DE1105933B - Zur Verwendung als elektrisches Isolierteil in Nachbarschaft von elektrischen Lichtboegen bestimmtes waermegehaertetes Kunstharzpressteil - Google Patents

Zur Verwendung als elektrisches Isolierteil in Nachbarschaft von elektrischen Lichtboegen bestimmtes waermegehaertetes Kunstharzpressteil

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DE1105933B DEW19740A DEW0019740A DE1105933B DE 1105933 B DE1105933 B DE 1105933B DE W19740 A DEW19740 A DE W19740A DE W0019740 A DEW0019740 A DE W0019740A DE 1105933 B DE1105933 B DE 1105933B
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Description

  • Zur Verwendung als elektrisches Isolierteil in Nachbarschaft von elektrischen Lichtbögen bestimmtes wärmegehärtetes Kunstharzpreßteil Die Erfindung bezieht sich auf wärmegehärtete Kunstharzpreßteile, die zur Verwendung als elektrische Isolierung in unmittelbarer Nachbarschaft elektrischer Lichtbögen bestimmt sind, insbesondere auf isolierende Gehäuseteile zur Aufnahme und Halterung von Schaltern und ähnlichen elektrischen Geräten.
  • Eine bekannte Art des Versagens von Schaltergehäusen aus Kunstharzpreßmassen ergibt sich aus Kriechstrecken oder leitenden Wegen, die sich zwischen zwei Punkten ausbilden, die hohen Spannungsbeanspruchungen z. B. beim Ziehen des Lichtbogens bei der Trennung der Schalterkontakte unterworfen werden. Das Preßmassengehäuse verkohlt, wenn es wiederholt Lichtbögen ausgesetzt wird. Die auf der Oberfläche des Gehäuses gebildete Kohle bildet einen Weg, entlang dessen der Lichtbogen wandern kann, wobei er die Isoliereigenschaften des Gehäuse herabsetzt oder zerstört.
  • Prüfbedingungen wurden entwickelt und werden zur Zeit angewandt, um die Widerstandsfähigkeit verschiedener Arten von Harzzusammensetzungen gegen diese Art von Beschädigungen zu bestimmen. Eine Prüfmethode für diese Eigenschaft von Lichtbogen- und Kriechstromfestigkeit ist in denASTM-Normen D 495-48T festgelegt.
  • Es gibt verschiedene Stoffe, die eine verhältnismäßig hohe Widerstandsfestigkeit gegen Lichtbögen und Kriechstrombildung besitzen, wie sie durch diese Prüfmethode ermittelt wird. Zum Beispiel wird in der Literatur angeführt, daß die Lichtbogenfestigkeit gepreßter Melaminformaldehydharze etwa 100 bis 180 Sekunden, abhängig von der Art und dem Anteil der verwendeten Füllstoffe, beträgt. Das bedeutet, daß Melamin-Formaldehyd-Preßteile einem Lichtbogen unter den festgelegten Prüfbedingungen für etwa 100 bis 180 Sekunden ausgesetzt werden können, bevor ein niedriger Widerstand oder ein Kriechweg auf der Oberfläche gebildet wird. Weiter gibt die Literatur an, daß Harnstoff-Formaldehyd-Harze eine Lichtbogenfestigkeit von 100 bis 150 Sekunden entsprechend den angewandten Füllstoffen und ihrem Mischungsverhältnis mit dem Harnstoff-Formaldehyd-Harz besitzen. Phenolharze andererseits haben nur äußerst niedrige Lichtbogenfestigkeitswerte, die im allgemeinen zwischen 5 Sekunden bei Verwendung organischer Füllstoffe, bis zu etwa 16 Sekunden in Verbindung mit mineralischen Füllstoffen schwanken.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Lichtbogenfestigkeitseigenschaften von Phenolharzen durch Einbringen bestimmter Anteile von ausgewählten, nichtleitenden, festen anorganischen Füllstoffen von bestimmter Teilchengröße zu verbessern. Dieser Vorschlag sieht vor, in lichtbogenfesten Kunstharzpreßmassen auf Basis eines härtbaren Phenol-Aldehyd-Harzes mit einem anorganischen feuerfesten Füllstoff kIeiner Teilchengröße in Mengen von 3 bis 30°lQ, bezogen auf die Gesamtmasse, einen Füllstoff mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 5 Mikron zu verwenden. Die Lichtbogenfestigkeitswerte eines so modifizierten Phenolaldehydharzes werden bis zu einem solchen Wert gesteigert, daß es die vorerwähnte ASTM-Prüfung befriedigend durchlaufen kann.
  • Die Bedingungen dieser Prüfung fordern bei 121/2 kV einen auf maximal 40 Milliampere beschränkten Strom.
  • Für viele elektrotechnische Anwendungen sind die in der ASTM-Vorschrift angegebenen niedrigen Stromwerte ungeeignet, um voll und eindeutig zwischen Isolierstoffen zu unterscheiden, die im Normalbetrieb Lichtbögen hoher Leistung standhalten müssen. Aus diesem Grunde wurde eine neuere und schärfere Prüfmethode entwickelt, die nachstehend im einzelnen beschrieben wird, um die Isoliereigenschaften von Stoffen zu bestimmen, die Hochleistungslichtbögen ausgesetzt werden sollen. Diese nicht zum Gegenstand der Erfindung gehörige neu entwickelte Prüfmethode, die als Hochleistungsbogen- oder Schmelzdrahtprüfung bezeichnet werden kann, verwendet einen Strom von 500 Ampere bei 500 V zwischen den Elektroden, wobei der Strom eingangs durch einen 1,27 cm langen Kupferdraht von etwa 0,5 mm Durchmesser gezogen wird, der auf die Oberfläche des zu untersuchenden Stoffes aufgelegt wird, und der in etwa 0,1 Sekunden abschmilzt und einen kurzen Lichtbogen zwischen den Elektroden ergibt. Die Elektroden werden nach 1I,Sekunden wieder erregt, und wenn der zu untersuchende Stoff den Strom leitet, wird der Stoff als für Anwendungszwecke, bei denen Leistungsbögen auftreten können, ungeeignet angesehen Eine Wiederholung der Prüfung in Abständen von 30 Sekunden an der gleichen Stelle wird im allgemeinen alle organischen Stoffe zu einem eventuellen Versagen bringen. Die Anzahl der Prüfungen, bevor der Stoff leitend wird, ist ein Maß für seine relative Lichtbogenfestigkeit. Die Prüfung soll nachstehend im einzelnen geschildert werden.
  • Obzwar Melamin-Formaldehyd-Harze und Harnstoff-Formaldehyd-Harze und sogar Phenol-Formaldehyd-Harzmassen, die entsprechend dem vorerwähnten älteren Vorschlag unter Verwendung von Füllstoffen mit einer Teilchengröße unter 5 Mikron hergestellt wurden, imstande sind, den ASTM-Piüfungen für eine Dauer von mehr als 180 Sekunden zu widerstehen, versagen sie bei der Hochleistungsbogen- oder Schmelzdrahtprüfung bestenfalls nach wenigen Wiederholungen.
  • Bisher wurden verschiedene Versuche gemacht, um die Lichtbogenfestigkeitseigenschaften von Preßteilen aus organischen Stoffen zu verbessern. Zu diesem Zweck wurden auf die Oberfläche der organischen Teile an den Stellen, an denen Lichtbogen gezogen werden, Überzüge verschiedener Art aufgebracht.- Ebenso wurden in Schalterteilen mechanische Mittel, wie Lichtbogenkammern, vorgesehen. Während solche Versuche mit unterschiedlichem Erfolg bezüglich der Verbesserung der Lichtbogenfestigkeitseigenschaften der Preßteile gemacht wurden, haben sie auch den unerwünschten Effekt der Erhöhung der Kosten des fertigen Teiles.
  • Demgegenüber bestehen bei einem zur Verwendung als elektrisches Isolierteil in Nachbarschaft von elektrischen Lichtbögen bestimmten wärmegehärteten Kunstharzpreßteil, enthaltend etwa 30 bis 97 Gewichtsprozent eines wärmehärtenden Dicyandiamid-Aldehyd-Harzes und 70 bis 301o innig eingemischter Füllstoffe, die zumindest zum Teil aus feinzerteilten, nichtleitenden, anorganischen festen Teilchen bestehen, gemäß der Erfindung mindestens 3 Gewichtsprozent der Füllstoffe, bezogen auf die Gesamtmasse des Preßteiles, aus festen, anorganischen, nichtleitenden Teilchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von nicht mehr als 5 Mikron.
  • Die Isoliereigenschaften von Preßharzteilen, die in Übereinstimmung mit der Erfindung hergestellt werden, sind derart, daß das Anbringen von Schutzüberzügen und der Einbau von Lichtbogenkammern oder ähnlichen Bogenlöschvorrichtungen unterbleiben kann, wodurch eine wesentliche Herabsetzung der Kosten erzielt wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung solcher Preßteile.
  • Beispiele von nichtleitenden, anorganischen festen Stoffen mit einer Teilchengröße von 0,05 bis 5 Mikron, die für die Anwendung für die Zwecke der Erfindung geeignet sind, sind Kieselsäure, anorganische Silikate einschließlich Zirkonsilikat, K alziumsilikat und Aluminiumsilikat, Zirkonoxyd, Aluminiumoxyd, Calciumcarbonat und Bornitrid.
  • Befriedigende Preßteile wurden hergestellt aus 97 bis 30 Gewichtsprozent Dicyandiamid-Aldehyd-Harz, Rest gleich 3 bis 70 Gewichtsprozent des feinverteilten anorganischen Stoffes. Im allgemeinen ist die Lichtbogen festigkeit des fertigen Preßteiles um so höher, je kleiner die Teilchengröße des hochschmelzenden anorganischen Füllstoffes und je größer die verwendete Füllstoffmenge für das Harz ist. Hochschmelzende Füllstoffe in großer Menge, insbesondere 750!o und mehr des Gesamtgewichtes des Teiles, machten das Preßteil äußerst spröde und bruchanfällig. Der Zusatz anderer Füllstoffe in Mengen bis zu 120 Gewichtsprozent des Dicyandiamid-Aldehyd-Harzes kann zur Erzielung höherer Festigkeit und Dichte vorgesehen werden. Beispiele geeigneter zusätzlicher Füllstoffe für diese Zwecke umfassen zerhackte, gemahlene, mazerierte oder auf andere Weise feinzerteilte Faserstoffe, wie Asbest, Wollastonit, Glasfasern, Baumwollbatist, Baumwollrupfen, Leinen oder Holzmehl. Die Mischungen können gewöhnlich ein Formschmiermittel und einen Farbstoff enthalten.
  • Zur Herstellung von Mischungen, die gemäß der Erfindung zu gehärteten Teilen verpreßt werden sollen, wird zunächst in an sich bekannter Weise ein Dicyandiamid-Aldehyd-Harz in Mischungsverhältnissen und unter Bedingungen zur Erzielung eines sogenannten Novolaks hergestellt. Der Anteil an Aldehyd wird so bemessen, daß etwa 0,5 bis 0,86 Mol Aldehyd je Mol Dicyandiamid verwendet werden; vorzugsweise wird der Aldehyd in einer Menge von 0,8 Mol je Mol Dicyandiamid verwendet und dann zur - Erzielung einer Wärmehärtbarkeit zusätzliche Mengen von Aldehyd oder Methylen abgebenden Stoffen in solchen Mengen zugesetzt, daß das Verhältnis von Dicyandiamid zu Aldehyd in dem Harz mindestens auf 1:1 gebracht wird.
  • Neben der Verwendung von Formaldehyd als Härtemittel können andere Formaldehydquellen, wie Paraformaldehyd, Furfuraldehyd, Acetaldehyd und Hexamethyltetramin, angewendet werden.
  • Bei der Herstellung von Preßteilen wird eine bestimmte Menge von Dicyandiamid-Aldehyd-Harz in Pulverform mit der erforderlichen Menge des Härtemittels, z. B.
  • Paraformaldehyd, einem Schmiermittel wie z. B. Calciumstearat, einem Farbstoff und einem oder mehreren fasrigen Füllstoffen, wie Holzmehl vermischt. Zu dieser Mischung werden zumindest 3 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gesamtgewicht der Mischung, feinzerteilter, anorganischer fester Teilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von nicht mehr als 5 Mikron zugegeben. Die gesamte Mischung wird dann sorgfältig vermengt. Abgewogene Mengen werden dann in - eine geeignete Presse eingebracht und zu Teilen von gewünschter Form und Abmessung bei vorbestimmten Temperaturen und Drücken gepreßt, bis das Dicyandiamidharz mit dem zugefügten Aldehyd reagiert und aushärtet. Platten, Rohre, Stangen und andere Isolierteile können auf diese Weise leicht hergestellt werden. Meßsockel, Spulen- oder Kontaktträger und andere Apparateteile können aus dieser Masse gepreßt werden.
  • Um die durch die Erfindung gegebenen Möglichkeiten klarer zu kennzeichnen, werden nachstehend einige Beispiele gebracht. Die darin angegebenen Teile sind als Gewichtsteile zu verstehen, soweit nichts anderes angegeben ist. Die in den folgenden Beispielen beschriebene Herstellung des Harzes gehört jedoch nicht zum Gegenstand der Erfindung.
  • Beispiel I In ein Reaktionsgefäß wurden 10 Mol (840 Teile) Dicyandiamid, 8 Mol (652 Teile) Formalin (3701,iges Formaldehyd) und 66 Teile Benzol eingebracht und 45 Minuten am Rückflußkühler auf 70° C gehalten. Nach Entfernung des Benzols wurde die verbleibende Flüssigkeit für 2all2 Stunden bei 900 C unter Rückfluß erhitzt, gefolgt von einer Entwässerung unter einem Vakuum von 660 mm bei einer Temperatur von 55" C. Das so erhaltene thermoplastische Harz wurde in ein geeignetes Gefäß gefüllt und erhärten lassen. Anschließend wurde es zu Pulver vermahlen und auf heißen Differentialwalzen mit den nachstehend aufgeführten Zusätzen in den angegebenen Mengen gewalzt, um eine Preßmasse folgender Zusammensetzung zu erhalten: 33,5 010 Harz, 3,7 01o Hexamethyltetramin, 1,65 01o Calciumstearat, 61,15 Olo Aluminiumsilikatpigment (durchschnittliche Teilchengröße 0, 5 Mikron).
  • Das Pulver wurde in geeignete Formen gefüllt und auf eine Temperatur von 150 bis 185"C unter einem Druck von 176 at während einer Dauer von 8 Minuten erhitzt, um Scheiben von 10 cm Durchmesser und 0,32 cm Dicke zu erhalten. Eine Anzahl dieser Scheiben bestanden eine Überprüfung in Übereinstimmung mit den ASTM-Normen D 495-48T für 180 Sekunden. Eine andere Anzahl dieser Scheiben wurde der Hochleistungsbogen- oder Schmelzdrahtprüfung unterzogen, die in dem Aufbringen zweier senkrechter Graphitelektroden mit einem Durchmesser von 1,27 cm in einem Abstand von 1,27 cm auf der Oberfläche der Scheiben bestand, wobei die Elektroden untereinander durch einen Kupferdraht von 0,51 mm Durchmesser verbunden waren. Ein Gleichstrom von 500 Ampere bei 500 V wurde während einer Zeit von 0,1 Sekunden den Elektroden und dem Kupferdraht zugeführt, der den Draht in dem erzeugten Lichtbogen zum Verdampfen brachte, wobei der Stromfluß unterbrochen wurde. Nach einer Zeit von 1/2 Sekunden wurde die Spannung wieder auf die Graphitelektroden gegeben. Ein Strom floß dann nicht mehr zwischen den Elektroden, was beweist, daß die Oberfläche der gepreßten Scheiben nicht leitend geblieben war. Der Kupferdraht wurde erneuert, der Lichtbogen wiederholt und die Spannung mehrmals mit einem Abstand von 30 Sekunden zwischen jeder Einschaltung wiederholt. Die in Übereinstimmung mit dem vorstehenden Beispiel hergestellten Scheiben bildeten bis zu 60maligen Anschaltens der Spannung nach einer gleichen Anzahl von Verdampfungen des Drahtes keine leitenden Pfade, wodurch die außerordentlich hohe Lichtbogenfestigkeit der Scheiben bewiesen wird.
  • Dem Dicyandiamid können bestimmte Anteile von Phenol zugesetzt werden, um das Auswerfen der Preßteile aus der Form zu erleichtern. Die anzuwendende Phenolmenge schwankt von 0,1 bis zu äquimolekularen Anteilen auf Dicyandiamid. Wichtig ist, daß ein molarer Überschuß an Dicyandiamid und Phenol gegenüber Aldehyd besteht.
  • Nachstehend wird ein Beispiel für die Herstellung von Dicyandiamid-Aldehyd-Harzen mit einem Gehalt von Phenol gegeben: Beispiel II In ein Reaktionsgefäß wurden 5 Mol (420 Teile) Dicyandiamid, 8 Mol (652 Teile) Formalin (37 01o wäßriges Formaldehyd) und 60 Teile Benzol während insgesamt 40 Minuten am Rückflußkühler bei 70"C behandelt und darauf 5 Mol (538 Teile) 850/0eigen wäßrigen Phenols dem methylolierten Dicyandiamid zugeführt. Nach Abdestillieren wurde die Mischung während 21/2 Stunden bei 95 bis 100"C am Rückflußkühler behandelt. Das abgekühlte und entwässerte Produkt wurde nach Härtung zu Pulver vermahlen und dann auf heißen Differentialwalzen mit folgenden Stoffen in den angegebenen Mengen zur Erzielung einer Preßmasse mit folgender Zusammensetzung gewalzt.
  • 33,5 °/0 Harz, 3,7 0/o Hexamethylentetramin, 1,65 0/o Calciumstearat, 61,15 0/o Aluminiumsilikatpigment (mittlere Teilchengröße 0,5 Mikron).
  • Dieser Stoff wurde zu Scheiben von 10 cm Durchmesser und 0,32 cm Dicke gepreßt. Bei einer Prüfung nach ASTM-Norm D 495-48T fielen diese Scheiben für eine Zeit von 188 Sekunden nicht aus. Bei der Prüfung mit der Hochleistungsbogen- oder Schmelzdrahtprobe entsprechend Beispiel I widerstand eine weitere Anzahl dieser Scheiben mehr als 15 Schüssen, bevor ein Strom über ihre Oberfläche floß.
  • Beispiel III Unter Verwendung von 8 Mol (672 Teile) Dicyandiamid, 8 Mol (652 Teile) Formalin (37 0/o wäßriges Formaldehyd), 66 Teile Benzol und 2 Mol Phenol wurde entsprechend den früheren Beispielen ein thermoplastisches Harz hergestelIt, das nach Härtung und Abkühlung zu Pulver gemahlen und auf heißen Differentialwalzen mit folgenden Stoffen in den angegebenen Verhältnissen gewalzt wurde, um eine Preßmasse folgender Zusammensetzung zu erhalten: 33,5 0/0 Harz, 3,7 0/o Hexamethylentetramin, 1,65°/o Calciumstearat, 61,150/0 Aluminiumsilikatpigment (mittlere Teilchengröße 0,5 Mikron).
  • Das Pulver wurde in geeignete Formen gefüllt und auf eine Temperatur von 150 bis 185"C unter einem Druck von 176 at während 8 Minuten erhitzt, um Scheiben von 10 cm bei 0,32 cm Dicke zu erhalten. Eine Anzahl der so hergestellten Scheiben hielten der Prüfung nach ASTM-Standard D 495-48T während 193 Sekunden stand. Eine weitere Anzahl dieser Scheiben widerstanden der im Beispiel I beschriebenen Hochleistungslichtbogen- oder Schmelzdrahtprüfung für mehr als 60 Wiederholungen ohne Auftreten eines Oberflächenstromes auf den Scheiben.
  • Beispiel IV Ein aus 8 Mol (672 Teile) Dicyandiamid, 2 Mol (220 Teile) 850/0eigen wäßrigen Phenols und 8 Mol (652 Teile) Formalin (370/0ges wäßriges Formaldehyd) hergestelltes Harz wurde nach Härtung und Vermahlung auf heißen Differentialwalzen mit den folgenden Stoffen in den angegebenen Verhältnissen verwalzt: 35,0 0/o Harz, 2,5 0/o Hexamethylentetramin, 1,5 0/o Calciumstearat, 30,5 0/o Baumwollflocken, 30,5 0/o Aluminiumsilikatpigment (mittlere Teilchengröße 0,5 Mikron) Diese Mischung wurde in Formen gefüllt und auf eine Temperatur von 150 bis 185"C unter einem Druck von 176 at während 8 Minuten erhitzt, um Scheiben von 10 cm Durchmesser und 0,32 cm Dicke zu erhalten. Eine Anzahl dieser Scheiben widerstand der Prüfung nach ASTM-Norm D 495-48T während 185 Sekunden, eine weitere Anzahl dieser Scheiben wurde der im Beispiel I beschriebenen Hochleistungslichtbogen- oder Schmelzdrahtprüfung unterworfen. Diese Scheiben widerstanden zweiundfünfzig aufeinanderfolgenden Spannungsproben, bevor ein Oberflächenstrom über sie zustande kam.
  • Bei einem Schalter, dessen Gehäuse unter Verwendung einer der vorbeschriebenen Preßmassen erzeugt wurde, ist die Bildung oder Abscheidung von Kohle auf der Oberfläche der Preßharzteile vermieden, so daß Kriechströme infolge der zwischen den Kontakten erzeugten Lichtbögen nicht auftreten können. Durch die Verwendung der beschriebenen Kunstharzpreßteile können somit verhältnismäßig billige Schalter und ähnliche elektrische Teile hergestellt werden, da ein besonderer Schutzüberzug der Oberflächen, Lichtbogenkammern und andere Bogenlöschmittel nicht erforderlich werden. Der Fortfall solcher Teile ergibt eine merkliche Herabsetzung der Herstellungskosten des Gerätes.
  • PATENTANSPRCHE: 1. Zur Verwendung als elektrisches Isolierteil in Nachbarschaft von elektrischen Lichtbögen bestimmtes wärmegehärtetes Iiunstharzpreßteil, enthaltend etwa 30 bis 97 Gewichtsprozent eines wärmehärtenden Dicyandiamid-Aldehyd-Harzes und 70 bis 30/o innig eingemischter Füllstoffe, die zumindest zum Teil aus feinzerteilten, nichtleitenden, anorganischen festen Teilchen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 3 Gewichtsprozent der Füllstoffe, bezogen auf die Gesamtmasse des Preßteiles, aus festen, anorganischen, nichtleitenden Teilchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von nicht mehr als 5 Mikron bestehen.

Claims (1)

  1. 2. Kunstharzpreßteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als feinzerteilter anorganischer Füllstoff ein anorganisches Silikat verwendet ist.
    3. Verfahren zur Herstellung eines Kunstharzpreßteiles nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einem durch die Reaktion von Dicyandiamid und einem Aldehyd in einem Molverhältnis von weniger als 1:1 hergestellten thermoplastischen Harz zusätzlich Aldehyd in einer Menge zugesetzt wird, die genügt, das Verhältnis von Dicyandiamid zu Aldehyd in dem Harz über das Verhältnis 1:1 zu bringen, daß 30 bis 97 Gewichtsprozent dieses Harzes mit 70 bis 3 Gewichtsprozent innig vermengt werden, wobei zumindest 3 Gewichtsprozent dieser Füllstoffe, berechnet auf das Gesamtgewicht der Harzmischung, aus feinzerteilten festen anorganischen Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße nicht über 5 Mikron bestehen, daß die so erhaltene Mischung unter Druck erhitzt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 863 224, 704 361; schweizerische Patentschrift Nr. 242 015; britische Patentschrift Nr. 452 768; Zeitschrift: ETZ-A, 1955, Heft 11, S.373 und 375; Kunststoff-Lexikon von Stoeckhart, 1953, S. 62; Wagner-Sarx: »Lackkunstharze«, 1950, S. 88.
DEW19740A 1955-09-12 1956-09-11 Zur Verwendung als elektrisches Isolierteil in Nachbarschaft von elektrischen Lichtboegen bestimmtes waermegehaertetes Kunstharzpressteil Pending DE1105933B (de)

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