DE110505C - - Google Patents

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DE110505C
DE110505C DENDAT110505D DE110505DA DE110505C DE 110505 C DE110505 C DE 110505C DE NDAT110505 D DENDAT110505 D DE NDAT110505D DE 110505D A DE110505D A DE 110505DA DE 110505 C DE110505 C DE 110505C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B1/00Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
    • C25B1/01Products
    • C25B1/24Halogens or compounds thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)

Description

PATENTAMT.
Bei der Elektrolyse von Alkali-, Erdalkalioder Magnesiumchlorid zwecks Gewinnung von Bleichflüssigkeit, Chloraten u. s. w. traten bei den bisherigen Verfahren gewisse Nebenreactionen ein , welche die Stromäusbeute stark herabdrückten. Die hauptsächlichste der vor sich gehenden Nebenreactionen ist die Wasserzersetzung; diese veranlafst dann eine unerwünschte chemische Reaction, die darin besteht, dafs die bereits gebildeten Halogensauerstoffverbindungen durch den an der Kathode auftretenden Wasserstoff reducirt werden. Die Stromausbeute kann hierdurch unter Umständen auf Null zurückgehen. Haber (Handbuch der Elektrochemie, Seite 445, 1898) -sagt über diesen Punkt:
»Wenn starke Bleichlaugen hergestellt werden sollen, ist ein ökonomischer Betrieb nur möglich, wenn die Construction der Apparate die Reduction stark zurückdrängt.«
Zum Theil versuchte man die Reduction durch Anwendung eines Diaphragmas zurückzudrängen, doch erwies sich die Anwendung dieser Vorrichtung auf die Dauer als unpraktisch. In vielen Betrieben wird auch heute noch mit Diaphragma gearbeitet, doch wohl nur deshalb, weil man es unter zwei Uebeln als das kleinere ansieht.
Auch ist der Reduction durch gröfsere Stromdichte an der Kathode entgegengewirkt worden. Man erhöht aber dadurch die Badspannung sehr. Um diese wieder zu erniedrigen, wäre eine entsprechende Vergröfserung der Anode erforderlich, was gleichfalls nicht immer angängig ist, da letztere meistens aus einem sehr kostbaren Material besteht.
Die vorliegende Erfindung gründet sich nun auf die Beobachtung, dafs lösliche Chromate die Eigenschaft besitzen, in geringer Menge zum Elektrolyten hinzugesetzt, gewissermafsen auf mechanische Weise, eine Abscheidung des Wasserstoffes zu bewirken, und zwar in der Weise, dafs derselbe in Gasform aus der Lösung entweicht und ihm dadurch seine Reductionskraft genommen wird. Es findet hierbei — dies ist wohl zu beachten — keine Reduction des Alkalichromates statt, auch nicht vorübergehend, und infolge dessen genügt bereits ein verhältnifsmäfsig geringer Zusatz.
Es ist bereits die Verwendung von Chromat bei der elektrolytischen Darstellung von Halogertsauerstoffsalzen in dem D. R. P. 30222 in Anwendung gekommen. Dort geschah der Zusatz, um die Bildung freien Wasserstoffes zu verhindern. Das macht ein Diaphragma erforderlich, sauere Chromatlösung an der Kathode und bedingt einen Verbrauch des Chromates und daher einen Ersatz desselben.
Das Verfahren möge durch einige Beispiele, die Hypochlorit- und Chloratbildung zeigen und aus denen zugleich die Wirksamkeit der Methode hervorgeht, erläutert werden.
100 ecm einer Lösung, welche 20 g KCl und 1,5 g KO H enthielt, wurden bei 15 bis 18° C. mit 0,7 Ampere elektrolysirt. Die Kathode bestand aus zwei viereckigen Platin-
blechen von je 16 qcm beiderseitiger Oberfläche und 3 cm Abstand, zwischen denen sich als Anode ein Platindraht von i,s qcm Oberfläche bei 0,8 mm Durchmesser befand.
Die Auswerthung der Versuche wurde nach der von Oettel (Zeitschrift für Elektrochemie I, Seite 354) angegebenen Methode, welche es gestattet, den Gang derartiger Elektrolysen ziffernmäfsig darzustellen, vorgenommen.
Die Methode besteht darin, dafs das aus der Versuchszelle entwickelte Gas analysirt wird, so dafs man mit Hülfe eines in den gleichen Stromkreis eingeschalteten Knallgasvoltameters in den Stand gesetzt wird, nach dem Faradayschen Gesetze zu berechnen, welche Quantitäten des Stromes in Procenten zur Bildung von Halogensauerstoffsalzen gedient haben, welche Theile andererseits durch die nichterwünschte Wasserzersetzung oder durch Reductionserscheinungen unwirksam geworden sind.
In dem vorliegenden Falle z. ß. sollte sich, wenn durch die Elektrolyse nur Halogensauerstoffsalze gebildet werden, reiner Wasserstoff an der Kathode in gleicher Menge wie im Voltameter entwickeln. Thatsächlich zeigt sich nun, dafs nicht die der Voltameterangabe entsprechende Wasserstoffmenge zur Abscheidung gelangt, und dafs gleichzeitig an der Anode verschieden grofse Mengen Sauerstoff auftreten. Die fehlende Quantität Wasserstoff hat dazu gedient, bereits gebildete Halogensauerstoffsalze zu reduciren, der auftretende Sauerstoff aber hat keine Oxydation bewirkt und ist also für diese verloren gegangen. Da mit dem Sauerstoff an der Kathode gleichzeitig eine äquivalente Menge Wasserstoff frei wird — weshalb dieser Stromantheil Wasserzersetzung genannt worden ist —, so kann man die drei Stromtheile für Reduction, Wasserzersetzung und Ausbeute quantitativ durch W7asserstoffvolumina ausdrücken. Das Verhältnifs dieser Wasserstoffmengen zu den im Voltameter abgeschiedenen giebt die procentige Stromverwendung.
Die in den untenstehenden Beispielen ausgeführten Versuche wurden also derartig ausgeführt, dafs in den gleichen Stromkreis mit der mit einer Vorrichtung zum Sammeln der entstehenden Gase versehenen Versuchszelle ein Voltameter eingeschaltet wurde, und dafs nun zu bestimmten Zeiten (Spalte 1) Gasproben gesammelt wurden, während die gleichzeitig im Voltameter gebildete Wasserstoffgasmenge (Spalte 2) aus dem Knallgasvolumen berechnet wurde. Aus den durch Analyse erhaltenen Zahlen für das Wasserstoff- (Spalte 3) und für das Sauerstoffvolumen (Spalte 4) der Versuchszelle wurden dann nach Obigem die in den Columnen 5, 6 und 7 zusammengestellten Zahlen berechnet. Diese letzteren geben also an, in welcher Weise sich zu der angegebenen Zeit die Verwendung des Stromes procentig gestaltet.
Um das Endergebnifs zu erfahren, wurde die Ausbeute an Halogensauerstoffsalzen auf titrimetriscbem Wege ermittelt, indem die unterchlorige Säure jodometrisch, das wirksame Gesammtchlor dagegen, die Gesammtoxydationsfähigkeit (d. h. die Summe von Hypochlorit und Chlorat) durch Titration mit Bichromat und Ferrosulfat in saurer Lösung bestimmt wurde. Die Differenz der beiden Werthe ergiebt dann die Menge des gebildeten Chlorates. Diese Mengen, auf Chlor umgerechnet, wurden mit der dem Stromverbrauch entsprechenden theoretischen Gesammtchlormenge (aus der Kupferabscheidung eines in den Stromkreis eingeschalteten Kupfervoltameters berechnet) verglichen. So ergab sich die procentige Stromverwendung auf Hypochlorit und Chlorat, sowie die Gesammtstromausbeute.
Beispiel Ohne weiteren Zusatz.
Zeit Voltameter Versuchszelle ecm O2 Stromverwendung in Procenten auf Reduction Ausbeute
20 Minuten ecm H2 ecm H2 2,0 Wasserzers. 37'1 56,6
63)2 39,8 6,3
Versuchsdauer 2 Stunden. Spannung 3,95 bis 4,05 Volt.
Cu = 1,8175 g = 2,036 g Cl (theor. Ausb.)
Gefunden für
wirksames Gesammtchlor = 0,712 g = 34,9 pCt. Amp. Ausb.
Bleichchlor = 0,515 g = 25,3 pCt.
daraus für Chloratchlor = 0,197 8 == 9>6
. Amp. Ausb.
Beispiel Zusatz von 0,5 g K2 Cr O4.
Zeit Voltameter
ecm H2
Versuchszelle ecm O2 Stromvervvendung in Procenten auf Reduction Ausbeute
40 Min.
ι Stunde 35
ι - 55 "
61,9
60,6
62,2
ecm H2 1,6
6,7
7,8
Wasserzers. 95,°
79,5
75,°
62,0
61,6
62,3
5,'
21,2
25,0
Versuchsdauer 2 Stunden.
Cu = i,8837 g = 2,11 g Cl. Gefunden für
wirksames Gesammtchlor = 1,973 g =
Bleichchlor = 1,247 g =
daraus für Chloratchlor = 0,726 g =
Beispiel III. Zusatz von 0,5 g K2 Cr O4.
Spannung 3,9 Volt.
93,5 pCt. Amp. Ausb.
59,' -
34,4 pCt. Amp. Ausb.
Zeit Voltameter
ecm H2
Versuchszelle ecm O2 Stromverwendung in Procenten auf Reduction Ausbeute
28 Min.
4 Stunden 15 - .
4 - 55 "
48,2
50,0
55,°^
ecm H2 2,2
8,8
8,5
Wasserzers. 1,2
1,6
1,6
89,7
63,2
65,0
47,6
49,2
50,2
9,1
35,2
33,4
Während einer Nacht unterbrochen.
49,5
49,0
43,' 39,°
6,9 7,°
12,9
20,4
Versuchsdauer 7 Stunden.
Cu = 5,925 g = Gefunden für
wirksames Gesammtchlor =
Bleichchlor =
6,637 g
28,6
Spannung 3,9 bis 4,0 Volt, ftheor. Ausb.)
4,15 g = 62,5 pCt. Amp. Ausb.
O,7ß4g = 11,5 - -
daraus für Chloratchlor = 3,386 g = 51,0 pCt. Amp. Ausb.
Beispiel IV.
Zusatz von 2 g Si O2.
Nach 100 Minuten Zusatz von 0,5 g K2 Cr O v
Zeit Voltameter
ecm H2
Versuchszelle ecm O2 Stromverwendung in Procenten auf Reduction I Ausbeute 64,4
57,9
ι Stunde — Min.
I - 20
48,6
48,2
ecm H2 0,7
0,7
Wasserzers. 32,7
39,2
32,7
2 9,3
2,9
2,9
Zusatz von Chromat
2 Stunden 20 47,8 47,8 1,8 . 7,5 92'5
3 — 48,2 48,2 2,2 9,1 •— 90,9
4 20 - 48,2 48,2 3,° 12,4 87,6
5 - 45 " 48,2 48,a 3,9 16,2 83,8
7 - 45 " 48,6 47,3 4,7 19,3 2,7 78,0
9 - 10 - 48,6 45,8 5,2 21,4 5,8 72,8
Versuchsdauer 91^ Stunden.
Spannung 3,85 bis 3,95 Volt.
Cu = 7,8273 g
Gefunden für
wirksames Gesammtchlor
Bleichchlor
daraus für Chloratchlor
= 8,766 g Cl (theor. Ausb.)
= 6,86 g = 78,3 pCt. Amp. AUsb.
— 4,69 g = 53.5 -
= * 2,17 g = 24,8 pCt. Amp. Ausb.
Beispiel I dient als Vergleichsversuch und zeigt eine aufserordentlich starke Reduction. Demgegenüber ist bei Beispiel II durch den Zusatz von nur 0,5 g K2 Cr O4 die Reduction vollständig aufgehoben und die Stromausbeute entsprechend hoch. Beispiel III zeigt die Wirkung des Chromatzusatzes bei einem Dauerversuche. Die Reduction ist gering. Erst nachdem die Flüssigkeit einen höheren Gehalt an Halogensauerstoffsalzen erlangt hat, nimmt die Reduction stark zu.
Sehr gut zeigt sich die Wirkung des Chromatzusatzes bei Beispiel IV. Zunächst wurde ohne solchen bei Zugabe von Süiciumoxyd gearbeitet (s. Patent 110420, Kl. 12). Nach 100 Minuten erfolgte Zusatz von 0,5 g Chromat. Die sehr starke Reduction hört vollständig auf, obwohl, wie aus der Titration hervorgeht, der Gehalt an Hypochlorit beträchtlich ist. Auch hier beginnt die Reduction erst, nachdem die Lauge eine bestimmte Concentration an Halogensauerstoffsalzen erlangt hat.
Ueber den Chromatzusatz mag im Allgemeinen bemerkt werden, dafs eine ganz allgemeine Angabe über die Mengenverhältnisse nicht möglich ist, da die speciellen sehr variablen Umstände der Elektrolyse hier' eine grofse Rolle spielen. Für allgemein gültig kann die Regel gelten, dafs so lange Chromatzusatz zulässig ist, als die durch denselben veranlafste Wasserzersetzung weniger Stromverlust bedingt, als die ohne Chromatzusatz auftretende Reduction. Bei einem Zusatz von 5 g auf 100 ecm wurden noch gute Resultate erhalten.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Halogensauerstoffsalzen durch Elektrolyse von Alkali-, Erdalkali- oder Magnesiumhaloiden, gekennzeichnet durch den Zusatz von löslichen Chromaten bei neutralem oder alkalischem Elektrolyten, zum Zwecke der Abscheidung des Wasserstoffes in freiem Zustande.
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