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Werkstoffprüfmas chine für Druck- und Zugversuche an stark verformbaren
Stoffen Die Erfindung betrifft eine Werkstoffprüfmaschine für Druck- und Zugversuche
an stark verformbaren Stoffen, insbesondere an Schaugummi, mit einer Einrichtung
zur Erzielung einer vorbestimmten prozentualen Verformung der Probe, bei der ein
an einem Steuerglied angeordneter Kontaktstift in einem vorbestimmten übersetzungsverhältuis
zur Probenverformung verstellt wird, der beim Auftreffen eines entsprechend der
Probenverformung bewegten Organs ein Steuersignal, beispielsweise zum Abschalten
der Prüfmaschine, auslöst, und deren Steuerglied an einem Ende mittels einer beim
Erreichen einer vorbestimmten Vorbelastung der Probe durch eine elektrische Kontaktvorrichtung
betätigten Halteeinrichtung arretiert wird.
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Es sind bereits Einrichtungen bekannt, in denen die Probe zunächst
über ein Druckglied mit einer Vorlast belastet wird, worauf, von dieser Vorlast
ausgehend, ein weiteres selbsttätiges Zusammendrücken der Probe um einen vorbestimmten
konstanten Teilbetrag ihrer unter Vorlast gemessenen Höhe erfolgt, wobei die für
diese weitere Zusammendrückung benötigte Kraft gemessen wird.
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Hierbei ist an dem beweglichen Druckglied ein Steuerglied angebracht,
welchem ein Gegenglied zugeordnet ist. Dies Gegenglied wird von der gleichen Welle
wie das Druckglied angetrieben, jedoch von einem kleineren Radius ausgehend, so
daß zwischen der Bewegung des Druckgliedes und des Gegengliedes eine durch die Konstruktion
vorgegebene Differenz besteht. Durch einen druckkraftabhängigen Kontakt wird nach
dem Versuchsbeginn das Gegenglied in seiner Stellung festgehalten bis zum Erreichen
der vorgegebenen Vorlast. Von dieser ausgehend, nähern sich das Steuerglied am Druckglied
und das Gegenglied.
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Nach Durchfahren des durch die Radienverhältnisse gegebenen festen
Teilstückes der Probenhöhe unter Vorlast berühren sich Steuerglied und Gegenglied
und setzen die Kraftanzeige zur Ablesung still. Außerdem kann dadurch die Umsteuerung
des Druckgliedanfrie bes bewirkt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Teilbetrag, um den
die Probe nach dem Erreichen der Vorlast noch zusammengedrückt wird, stufenlos einstellbar
sowie die Prüfeinrichtung auch für Zugversuche geeignet zu machen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Steuerglied
als Steuerhebel ausgebildet ist, der an einem Ende in Höhe des einen Einspannkopfes
bzw. Druckstückes fest angelenkt ist und der an seinem anderen, arretierbaren Ende
auf einer entsprechend der Bewegung des anderen Einspannkopfes bzw. Druckstückes
verstellten Gleit- oder Rollenführung einseitig geführt wird, und daß der Kontaktstift
auf
einem längs des Steuerhebels verstellbaren Schieber befestigt ist. Durch diese Ausbildung
wird erreicht, daß die weitere Zusammendrückung der Probe nach dem Erreichen der
Vorlast in einem durch die Stellung eines auf einem Steuerhebel verschieblichen
Kontaktstiftes gegebenen Betrag erfolgt und daß die Einrichtung für Druck- und Zugversuche
verwendet werden kann.
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An Hand der Abb. 1 und 3 werden drei Ausführungsformen der Erfindung
näher beschrieben. Es zeigt Abb. 1 die Anordnung für einen Druckversuch mit Abwärtsbewegung
des Druckfußes und ruhendem Tisch, Abb. 2 die Anordnung für einen Druckversuch mit
Aufwärtsbewegung des Tisches und Abb. 3 die Anordnung für einen Zugversuch.
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Zu Abb. 1. Ein Druckfuß DF trägt eine gelenkig bewegliche Druckplatte
DP. Wird letztere gegen den Druckfuß gedrückt, so schließt ein Kontakts, und dadurch
wird der Magnet einer HalteeinrichtungM erregt. Das untere Ende eines Steuerhebels
H ist an einem Auflagetisch U für die Probe gelenkig gelagert.
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In Höhe der unteren Seite 0 der Druckplatte wird der Steuerhebel H
mit seinem freien Ende mittels einer Rolle geführt. Der Steuerhebel weist eine Skala
auf und trägt einen einstellbaren Schieber S mit einem Kontaktstift KS. Beim Anziehen
des Magneten wird das Ende des Steuelrhebels in der gerade innegehabten Stellung
festgehalten.
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Zum Prüfen wird die Probe auf den Auflagetisch U gelegt. Der Druckfuß
bewegt sich nach unten. Bei Berühren der Probe bzw. nach Aufbringen einer vorgewählten
Vorlast schließt der Kontakt K und schaltet den Magneten der Halteeinrichtung ein.
Diese hält das beweglich geführte Ende des Steuerhebels auf der
HöheXtt
fest, welche der Proben di cke unter Vorlast entspricht. Durch die Stellung des
Schiebers auf dem Steuerhebel ist das Verhältnis 7l2:ht vorgesehen, und zwar für
jede Probendicke. Die Druckplatte wird nun so weit nach unten bewegt, bis durch
die Berührung der Druckplatte mit dem Kontaktstift in der Höhe 2 ein Signal gegeben
wird, z. B. zum Anhalten der Prüfbewegung oder für deren Umkehr.
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Zu Abb. 2. Im Unterschied zu Abb. 1 ist nicht der Druckfuß nach unten,
sondern ein Tisch T nach oben beweglich. Die Führung des freien Endes des Steuerhebels
H in Höhe der sich bewegenden oberen Kante U des Tisches T wird durch ein Gewicht
G erzielt.
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Die Probe wird auf den Tisch gelegt, welcher nach oben bewegt wird.
Nach Aufbringen der vorgewählten Vorlast wird der Kontakt K geschlossen, wodurch
die Halteeinrichtung M das beweglich geführte Ende des Steuerhebels festhält. Der
Tisch setzt seine Bewegung bis zum Erreichen des Kontaktstiftes KS fort.
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Zu Abb. 3. Der auf Zug zu beanspruchende Probekörper P ist hierbei
in zwei Einspannklemmen So und SB eingespannt. Die Führung des Steuerhebels H erfolgt
an einer Auflage L. Der SchieberS läuft bei dieser Ausfiihrung auf einer Verlängerung
des Steuerhebels.
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Das Steuersignal wird bei Berührung des Kontaktstiftes KS durch einen
an der unteren Einspannklemme befestigten Hebel Q ausgelöst.
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Nach Erreichen der vorgewählten Vorlast spricht der Kontakt H an,
und die Halteeinrichtung hält das beweglich geführte Ende des Steuerhebels fest.
Die Signalgabe erfolgt bei Berührung des Kontaktstiftes mit dem Hebel Q.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen nur einige mögliche
Ausbildungsformen des Erfindungsgegenstandes, die in konstruktiver Hinsicht vielfach
abgewandelt werden können.
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PATENTANSPR8CHE: 1. Werkstoffprüfmaschine für Druck- und Zugversuche
an stark verformbaren Stoffen, insbeson-
dere an Schaumgummi, mit einer Einrichtung
zur Erzielung einer vorbestimmten prozentualen Verformung der Probe, bei der ein
an einem Steuerglied angeordneter Kontaktstift in einem vorbestimmten Ubersetzungsverhältnis
zur P rohenverformung verstellt wird, der beim Auftreffen eines entsprechend der
Probenverforinung bewegten Organs ein Steuersignal, beispielsweise zum Abschalten
der Prüfmaschine, auslöst, und deren Steuerglied an einem Ende mittels einer heim
Erreichen einer vorbestimmten Vorbelastung der Probe durch eine elektrische Kontaktvorrichtung
betätigten Halteeinrichtung arretiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerglied
als Steuerhebel (H) ausgebildet ist, der an einem Ende in Höhe des einen Einspannkopfes
bzw. Druckstückes fest angelenkt ist und der an seinem anderen, arretierbaren Ende
auf einer entsprechend der Bewegung des anderen Einspannkopfes bzw. Druckstückes
verstellten Gleit- oder Rollenführung (F) einseitig geführt wird, und daß der Kontaktstift
(KS) auf einem längs des Steuerhebels (H) verstellbaren Schieber (S) befestigt ist.