Aufbau eines Gummiförderbandes mit einer mit den Reparaturplatten ausgebesserten
Schadensstelle, schematisch im Schnitt.
-
Die Stärken der einzelnen Schichten und damit die Stärken der Reparaturplatten
sind in allen Zeichnungen der klareren Darstellung wegen übertrieben angegeben.
In der Praxis wird man die einzelnen Schichten etwa 0,4 bis 1 mm stark machen.
-
Die Reparaturplatte einfachster Ausführungsform nach Fig. 1 besteht
aus drei Schichten. Die Polsterschicht 1 und die Verbindungsschicht 2 bestehen aus
Kautschuk, wobei jedoch nur die Verbindungsschicht 2 Schwefel und Beschleuniger
enthält, während die Polsterschicht 1 unvulkanisierbar bleibt. Die elastische, als
Zwischenschicht dienende Gummischicht 3 ist aus einer vulkanisierbaren Kautschukmischung
hergestellt, die zweckmäßig eine solche Zusammensetzung hat, daß ein Überwandern
von bei der im Zuge der Herstellung vorgenommenen Vulkanisation nicht verbrauchten
Restanteilen an Vulkanisationsmitteln in die Schichten 1 und 2 unterbleibt.
-
Werden mehrere Reparaturplatten nach Fig. 1 gleichzeitig oder nacheinander
in die vorbereitete Schadensstelle eingefügt, so verbleibt zwischen jeweils zwei
elastischen Gummischichten eine unvulkanisierte und auch nach der Reparatur unvulkanisiert
und damit plastisch bleibende Polsterschicht, während die Verbindungsschichten 2
im Laufe der Zeit ausvulkanisieren, also gewissermaßen die elastischen Schichten
verstärken. Man kann dabei die Reparaturplatten so aufeinanderlegen, daß jeweils
auf eine unvulkanisierbare Polsterschicht eine Verbindungsschicht folgt oder man
kann sie so aufeinanderlegen, daß jeweils zwei Polsterschichten aufeinanderliegen,
man kann aber auch, wie F i g. 1 strichpunktiert
veranschaulicht,
eine Reparaturplatte nach F i g. 1 in eine fünfschichtige Platte durch Umfalten
4 verwandeln und in diesem Falle beispielsweise die außenliegende Schicht als Verbindungsschicht
2 mit weiteren Reparaturplatten oder der Grundfläche des zu reparierenden Gegenstandes
benutzen, während die innenliegenden Polsterschichten 1 unvulkanisiert bleiben und
als plastischer Puffer dienen.
-
Die Reparaturplatte nach F i g. 2 besteht aus zwei äußeren vulkanisierbaren
plastischen Verbindungsschichten 5 und 5 a, zwei an diese angrenzenden und mit ihnen
verbundenen elastischen Gummischichten 6 und 6 a und einer inneren und auch nach
erfolgter Reparatur unvulkanisiert bleibenden plastischen Polsterschicht 7. Von
dieser Ausführungsform unterscheidet sich die nach F i g. 3 dadurch, daß die mittlere
unvulkanisiert bleibende plastische Polsterschicht 8 zur Erhöhung der Polster- oder
Pufferwirkung stärker, beispielsweise 2- bis 3mal so stark wie die übrigen Schichten
gewählt ist.
-
Man kann den Aufbau des Reparaturkörpers gemäß den durch die Fig.
1 bis 3 prinzipiell gegebenen Anweisungen variieren, beispielsweise zwei äußere
Verbindungsschichten aus vulkanisierbarem Kautschuk und zwei innere plastisch bleibende
Polsterschichten durch ein Gerüst von drei elastischen Gummischichten stützen und
verstärken. In jedem Fall liegt die Wirkung und Bedeutung des Schichtenaufbaus darin,
daß die inneren plastischen Polsterschichten unvulkanisiert und formbar bleiben
und einer durch Alterung hervorgerufenen Schrumpfung und Verhärtung der Reparaturplatte
als ganzes entgegenwirken und daß dieser unvulkanisierte Anteil durch elastische,
als Stütz- und Federelemente wirkende Gummischichten oder Anteile ein Gerüst erhält.
-
Fig. 4 zeigt zur Veranschaulichung der Anwendung der Reparaturplatten
schematisch einen Schnitt durch eine Förderbandreparatur, wobei allgemein mit 12
der Cordlagenaufbau (es sind fünf Lagen eingezeichnet) und mit 13 die Gummidecke
bezeichnet ist.
-
Diese ist an der Schadensstelle im vorliegenden Fall
bis auf den Cordlagenaufbau
12 abgehoben und in üblicher Weise für die Reparatur vorbereitet worden, so daß
aus der Schadensstelle eine Reparaturstelle entstanden ist. In diese sind übereinander
zwei Reparaturplatten 14 und 14 a nach F i g. 2 eingepaßt worden; auf die Reparaturplatte
14 ist eine Deckplatte 15 aus Gummi aufgelegt, die so stark ist, daß eine bündige
Oberfläche 16 entsteht. Die Reparaturplatten 14 und 14 a werden vor dem Einpassen
in die Schadensstelle außen mit einer Vulkanisierflüssigkeit oder einer Vulkanisierpaste
eingestrichen, so daß mittels der Verbindungsschichten eine Verbindung untereinander,
mit dem Aufbau 12 und der Deckplatte 15 durch Vulkanisation eintreten kann, was
durch die Schraffur der entsprechenden Schichten gekennzeichnet ist. Es verbleiben
jedoch unvulkanisierte und damit plastische Einlagerungen als Polsterschichten 7.