-
Scheibenmühle zum Vermahlen von Papierstoff od. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Scheibenmühle zum Vermahlen vonPapierstoff od. dgl., bei der innerhalb
eines flüssigkeitsdichten Gehäuses eine -drehbare Mahlscheibe zwischen zwei feststehenden
Mahlscheiben angeordnet ist, denen der in Flüssigkeit suspendierte Stoff von innen
her zugeführt wird, so daß zwischen den Scheiben zwei radiale Mahlpfade gebildet
werden, durch .die der Stoff mit nach außen gerichteten Mahlgutströmen am Umfang
der Scheiben in das Gehäuse austritt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Scheibenmühlen dieser
Art Vorkehrungen dafür zu treffen, daß der Bearbeitungsgrad und die Qualität des
von der Mühle gelieferten Fasergutes leicht beeinflußt werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß eine Verbindungsleitung
von dem Auslaß des einen Mahlgutstromes aus dem Gehäuse zu dem Einlaß des zweiten
Mahlpfades zwischen der feststehenden und der drehbaren Mahlscheibe führt und daß
ein Ventil am Einlaß des Mahlgutes in das Gehäuse, ein zweites Ventil am Auslaß
des ersten und ein drittes Ventil am Auslaß des zweiten Mahlgutstromes aus dein
Gehäuse vorgesehen ist. Auf diese Weise ist eine weitgehende Regelung des von der
umlaufenden Mahlscheibe erzeugten Innendruckes und damit des Bearbeitungsgrades
und der Güte des von der Mühle gelieferten Fasergutes möglich, wie dies nachstehend
näher erläutert ist.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
und stellt dar Fig. 1 eine Seitenansicht der Mühle gemäß der Erfindung, teilweise
in schematischer Darstellung, wobei Teile weggebrochen sind, um den Aufbau derselben
besser zu zeigen, und Fig.2 eine Endansicht der in Fig. 1 dargestellten Mühle.
-
Die Mühle besitzt ein Untergestell 10 mit im wesentlichen nach
oben gerichteten Außenwänden 11. An den entgegengesetzten Enden des Gestells sind
an den Wänden 11 Lager 12 für eine Welle 13 angeordnet, von der ein Ende mit einer
geeigneten Antriebsvorrichtung zur Übertragung einer Drehbewegung auf die Welle
verbunden ist.
-
Auf die Welle 13 ist zwischen den Lagern 12 eine Mahlscheibe 14 aufgekeilt,
die einen ersten Satz Mahlsektoren 15 auf ihrer einen Seitenfläche trägt und einen
weiteren Satz gleicher Sektoren 16 auf ihrer entgegengesetzten Seitenfläche. Auf
der einen Seite der Scheibe 14 ist dieser gegenüberliegend eine feststehende Platte
17 angeordnet, weiche Sektoren 18 trägt, die für die Zusammenarbeit mit den Sektoren
15 bestimmt sind. Auf der entgegengesetzten Seite der Scheibe 14 ist in ähnlicher
Weise eine Platte 19 angeordnet, welche Sektoren 21 für die Zusammenarbeit mit den
Sektoren 16 trägt. Die Scheibe 14 und die Platten 17 und 18 sind konzentrisch zueinander
angeordnet und bilden eine Mühle mit zwei Mahlpfaden, wobei die Scheibe 14 beiden
Mahlpfaden gemeinsam ist. Bei der dargestellten Mühle tritt der zu vermahlende Papierstoff
od. dgl. in die Räume zwischen der Scheibe 14 und den Platten 17 und 19 mittig oder
in der Nähe der Achse der Scheibe ein und nimmt dann bei der Vermahlung seinen Weg
radial nach außen zwischen den Mahlsektoren hindurch, um am Umfang des Mahlscheibenaggregates
auszutreten.
-
Die auf das Gut in den beschriebenen Mahlpfaden ausgeübte Mahlarbeit
und die Durchsatzgeschwindigkeit desselben Gutes auf diesen Pfaden werden zum Teil
durch das Spiel zwischen der Scheibe 14 und den Platten 17 und 19 bzw. zwischen
den einander gegenüberliegenden Mahlsektoren bestimmt. Dieses Spiel ist veränderlich,
da die Platten 17 und 19 auf einem Satz Schraubenwellen 22 bzw. 23 angeordnet sind,
welche in auf den Wänden 11 angeordneten Ständern 24 und 25 gelagert sind. Teile
dieser Wellen 22 und 23 sind mit einem Gewinde versehen und tragen Handräder 26
und 27, wobei die Konstruktion und Anordnung der Teile so getroffen ist, daß die
Platten 17 und 19 unabhängig voneinander der Scheibe 14 genähert oder von ihr wegbewegt
werden können.
Die Welle 13 ist zwischen den Lagern 12 von
sich ergänzenden Gehäuseteilen 28 und 29 umgeben, die an ihren äußeren Enden die
Welle 13 umschließen. An ihren inneren Enden erstrecken sich die Gehäuseteile in
in den Platten 17 und 19 vorgesehene mittlere Öffnungen und enden in diesen. Der
Gehäuseteil 28 hat eine Einlaßöffnung 31 in der Nähe seines einen Endes,
während der Gehäuseteil 29 eine ähnlich angeordnete, jedoch entgegengesetzt gerichtete
Einlaßöffnung 32 aufweist. Das zu vermahlende Gut tritt durch diese Öffnungen ein
und durchläuft die jeweiligen Mahlpfade wie beschrieben.
-
Um die Gehäuseteile 28 und 29 ist in Abstand sowie diese beiden Teile
überbrückend und umgebend ein ringförmiges Gehäuse 33 angeordnet, das die Mahlkörper
14. 17 und 19 umschließt. Die Seiten des ringförmigen Gehäuses 33 dichten mit den
Gehäuseteilen 28 und 29 ab, so daß ein Gehäuse um die Mahlkörper 14, 17 und 19 herum
vorhanden ist, das gegen den Druck des in flüssiger Suspension befindlichen Papierstoffes
abgedichtet ist. Der Umfang der Scheibe 14 dichtet mit einer Mittelrippe 34 des
Gehäuses 33 ab, wodurch das letztere in zwei gesonderte Kammern 35 und 36 unterteilt
wird, die eine Auslaßöffnung 37 bzw. 38 aufweisen.
-
In der Einlaßöffnung 31 und in den Auslaßöffnungen 37 und 38 sind
Ventile 39, 41 und 42 angeordnet, die den Eintritt des Gutes in den Gehäuseteil
28 und den Austritt aus den Kammern 35 und 36 regeln. Die Ventile sind untereinander
gleichartig ausgebildet und in der Zeichnung nur schematisch dargestellt. Jedes
dieser Ventile ist mit einem Rohrverbindungsstück 43 mit offenen Enden, in dem eine
Buchse 44 angeordnet ist, in welcher ein Drehschieber 45 drehbar ist, dargestellt.
Die Buchse 44 und das Ventil 45 weisen gegenüberliegende Öffnungspaare 46 und 47
auf, die durch relatives Verdrehen des Ventils zur völligen oder teilweisen Deckung
oder auch außer Deckung gebracht werden können. Das Ventil 45 dient daher als Absperrorgan,
um den Durchfluß des Gutes zu verhindern, oder zu ermöglichen, sowie als Drosselorgan
zur Vergrößerung oder Verminderung des Durchtrittsduerschnittes.
-
Zwischen dem Ventil 41 und der Einlaßöffnung 32 erstreckt sich eine
Rohrleitung 48. Die Einlaßöffnungen 31 und 32, die Auslaßöffnungen 37 und 38, die
Ventile 39, 41 und 42 sowie die Leitungen 48 und 49 sind flüssigkeitsdicht, so daß
sie dem Flüssigkeitsdruck des durch sie hindurchströmenden, in flüssiger Suspension
befindlichen Papierstoffes standhalten.
-
Das zu vermahlende Gut tritt in die Mühle durch das Ventil
39 ein. Hierdurch gelangt es in den Gehäuseteil 28, von dem aus es zwischen
der Scheibe 14 und der Platte 17 radial nach außen fließt und in die Kammer 35 ausgetragen
wird. Hierbei ist zu erwähnen, daß sich die Scheibe 14 im Betrieb der Mühle ständig
dreht und daß das Gut bei seinem Durchgang zwischen der Scheibe 14 und der Platte
17 durch die Schneid- und Mahlwirkung der Sektoren 15 und 18 zerkleinert wird.
-
Das in der beschriebenen Weise behandelte Gut tritt aus der Kammer
35 durch die Öffnung 37 und das Ventil 41 aus und wird durch die Rohrleitung 48
zum Einlaß 32 des Gehäuseteils 29 weitergeleitet. Vom Gehäuseteil 29 ausnimmt es
seinen Weg radial nach außen zwischen der Scheibe 14 und der Platte 19 hindurch
und tritt in die Kammer 36 aus, wobei bei seinem Durchgang zwischen den Sektoren
16 und 21 eine weitere Vermahlung desselben stattfindet. Das vermahlene Gut tritt
aus der Kammer 36 durch die Auslaßöffnung 38 und das Ventil 42 aus und wird aus
der Mühle in geeigneter Weise, beispielsweise durch eine Rohrleitung 49, ausgetragen.
-
Der Mahlungsgrad hängt von der Einstellung der Ventile und des Spiels
zwischen der Scheibe 14 und den Platten 17 und 19 ab, wobei die letzteren unabhängig
voneinander verstellbar sind, so daß, wenn gewünscht, voneinander abweichende Ergebnisse
im ersten und zweiten Mahlpfad der Mühle erzielt werden können.
-
Wenn beispielsweise die Ventile 41 und 42 voll geöffnet sind, bewegt
sich das zu vermahlende Gut auf dem Vermahlungsweg mit einer Geschwindigkeit, die
durch die Einstellung des Spiels der Platten 17 und 19 und des Ventils 39 bestimmt
ist. In diesem Falle hängt daher der Mahlungsgrad desselben von der Einstellung
des Ventils 39 und des Spieles ab.
-
In ähnlicher Weise ist bei voll geöffneten Ventilen 39 und 41 und
bei gedrosseltem Ventil 42 die Durchsatzgeschwindi.gkeit durch die Mühle im wesentlichen
allein von der Einstellung des Ventils 42 abhängig. Wenn der Ouerschnitt der durch
das Ventil 42 geregelten Durchtrittsöffnung vergrößert oder vermindert wird, wird
eine entsprechend erhöhte oder verminderte Mahlarbeit auf das Gut in den Mahlpfaden
ausgeübt.
-
Wenn die Ventile 39 und 41 voll geöffnet sind und das Ventil 41 zur
Drosselung verwendet wird, hängt die Durchsatzgeschwindigkeit zwischen der Scheibe
14 und der Platte 17 von der Einstellung des Ventil 41 ab, während das Gut hinter
dem Ventil 41 verhältnismäßig frei abfließen kann.
-
Aus dem Voranstehenden ergibt sich, daß die beschriebene Anordnung
praktisch einen unbegrenzten Regelbereich der Arbeitsweise der Mühle und der endgültigen
Eigenschaften des durch sie hindurchgetretenen Gutes ermöglicht. Wenn die Ventile
41 und 42 geschlossen oder teilweise geschlossen sind, füllt das Gut die Mahlkammern,
wobei die Durchsatzgeschwindigkeit durch die Mühle von der Ventilöffnung abhängt.
Je geringer die Durchsatzgeschwindigkeit ist, desto länger bleibt das Gut in der
Vermahlungszone und desto größer ist der Mahlungsgrad desselben. Die Durchsatzgeschwindigkeit
läßt sich in jeder einzelnen Kammer oder in beiden Kammern gemeinsam durch eine
entsprechende Einstellung des einen oder beider Ventile leicht regeln. Die Durchsatzmenge
des zu behandelnden Gutes sowie der Mahlungsgrad desselben kann also durch einen
entsprechenden Ausgleich der Strömungsgeschwindigkeiten in den Kammern durch Regelung
der Ventile 39, 41, 42 genau und leicht eingestellt werden.