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Schnellverklinkung für Brustfallschirme Es kann unter besonderen Umständen
erforderlich sein, eine Fallschirmpackung zur Verfügung zu haben, die lösbar mit
dem Gurtzeug verbunden ist, beispielsweise um dem Träger des Gurtzeuges die Möglichkeit
zu geben, sich von der Last des Fallschirmes zu befreien, wenn dieser nicht benötigt
wird. Andererseits ist es jedoch unbedingt notwendig, daß die Fallschirmpackung
schnell und leicht mit dem Gurtzeug verbunden werden kann: Packungen dieser Art
sind als Schn.ellklink-Fallschirme bekannt.
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Bei einer bekannten Anordnung der Verbindungsmittel zwischen Fallschirmpackung
und Gurtzeug werden als Einklinkteile ein Paar D-Ringe, die an der Packung, und
ein Paar Schnellklinkhaken, die am Gurtzeug vorgesehen sind, verwendet. Um eine
schnelle und sichere Verbindung der D-Ringe mit den Schnellklinkhaken zu gewährleisten,
sind die D-Ringe fest an der Packung angebracht, während sich die Schnellklinkhaken
in der Mitte des Gurtzeugs befinden, so daß diese sich leicht mit den Ringen verbinden
lassen, wenn die Fallschirmpackung eingeklinkt wird. Die Befestigung am Gurtzeug
ist teilweise in der Form einer zeitweiligen Befestigung durch Bruchgarn oder Federklammern
vorgenommen worden. Die Verwendung von Federklammern ist vorzuziehen, da die Schnellklinkhaken
dann schnell und leicht wieder in die Klammern eingebracht werden können. Dabei
müssen natürlich die Schnellklinkhaken so fest in den Federklammern gehalten werden,
daß das Gewicht der Fallschirmpackung die Haken im Ruhezustand nicht herauszieht.
Andererseits dürfen die Haken. nicht zu fest in den Klammern sitzen, damit sie bei
Belastung durch die Öffnung des Fallschirmes ohne weiteres herausgezogen werden
können, wenn die betreffenden. Teile des Gurtzeugs nach oben über den Kopf des Springers
gezogen werden.
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Die bekannte Anordnung war bei langsameren Geschwindigkeiten befriedigend,
bei größeren Fluggeschwindigkeiten ist jedoch festgestellt worden, daß der Luftdruck
beim Absprung so stark sein kann, daß die Schnellklinkhaken auch ohne sich öffnenden
Schirm vom Gurtzeug abgezogen und dadurch die Fallschirmpackung und die Verbindungsteile
am Gurtzeug über den Kopf des Abspringenden gerissen werden. Infolgedessen kann
der Abzugsgriff zur Öffnung des Fallschirmes von dem Springer nicht mehr erreicht
werden, und die manuelle Auslösung des Schirmes ist dadurch unmöglich.
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Durch die Erfindung soll dieser Mangel behoben und weitere Vorteile
erzielt werden. Die Erfindung schafft eine Schnellverklinkung für Brustfallschirme,
bei der an der Fallschirmpackung angeordnete D-Ringe und am Gurtzeug angeordnete
Schnellklinkhaken vorgesehen sind, die dadurch ausgezeichnet ist, daß die Verklinkung
aus zwei verschiedenen Gruppen von zusammenwirkenden Teilen, Hauptklinkteilen und
Hilfsklinkteilen, besteht, wobei die Hauptklinkteile mit den Fangleinen der Schirmkappe
tragend in Verbindung stehen, während die Hilfsklinkteile mit Gliedern zum vorläufigen
Befestigen und Ablösen der Packung aus der Brustlage verbunden sind. Dabei bestehen
die Hauptklinkteile jeweils aus Teilen zum Einklinken (Hauptein.klinkteile) und
aus Teilen, in die eingeklinkt wird (Hauptergänzungsklinkteile). Bei den Hilfsklinkteilen
verhält es sich entsprechend.
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Die Erfindung betrifft auch eine Fallschirmbegurtung, die ein oder
mehrere Hauptergänzungsklinkteile besitzt, die mit den Haupteinklinkteilen der Schirmpackung
zu verbinden sind, und ein oder mehrere Hilfsergänzungsklinkteile zur Verbindung
mit den zugehörigen Hilfseinklinkteilen. Die Hauptergänzungsklinkteile sind mit
dem Gewebe des Gurtzeugs verbunden und gleichzeitig mit den Vorrichtungen, die sie
temporär am Gurtzeug festhalten. Die Hilfsergän.-zun.gsklinkteile sind so am Gurtzeug
angebracht, daß sie mit den Hilfseinklinkteilen der Schirmpackung verbunden werden
können.
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Die Vorrichtung zur zeitweiligen Befestigung der Hauptergänzungsklinkteile
am Gurtzeug kann z. B. aus Bruchgarn bestehen, jedoch ist es besser, Federklammern
zu
verwenden, -die die Einklinkteile festhalten und dabei einen Druck ausüben,
der durch den Luftwiderstand des sich entfaltenden Schirms überwunden werden kann.
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Die Mittel zu einer sicheren, aber lösbaren Befestigung der Hilfseinklinkteile
an der Fallschirmpackung sollen vorzugsweise so ausgebildet sein, daß die Trennung
vom Gurtzeug automatisch erfolgt, wenn die Schirinkappe die Packung verläßt. Auf
diese Weise wird sichergestellt, daß die Trennung der Packung vom Gurtzeug durch
den Druck auf die Packung nicht früher erfolgen kann, bis die Kappe vollständig
die Packung verlassen hat, da es dann unwichtig ist, ob die Packung sich noch in
Reichweite des Abspringenden befindet oder nicht. Die lösbare Vorrichtung, die die
Hilfseinklinkteile mit der Packung verbindet, kann z. B. aus Verschlußkeilen od.
ä. bestehen, die durch Öffnungen in den Einklinkteilen stecken. Diese Keile sind
durch flexible Mittel mit den Fangleinen verbunden, wobei die flexiblen Mittel kürzer
als die jeweiligen Verbindungsgurte zwischen Fangleinen und Hauptklinkteilen sind,
so daß sie beim Herausziehen der Verbindungsgurte bereits völlig gestreckt sind
und damit die Verschlußkeile wegziehen, bevor ein entsprechender Zug zur Trennung
der Hauptklinkteile ausgeübt wird.
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Die Verklinkungsteile können Schnellklinkhaken und D-Ringe umfassen,
wobei es vorteilhaft ist, zwei Paar D-Ringe zu verwenden, die von der Fallschirmpackung
ausgehen, und zwei Paar Schnellklinkhaken, die sich am Gurtzeug befinden. Die einzelnen
Teile sind dann anordnungsmäßig so zu befestigen, daß die Verbindung zwischen den
D-Ringen und den Haken durch eine entsprechende Bewegung der Packung relativ zum
Gurtzeug erfolgen kann. Es kann auch eine Platte mit einem oder mehreren Sätzen
der Klinkteile versehen werden, um die richtige Bewegung der Packung zur Verbindung
der Teile zu erleichtern.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es
zeigt Fig. 1 die oberen Vordergurte eines Fallschirm-Gurtzeugs mit den Haupt- und
Hilfsergänzungsklinkteilen, Fig. 2 einen Ausschnitt der inneren Bodenfläche einer
Fallschirmpackung mit den Haupt- und Hilfseinklinkteilen und einem teilweise herausgezogenen
Fallschirmteil, Fig. 3 eine schematische Ansicht der Bedingungen während der Entfaltung
des Schirmes und nach Lösung der Fallschirmpackung von der Brust des Springers.
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In der Zeichnung werden die vorderen Bänder des Gurtzeugs mit 1 bezeichnet;
am Ende dieser Bänder befinden sich Augenstücke 2, die Öffnungen zur Verbindung
mit einem nicht dargestellten Schnellauslöse-Zentralschloß besitzen. Bezugszeichen
3 bezeichnet jeweils ein anderes Ende der vorderen Bänder und gleichzeitig die Haupt-
oder Rückengurte des Gurt-e, an denen sich Schnellklinkhaken befinden, die
mit 4 bezeichnet sind und vorstehend Hauptergänzungsklinkteile genannt wurden (Verbinder).
Die Schnellklinkhaken oder Verbinder 4 sind lösbar in Federklammern 5 eingesetzt,
welche die Haken in der gewünschten Lage am Gurtzeug festhalten und an einer Platte
6 befestigt sind, die jeweils am unteren Ende der Vordergurte 1 angebracht ist.
Außerdem sind Schnellklinkhaken 7 vorgesehen, die vorstehend als Hilfsergänzungsklinkteile
(Verbinder) bezeichnet wurden und fest mit der Platte 6 verbunden sind. Jedes Paar
der Haken 4 und 7 befindet sich in einem Gehäuse 8, das verhindern soll, daß die
Haken an irgendwelchen Vorsprüngen, z. B. hervorragenden Teilen des Flugzeuges,
hängenbleiben. Auch die nachfolgend beschriebene Verbindung der Packung mit den
Schnellklinkhaken soll erleichtert werden.
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Die Fallschirmpackung 9 ist mit zwei fest montierten D-Ringen 10 versehen,
die vorstehend Haupteinklinkteile genannt wurden, und reichen durch die Rückseite
der Packung hindurch. Sie besitzen Öffnungen zur gleichzeitigen Verbindung mit den
Schnellklinkhaken 4, die sich am Gurtzeug befinden. Der nach innen gehende Teil
der D-Ringe 10 ist ebenfalls mit je einer Öffnung versehen und dient zur Befestigung
der Gurte 11, die wieder mit den Ringen 12 verbunden sind, an denen die Fangleinen
13 der Schirmkappe befestigt sind.
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Die Ringe 12 sind außerdem noch mit zwei weiteren Gurten 14 verbunden,
die kürzer sind als die Gurte 11 und in Lederzungen 15 enden. Zwei weitere D-Ringe
16 gehen durch die Rückseite der Packung 9 hindurch und erstrecken sich mit der
einen Seite nach außen, während die andere Seite nach innen ragt. Eine Platte 17
verhindert, daß die D-Ringe 16 nach innen gezogen werden können. Die D-Ringe 16
sind die erwähnten Hilfseinklinkteile; sie sind temporär an der Packung befestigt,
da die Lederzungen 15 in dem nach innen ragenden Teil der D-Ringe 16 stecken, so
daß es unmöglich ist, die Ringe 16 von der Packung zu entfernen, wenn die erwähnten
Zungen nicht weggezogen worden sind. Die Ringe 16 sind örtlich so angeordnet, daß
sie mit den Schnellklinkhaken 7 verbunden werden können, während gleichzeitig die
Ringe 10 in die Haken 4 einklinken.
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Beim Packen des Fallschirmes werden die D-Ringe 16 durch die Zungen
15 an der Packung befestigt, so daß nach Verbindung der Packung mit dem Gurtzeug
durch die Ringe 16 und Schnellklinkhaken 7 eine unbeabsichtigte Trennung ausgeschlossen
ist, da die Haken 7 am Gurtzeug und die Ringe 16 an der Packung befestigt sind.
Wenn jedoch die Aufzugleine gezogen und dadurch die Packung geöffnet wird und die
Entfaltung des Schirmes beginnt, wird der Gurt 14 angezogen und dadurch die Zungen
15 aus den D-Ringen 16 herausgerissen. Wenn dann die Gurte
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gestrafft werden, wird die Zugkraft durch die D-Ringe 10 auf die Haken
4 übertragen und diese aus ihrer zeitweiligen Lage in den Federklammern 5 herausgezogen.
Zur gleichen Zeit werden die D-Ringe 16 durch die Rückseite der Fallschirmpackung
hindurchgezogen, und diese wird gemäß Fig. 3 über den Kopf des Abspringenden hochgeschwenkt.
Die Ringe 16 verbleiben in den Haken 7.
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Verschiedene Änderungen können an dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
vorgenommen werden, ohne daß von der Grundidee der Erfindung abgewichen wird. So
können Änderungen in der Zahl der Verbindungen zwischen der Packung und dem Gurtzeug
vorgenommen werden. Es können z. B. zwei Hauptverbindungen, also zwei Ringe und
zwei Schnellklinkhaken, und nur eine Hilfsverbindung, d. h. ein Ring und ein Haken,
zur temporären Befestigung der Packung am Gurtzeug bis zur Entfaltung des Schirmes
verwendet werden.. Die Hilfsverbindung kann dabei in der Mitte zwischen den beiden
anderen Verbindungen angebracht werden. In allen Fällen soll die Packung natürlich
durch manuelle Lösung der Schnellklinkhaken vom Gurtzeug trennbar sein; die Trennung
von Fallschirmpackung und Gurtzeug durch Druck auf die Packung ist jedoch unmöglich.