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Verfahren zum Betrieb einer Waschanlage, die mit Hilfe üblicher Laugen
nach einem mehrstufigen Waschverfahren arbeitet Verfahren zum Betrieb von Waschanlagen,
die mit Hilfe üblicher Laugen nach einem mehrstufigenWaschverfa.hren arbeiten, sind
bekannt. Nach einem bekannten Verfahren wird in Waschanlagen, wie sie in gewerbsmäßig
getriebenen Wäschereien üblich sind, die Wäsche in mehreren Stufen gewaschen und
gespült, z. B. bei Temperaturen dis zu 50° C in einer ersten Stufe mit Frischlauge
gewaschen, dann mit einer zweiten Lauge bei Temperaturen von bis zu 70° C einem
zweiten Waschprozeß unterworfen und zumeist im Anschluß daran bei etwa 90° C mit
Klarwaschlauge klar gewaschen. An diesen mehrstufigen Waschvorgang schließt sich
ein ebenfalls mehrstufiger Spülvorgang mit abnehmenden Temperaturen von zum Beispiel
80° C, 60° C und 30° C an, dem die Kaltspülung mit kaltem Wasser folgt. Im allgemeinen
werden die einzelnen Stufen mit besonderer Behandlungsflüssigkeit, d. h. mit besonderer
Lauge in den Waschstufen und mit besonderer Spülflüssigkeit in den Spülstufen durchgeführt,
und diese besonderen Behandlungsflüssigkeiten werden nach dem jeweiligen Wasch-
oder Spülprozeß verworfen, d. h. in den Abfluß geleitet. Die Laugen und auch das
Spülwasser enthalten einerseits noch unverbrauchte Waschmittel, andererseits enthalten
sie eine nicht unerhebliche Wärmeenergie, die mit dem Verwerfen der Laugen bzw.
des gebrauchten Spülwassers verlorengehen.
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Um insbesondere die unverbrauchten Waschmittel weiter auszunutzen
und auch um die in den Wasch-und Spülmitteln enthaltene Wärme weiterer Verwendung
zuzuführen, ist vorgeschlagen worden, Lauge mehrfach einzusetzen, z. B. bei einem
dreistufigen Waschverfahren die Klarwaschlauge der dritten Stufe oder auch Spülflüssigkeit
als Frischlauge, gegebenenfalls nach Zusatz von weiteren Waschmitteln, in eine andere
Stufe einzuführen. Diese Maßnahme führt bei Weißwäsche leicht zu einer Vergrauung
der Wäsche und ist selbst für Buntwäsche nicht ohne weiteres zu empfehlen.
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Zwar sind auch Waschanlagen bekannt, bei denen ein Teil der anfallenden
Waschflüssigkeit über ein Becken mit eingebauten Schikanen geführt wird, um eine
Sedimentation zu erzielen. Anschließend wird dieser Teil .der Waschflüssigkeit über
eine Pumpe- in einen überlaufspeicher gepumpt. Bei einer dieser bekannten Waschanlagen
wird der restliche Teil der nicht wieder benutzten Lauge über einen Wärmetauscher
geleitet, der lediglich zum Vorwärmen von frisch zugeführter Lauge oder Wasser dient.
Bei diesen bekannten Waschanlagen wird durch das Durchleiten allein der Waschlauge
oder Waschflüssigkeit durch einen mit Schikanen ausgestatteten Behälter nur ein
minimaler Sedimentationseffekt erreicht.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den Sedimentationseffekt
erheblich zu verbessern und dabei einerseits die Lauge restlos, andererseits die
Wärme der Wasch- und Spülflüssigkeit weitgehendst auszunutzen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Waschanlage,
die mit Hilfe üblicher Laugen nach einem mehrstufigen Waschverfahren arbeitet. Die
Erfindung besteht darin, daß die gebrauchte Lauge der letzten Klarwaschstufe (gegebenenfalls
Lauge plus Spülflüssigkeit) heiß auf ein Rieselwerk aus von kaltem Wasser durchflossenen
Rohrleitungen aufgegeben, gekühlt und einer Sedimentation unterworfen und dadurch
in Schmutzflüssigkeit und Klarlauge getrennt wird, wobei die letztere in an sich
bekannter Weise über ein Speichergefäß der Anlage wieder zugeführt wird. Zweckmäßig
wird dabei aus dem oberen Teil des Absetzbehältersdes Rieselwerkes die Klarlauge
abgezogen. Eine Ausnutzung der bei der Sedimentation der Lauge entzogenen Wärme
kann dadurch erfolgen, daß .an dem Rieselwerk die Lauge (gegebenenfalls Lauge plus
Spülflüssigkeit) auf etwa 40° C abgekühlt und gleichzeitig das Frischwasser vorgewärmt
wird. Durch diese Maßnahme wird einerseits für das Ansetzen der Wäsche (Einweichen)
für erste und zweite Lauge und für die Spülbäder sowie auch für evtl. Buntwäschen
ein ständig zur Verfügung stehender Laugen- und Heißwasserstrom mit der erforderlichen
Temperatur von ca. 40° C erreicht.
Die Rückführung der Lauge bzw.
der Klarlauge, die aus der aus der Klarwaschstufe abgezogenen Lauge und gegebenenfalls
der Spülflüssigkeit durch Sedimentation gebildet ist, erfolgt zweckmäßigerweise
unter Druck, so daß in kürzester Zeit der Laugenwechsel in den einzelnen Maschinen
verwirklicht werden kann. Soweit erforderlich, wird dabei Waschmittel wieder zusätzlich
zugesetzt. Im ganzen besteht so die Möglichkeit zu einem rhythmischen Taktbetrieb,
der die Arbeitszeiten für die Durchführung einer Wäsche mit Wasch- und Spülstufen
verkürzt, wobei erfindungsgemäß zugleich die Waschmittel und auch die Wärme in optimaler
Weise ausgenutzt werden, so daß im Ergebnis das gesamte Waschverfahren wesentlich
verbessert wird. Überraschenderweise gelingt der Erfindung insbesondere bei gleichzeitiger
Einführung von Spülwasser aus den Warmspülstufen und Lauge aus einer Waschmaschine
auf das Rieselwerk eine Trennung der Schmutzbestandteile in der Lauge bzw. in der
Spülflüssigkeit von der Klarlauge, die weiterzuverwenden ist, wobei die noch verwendbaren
Waschmittel sich in der Klarlauge befinden. Der Sedimentationsvorgang wird dabei
wesentlich verbessert, wenn das Rieselwerk in der beschriebenen Weise aus von Frischwasser
durchströmten Rohrschlangen besteht, an denen eine Abkühlung der Lauge stattfindet.
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Die zur Durchführung des Verfahrens benötigte Vorrichtung kann in
einfacher Weise so aufgebaut sein, daß die Sedimentationsanlage aus einem Rieselwerk
mit darunter angeordnetem Absetzbecken besteht. Im allgemeinen kann das Rieselwerk
aus den Frischwasser durchströmten Rohrschlangen gebildet sein. Zweckmäßig ist es,
zur Aufnahme der in der Sedimentationsanlage geklärten Lauge ein Druckspeichergefäß
vorzusehen und an dieses die einzelnen Maschinen anzuschließen. Durch diese Maßnahme
wird im Druckgefäß der Partialdruck des Sauerstoffes über der gespeicherten Flotte
erhöht, was offenbar zu vorteilhaften Reaktionen führt.
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Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt ist vor allem darin zu
sehen, daß bei der Sedimentation der Lauge, durch die Abkühlung zier Lauge bedingt,
der Sedimentationseffekt und der dabei hervorgerufene Koagulationseffekt der mit
Schmutz beladenen Seifenteilchen verbessert werden. Gleichzeitig ist dieser Vorgang
von einem vorteilhaften Wärmeaustausch begleitet.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines lediglich eine Ausführungsmöglichkeit
darstellenden Beispiels in einer Zeichnung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit unterflurig angeordneter
Sedimentationsanlage, Fig. 2 eine Ausführungsform mit überflurig angeordneter Sedimentationsanlage.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht im Ausführungsbeispiel aus drei Waschmaschinen 1, die beispielsweise
frontalbeschickte Trommelwaschmaschinen sind. Die einzelnen Waschmaschinen 1 sind
an eine Sedimentationsanlage 2 angeschlossen, der die gebrauchte Lauge aus den einzelnen
Waschmaschinen 1 über die Rohrleitung 3 zugeführt wird, wobei in der Rohrleitung
entsprechende Ventile 4 vorgesehen sind, über die der Abfluß einstellbar
erfolgt. Die Lauge fließt aus den Waschmaschinen 1 entweder durch Schwerkraft ab
(Fig. 1) oder wird mit der Pumpe 10 abgepumpt (Fig. 2). Die Lauge gelangt dabei
über ein Verteilerrohr 5 auf ein Rieselwerk 6, das nach einer bevorzugten Ausführungsform
aus von Frischwasser durchströmten Rohrschlangen gebildet ist. In dem Absetzbehälter
7 trennt sich Schmutzflüssigkeit von derKlarlauge. Die Schmutzflüssigkeit sinkt
nach unten ab, so daß über die Leitungen 8 Klarlauge abgesaugt und über das Druckgefäß
9 wieder den Waschmaschinen 1 zugeführt werden kann. Dieses Druckgefäß 9 ist zugleich
ein Speichergefäß. Im übrigen besteht die Möglichkeit, Programmschaltwerke vorzusehen,
so daß der gesamte Verfahrensablauf mit den einzelnen Verfahrensstufen in den einzelnen
Waschmaschinen 1 automatisch erfolgen kann.