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Flüssigkeitsstandanzeiger Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsanzeiger,
bei dem in einem eine längliche Kammer bildenden Behälter ein einen Dauermagneten
tragender, auf Veränderung des Flüssigkeitsspiegels ansprechender Schwimmer vorgesehen
ist und außerhalb der Kammer in Längsrichtung derselben eine Anzahl Anzeigeorgane
aus einem auf magnetische Kräfte ansprechenden Material angeordnet sind, die durch
den Dauermagneten des Schwimmers entsprechend der Lage desselben betätigt werden.
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Im allgemeinen werden zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes in einem
Behälter oder dergleichen außerhalb desselben angeordnete Standrohre aus Glas verwendet,
deren Innenraum mit der Flüssigkeit in dem Behälter in kommunizierender Verbindung
steht.
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Wenn Flüssigkeitsstandanzeiger dieser Art längere Zeit in Gebrauch
sind, werden Salze und andere Bestandteile aus der Flüssigkeit auf der inneren Oberfläche
des Glasrohres abgelagert, wodurch es immer schwieriger, schließlich sogar unmöglich
wird, den Flüssigkeitsstand zuverlässig abzulesen. Da sich bisher noch kein brauchbarer
Ersatz für diese allgemein verwendeten Flüssigkeitsstandanzeiger gefunden hat, werden
sie trotz der allgemein bekannten Nachteile laufend weiter verwendet.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden bereits seit langem Versuche
mit Schwimmern durchgeführt, die entweder einen Dauermagneten trugen oder in denen
sich ein magnetisierbares Material befand.
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Die Stellung des Schwimmers, der einen Dauermagneten trägt, innerhalb
eines mit einem Behälter kommunizierenden Standrohres, wird bei einer schon seit
langem bekannten Vorrichtung durch eine Vielzahl von kleinen, auf einer Latte angeordneten
Magnetnadeln, die exzentrisch zu ihrem Schwerpunkt drehbar gelagert sind, angezeigt.
Dadurch nehmen diese Magnetnadeln mit ihrer Längsachse selbsttätig eine vertikale
Stellung ein, wenn sie nicht infolge der Nähe des auf dem Schwimmer angeordneten
Magneten anders orientiert werden. Diese andere Orientierung einer oder mehrerer
Magnetnadeln zeigt dementsprechend die Höhe des Flüssigkeitsstandes an.
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Diese bekannte Anzeigevorrichtung konnte sich aber nicht durchsetzen,
da sie nicht wartungsfrei ist, sondern die kleinen Drehlager geschmiert werden mußten.
Wurde die Wartung nicht vorgenommen, dann kam es bald infolge des Korrodierens der
sich gegeneinander drehenden Teile dazu, daß die kleinen Magnete sich nicht mehr
bewegen konnten. Auch bei Verwendung dieser Flüssigkeitsstandanzeiger auf Schiffen
oder in Zusammenhang mit anderen Behältern, deren Lage veränderlich ist, ist die
bekannte
Anzeigevorrichtung aus naheliegenden Gründen nicht brauchbar.
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Es ist weiter auch schon ein Lagenanzeiger für einen beweglichen,
in einem Standrohr eingeschlossenen Schwimmer, der einen permanenten Magneten trägt,
bekannt, bei dem seitlich längs des Weges des Magneten mechanische oder elektromechanisch
zu Schwingungen erregte Stahlzungen angeordnet sind, wobei die Schwingungsweite
der Zungen, die sich in der Nähe des Magneten befinden, durch diesen verstimmt werden.
Bei dieser Vorrichtung müssen die Zungen mittels eines elektrischen Schwingkreises
dauernd in schwingendem Zustand gehalten werden.
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Dies bedingt eine sehr differenzierte, kostspielige Anlage, die dauernd
auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und überwacht werden muß. Von einem Flüssigkeitsstandanzeiger
wird aber gefordert, daß er einfach ist und ohne jegliche Wartung jederzeit einsatzbereit
ist. Gerade aus diesem Grunde konnte bisher von dem als Standrohr verwendeten Glasrohr
nicht abgekommen werden.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß die
magnetisierbaren Anzeigeorgane aus einem federnden Material in Form von Federn ausgebildet
sind, deren eines Ende jeweils an der Basis festgelegt und deren anderes Ende derart
frei beweglich ist, daß dieses Ende ohne Veränderung der Lage des ortsfesten Endes
durch die Annäherung des
schwimmenden Dauermagneten aus seiner Ruhestellung
in eine Anzeigestellung gezogen und bei Fortbewegung des Dauermagneten von der ihm
innewohnenden Federkraft wieder in die Ruhestellung zurückbewegt wird.
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Hiermit ist eine einfache, wartungsfreie und dauerhafte Vorrichtung
zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes geschaffen, bei der die angezeigten Nachteile
nicht mehr auftreten.
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Die einseitig eingespannten Federzungen können in einer Schaukammer
angeordnet sein, in der sich auch das Standrohr befindet. Die Schaukammer ist von
einem Gehäuse umgeben, das einen oder mehrere, vorzugsweise zwei Schlitze aufweist,
durch die die Bewegung der Federenden beobachtet werden kann. Es hat sich als sehr
vorteilhaft erwiesen, wenn die federnden Stahlzungen auf ihrer Vorderseite mit zwei
verschiedenfarbigen Feldern versehen sind, so daß, wenn keine der Federn betätigt
wird, durch die Schlitze in der Vorderwand des Gehäuses der Anzeigevorrichtung eine
einzige Farbe sichtbar ist. Wenn sich jedoch der Magnet auf dem Schwimmer in der
Kammer infolge von Veränderungen des Flüssigkeitsspiegels im Kessel od. dgl. auf-
und abbewegt, wird die jeweils dem Magnet gegenüberliegende Zunge zu diesem bewegt,
so daß ein andersfarbiges Feld auf der Vorderseite der Zunge durch den Schlitz in
der Stirnplatte sichtbar ist, wodurch das Ablesen des Flüssigkeitsspiegels erleichtert
wird.
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Weitere Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung auf ähnliche Schwimmermeß-
oder Anzeigevorrichtungen sind für den Fachmann ohne weiteres möglich.
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In der Zeichnung, welche eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß
der Erfindung darstellt, zeigt Fig. I eine Vorderansicht, teilweise weggebrochen
und teilweise im Schnitt dargestellt, eine Ausführungsform des Flüssigkeitsstandanzeigers
gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht im Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig.
1 und Fig. 3 eine Ansicht im Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist eine längliche Kammer 4,
vorzugsweise aus Glas od. dgl. auf, die an ihrem oberen Ende durch ein Rohr oder
einen Kanal 6 mit dem Dampfraum 8 eines Dampfkessels od. dgl. in Verbindung steht.
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Die Kammer 4 steht an ihrem unteren Ende über ein Rohr oder einen
Kessel 10 mit einer Flüssigkeit 12, beispielsweise dem Wasser in einem Dampfkessel,
in Verbindung, so daß der Spiegel 14 der Flüssigkeit in der Kammer 4 dem Spiegel
16 der Flüssigkeit im Kessel entspricht. In der Kammer 4 ist ein Schwimmer 18 gleitbar
angeordnet, der sich entsprechend den Veränderungen des Flüssigkeitsspiegels in
dieser auf- und abbewegt. Am Schwimmer 18 ist ein Magnet 20 befestigt. Benachbart
der Kammer 4 ist eine senkrechte Halteleiste 22 vorgesehen, an welcher eine Anzahl
federnder Stahlzungen 24 befestigt ist. Diese Zungen haben an ihrem freien Ende
einen umgebogenen Teil
26, der zur Stirnplatte 28 des Flüssigkeitsstandanzeigers
annähernd parallel ist.
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Die Stirnplatte 28 des Flüssigkeitsstandanzeigers ist mit zwei senkrechten
Schlitzen 30 und 32 versehen, welche zum umgebogenen Teil der Zungen 26 so angeordnet
sind, daß eine kontinuierliche Farbe durch jeden Schlitz zu sehen ist, mit Ausnahme
bei der Zunge, die sich gerade gegenüberliegend dem Magnet am Schwimmer 18 befindet.
Wenn sich der Magnet auf- und abbewegt, wirkt er in jeder Höhe auf eine andere Feder,
nämlich auf die der jeweiligen Höhe des Schwimmers entsprechende Feder, um sie in
die Anzeigestellung zu bewegen. Die umgebogenen Teile der Zungen 26 tragen zwei
verschiedene Farben, und zwar können die umgebogenen Teile, wie am besten aus Fig.
1 ersichtlich ist, z. B. zwei weiße Felder 34 und 36 mit einem dazwischenliegenden
schwarzen Feld 38 aufweisen. Gewöhnlich zeigt der Flüssigkeitsstandanzeiger im senkrechten
Schlitz 30 durchgehend eine schwarze Farbe. Jedoch ist die dem Magnet am Schwimmer
benachbarte Zunge stets nach rechts verlagert, wie sich am besten aus Fig. 1 ergibt,
so daß zwei weiße Felder in den zwei senkrechten Schlitzen 30 und 32 zu sehen sind,
und die Stellung des Schwimmers ohne weiteres sichtbar ist. Wenn gewünscht, können
die Zungen mit einem Kontakt eines elektrischen Schalters 42, wie in Fig. 2 gezeigt,
versehen sein, dessen anderer Kontakt 44 feststehend angeordnet ist, so daß durch
die Bewegung der Zungen ein Stromkreis geöffnet bzw. geschlossen und dadurch eine
Anzeigeeinrichtung, beispielsweise ein Summer, eine Glocke od. dgl., in Tätigkeit
gesetzt wird.