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Selbsttätige Spannvorrichtung für das Schleifband einer Bandschleifeinrichtung
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Spannvorrichtung für das Schleifband einer
Bandschleifeinrichtung, bei der das Schleifband über zwei Rollen geführt ist, von
denen die eine Rolle auf einer ortsfesten Drehachse angebracht und die andere Rolle,
die Spannrolle, auf einer Drehachse angeordnet ist, deren Lage in Bezug auf die
ortsfeste Rolle durch Federwirkung veränderbar ist.
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Bekannte Spannvorrichtungen dieser Art haben insofern verschiedene
Nachteile, als die zur Einstellung der Bandspannung dienenden Mittel einen großen
Raumbedarf bedingen, die Feder an einer Stelle angeordnet ist, wo sie der Verschmutzung
durch den bei den Schleifarbeiten in großer Menge entstehenden Staub ausgesetzt
ist, das Aufbringen und Abnehmen des Schleifbandes schwierig ist oder beim Austausch
eines abgenutzten Schleifbandes gegen ein neues Schleifband eine Neueinstellung
der Mittel zum Zentrieren des Bandlaufes erforderlich ist.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer selbsttätigen Spannvorrichtung
der eingangs genannten Art, bei der alle diese Nachteile behoben sind.
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Gemäß der Erfindung ist die Drehachse der Spannrolle eine Hohlachse,
die von in dem Gestell der Einrichtung verschiebbar gelagerten Blöcken abgestützt
ist und innerhalb der eine Torsionsfeder untergebracht ist, deren eines Ende mit
dem einen der Blöcke und deren anderes Ende mit der Hohlachse verbunden ist, wobei
auf der Hohlachse zwei Nocken befestigt sind, die unter der Wirkung der Torsionsfeder
mit einstellbaren Teilen am Gestell im Eingriff stehen.
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An der die Spannrolle tragenden Hohlachse kann ein verriegelbarer
Drehgriff befestigt sein, durch dessen Drehung die die Hohlachse abstützenden Blöcke
unter Überwindung der Kraft der Torsionsfeder verschoben werden können.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung bestehen die am Gestell
vorgesehenen, einstellbaren Teile, mit denen die Nocken der Spannrollenhohlachse
im Eingriff stehen, aus längsverschiebbar, aber undrehbar gelagerten Gewindespindeln.
Dabei kann die eine Gewindespindel mit einer von Hand von der Außenseite der Einrichtung
aus betätigbaren Mutter versehen sein, welche diese Spindel unabhängig von der anderen
Gewindespindel zum Zentrieren des Bandlaufes zu verstellen gestattet.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es zeigt Fig. 1 einen Schnitt .durch das eine Ende einer Bandschleifeinrichtung,
an dem eine gemäß der Erfindung ausgebildete selbsttätige Spannvorrichtung für die
an diesem Ende verschiehbar gelagerte Rolle des Schleifbandes angeordnet ist, Fig.
2 einen Teilquerschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Teilquerschnitt
nach der Linie III-III von Fig. 1.
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Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform der Bandschleifeinrichtung
zeigt nur ihr die verschiebbar gelagerte Spannrolle tragendes Ende, während ihr
(nicht dargestelltes) anderes Ende, das die zweite, angetriebene, ortsfeste Rolle
für das Schleifband trägt, in üblicher Weise an einer Werkbank anbringbar ist.
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Das Gestell 29 der Schleifeinrichtung weist zwei Seitenteile
27 und 28 auf, die mittels rohrförmiger Abstandstücke 36 (von denen nur eins dargestellt
ist) und sie durchsetzender Bolzen 37 mit Muttern 38 starr miteinander verbunden
sind. Jeder der Gestellseitenteile 27, 28 ist nahe seinem äußeren Ende mit einem
Paar parallel zueinander verlaufender Rippen 91, 92 (Fig. 2) ausgebildet, und in
den von den Rippen 91, 92 beider Seitenteile gebildeten Vertiefungen sind zwei gleichartige
Blöcke 93 a bzw. 93 b in Längsrichtung der Gestellteile verschiebbar gelagert.
In diesen Blöcken, die jeweils mit einem ringförmigen Bund 95 versehen sind, ist
eine die Drehachse der Spannrolle 32 bildende Hohlachse 94 abgestützt. Über die
verschiebbare Spannrolle 32 und die (nicht dargestellte) ortsfeste, angetriebene
Rolle läuft das Schleifband 33.
Die Spannrolle 32 ist auf der Hohlachse
94 beispielsweise mittels Buchsen 103 drehbar gelagert. -Auf der Hohlachse 94 sind
zwei gleichartige Nocken 96 befestigt, die mit ortsfesten, aber einstellbaren Teilen
in Form von Gewindespindeln 97 bzw. 98 im Eingriff stehen. Die eine Gewindespindel
97 ist in einem Ansatz 99 des Gestellseitenteiles 28 undrehbar, aber längsverschiebbar
gelagert, und diese Spindel 97 kann in eine vorbestimmte Lage eingestellt und in
dieser Lage mittels einer auf sie aufgeschraubten Mutter 101 arretiert werden. Die
auf der anderen Seite liegende Gewindespindel 98 ist in einem Ansatz 99a des Gestellseitenteiles
27 ebenfalls undrehbar, aber längsverschiebbar gelagert und mit einer von Hand von
der Außenseite der Schleifeinrichtung aus betätigbaren Mutter 102 in Form eines
gerändelten Rades versehen, das diese Gewindespindel 98 unabhängig von der anderen
Gewindespindel 97 in Längsrichtung zu verschieben gestattet, um dadurch den
Lauf des Schleifbandes 33 auf den Rollen zentrieren zu können.
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An dem einen Ende der Hohlachse 94 ist ein Drehgriff 104 befestigt,
an dem eine Verriegelungsklinke 106 (Fig. 3) bei 107 schwenkbar angebracht ist,
deren Nase 108 mit einer in dem Bund 95 des Blockes 93a vorgesehenen Nut zusammenwirkt,
in welche die Nase 108 der Klinke 106 gewöhnlich durch eine Feder 110 gedrückt wird.
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Innerhalb der Hohlachse 94 ist eine Torsionsfeder 111 untergebracht,
deren dem Drehgriff 104 gegenüberliegendes Ende an einem Wellenstumpf 112 befestigt
ist, der seinerseits durch einen mit dem Bund 95 des Blockes 93 b im Eingriff stehenden
Stift 113 mit diesem Block verbunden ist. Das andere Ende der Torsionsfeder 111
ist an einem Wellenstumpf 114 befestigt, der seinerseits mit der Hohlachse 94 fest
verbunden ist.
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Die Hohlachse 94 bildet daher mit den auf ihr befestigten Nocken 96
und dem Wellenstumpf 114 eine erste Einheit, die in den Blöcken 93 a, 93
b drehbar ist, während der Block 93 b mit dem Wellenstumpf 112, mit dem der
Stift 113 im Eingriff steht, eine zweite Einheit bildet, und diese beiden Einheiten
sind durch die Torsionsfeder 111 verbunden. Auf diese Weise wird die Torsionskraft
der Feder 111 über den Wellenstumpf 114 und die Hohlachse 94 auf die Nocken 96 übertragen,
wodurch diese mit den Enden der Gewindespindeln 97, 98 im Eingriff gehalten werden
und die Hohlachse 94 mit der Spannrolle 32 durch den hohen Abschnitt der Nocken
96 aufwärts (wie in Fig.1 und 2 gesehen) gedrückt wird (vgl. Fig.2). Durch Drehen
des Drehgriffes 104 können jedoch die Nocken 96 so gedreht werden, daß sie mit ihrem
tiefen ebenen Abschnitt an den Enden der Gewindespindeln 97, 98 angreifen, so daß
die Hohlachse 94 mit der Spannrolle 32 nach unten (wie in Fig. 1 und 2 gesehen)
verschoben werden kann.
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Die Arbeitsweise der Spannvorrichtung kann kurz wie folgt beschrieben
werden: Es sei angenommen, daß das Schleifband 33 neu ist. Bekanntlich sind neue
Bänder steif. In der Bandschleifvorrichtung wird die Spannrolle 32 auf Grund der
Wirkung des von der Feder 111 auf die Hohlachse 94 und damit auf die Nocken 96 ausgeübten
Torsionsmomentes aufwärts in die in Fig. 1 und 2 gezeigte Stellung gedrückt, und
zwar mit einer Kraft, die ausreicht, um eine antreibende Reibung zwischen der Rolle
31 an dem steifen Band 33 zu erzeugen, ohne eine Überlastung des Antriebsmechanismus
zu verursachen. Da sich das Band 33 längt, wenn es sich abnutzt, werden durch das
Torsionsmoment der Feder 111 die Nocken 96 gedreht, und die Rolle 32 wird weiter
nach oben gedrückt, um diese Abnutzung und Längung des Bandes 33 auszugleichen.
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Es sei nun angenommen, daß das Band 33 abgenutzt ist und ersetzt werden
muß. Durch Drehen des Griffes 104, bis die Nase 108 der Klinke 106 auf Grund der
durch ihre Feder 110 ausgeübten Kraft wieder in die Nut im Block 93 a einfällt,
werden die Nocken 96 auf ihren tiefen Abschnitt (Fig.2) gedreht, so daß die Blöcke
93a und 93b mit der Hohlachse 94 sich abwärts (wie in Fig.2 gesehen) bewegen
lassen. Das Band 33 kann dann bequem abgenommen werden.
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Während die Rolle 32 sich in der zurückgezogenen Stellung befindet,
kann ein neues Schleifband auf die Rollen aufgelegt werden. Der Drehgriff 104 kann
dann dadurch freigegeben werden, daß die Klinke 106 eingedrückt wird, wodurch ihre
Nase 108 aus der Nut herausgehoben wird und das Torsionsmoment der Feder 111 den
Griff 104 und die Achse 94 mit den Nocken 96 dreht, mit dem Ergebnis, daß die Rolle
32 wieder nach oben (wie in Fig. 1 und 2 gesehen) bewegt wird.
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Das anfängliche Spannen erfolgt dadurch, daß der Griff 104 bei abgenommenem
Band 33 entsprechend gedreht wird, bis die gewünschte Belastung erreicht ist. Auf
diese Weise kann die Torsionskraft der Feder 111 verändert werden. Außerdem gestattet
das Ausmaß des Anstiegs der mit gleichförmiger Steigung versehenen Nocken 96 eine
Verwendung verschiedener Bandlängen auf der gleichen Vorrichtung.
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Zum Einstellen der längsverschiebbar, aber undrehbar gelagerten Gewindespindeln
97 und 98, gegen die sich die Nocken 96 legen, kann die Spindel 97 bei abgenommenem
Schleifband 33 in Längsrichtung in dem Ansatz 99 des Gestellteiles 28 verschoben
und mittels der Mutter 101 in einer vorbestimmten Stellung festgelegt werden. Eine
Drehung der Mutter 101 wird dadurch verhindert, daß sie in einer ihrer Gestalt entsprechenden,
an der Oberseite des Ansatzes 99 ausgebildeten Tasche gefangen gehalten wird. Um
eine Drehung der Spindel 97 zu verhindern, ist sie mit einem Ouerstift 116 versehen,
der in einer Nut 117 im GestOellteil 28 gleitet, wenn die Spindel 97 auf- oder abwärts
bewegt wird. In ähnlicher Weise ist die Spindel 98 mit einem Querstift 116a versehen,
der in eine Nut 117a im Gestellteil 27 eingreift und eine Drehung der Spindel
98 verhindert, wenn die Stellmutter 102 gedreht wird. Durch entsprechende
Einstellung der Spindeln 97 und 98 kann der Lauf des Schleifbandes 33 mit Bezug
auf die Spannrolle 32 zentriert werden. Die Mutter 102 ist von der Außenseite der
Schleifeinrichtung aus bedienbar, um die Zentrierung des Bandlaufes während des
Betriebes der Einrichtung zu gestatten. Die Torsionsfeder 111 gewährleistet, daß
stets die richtige Spannung an dem Schleifband 33 aufrechterhalten bleibt, wobei
die durch die Abnutzung des Schleifbandes auftretende Längung des Bandes selbsttätig
ausgeglichen wird. Überdies wird, wenn die Nocken 96 verstellt werden, die jeweils
gewählte Einstellung der Spindeln 97 und 98 dadurch nicht gestört.