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Verfahren zum automatischen Waschen sowie Waschautomat
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Die rfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Waschen sowie
einen Waschautomaten, wie eine elektrische Waschmaschine, ein Waschvollautomat,
eine Waschkombination od. dgl., insbesondere flir Haushaltswäsche, mit programmgesteuerter
Vorwäsche und Hauptwäsche, mit programmgesteuerter Waschmittel- und Wasserzufuhr
und Laugenabfuhr.
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Bei den derzeit erhältlichen Waschautomaten wird die Waschlauge nach
einmaliger Verwendung verworfen. Die Waschkraft der Lauge ist aber dann in den meisten
Fällen noch nicht verbraucht. Bei Handwaschverfahren und bei diese unterstützenden
Waschvorrichtungen (z. B. Waschboy 585/5011 der Firma Calor) ist die Waschlauge
mehrfach verwendbar.
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5 ist Aufgabe der erfindung ein Verfahren zum automatischen Waschen
sowie einen Waschautomaten so auszufUhren, daß eine mehrfache Verwendung noch nicht
verbrauchter Waschlauge möglich ist.
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Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zum automatischen Waschen erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Waschlauge des Hauptwaschgangs zwischengelagert wird und
bei einem folgenden Vor- oder Hauptwaschgang wieder verwendet wird.
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Die Aufgabe wird bei einem Waschautomaten mit einem Laugenbehälter
einschließlich einer Wäschetrommel zur Aufnahme von Wäsche, einer Frisc hwass erzuf
Uhrung, einer Waschmittelzuführung, einer WaschlaugenabfUhrung und einer Programmsteuerung
zur programmgesteuerten Zufuhr von Frischwasser und Waschmittel, ggf. Drehung der
Wäschetrommel und Abfuhr von Waschlauge erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Speicherbehälter mit dem Laugenbehälter verbunden ist zur programmgesteuerten Aufnahme
der Waschlauge aus dem Laugenbehälter, deren Zwischenlagerung im Speicherbehälter
und deren WiederrUckfUhrung zum Laugenbehälter bei einem anderen Waschvorgang.
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Bei geeigneter Wahl der Reihenfolge der Waschprogramme kann der Anwender,
d. h. der Verbraucher, insbesondere wenn er Alltemperaturwaschmittel verwendet,
einen Teil der Waschmittelkosten einsparen. Wird bei einem von zehn Waschgängen,
bei gesonderter Zählung von Vorwäsche und Hauptwäsche, die Waschlauge erfindungsgemäß
wieder#verwendet, ergibt sich bereits eine Waschmittel-Rinsparung von 10 %. Dies
wird noch wesentlich günstiger, wenn das erfindungsgemäße Verfahren bzw. der erfindungsgemäße
Waschautomat in einem Mehrpersonenhaushalt verwendet wird, in dem üblicherweise
mindestens einmal pro Werktag gewaschen wird. Dann nämlich ist eine häufigere Wiederverwendung
der Waschlauge möglich.
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Bei nur vorsichtiger Schätzung kann der Verbraucher dadurch zwischen
10 und 30 ffi seines Waschmittelbedarfs einsparen. Bei
einem Gesamt
verbrauch im Jahre 1975 in der Bundesrepublik Deutschland von 571 000 t Vollwaschmittel
und Hauptwaschmittel bis 600 (vgl. statistisches Jahrbuch 1976, S. 259, Tabelle
14.18) und einem Durchschnittspreis von 3 DM/kg lagen die Ausgaben der Verbraucher
bei 1,71 Mrd.DM. Die slnsparung, die durch die erfindung erreichbar ist, ist also
erheblich.
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Weitere Tinsparungen ergeben sich beim Wasserverbrauch durch die
Wiederverwendung der Lauge und auch dadurch, daß nicht wie bisher die verworfene
heiße Lauge durch Zulauf kalten Frischwassers auf eine niedrige Temperatur abgekUhlt
werden muß, was aufgrund Abwasserbestimmungen notwendig ist,. beispielsweise ist
lt. 5 3 der Entwässerungssatz der Stadt Braunschweig die Einleitungstemperatur auf
höchstens 35 0C begrenzt.
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Schließlich kann durch die erwärmung des zu SpUlzwecken zugefUhrten
Frischwassers mittels der zwischengelagerten Waschlauge einerseits eine Wärmertickgewinnung
und andererseits auch ein gUnstigerer Spüleffekt erreicht werden.
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Darüber hinaus werden die Abwässer und damit auch die Gewässer,in
die diese Abwässer abgeleitet werden, durch die Haushaltswaschmittel in erheblichem
Umfang belastet. Somit kann durch eine einsparung auf diesem Gebiet, wie sie durch
die erfindung möglich ist, der Umweltschutz erheblich verbessert werden. Andererseits
gehen die offizielle Statistik (vgl.
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Basisdaten, Zahlen zur sozioökonomischen Entwicklung der Bundesrepublik
Deutschland, Verlag Neue Gesellschaft G.m.b.H. Bonn-Bad Godesberg, 2. Auflage 1975,
S. 556) und auch die Waschmittelindustrie (vgl. FAZ, 31. 8. 1977, S.15) davon aus,
daß sowohl bei Waschautomaten als auch bei Waschmitteln Marktsättigung besteht.
Daraus folgt, daß rinsparungenauf diesem Gebiet die Abwasserbelastung erheblich
herabsetzen kann.
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Wenn, wie oben ausgefUhrt, eine Wasohmitteleinsparung von etwa 10
bis 30 % bei einem Gesamtverbrauch von 571 000 t angenommen
wird,
ergibt sich eine geringere Umweltbelastung, um etwa 57 100 bis 171 500 t pro Jahr.
Bezogen auf die Waschlauge, d. h. auf ca. 80 g pro 10 1 Wasser (Angaben der Waschmittelhersteller),
ergibt sich eine geringere Umweltbelastung von ca 7 bis 20 Mill. m5 stark verschmutzten
Abwassers.
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Somit ergeben sich nicht nur für den Verbraucher sondern auch aus
gesamtwirtschaftlichen erwägungen erhebliche vinsparungen, da insbesondere die Maßnahmen
zur Abwasseraufbereitung sehr kostspielig sind. Dabei ist noch nicht berUcksichtigt,
daß die Aufbereitung von Waschlaugen, in denen ein Teil der die Wäschereinigung
erzielenden chemischen Produkte noch nicht verbraucht ist, sehr aufwendig ist. Durch
die erfindung ist es jedoch möglich, die Waschmittel weitgehender auszunutzen.
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Die erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Aus
ftihrungsbeispiele näher erläutert. ?# zeigen: Fig. 1 schematisch im Schnitt einen
das erfindungsgemäße Verfahren durchführenden Waschautomaten; Fig. 2 ein zweites
Ausfllhrungsbeispiel eines Waschautomaten; Fig. 5 ein drittes Ausfahrungsbeispiel
eines Waschautomaten; Fig.4,5schematisch vorteilhafte Anordnungen des Speicherbehälters
in Bezug auf den Laugenbehälter.
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Die Programmsteuerung des erfindungsgemäßen Waschautomaten ist vorteilhaft
so ausgebildet, daß neben den üblichen Waschprogrammen weiter möglich sind: a) Wie
herkömmlich Waschen mit einer neu angesetzten Waschlauge und Verwerfen der gebrauchten
Waschlauge, b) Waschen mit neu angesetzter Waschlauge und AbfUhren der benutzten
Waschlauge des Hauptwaschganges in einen Speicherbehälter 1,
c)
Vorwaschen mit der Waschlauge aus dem Speicherbehälter 1 und Abführen der Lauge
des Hauptwaschganges in den Speicherbehälter 1, d) bei Waschprogramm ohne Vorwäsche
eine Hauptwäsche mit der Waschlauge aus dem Speicherbehälter 1 und Abt uhren der
Waschlauge in den Speicherbehälter 1, e) Vorwaschen mit der Lauge aus dem Speicherbehälter
1 und Verwerfen der Waschlauge des Hauptwaschgangs, f) bei Waschprogramm ohne Vorwäsche
eim Hauptwäsche. mit der Waschlauge aus dem Speicherbehälter 1 und danach Verwerfen
der benutzten Waschlauge, g) Abpumpen der Waschlauge aus dem Speicherbehälter 1
zu einem Abfluß 7 und SpUlen des Speicherbehälters 1 zu Reinigungszwecken.
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Beim in Fig. 1 dargestellten Ausfllhrungsbeispiel umgibt der Speicherbehälter
1 den Laugenbehälter 2. Eine Beschickung des Waschautomaten Uber eine Beschickungsöffnung
3 erfolgt beim AusrUhrungsbeispiel von oben. Selbstverständlich ist die 7erfindung
auch auf Waschautomaten mit seitlicher Beschickung anwendbar.
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Das Programm a)entspricht dem herkömmlichen Waschen. Die Lauge und
das Spülwasser werden aus dem Laugenbehälter 2 Uber entsprechend geschaltete bzw.
angesteuerte Ventile 4, 5 mittels einer Laugenpumpe 6 in den Abfluß 7 gepumpt.
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Beim Programm b) wird nach Beendigung des Hauptwaschgangs die Lauge
aus dem Laugenbehälter 2 Uber eine entsprechende Ansteuerung der Ventile 4,5 mittels
der Laugenpumpe 6 in den Speicherbehälter 1 gepumpt. Beim anschließenden SpUlen
der
Wäsche wird, da der Speicherbehälter den Laugenbehälter ohne
Wärmeisolation umgibt, einerseits die Lauge im Speicherbehälter abgekühlt und andererseits
das Spülwasser erwärmt, wodurch zumindest in den ersten Spülgängen kein allzu kaltes
Wasser verwendet wird, was als vorteilhaft angesehen wird (vgl. Prospekt fUr Constructa
V 600). Das SpUlwasser wird durch geeignete Ansteuerung derVentile 4, 5 dann dem
Abfluß 7 zugeführt.
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An einem Sichtfenster 8 des Speicherbehälters 1 kann der Verschmutzungsgrad
der zwischengelagerten Waschlauge festgestellt werden. ntsprechend dem vorgesehenen
Waschvorhaben wird dann eine der Programmöglichkeiten a), c), d), e) oder f) gewählt.
Selbstverständlich kann auch das Programm g) gewählt werden, wenn der Verbraucher
sich zunächst Uber den Verschmutzungsgrad der Wäsche geirrt hat, d. h. wenn die
zwischengelagerte Waschlauge so verschmutzt ist, daß sie nicht zur Wiederverwendung
geeignet ist.
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Bei den Programmen c) und d) wird zunächst mittels des Sichtfensters
8 des Speicherbehälters 1 die FUllhöhe der Lauge festgestellt. Entsprechend dem
jeweils beabsichtigten folgenden Waschvorhaben (Sparprogramm, Programm mit niedrigem
oder hohem Laugenstand) wird die ggf. noch fehlende Waschmittelmenge entsprechend
der Waschanleitung für die Vorwäsche bzw. fttr den Hauptwaschgang in die Sinspülrine
gegeben, Zum Vorwaschen bzw. Hauptwaschenwlrd dann die Waschlauge aus dem Speicherbehälter
1 mittels der Laugenpumpe 6 Uber entsprechend angesteuerte Ventile 4, 5 wieder dem
Laugenbehälter 2 zugeführt. Die benötigte Laugenmenge und -konzentration wird durch
NachfUllen von Frischwasser Uber eine Zuführung 14 und durch zugegebenes Waschmittel
erreicht. Die Le(tr#e des Hauptwaschgangs
wird dann wie gemäß Programm
b) wieder dem Speicherbehälter 1 zugeführt.
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Bei den Programmen e) und f) erfolgt der Waschvorgang zunächst wie
bei dem Programm c) bzw. d). Jedoch wird dann nach Beendigung des Hauptwaschgangs
die Waschlauge mittels der Laugenpumpe 6 Uber die entsprechend angesteuerten Ventile
4, 5 7 aus dem Laugenbehälter 2 in den Abfluß gepumpt.
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Dann wird das Wasser des (ersten) Spülgangs aus dem Laugenbehälter
2 in den Speicherbehälter 1 gepumpt. Nachdem neues Spülwasser in den Laugenbehälter
2 eingeströmt ist und sich die Wäschetrommel 9 bewegt, werden mit ihr verbundene
im Speicherbehälter 1 befindliche Flilgelräder einer Rühreinrichtung 10 so gedreht,
daß eine gute Reinigung des Speicherbehälters 1 durch das in ihm umgewälzte bzw.
bewegte Wasser des ersten Spülgangs erfolgt. Anschließend wird dieses Wasser aus
dem Speicherbehälter 1 zum Abfluß 7 geführt.
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Dies kann bei jedem Spülvorgang wiederholt werden.
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Bei Wahl des Programms g) wird mit Hilfe der Laugenpumpe 6 und Uber
die entsprechend angesteuerten Ventile 4,5 die Lauge aus dem Speicherbehälter 1
in den Abfluß 7 gepumpt. Anschließend wird der Speicherbehälter 1 wie anhand der
Programme e) und f ) erläutert, gespUlt und gereinigt.
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Bei dem AusfUhrungsbeispiel gemäß den Fig. 2 und 5 ist der Speicherbehälter
1 räumlich unabhängig vom Laugenbehälter 2 ausgeführt.
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Dabei wird durch im Speicherbehälter angeordnete Kühlschlangen 11,
durch die das Frischwasser von der Frischwasserzufuhr
14 zum Laugenbehälter
2 geführt wird, insbesondere die Temperatur des SpUlwassers an die der im Speicherbehälter
zwischengelagerten Waschlauge angepaßt, was, wie erwähnt, als vorteilhaft angesehen
wird.Außerdem wird auch die zwischengelagerte Lauge abgekühlt, so daß die Wiederverwendung
der Waschlauge auch bei 500Wäsche möglich ist, selbst wenn die zwischengelagerte
Waschlauge von einem unmittelbar zuvor erfolgten Waschen von Kochwäsche stammt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 kann ein im Speicherbehälter
1 befindliches Flügelrad einer Reinigungseinrichtung 10 während der SpUlgänge zur
Reinigung des Speicherbehälters 1 vom Antrieb der Wäschetrommel 9 (z. B. Keilriemen)
mitbewegt werden.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.3 erfolgt die Reinigung des Speicherbehälters
1 dadurch, daß das SpUlwasser aus dem Laugenbehälter 2 Uber ein Ventil 12 und eine
Sprühvorrichtung 15 in den Speicherbehälter 1 eingeführt wird. Die Lauge zum Zwieine
eine er eine andere Stellung des Ventils 12 in den Speicherbehälter 1 eingeführt,
um ein zu starkes Schäumen zu vermeiden.
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Weiter ist bei allen Ausführungsbeispielen im Speicherbehälter 1
ein Fühler 15 vorgesehen, der bei Wahl von Programmen, bei denen eine Zwischenlagerung
erfolgt, bei Erreichen eines bestimmten Pegels im Speicherbehälterldie Zufuhr der
Waschlauge beendet.
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In den Fig. 4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines mit einem Speicherbehälter
1 versehenen Laugenbehälters 2 dargestellt,
bei dem die Beschickungsöffnung
3 oben ist. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4 umgibt der Speicherbehälter 1 den
Laugenbehälter 2 mit Ausnahme der Beschickungsöffnung 3 allseitig. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig.5 umgibt der Speicherbehälter 1 den Laugenbehälter 2 lediglich an zwei
Stirnseiten und an der Unterseite.
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Der Speicherbehälter 1 benötigt nur sehr wenig Platz, weshalb er
in viele derzeit erhältliche bekannte Modelle von Waschau#tomaten ohne Änderung
deren Abmessungen eingebaut werden kann. Das sei im folgenden beispielhaft anhand
des Waschvollautomaten SIWAMAT-K WV 3441a der Firma Siemens erläutert.
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Dieser Waschvollautomat besitzt einen laugenabfluß von höchstens in
cm² 20 1. Damit beträgt das Volumen des Laugenbehälters 2/(47 . 23,5 + 0,5 . s .
23,52 . 31, d. h. etwa 61 117,5 cm3. Beim AusfUhrungsbeispiel gemäß Fig. 4 genUgt
dabei ein allseitiger Abstand zwischen dem Laugenbehälte und dem Speicherbehälter
1 von lediglich 3 cm, denn das Volumen des Speicherbehälters 1 gemäß Fig.4 ergibt
sich gemäß (53 . 23,5 + 0,5 . t . 26,52 ) . 37 - 61 117,5 zu etwa 25 760 cn#, d.
h. der Speicherbehälter 1 faßt etwa 25 1.
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Beim Ausftthrungsbeispiel gemäß Fig.5 genügt ein Abstand zwischen
dem Laugenbehälter 1 und dem Speicherbehälter 2 von etwa 4 cm, denn das Volumen
des Speicherbehälters 1 ergibt sich gemäß (47 . 23,5 + 0,5 . Ti. 23,5 . 27,5) .
39 - 61 117,5, d. h. das Volumen des Speicherbehälters ist ca 21 529 cm3, d. h.
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etwa 21 1.
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Daraus ergibt sich, daß die Brrindung auch bei den meisten auf dem
Markt befindlichen Waschautomaten anwendbar ist, da in den Außengehäusen noch genügend
Platz vorhanden ist. Außerdem muß die Programmsteuerung nur lediglich geringfügig
geändert werden.