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Fotografische Rollfilmkamera Zusatz zum Patent 936 432 Die
Erfindung betrifft eine fotografische Roffilmkamera mit einer Einrichtung zur Anzeige
des Filmanfangs und der einzelnen Bildabschnitte bei Verwendung von Filmen mit Papiervorlauf
nach Patent 936 432, bei welcher die unterschiedliche Zerreißfestigkeit von
Papier und Film zur Anzeige nutzbar gemacht wird mittels eines daran anliegenden
Tastorgans. Es wurde bereits vorgeschlagen, daß bei einer solchen Anordnung auf
der Welle des Tastorgans ein Exzenter vorgesehen ist, durch welchen eine Schubklinke
mit einem Zähl- und Sperrad des Filmmeß- und Schaltwerks in Eingriff bringbar ist.
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Als anderweitige Ausbildung einer solchen Vorrichtung wird nunmehr
vorgeschlagen, daß das Tastorgan als Nockenscheibe ausgebildet und an einem mehrarmigen
Hebel gelagert ist, der eine Wippe bildet, die sich beim Abrollen der Nockenscheibe
hin-und herbewegt und in der einen Grenzlage dieser Bewegung jeweils eine Sperrklinke
zum Eingriff in ein Sperrad bringt. Dabei kann das Tastorgan als Unrund, vorzugsweise
als Bogendreieck, oder als Zweikant oder als Exzenterscheibe ausgestaltet sein.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung ist der mehrarmige Hebel mit einem Arm mit der
Welle der Nockenscheibe und mit dem anderen Arm mit einem Zwischenglied verbunden,
das als Sperrklinke mit dem Zähl- und Sperrad in Eingriff bringbar ist. Zweckmäßigerweise
ist das Zwischenglied mit dem Hebel federnd verbunden. Nach einer Ausgestaltung
der Erfindung sind jedem Filmschaltschritt so viele Zähne des Zähl- und Sperrades
zugeordnet, als das Tastorgan Nocken aufweist.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegenüber der Vorrichtung
gemäß dem Hauptpatent liegt vor allem in der größeren Einfachheit und damit billigeren
Herstellungsmöglichkeit durch Einsparung der Zahnradgetriebe oder von einigen Hebeln
zwischen dem Tastorgan und dem Zähl- und Sperrrad bzw. dem Filmmeß- und Schaltwerk.
An Hand der Zeichnungen werden die Vorteile und Einzelheiten der Erfindung näher
erläutert, und zwar zeigt Fi-. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung bei geschlossener Kamerarückwand, Fig. 2 eine andere Ausführungsform
des Tastorgans, Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des Tastorgans. In Fig.
1 sind das Kameragehäuse mit 1, die Kamerarückwand mit 2, der Bildfensterrahmen
mit 3
bezeichnet. Die Welle 4 weist ein als Zahnrad ausgebildetes Tastorgan
6 auf. Mit der Welle 4 ist ein zweiarmiger Hebel 80 verbunden, welcher
um den Stift 81 schwenkbar gelagert ist. Er steht unter der Wirkung der Feder82.
Mit seinem zweiten Hebelende ist ein weiteres Zwischenglied 83 im Punkt
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drehbar befestigt und mit dem Hebel 80 über die Feder 84 elastisch
gekuppelt. Außerdem ist ein Anschlag 86 vorgesehen.
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Das Zahnrad 6 ist gemäß der Ausführungsform nach Fig.
1 als Bogendreieck ausgeführt. Ein Zähl-und Sperrad 45 weist Rasten 46 auf,
welche in einem einer Bildfortschaltung entsprechenden Abstand voneinander angeordnet
sind. Auf dem Zähl- und Sperrrad 45 können die die Bildzahl angebenden Ziffern angegeben
sein. Zwischen den Rasten 46 sind je drei Schaltzähne 87, 88, 89 angeordnet.
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Um die Achse 59 drehbar gelagert ist ein Sperrhebel
60, der unter der Wirkung der Feder 63 steht. Der Hebel
60 weist eine Nase 61 auf, welche in die Rasten 46 einfallen kann,
sowie eine Nase 68, welche in die Zähne des Sperrades 69 einfallen
kann. Das Sperrad 69 ist mit der Filmspule 70 und dem Filmtransporthebel
71 über eine nicht dargestellte Sperrklinke verbunden. Ein weiterer Tast-
und Steuerhebel 64, der um die Achse 67 schwenkbar ist, steht derart unter
der Wirkung einer Feder 66, daß sein einer Arm 65 immer bestrebt ist,
an der Kamerarückwand 2 anzuliegen. Das andere Ende des Hebels 64 wirkt über eine
Stift-Schlitz-Verbindung 62, 74 mit dem Sperrhebel 60 zusammen. Schließlich
ist noch ein Hebel 54 vorgesehen, der um die Achse 58 schwenkg bar ist und
eine Anschlagnase 57 aufweist. Der Hebel 54 steht unter der Wirkung der Feder
56 und ist in nicht näher dargestellter Weise mit dem Hebel 64
oder
direkt mit der Kamerarückwand 2 derart verbunden, daß seine Nase 57 beim
öffnen der Kamerarückwand 2 außer Bewegungseingriff mit dem Zähl-und Sperrad 45
gelangt.
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Beim Wechseln des Films wird der Rückdeckel 2 geöffnet. Dabei wird
der Hebel 64 unter der Wirkung der Feder 66 derart verschwenkt, daß er einerseits
infolge der Stift-Schlitz-Verbindung 62, 74 den Hebel 60 entgegen
der Wirkung seiner Feder 63 in Richtung des Pfeiles 76 verschwenkt.
Dabei kommt der Hebel 60 außer Eingriff mit dem Zähl- und Sperrad 45 und
dem Sperrad 69. Unter der Wirkung der Feder 49 können damit das Sperrad und
das Zählwerk in ihre Ausgangsstellung zurückfallen.
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Ist der neue Film eingelegt und die Kainerarückwand 2 wieder geschlossen,
so gibt der Tast- und Steuerhebel 64 infolge seiner Anlage an der Kamerarückwand
2 den Sperrhebel 60 entgegen der Richtung des Pfeiles 76 frei, so
daß er gegebenenfalls mit seiner Nase 61 in eine der Rasten 46 des Zähl-
und Sperrrades 45 und mit seiner Nase 68 in einen der Zähne des Sperrades
69 einfallen kann. Solange vor dem Bildfenster noch der Papiervorspann des
Films sich befindet, durchsticht das Stechrad 6 unter dem Druck der Feder
82 diesen Papiervorspann. Der Hebel 80
bzw. das Zwischenglied
83 kommt hierbei an dem Anschlag 84 zur Anlage und wird dadurch außer Eingriff
mit dem Zähl- und Sperrad 45 gehalten. Auch der Hebel 54 wird hierbei über den Nocken
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des Hebels 80 am Eingriff in das Zähl- und Sperrad 45 gehindert.
Beim Abwickeln des Papiervorspann führt der Hebel 80 eine Pendelbewegung
aus, die je-
doch nicht auf das Zähl- und Sperrad 45 übertragen wird.
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Vor Beginn des Films durchsticht das Stechrad 6
das Papier,
wird aber von der Klebestelle des Filmstreifens so entgegen der Richtung des Pfeiles
77 eingelenkt, daß der Hebel 80 zwar weiterhin eine Pendelbewegung
ausführt, diese aber derart gegenüber der anfänglichen Pendelbewegung versetzt ist,
daß dadurch das Zwischenglied 83 in die Zähne 87, 88,
89 des
Zähl- und Sperrades 45 eingreifen kann. Bei Drehung des Stechrades 6 um
je einen drittel Kreisbogen wird hierbei das Zähl- und Sperrad um einen Zahn
weitergeschaltet. Die Fortbewegung des Films um eine Bildbreite entspricht aber
einer vollen Drehung des Stechrades 6, so daß bei Fortschaltung um eine Bildbreite
das Zähl- und Sperrad 45 um drei Zähne bis zu einer Raste 46 weitertransportiert
wird. Hierbei kann die Nase 61 des Sperrhebels 60 in eine freie Raste
46 einfallen. In diesem Augenblick fällt aber auch die Nase 68 in einen der
Zähne der Sperrscheibe 69 ein, so daß damit die Filmspule 70 und der
Filmtransporthebel 71 gegen weitere Verdrehung gesichert sind.
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Zum Auslösen des Verschlusses dient der Auslöser73. Dieser weist eine
Anlagefläche auf, die so ausgebildet ist, daß beim Auslösen der Sperrhebel
60
in Richtung des Pfeiles 76 aus der Raste 46 entfernt wird. Eine
in der Figur nicht dargestellte Springscheibe sorgt dafür, daß das Zähl- und Sperrrad
45 gerade so viel verdreht wird, daß der Sperrhebel 60
nach der Auslösung
des Verschlusses nicht mehr in die Raste 46 einfallen kann. Damit sind das Zähl-und
Sperrad 45 und das Sperrad 69 für den nächsten Filmtransport freigegeben.
Am Ende des Films kommt infolge des Schutzpapierstreifens, welcher durchstochen
wird, wieder Hebel 80 bzw. Zwischenglied 83 außer Eingriff mit der
Zähl- und Sperrscheibe 45. Dieses befIndet sich hierdurch in einer solchen Stellung,
daß die Nasen 61 und 68 nicht in die entsprechenden Rasten einfallen
können. Dadurch kann der restliche Schutzpapierstreifen glatt abgespult werden.
Beim öffnen der Kamerarückwand 2 g
werden Nasen 61, 68 und
57 in bereits beschriebener Weise ebenfalls außer Eingriff mit den entsprechenden
Teilen gehalten, so daß die Zähl- und Sperrscheibe in ihre Nullstellung zurückschnellen
kann.
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Selbstverständlich muß das Stechrad 6 nicht unbedingt die Form
eines Bogendreiecks aufweisen. Vielmehr könnte es auch die Form irgendeines anderen
unrunden Gleichdickes haben. Es ist aber auch möglich, das Stechrad 6 gemäß
Fig. 2 als Zweikant oder gemäß Fig. 3 als einfachen Exzenter auszubilden.
Die Zahl der zwischen den Rasten46 angeordneten Zähne muß hierbei der Zahl der dadurch
am Stechrad 6 entstehenden Nocken entsprechen.