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Kreislauf-Kontrollgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein Kreislauf-Kontrollgerät
zur gleichzeitigen Registrierung des systolischen und diastolischen Blutdruckes
auf unblutige Weise, indem bei einem Registrierschreiber der Registrierzeiger proportional
mit dem Druck einer Manschette nach R iv a - Ro cci bewegt wird und die Korotkoff-Töne
bei fallendem Luftdruck auf dem Papierstreifen markiert werden, wobei die Länge
der Registriermarken proportional der Tonstärke der Korotkoff-Töne sein kann.
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Es sind auch Registrierverfahren bekannt, bei denen z. B. die Blutdruckwerte
dadurch registriert werden, daß auf einem ablaufenden Registrierstreifen die Korotkoff-Töne
aufgezeichnet und gleichzeitig die Registriermarken für die zugehörigen Druckwerte
der Druckmanschette eingeblendet werden. Es ist ferner bekannt, die Korotkoff-Töne
bei fallendem Manschettendruck mittels eines Registrierschreibers aufzuzeichnen,
wobei die Auslenkung des Registrierzeigers proportional dem Manschettendruck ist.
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Es ist weiterhin bekannt, die Pulsfrequenz zu messen und eine der
Pulsfrequenz proportionale Spannung einem Registrierschreiber zuzuführen. Zur Pulsfrequenzmessung
werden dabei unter anderem elektronische Integratoren benutzt, die z. B. aus einem
vom Pulsschlag gesteuerten Relais bestehen, das einen Kondensator auflädt, wobei
die Spannung am Ladekondensator ein Maß für die Pulsfrequenz darstellt. Es ist ferner
bei Kreislauf-Kontrollgeräten bekannt, aus Elektronenröhrenbrücken bestehende Vergleichsschaltungen
vorzusehen, durch welche die Ladespannung mit einstellbaren Vergleichsspannungen
verglichen wird. Diese Vergleichsspannungen legen dabei den maximalen und minimalen
Grenzwert der Pulsfrequenz fest. Beim Eintritt der Spannungsgleichheit in den Vergleichsschaltungen
löst eine Relaisanordnung ein Alarmsignal aus.
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Dem Bekannten gegenüber zielt die Erfindung darauf ab, mittels eines
einzigen Registrierschreibers zusätzlich zu der bekannten Registrierung, bei der
der Schreibarm eine dem Manschettendruck proportionale Auslenkung erfährt und der
Schreibstift den Korotkoff-Tönen proportionale Registriermarken aufzeichnet, auch
noch Marken auf dem gleichen Schreibstreifen aufzuzeichnen, deren Lage die Größe
der Pulsfrequenz anzeigt. Dabei soll die Aufzeichnung der Pulsfrequenzmarken während
der Aufpumpphase erfolgen, während die den Korotkoff-Tönen entsprechenden Markierungen,
wie bekannt, bei fallendem Manschettendruck erfolgen.
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Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß die Korotkoff-Töne
weiterhin ein Schritt-
schaltwerk betätigen, welches vorzugsweise nach Schaltung
einiger Leerschritte während beispielsweise vier Schaltschritten einen Kondensator
auflädt, wobei die am Kondensator anwachsende Spannung ein Maß für die Pulsfrequenz
ist, und daß diese am Kondensator gespeicherte Spannung während der Aufpumpphase
der Manschette mit einer dem Zeigerausschlag des Registrierzeigers vörzugsweise
umgekehrt proportionalen Spannung verglichen wird und bei Spannungsgleichheit vorzugsweise
über ein von der Schaltanordnung zum Spannungsvergleich gesteuertes Relais eine
die Pulsfrequenz kennzeichnende Registriermarke erzeugt wird.
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Das zur Pulsregistrierung benötigte Schrittschaltwerk ist so durchgebildet,
daß es zu Beginn jeder Druckregistrierung von Hand oder automatisch, z. B. gesteuert
durch den Zeiger des Registrierschreibers, freigegeben werden kann und beispielsweise
zehn Schaltschritte ausführen kann und nach dem zehnten Schritt verharrt, bis es
zu Beginn der nächsten Messung wieder freigegeben wird.
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Der Zeiger des Registrierschreibers kann in an sich bekannter Weise
direkt von einem Manometer bewegt werden, oder der Zeiger wird in an sich bekannter
Weise von einem Motor bewegt, wobei letzterer über eine Kompensationsschaltung in
Verbindung mit einem von dem Manometer gekuppelten, dem Druck proportionalen Widerstand
gesteuert wird.
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Der Zeiger des Registrierschreibers kann auch von Hand betätigbar
ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich, lediglich die Pulsfrequenz zu registrieren.
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Die Füllung der Manschette erfolgt normalerweise, wie üblich, von
Hand mittels eines Gummiballes, kann jedoch auch in an sich bekannter Weise automatisch
erfolgen.
Die dazu erforderlichen Steuereinrichtungen können dabei in einem Zusatzgerät untergebracht
sein.
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Die Abbildung zeigt den Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Der Zeiger 7 des Registrierschreibers
wird proportional mit dem Luftdruck in einer Manschette nach Riva- Rocci bewegt.
Antriebssystem des Zeigers sowie Manschette sind nicht dargestellt.
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Der Zeiger 7 des Registrierschreibers kann hierbei in an sich bekannter
Weise direkt von einem Manometer bewegt werden, oder der Zeiger wird, wie ebenfalls
bekannt, von einem Motor bewegt, wobei letzterer über eine Kompensationsschaltung
in Verbindung mit einem mit dem Manometer gekuppelten, dem Druck proportionalen
Widerstand gesteuert wird.
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Der Zeiger 7 zeichnet Registriermarken auf, z. B. mittels Elektroschrift,
auf dem Elektro-Registrierpapier8, welches auf der metallischen Unterlage 26 läuft
und auf der Papierrolle 27 aufgewickelt werden kann.
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Es sind selbstverständlich auch andere Schreibverfahren anwendbar.
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Bei Anlegung der Druckmanschette z. B. am Oberarm wird das Mikrophon
1 zur Aufnahme der Korotkoff-Töne an der Ellbeuge angelegt, oder das Mikrophon 1
ist direkt am unteren Rand in die Druckmanschette eingebaut.
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Die vom Mikrophon 1 bei fallendem Luftdruck aufgenommenen Korotkoff-Töne
werden über den Verstärker 2 verstärkt und bewirken die kurzzeitige Schaltung des
Relais 6. Gleichzeitig lassen sich die Korotkoff-Töne über einen an den Buchsen
3 angeschlossenen Kopfhörer oder Lautsprecher akustisch kontrollieren. Das Mikrophon
1 kann hierbei so ausgebildet sein, daß dieses auch gleichzeitig als Elektro-Stethoskop
verwendbar ist.
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Der Verstärker 2 kann so dimensioniert sein, daß die Haftzeit des
Relais 6 etwa proportional ist der Tonstärke der Korotkoff-Töne.
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Der vom Relais 6 betätigte Kontakt 5 bewirkt die Schreibung der Registriermarken
auf dem Registrierpapier 8, wobei im Falle amplitudenabhängiger Haftzeit des Relais
6 die Länge der Registriermarken von der Tonstärke abhängt.
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Bei Registrierung mittels Elektro-Registrierpapier ist allerdings
eine Registrierung verschieden langer Marken weniger gut möglich, da sich nach diesem
Prinzip im allgemeinen nur Punkte aufzeichnen lassen. Eventuell müßte vom Kontakt
5 des Relais 6 zunächst ein Pendelrelais geschaltet werden, welches während der
mehr oder weniger langen Haftzeit des Relais 6 in an sich bekannter Weise die Markierung
in mehr oder weniger viele Punkte zerlegt. Der vom Relais 6 weiterhin betätigte
Kontakt 20 schaltet ein Schrittschaltwerk21, welches zunächst einige Leerschritte
schaltet, um akustische Störimpulse, die während des Meßvorganges auftreten können,
zu eliminieren.
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Nach Durchlaufen von beispielsweise vier Leerschritten wird vom Schrittschaltarm
23 während beispielsweise weiterer vier Schaltschritte 24 über den Widerstandl7
ein Kondensator 14 von der Gleichspannung 25 aufgeladen. Die am Kondensator 14 entstehende
Spannung ist ein Maß für die Pulsfrequenz. Die am Kondensator 14 gespeicherte Span-
nung
wird dem Steuergitter der Röhre 13 zugeführt, wobei diese mit einer dem Zeigerausschlag
des Registrierschreibers z. B. umgekehrt proportionalen Spannung verglichen wird,
die über den mit Zeiger 7 gekuppelten Drehwiderstand 12 dem Steuergitter der Röhre
11 zugeführt wird.
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Bei Spannungsgleichheit schlägt das zwischen den Anoden der Röhren
11 und 13 zugeordnete polarisierte Relais 19 um und entlädt mittels des Umschaltkontaktes
9 den Kondensator 10 auf dem Registrierpapier, wodurch eine Registriermarke 30 erzeugt
wird. Selbstverständlich kann mittels des Umschaltkontaktes 9 auch ein anderes Schreibverfahren
in Tätigkeit gesetzt werden.
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Diese Registriermarken 30 lassen sich während der Aufpumpphase der
Manschette außerhalb der zeilenförmig aufgezeichneten Korotkoff-Registriermarken
31 erkennen. Der Kondensator 14 speichert den der Pulsfrequenz umgekehrt proportionalen
Spannungswert mehrere Minuten in voller Höhe, so daß bei den meist üblichen Abständen
zweier Messungen von etwa 1 Minute keine Fehlregistrierungen auftreten können.
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Der Regelwiderstand 18 dient zur Eichkontrolle der Pulsfrequenzregistrierung
bzw. zur Einstellung des Skalenanfangswertes. Die Widerstände 28 und 29 legen den
Pulsregistrierbereich fest.
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Das Schrittschaltwerk 21 kann beispielsweise zehn Schaltschritte
ausführen und befindet sich sodann wieder in der Anfangsstellung, wo es blockiert
wird.
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Mittels des Hilfsrelais 16 wird das Schrittschaltwerk 21 zu Beginn
jeder Messung, d. h. bei Öffnung des Leerungsventils durch Betätigung der Drucktaste
15, freigegeben, wobei gleichzeitig der Kondensator 14 entladen wird. Die Kontakte
der Taste 15 können auch automatisch betätigt werden, beispielsweise durch Endkontakte,
die vom Zeiger 7 des Registrierschreibers gesteuert werden.
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Der Kontakt 4 ist während der Aufpumpphase der Manschette geschlossen,
damit während des Aufpumpens über das Relais 6 keine Aufzeichnungen erfolgen.
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Die oberen und unteren Endwerte der aufgezeichneten Korotkoff-Töne31
können entsprechend den zugeordneten sysolischen und diastolischen Druckwerten von
Hand mittels Farbstift miteinander verbunden werden und ergeben den funktionellen
Verlauf der Druckwerte, wobei sich mitgeschriebene Störimpulse 33 durch ihre uneinheitliche
Verteilung leicht visuell eliminieren lassen. Die Pulsfrequenzregistriermarken können
ebenfalls durch Farbstift miteinander verbunden werden.
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Die Füllung und Leerung der Druckmanschette erfolgt normalerweise
in üblicher Weise mittels des bekannten Gummiballes mit Ventil, kann aber auch über
ein Zusatzgerät in an sich bekannter Weise automatisch erfolgen.
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Die Zahlen 32 auf dem Registrierpapier geben sowohl den Blutdruck
als auch gleichzeitig die Pulszahl pro Minute an. In diesem Falle muß allerdings
der Drehwiderstand 12 eine nichtlineare Charakteristik besitzen. Falls der Drehwiderstand
12 eine lineare Charakteristik besitzt, ist auf dem Registrierpapier ein besonderes
Liniennetz für die Pulsfrequenz erforderlich, welches z. B. in einer anderen Farbe
gedruckt sein kann. Es ist auch daran gedacht, durch eine Umschaltvorrichtung den
Druckmeßbereich zu vergrößern, z. B. zu verdoppeln.
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Schließlich sei noch erwähnt, daß es auch möglich ist, nur den systolischen
Blutdruck und die Pulsfrequenz zu registrieren. Hierbei werden mittels des Mikrophons
1 nicht die Korotkoff-Töne, sondern ein peripherer Puls z. B. am Handgelenk oder
an einem Fingerendglied aufgenommen. Die Arbeitsweise des Gerätes ist dabei die
gleiche. Letzteres Meßverfahren hat besonders dann Bedeutung, wenn systolischer
Blutdruck und Pulsfrequenz bei geringstmöglicher Belästigung des Patienten gemessen
werden soll, z. B. im Schlaf. Hierbei kann die Druckmanschette an einem Finger angebracht
werden, eventuell kombiniert mit dem Mikrophon an einem Fingerendglied.