DE1108347B - Verfahren zur Scharfstellung des Bildes eines Elektronenmikroskops und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Scharfstellung des Bildes eines Elektronenmikroskops und Anordnung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
S 61313 Vinc/21g
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. JUNI 1961
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. JUNI 1961
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Scharfstellung des Bildes eines Elektronenmikroskops,
bei dem in der Bildebene ein Leuchtschirm und ein Elektronenauffänger angeordnet sind.
Bei vielen Elektronenmikroskopen wird die Scharfstellung (Fokussierung) des Bildes durch Brennweitenänderung
oder axiale Objektverschiebung unter Betrachtung des Bildes auf den Leuchtschirm vorgenommen.
Die Leistungsfähigkeit dieser Scharfstellung ist somit durch den Leuchtschirm hinsichtlich
des Auflösungsvermögens und durch das Auge trotz der üblichen lichtoptischen Hilfsmittel hinsichtlich
der Kontrasterkennbarkeit und Empfindlichkeit begrenzt. Die Scharfstellung insbesondere von kontrastarmen
Bildern (Dünnschnitten) ist daher für den Elektronenmikroskopiker äußerst schwierig. Man
hilft sich bisweilen durch Fokussierungsreihen, wobei aus einer Anzahl von verschieden fokussierten Aufnahmen
jeweils die beste ausgewählt wird. Ein solches Verfahren ist zeitraubend und für den Routinebetrieb
völlig ungeeignet. Es führt überdies in vielen Fällen zu einer nicht tragbaren Schädigung des
Objektes. Auch das Aufbringen von kontrastreichen T-Iilfsobjekten (z. B. Latex) ist bisweilen unerwünscht
und führt nicht immer zur richtigen Scharfstellung.
Ferner ist es bekannt, die Scharfstellung bei gleichzeitiger Bestrahlung des Objektes aus mehreren diskreten
Richtungen vorzunehmen. Es wird dadurch die Tiefenschärfe des Bildes herabgesetzt und die
Scharfstellung erleichtert.
Ähnlich wirkt die bekannte Wobbelung der Bestrahlungsrichtung, die in Verbindung mit einem
geeigneten Elektronenauffänger im Endbild und einem Verstärker das Verschwinden eines Wechselstromes
als Kennzeichen für die Scharfstellung benutzt.
Diese beiden Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß die Scharfstellung bei gegenüber den nachfolgenden
Aufnahmen veränderten Bestrahlungsbedingungen durchgeführt wird. Insbesondere wird das Auftreten
von Phasenkontrasteffekten, die zu einem maximalen Bildkontrast in leicht unterfokussiertem Zustand
führen, in die Fokussierung nicht mit einbezogen, so daß sich Abweichungen von der Scharfstellung
ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scharfstellung des Bildes eines Elektronenmikroskops
mit Elektronenauffänger in der Endbildebene ohne Betrachtung des Bildes auf dem Leuchtschirm unter
Vermeidung der Nachteile der bisherigen Verfahren zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Verfahren, Verfahren zur Scharfstellung des Bildes
eines Elektronenmikroskops und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2
München 2, Wittelsbacherplatz 2
Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. Karl-Heinz Herrmann,
Berlin-Zehlendorf,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
welches gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß das Endbild relativ zum Leuchtschirm
und Elektronenauffänger periodisch bewegt wird, so daß der vom Elektronenauffänger aufgenommene
Elektronenstrom die Stromdichteverteilung im Endbild wiedergibt, daß der vom Elektronenauffänger
aufgenommene Elektronenstrom einem nur ein schmales Frequenzband im Bereich der höchsten
Oberwellen verstärkenden Verstärker zugeführt wird und daß die Amplituden des Elektronenstromes durch
ein an den Verstärker angeschlossenes Anzeigegerät sichtbar gemacht werden, so daß die größte am Anzeigegerät
sichtbare Amplitude die beste Scharfstellung des Bildes wiedergibt.
Der Elektronenauffänger befindet sich in der Endbildebene; seine empfindliche Fläche ist kleiner als
die kleinste auflösbare Objekteinzelheit. Der während der Relativbewegung des Endbildes zum Elektronenauffänger
aufgenommene Elektronenstrom gibt in periodischer Folge die Stromdichteverteilung im Endbild
längs einer Strecke wieder. Sie läßt sich nach Fourier in Oberwellen zerlegen. Da sich ein scharf
eingestelltes Bild infolge seiner steilen Flanken von einem unscharf eingestellten Bild durch einen höheren
Oberwellengehalt unterscheidet, ist der Verstärker für den aufgenommen Elektronenstrom derart
schmalbandig, daß er nur im Bereich der höchsten
10a 610/349
(aus Gründen der begrenzten Auflösung des Elektronenmikroskops oder der im Bild vorhandenen
Einzelheiten) zu erwartenden Oberwelle verstärkt. Die größte am Anzeigegerät sichtbare Amplitude ist
dann das Kennzeichen für die beste Scharfstellung des Bildes.
Die Vorrichtung, welche die periodische Bewegung (z. B. 30 bis 50 Hz) des Endbildes gegenüber dem
Elektronenauffänger veranlaßt, kann derart beschaffen sein, daß sie den Leuchtschirm mit dem
Elektronenauffänger bei stillstehendem Endbild periodisch hin- und herbewegt; sie kann aber auch
das Endbild periodisch hin- und herbewegen, indem das Elektronenbündel periodisch abgelenkt wird. In
diesem Fall erzeugt die Vorrichtung ein periodisches, vorzugsweise sägezahnförmiges Ablenkfeld. Hierdurch
wandert das Endbild periodisch mit konstanter Geschwindigkeit, so daß der Elektronenauffänger
einen dem jeweiligen Bildinhalt entsprechenden Elektronenstrom aufnimmt. Als Elektronenauffänger
kann ein Faradaykäfig dienen. Wegen der geringen zur Verfügung stehenden Elektronenströme
werden jedoch mit besonderem Vorteil Auffänger verwendet, die bereits von sich aus eine Verstärkung
des Elektronenstromes ergeben. Als solche kommen beispielsweise Geiger-Müller-Zählrohre, Szintillationszähler,
Elektronenvervielfacher oder Halbleiterzellen in Frage. Die vier letztgenannten Auffänger
führen überdies zu einer wesentlich besseren Anpassung an den Verstärkereingang, da sie im Gegensatz
zum Faradaykäfig verhältnismäßig niederohmig sind. Dicht über dem Elektronenauffänger befindet sich
eine Blende, die kreisförmig oder schlitzförmig sein kann. Eine schlitzförmige Blende ist zweckmäßig,
wenn die Strukturen des Objektes eine Vorzugsrichtung besitzen. Dieser Vorzugsrichtung entsprechend
muß dann die Richtung des Schlitzes einstellbar sein. Blendendurchmesser bzw. Schlitzbreite werden nicht
kleiner gewählt als der Auflösung einer bei der fotografischen Aufnahme verwendeten Platte entspricht.
Als Ablenkfeld kann ein elektrisches oder magnetisches Feld verwendet werden. Besitzt das Elektronenmikroskop
einen elektrostatischen oder einen elektromagnetischen Objektivstigmator, so kann die
sägezahnförmige Ablenkspannung an zwei gegenüberliegenden Elektroden bzw. der Ablenkstrom auf
gegenüberliegende Magnetsysteme gegeben werden. In diesem Falle ist es sogar noch verhältnismäßig einfach,
die Richtung der Auslenkung zu ändern und der Richtung der Bildstruktur entsprechend zu
wählen.
Der Schmalbandverstärker muß eine verhältnismäßig kleine Bandbreite besitzen, damit sich der
Nutzstrom hinreichend weit aus dem Rauschen heraushebt. Von den bekannten Schaltungen kommen
beispielsweise Resonanzverstärker mit Schwingquarzen oder Überlagerungsverstärker in Frage.
Ein weiterer Vorteil läßt sich erzielen, wenn der Elektronenauffänger zusätzlich in an sich bekannter
Weise zur Messung der Endbildstromdichte oder zur Bestimmung der Belichtungszeit verwendet wird.
Hierbei steht das Endbild zweckmäßig still. Eine Messung der Endbildstromdichte ist beispielsweise
für Dickenmessungen an elektronenmikroskopischen Objekten notwendig.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar ist das Abbildungsteil eines zweistufigen
Elektronenmikroskops gezeigt, in dem das Objekt 1, das aus der Richtung 2 mit Elektronen bestrahlt
wird, mittels des hier schematisch angedeuteten Objektivs 3 zu einem Zwischenbild 4, sodann durch
das ebenfalls schematisch dargestellte Projektiv5 zu
einem Endbild auf dem Leuchtschirm 6 vergrößert wird. Hinter dem Loch 7 im Leuchtschirm 6 befinden
sich die Blende 8 und die Halbleiterzelle 9 als Elektronenauffänger. Die Halbleiterzelle 9 ist über den
Schmalbandverstärker 10 mit dem Anzeigegerät 11 verbunden. Die Vorrichtung besteht bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel aus den elektrostatischen Ablenkplatten 12, die für die Bildwobbelung an den
Sägezahngenerator 13 angeschlossen sind. Der maximale Ausschlag des Anzeigegerätes 11 ist ein Kennzeichen
für die beste Scharfstellung des Bildes. Der zusätzliche an den Elektronenauffänger 9 angeschlossene
Gleichspannungsverstärker 14 mit dem Anzeigegerät 15 dient als Stromdichte- und Belichtungsmesser
bei abgeschaltetem Sägezahngenerator 13.
Claims (9)
1. Verfahren zur Scharfstellung des Bildes eines Elektronenmikroskops, bei dem in der Bildebene
ein Leuchtschirm und ein Elektronenauffänger angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
das Endbild relativ zum Leuchtschirm und Elektronenauffänger periodisch bewegt wird, so daß
der vom Elektronenauffänger aufgenommene Elektronenstrom die Stromdichteverteilung im
Endbild wiedergibt, daß der vom Elektronenauffänger aufgenommene Elektronenstrom einem nur
ein schmales Frequenzband im Bereich der höchsten Oberwellen verstärkenden Verstärker
zugeführt wird und daß die Amplituden des Elektronenstroms durch ein an den Verstärker angeschlossenes
Anzeigegerät sichtbar gemacht werden, so daß die größte am Anzeigegerät sichtbare
Amplitude die beste Scharfstellung des Bildes wiedergibt.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Relativbewegung des Endbildes gegenüber dem Elektronenauffänger
aus einer elektrische oder magnetische Ablenkfelder erzeugenden Einrichtung an einer Stelle
zwischen Objekt und Endbild besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zeitliche Verlauf des Ablenkfeldes
sägezahnförmig ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablenkfeld ein Drehfeld ist.
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Einrichtung zur Erzeugung
der Ablenkfelder die Elektroden eines elektrostatischen
oder die Spulen eines elektromagnetischen Stigmators des Objektivs oder einer der nachfolgenden
Linsen dienen.
6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Elektronenauffänger ein Faradaykäfig, Geiger-Müller-Zähler, Szintillationszähler, Elektronenvervielfacher
oder eine Halbleiterzelle dient.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der empfindliche Bereich des
Elektronenauffängers durch eine Blende begrenzt ist.
8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Schmalbandverstärker ein Resonanzverstärker, Quarzresonanzverstärker oder Überlagerungsverstärker
dient.
9. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die den Leuchtschirm mit dem Elektronenauffänger
periodisch bewegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (4)
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Family Applications (1)
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DES61313A Pending DE1108347B (de) | 1959-01-14 | 1959-01-14 | Verfahren zur Scharfstellung des Bildes eines Elektronenmikroskops und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
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DE (1) | DE1108347B (de) |
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0
- NL NL246011D patent/NL246011A/xx unknown
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- 1959-12-10 US US858701A patent/US2991361A/en not_active Expired - Lifetime
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1960
- 1960-01-08 GB GB763/60A patent/GB912986A/en not_active Expired
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GB912986A (en) | 1962-12-12 |
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