DE1111771B

DE1111771B - Verfahren zur Herstellung von zum Spinnfaerben von Faeden oder Fasern aus Polyesternoder Polyamiden verwendbaren Pigmentzubereitungen

Info

Publication number: DE1111771B
Application number: DEI14588A
Authority: DE
Inventors: Harry James Twitchett; Arthur Scott Wild
Original assignee: Imperial Chemical Industries Ltd
Current assignee: Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date: 1957-01-11
Filing date: 1958-03-20
Publication date: 1961-07-27

Description

Bei der Herstellung gefärbter Fäden und anderer Formkörper, die durch Strangpressen geschmolzener Polyamide oder Polyester hergestellt werden und Pigmente enthalten, ist es wesentlich, daß das Pigment in feinen Teilchen und gleichförmig im Polyamid oder Polyester verteilt wird, um Verunreinigungen der Strangpresse zu verhindern und Schwächungen in den ausgepreßten Körpern vorzubeugen.

Bei diesen Verfahren werden die Mittel, die der Schmelze vor dem Spinnen oder Formen zugesetzt werden, in der Weise erhalten, daß man das Pigment mit einem Monomeren mischt, aus dem das synthetische lineare Polyamid oder Polymere herstellbar ist, und dann das Monomere polymerisiert. Selbst wenn die Polymerisation nur bis zu einem geringen Grad durchgeführt wird, wird das Pigment häufig geschädigt. Darüber hinaus ist es unerwünscht, einem Polyamid oder Polyester ein Polymeres mit einem geringeren Polymerisationsgrad zuzumischen.

In der französischen Patentschrift 938 012 ist die Herstellung von gefärbten Gegenständen aus organischen fadenbildenden Stoffen dahingehend beschrieben, daß man eine Dispersion eines Pigments in einen linearen Polyester oder ein Polyesteramid mit einem organischen, fadenbildenden, in einer organischen Flüssigkeit gelösten Material einverleibt, welche ein Lösungsmittel für den linearen Polyester oder das Polyesteramid und für das organische fadenbildende Material ist, und die Masse danach nach den üblichen Methoden zu Gegenständen verformt. Zwar ist im Beispiel 1 dieser Druckschrift die Verwendung eines Kupferphthalocyaninpigments bei einem derartigen Verfahren beschrieben und erwähnt, daß das Produkt zu Fäden versponnen werden kann. Doch würde das Spinnen des Produktes in der Praxis den Bau einer kostspieligen Anlage zur Wiedergewinnung der Lösungsmittel erforderlich machen.

Wenn Pigmente in feinen Teilchen den geschmolzenen künstlichen Polyamiden unmittelbar beigegeben werden, ballen sich die Pigmente zusammen, so daß eine gleichförmige Verteilung des Pigments im Polyamid nicht erreicht werden kann. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, ist bereits vorgeschlagen worden, gefärbte synthetische Polyamid- und Polyesterartikel dadurch zu erhalten, daß bei einem geschmolzenen Polyamid oder Polyester eine Dispersion eines Pigments in einen linearen künstlichen Polyester oder in Polyesteramid mit niedrigem Molekulargewicht einverleibt wird und daß die Schmelze danach zu Gebilden verformt wird. Bei diesem Verfahren haben sich jedoch Schwierigkeiten beim Erhalten einer zufriedenstellenden Dispersion der Pigmente in den Verfahren zur Herstellung
von zum Spinnfärben von Fäden oder Fasern

aus Polyestern oder Polyamiden
verwendbaren Pigmentzubereitungen .

Anmelder:

Imperial Chemical Industries Limited,
London

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Fincke, Berlin-Lichterfelde, Drakestr. 51, Dipl.-Ing. H. Bohr und Dipl.-Ing. S. Staeger,

München 5, Patentanwälte

Harry James Twitchett und Arthur Scott Wild,

Manchester, Lancashire (Großbritannien),

sind als Erfinder genannt worden

niedrigmolekularen linearen Polyestern oder Polyesteramiden ergeben, wobei letztere meistens weiche Wachse sind.

Es ist ebenfalls vorgeschlagen worden, gefärbte Gegenstände aus schmelzbaren künstlichen linearen Polyamiden oder Polyestern dadurch herzustellen, daß ihnen oder ihren Vorprodukten vor dem Spinnen oder Formen aus der Schmelze die gleichen oder verschiedene lineare Polyester oder Polyamide beigegeben werden, die vorzugsweise einen niedrigeren Polymerisationsgrad aufweisen und große Mengen — vorzugsweise mehr als 50%, z. B. bis zu 60% — des Pigments enthalten.

Es ist bekannt, Polyamidstoffe durch Beimengung einer kleinen Menge Farbstoff oder Pigmente, z. B. Kupferphthalocyanin, mit einer Lösung eines PoIy-

. amids in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Ameisensäure, zu färben und den Farbstoff oder das Pigment sowie das Polyamid durch Zusatz eines Nichtlösers für diese beiden Stoffe zusammen auszufällen. Die auf diese Weise erhaltenen gefärbten Polyamide können dann geschmolzen und in Fasern gesponnen oder in Formen gegossen werden. Bei diesem Verfahren werden große Mengen von Lösungsmittel benötigt, weil die Gesamtmenge des Polyamids, welches gefärbt werden muß, gelöst werden muß.

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Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von zum Spinnfärben von Fäden oder Fasern aus Polyestern oder Polyamiden verwendbaren Pigmentzubereitungen in der Weise vorgeschlagen, daß man eine Suspension von einem oder mehreren zerkleinerten, hitzebeständigen, unlöslichen Phthalocyaninpigmenten, wie Kupferphthalocyaninpigmente, in aliphatischen Säuren mit einer Lösung von Polyamid in aliphatischen Säuren zusammenmischt, dem Gemisch Wasser zusetzt oder dasselbe in Wasser eingießt und die dabei erhaltene Pigmentzubereitung isoliert.

Vorzugsweise werden zwischen 60 und 150 Gewichtsteile Phthalocyanin auf je 100 Gewichtsteile des Polyamids angewandt.

Zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens geeignete aliphatische Säuren sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure und Mischungen von diesen.

Geeignete Phthalocyaninpigmente umfassen hitze- und lösungsmittelbeständige Formen des Kupferphthalocyanins und deren am Kern chlorierte Derivate. Diese Phthalocyaninpigmente können nach einem Verfahren hergestellt worden sein, welches in der britischen Patentschrift 464 126 beschrieben worden ist. Die Betaform des Kupferphthalocyanins ist besonders wertvoll für die vorliegende Erfindung.

Als Beispiele für künstliche Polyamide, die erfindungsgemäß verwendet werden können, können PoIyhexamethylenadipinsäureamid und das Polyamid, welches aus Caprolactam erhalten wurde, und als Beispiele für Polyester kann Polyäthylenterephthalat genannt werden.

Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen Pigmentzubereitungen können zweckmäßig durch Filtrieren und Waschen isoliert und gegebenenfalls getrocknet und gemahlen werden. Die Produkte sind vor oder nach dem Trocknen zum Vermischen mit den Polyestern oder Polyamiden, vorzugsweise in Form kleiner Teilchen oder Späne, geeignet. Die so erhaltenen Mischungen können dann geschmolzen und zu Fasern versponnen werden. Auf diese Weise werden gleichmäßig gefärbte Polyesteroder Polyamidfasern erhalten.

Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert, jedoch ohne sie darauf zu beschränken; die Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel 1

Einer Lösung aus 100 Teilen Polyhexamethylenadipinsäureamid in 700 Teile 95°/oiger Ameisensäure bei 15° C wird eine Suspension aus 100 Teilen eines hitze- und lösungsmittelbeständigen Kupferphthalocyaninpigments in 1000 Teilen einer 95°/oigen Ameisensäure zugesetzt. Der so hergestellten Mischung werden 10 000 Teile Wasser bei 20° C zugegeben; der dabei erhaltene Niederschlag des pigmentierten Polyamids wird abfiltriert, mit 20 000 Teilen Wasser gewaschen und getrocknet; dieser Feststoff wird zu einem feinen Pulver gemahlen.

2 Teile des so erhaltenen festen pigmentierten Polyamids werden gründlich mit 100 Teilen Polyhexamethylenadipinsäureamid in Form von kleinen Spänen gemischt. Die auf diese Weise hergestellten gefärbten Späne werden geschmolzen und gesponnen, um einen gefärbten Polyhexamethylenadipinsäureamidfaden zu erhalten; dieser ist in einer gleichmäßigen blauen Tönung gefärbt, welche eine ausgezeichnete Echtheit gegen Licht-, Wasch- und Trockenhitzebehandlungen aufweist.

Beispiel 2

2 Teile eines gemäß Beispiel 1 erhaltenen festen pigmentierten Polyamids werden mit 100 Teilen Polyäthylenterephthalat in der Form kleiner Späne gründlich gemischt.

Die gefärbten Späne werden bei einer Temperatur zwischen 150 und 180° C und unter einem Druck von 2 mm Quecksilber 6 Stunden lang erhitzt und dann zu gefärbten Garnen versponnen. Das PoIyäthylenterephthalatgarn ist in einer gleichmäßigen hellen blauen Tönung gefärbt, welche eine ausgezeichnete Echtheit gegen Licht-, Wasch- und Trockenhitzebehandlungen aufweist.

Beispiel 3

Einer Lösung aus 100 Teilen Polyamid, welches durch Polymerisieren von Caprolactam hergestellt und in 500 Teilen einer 9O°/oigen Ameisensäure bei 15 bis 20° C gelöst wurde, wird eine Suspension von 100 Teilen eines hitze- und lösungsmittelbeständigen Kupferphthalocyaninpigments in 1000 Teilen einer 95°/odgen Ameisensäure zugegeben. Die auf diese Weise erhaltene Mischung wird 10 000 Teilen Wasser bei 20° C zugesetzt. Der ausgefallene Niederschlag des pigmentierten Polyamids wird abgefiltert, mit 20 000 Teilen Wasser gewaschen und als Paste aufbewahrt, welche 25*/o Feststoffe enthält. 4 Teile der Paste werden dann gründlich mit 100 Teilen PoIyhexamethylenadipinsäureamid in Form kleiner Schnitzel gemischt. Die gefärbten Schnitzel werden dann bei 40° C unter einem Druck von 2 mm Quecksilber 36 Stunden lang gründlich getrocknet; darauf werden sie zu gefärbten Fäden versponnen, die in einer' gleichmäßigen blauen Tönung gefärbt sind, welche eine ausgezeichnete Echtheit gegen Licht-, Wasch- und Trockenhitzebehandlung aufweist.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Verfahren zur Herstellung von zum Spinnfärben von Fäden oder Fasern aus Polyestern oder Polyamiden verwendbaren Pigmentzubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension von einem oder mehreren zerkleinerten, hitzebeständigen, unlöslichen Phthalocyaninpigmenten, wie Kupferphthalocyaninpigmente, in aliphatischen Säuren mit einer Lösung von Polyamid in aliphatischen Säuren zusammenmischt, dem Gemisch Wasser zusetzt oder dasselbe in Wasser eingießt und die dabei erhaltene Pigmentzubereitung isoliert.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 933 012.

© 109 649/389 7.61