DE1111677B - Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen, in denen dieselben Verbindungswege fuer verschiedene Arten der Nachrichten-uebermittlung benutzt werden - Google Patents

Description

Sollen in Fernmeldeanlagen zusätzlich zu der üblichen Art der Nachrichtenübermittlung, z. B. Fernsprechen, andere Arten der Nachrichtenübermittlung, z. B. Datenübermittlung od. dgl., vorgenommen werden, so ist dies praktisch nur zu Zeiten möglich bzw. sinnvoll, in denen die Zahl der üblichen Nachrichtenübermittlungen ein Minimum aufweist. Zu dieser Zeit ist nämlich mit Sicherheit die Möglichkeit gegeben, daß eine Verbindung beim ersten Versuch, sie aufzubauen, zustande kommt, da nicht mit einer Überlastung der Vermittlungssysteme gerechnet zu werden braucht. Die Verbindungswege werden gleichmäßiger ausgelastet. Wenn aber eine bestimmte Art der Nachrichtenübermittlung nur zu einer bestimmten Zeit durchgeführt werden kann oder darf, so besteht die Forderung — und darin ist ein wesentlicher Nachteil zu sehen —, daß zu dieser Zeit auch die sendende oder empfangende Stelle in irgendeiner Form besetzt sein muß, um die erforderlichen Umschaltungen — die Einleitung der Sendung und die Einleitung des Empfangs und/oder dergleichen — vorzubereiten und auszulösen.

Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, in denen dieselben Verbindungswege für verschiedene Arten der Nachrichtenübermittlung (z. B. Fernsprechen und Datenübermittlung) benutzt werden und in denen die eine Art der Nachrichtenübermittlung an den Empfänger nur zu bestimmten Zeiten (z. B. verkehrsschwachen Zeiten) vorgenommen wird. Die Erfindung bezweckt, den obengenannten Nachteil zu vermeiden, und erreicht dies dadurch, daß diese Nachrichtenübermittlung, die nur zu den bestimmten Zeiten vorzunehmenist, nach einem voreinstellbaren, zu beliebiger Zeit vorbereitbaren Programm von einer Zentralstelle aus selbsttätig eingeleitet wird.

Mit der Erfindung ist es z. B. möglich, in Fernsprechanlagen, die gleichzeitig noch für Datenübermittlungen mitbenutzt werden sollen, eine Datenübermittlung von einer unbesetzten Sendestelle zu einer unbesetzten Empfangsstelle während der Nachtzeit vorzunehmen. Teilnehmerindividueller Aufwand wird dabei weitgehendst dadurch vermieden, daß die Einleitung der Datenübertragung von einer Zentralstelle aus vorgenommen wird. Die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß von der Zentralstelle aus eine Einrichtung, z. B. ein Namenstaster, an der Sendestelle angereizt wird, um die Verbindung aufzubauen, oder daß von der Zentralstelle aus die Verbindung zwischen der Sendestelle und der Empfangsstelle aufgebaut wird oder daß die Zentralstelle die zu übermittelnden Daten nebst Informationen über die Num-

Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, in denen dieselben Verbindungswege
für verschiedene Arten der Nachrichtenübermittlung benutzt werden

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Franz Etzel, München-Solln,

Herbert Töpfer, Unterpfaffenhofen (Bay.),

und Alois Brandstetter, München,

sind als Erfinder genannt worden

mer der Empfangsstelle von der Sendestelle übernimmt und an die Empfangsstelle weiterleitet.

Die Vorbereitung der Datenübermittlung kann zu beliebiger Zeit in einfacher Weise vorgenommen werden, wenn die Zentralstelle von jeder zur Daten-Übermittlung ausgerüsteten und/oder berechtigten Stelle aus durch Kennziffernwahl ansteuerbar ist. Die

'" Anordnung kann dann ferner auch noch so getroffen sein, daß die Übergabe von Informationen an die Zentralstelle von jeder zur Datenübermittlung ausgerüsteten und/oder berechtigten Stelle aus ebenfalls durch Kennziffernwahl möglich ist, so daß ζ. B. die für den selbsttätigen Aufbau einer Datenverbindung durch die Zentralstelle erforderlichen Informationen über die Rufnummer der sendenden und der empfangenden Teilnehmerstelle durch Kennziffernwahl zu beliebiger Zeit vorbereitend vom sendenden Teilnehmer an die Zentralstelle übergeben werden können. In Anlagen, in denen die Beschränkung der einen Art der Nachrichtenübermittlung auf bestimmte Zeiten nur auf Fernverbindungswege ausgedehnt ist, ist es selbstverständlich denkbar, daß zusätzlich zu Informationen über die Rufnummer eines fernen Teilnehmers auch die an ihn zu übermittelnde Nachricht an die örtliche Zentralstelle abgegeben wird. Die Nachrieht kann dann bei Eintreten des Zeitpunktes für die Nachrichtenübermittlung an den fernen Teilnehmer weitergeleitet werden.

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In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Gezeigt ist ein Ausschnitt einer Fernsprechanlage, deren Verbindungswege gleichzeitig zur Datenübermittlung mitbenutzt werden können bzw. sollen.

In vier dargestellten Teilnehmerstellen sind die Teilnehmerstellen TNl und TN 3 mit einem Fernsprechapparat Fl bzw. F 3 und einem Gerät Dl bzw. D 3 für die Datenübermittlung ausgerüstet, während den Teilnehmerstellen TN 2 und IW 4 nur je ein Fernsprechapparat FI bzw. F 4 zugeordnet ist. Eine Fernsprechverbindung kann in bekannter Weise, z. B. von der Teilnehmerstelle TN 2 zur Teilnehmerstelle 77V3 über einen Anrufsucher AS, einen oder mehrere Gruppenwähler GW und einen Leitungswähler LW, aufgebaut werden. Von den mit Geräten zur Datenübermittlung ausgerüsteten Teilnehmerstellen TNl und TN 3 aus können entsprechende Verbindungen zur Übermittlung von Daten aufgebaut werden. An den Teilnehmerstellen müssen dazu die Umschaltkontakte ul bzw. «3 umgelegt werden. Ist die Übermittlung von Daten nur zu bestimmten fernsprechverkehrsannen Zeiten zugelassen, so kann die Verkehrsüberwachung und die Verhinderung des Aufbaues von zur Datenübermittlung dienenden Verbindungen durch eine zentral angeordnete Übertragung ZU oder durch den Teilnehmerstellen TNl bzw. TN 3 individuell zugeordnete Übertragungen DUl bzw. DU3 erfolgen.

Über den Gruppenwähler GW erreichbare Leitungen FL führen zu anderen Ämtern und können sowohl für Ferngespräche als auch zu Datenübermittlung benutzt werden. Die Übertragung ZU zur Verkehrsüberwachung kann zu bestimmten Zeiten nur die Fernleitungen FL, zu anderen Zeiten nur die Leitungen L zwischen den Gruppenwählern GW und Leitungswählern LW oder beide Arten von Leitungen für die Datenübermittlung sperren.

Da die verkehrsschwachen Zeiten im allgemeinen in den Nachtstunden liegen und einem Teilnehmer nicht zuzumuten ist, daß er für die Einleitung von Datenübermittlungen seine Teilnehmerstelle während der Nachtstunden besetzt hält, ist im Amt eine Zentralstelle ZS vorgesehen, die wie eine Teilnehmerstelle geschaltet sein kann, im Ausführungsbeispiel aber bereits nach Kennziffernwahl über den Gruppenwähler GW erreicht wird. Der Zentralstelle ZS kann nun eine Teilnehmerstelle durch weitere Kennziffernwahl Aufträge für den Aufbau von zur Datenübermittlung dienenden Verbindungen erteilen. Die dafür erforderlichen Informationen werden ebenfalls durch Kennziffernwahl übergeben und in einem Speicher SP gespeichert. Von der Zentralstelle ZS aus werden dann die für die Datenübermittlung erforderlichen Schaltvorgänge zu der Zeit, zu der die Datenübermittlung möglich ist, selbsttätig eingeleitet.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, in denen dieselben Verbindungswege für verschiedene Arten der Nachrichtenübermittlung (z. B. Fernsprechen und Datenübertragung) benutzt werden und in denen die eine Art der Nachrichtenübermittlung an den Empfänger nur zu bestimmten Zeiten (z. B. zu verkehrsschwachen Zeiten) vorgenommen wird, dadurch gekennzeich net, daß diese Nachrichtenübermittlung, die nur zu den bestimmten Zeiten vorzunehmen ist, nach einem voreinstellbaren, zu beliebiger Zeit vorbereitbaren Programm von einer Zentralstelle (ZS) aus selbsttätig eingeleitet wird.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Einleitung der einen Art der Nachrichtenübermittlung dienende Zentralstelle (ZS) von jeder für diese Nachrichtenübermittlung ausgerüsteten und/oder berechtigten Stelle (TiVl, TN3) aus durch Kennziffernwahl ansteuerbar ist und die Übergabe von Informationen zur Einleitung der Nachrichtenübermittlung ebenfalls durch Kennziffernwahl erfolgt.

3. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche für Anlagen, in denen die Beschränkung der einen Art der Nachrichtenübermittlung auf bestimmte Zeiten nur auf die Fernverbindungswege (FL) ausgedehnt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Rufnummer eines fernen Teilnehmers als auch die an ihn zu übermittelnde Nachricht an die örtliche Zentralstelle (ZS) abgegeben und so lange gespeichert wird, bis zu bestimmten Zeiten von dieser Stelle (ZS) die Nachrichtenübermittlung eingeleitet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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