DE892677C

DE892677C - Verfahren zur Herstellung von kriechstromfesten Presskoerpern

Info

Publication number: DE892677C
Application number: DEB3478D
Authority: DE
Inventors: Hans Dr Dannenbaum
Original assignee: Bisterfeld and Stolting
Current assignee: Bisterfeld and Stolting
Priority date: 1943-12-09
Filing date: 1943-12-09
Publication date: 1953-10-08

Description

Verfahren zur Herstellung von kriechstromfesten Preßkörpern Preß,massen auf der Grundlage von Phenolharzen, sogenannte Phenolplaste, dienen zur Herstellung von Elektrogeräten aller Art, z. B. isolierender Formkörper. Vorwiegend werden, Schnellpreßmassen mit Holzmehl, gelegentlich auch solche mit mineralischen Bestand:teilenals Füllstoff verwendet.
Die aus den bekannten Preßmassen hergestellten Formkörper lassen jedoch hinsichtlich der Kriechstromfestigkeit zu wünschen, übrig, indem sich auf der Oberfläche der Körper, z. B. in Gegenwart von Feuchtigkeitsspuren, zwischen zwei auf die Oberfläche aufgesetzten Elektroden leitfähige Verbindungen herausbilden, längs .denen Kriechströme fließen. Ess,gibt Preßmassen, z. B. solche auf Anilinunsd Harnatoffbasis, die kriechstromfest sind, Die Herstellung dieser Masse isst indes bedeutend schwieriger und kostspieliger; außerdem sind sie weniger wärmefest als die Phenolplas,te.
Gemäß vorliegender Erfindung .dienen. zur Herstellung kriechstromfester Preßmassen sauer oder basisch kondensierte Phenolnovolahharze; die einen Erweichungspunkt von, mindestens 70° haben und weitgehend entwässert sind sowie als Füllstoffe solche mineralischer Herkunft von. äußerst feinem Korn, geringem Feuchtigkeitsgehalt und neutralen b,is schwach basischen Eigenschaften, vorzugsweise Verbindungen der Kohlensäure mit zweiwertigen Metallen, enthalten.. Hervorragend geeignet ist Schlämmkreide (kohlensaurer Kalk, Dieser Stoff vereinigt einige sehr wertvolle Eigenschaften in sich, :die ihn, abgesehen, von seiner Billigkeit, besonders auszeichnen: Der außerorden.tliche - Feinheitsgrad, ferner seine Trockenheit; er enthält nur einen Bruchbeil des Wassers, den man bei Holzmehlen .trifft (Holzmehl 5 bis i o °/o Feuchtigkeit, Schlämmkreide i bis 2°/o Feuchtigkeit). Schließlich handelt es sich bei Schlämmkreide- um einen vollkommen neutralen Stoff, der selber schlecht leitend ist und: intfolge seines leicht basischen Charakters geringe Siäurespuren, die etwa die Isolationsfähigkeit beeinträchtigen würden, bindet. Das äußerst feine Korn verleiht dien Preßstellen ein außerordentlich feines und gleichmäßiges Gefüge, dessen Bau für die, elektrischen Eigenschaften des Fertigteiles von großer Bedeutung ist, während Holzmehl .durch seine stark wechselnde und, teilweise beträchtliche Teilchengröße dein Preßteil ein unruhiges und wechselndes Gefüge verleiht.
Die mit Schlämmkreide als Füllstoff .bereiteten Preßmassen können, gegebenenfalls nach geeigneter Vorbehandlung, wie Vorwärmen u. dgl., zu hochwertigen Preßteilen verarbeitet werden, welche neben einer erheblichen mechanischen Festigkeit gegenüber gewöhnlichen Preßteilen aus S-Masse mit Hclzmehlfüllung stark erhöhte Kriechs.tromfestigkeit besitzen. Es ist ferner möglich, dem Material außer seiner gelbgrünen Naturfarbe in ungefärbtem Zustand auch andere Farben, z. B. Schwarz, Braun, Grünlich u. a. m., zu erteilen. Beispiel io Teile Phe-nolnovolal<harz mit einem Erweichungtspunkt von 70° und 3 °/o Wasser werden mit 2;3 Teilen Hexamethylentetramin, 1,2 Teilen gebrannter Magnesia und i i Teilen Schlämmkreide vermischt. Ferner setzt .man der Mischung o,2 bis 0,3 Teile Gleitstoff und zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften noch 2 bis 3 Teile, eines anorganischen Fasermaterials, beispielsweise Asbest natürlicher oder künstlicher Herkunft, im Gemisch mit Glasgespinstabfällen zu. DieMischung wird auf einem ,dampfgeheizten Kalander in bekannter Weise bis zur völligen Reife ausgewalzt -und, gegebenenfalls nach Vorwärmung, zu Preßteilen verarbeitet. Derartig hergestelltes und durch Vorwärmung vorbehandeltes Material erreicht in den mechanischen Eigenschaften der Biegefestigkeit, Schlagbiegefestigkeit und: Kerbzähigkeit die Sollwerte des Typs S und überschreitet .die Sollwerte des ihm eigenen Typs i i bei weitem.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von kriechstromfesten Preßkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß sauer oder basisch kondensierte Phenolnovolakharze; die weitgehend entwässert sind und einen Erweichungspunkt von mindestens 7o'°' haben sowie mineralische Füllstoffe von äußerst feinem Korn, geringem Feuchtigkeitsgehalt und neutralen bis schwach basischen Eigenschaften, vorzugsweise Verbindungen der Kohlensäure mit zweiwertigen Metallen, verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge@-kennzeichnet, .daß als Füllstoff kohlensaurer Kalk, insbesondere in Form von Schlämmkrei,de, verwendet wird.