DE1104177B - Verfahren zur Herstellung von Polierscheiben mit gebundenem Korn zum Polieren von Glas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polierscheiben mit gebundenem Korn zum Polieren von GlasInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Polierscheiben mit gebundenem Korn zum Polieren von Glas Das klassische Verfahren zum Polieren von Glas erfolgt mittels Filzscheiben bzw. Pech und der Aufschlämmung eines Poliermittels, beispielsweise Fe2 O,: in Wasser oder wäßrigen Salzlösungen. Hierbei ist jedoch der durch das Aufschlämmen des Poliermittels und die gute Verteilung der Aufschlämmung auf die einzelnen Maschinen benötigte Aufwand so groß, daß das Polieren sich unwirtschaftlich gestaltet.
- Es hat an Versuchen, eine bessere Wirtschaftlichkeit dieses klassischen Polierverfahrens zu erreichen, nicht gefehlt. Es ist insbesondere auch vorgeschlagen worden, das Glas durch Polierscheiben mit gebundenem Korn zu bearbeiten. Alle bekannten Polierscheiben mit gebundenem Korn sind jedoch weit weniger wirksam als das eingangs erwähnte klassische Polierverfahren, so daß man allein schon aus Gründen der Sicherheit bei diesem Verfahren, trotz dessen geringer Wirtschaftlichkeit, geblieben ist.
- Es ist bekannt, als Bindemittel für Schleif- und Polierscheiben Kunststoffe zu verwenden. Obwohl sich Kunststoffe im allgemeinen nur bis zu 75 Gewichtsprozent füllen lassen, sind die mit einem solchen Bindemittel hergestellten Schleifscheiben verhältnismäßig gut brauchbar, weil ein in den Kunststoff eingebettetes grobes Korn, wie es zur Herstellung von Schleifscheiben verwendet wird, leicht aus dem Verband herausbricht und damit seinen Zweck als Schleifkorn zu erfüllen vermag. Zur Herstellung von Polierscheiben haben sich dagegen Kunststoffe als Bindemittel bisher wenig geeignet, weil bei Verwendung von Füllstoffen mit großer Oberfläche, wozu feinkörnige Poliermittel gehören, eine Füllung des Kunststoffes nur bis zu 75 Gewichtsprozent völlig unzureichend ist.
- Da der Unterschied der spezifischen Gewichte zwischen den als Bindemittel verwendeten Kunststoffen und dem Polierkorn, z. B. Fe203, etwa »4« beträgt, entsprechen den 75 Gewichtsprozent des in den Kunststoff einverleibbaren Poliermittels nur etwa 37,5 Volumprozent. Erst bei einem Gehalt von etwa 83,5 Gewichtsprozent wird ein Volumenverhältnis von 1: 1 erreicht, und auch bei diesem Verhältnis ist der Kunststoffgehalt immer noch zu hoch, da sich auf der Unterseite der Polierscheiben nach anfänglichem Abrieb der Scheiben beim Polieren mit Wasser ein Kunststoffilm bildet, dessen Abrieb nur äußerst gering ist und der wegen der Wasserunlöslichkeit des Sunststoffes auch beim nassen Polieren nicht abgebaut wird, so daß die Wirksamkeit einer solchen Polierscheibe praktisch gleich Null ist.
- Eine wirksame Polierscheibe liegt - wenn man naß polieren will, was unumgänglich sein dürfte, solange man die Temperaturführung in der Hand behalten will - nur dann vor, wenn sie so viel Poliermittel im Kunststoff enthält, daß 1. beim nassen Polieren ein guter Abrieb erzielt wird und 2. die Polierscheiben eine hohe Bruchfestigkeit und eine gewisse Restelastizität haben.
- Polierscheiben, die diese Bedingungen erfüllen, lassen sich gemäß der Erfindung unter Verwendung von Kunststoff als Bindemittel dadurch herstellen, daß ein in Wasser emulgierbares Epoxyharz, dem bis zu 10 Gewichtsteile Glyzerin oder andere wasserlösliche Weichmacher einverleibt sind, mit dem Poliermittel in einem Mischungsverhältnis in Wasser dispergiert wird, bei dem das ausgehärtete Gemisch zwischen 1,5 und 7 Gewichtsprozent Kunststoff enthält. Hierbei verhindert der hohe Füllgrad sowie die Wasserlöslichkeit des dem Epoxyharz zugesetzten Weichmachers die Bildung eines wasserunlöslichen Kunststoffilms auf der Unterseite der Polierscheibe und somit das allmähliche Ausbrechen und Herauslösen des sehr feinkörnigen Poliermittels aus der Scheibe. Trotz des geringen Kunststoffgehaltes ist die Bruchfestigkeit einer auf diese Art hergestellten Scheibe ausreichend.
- Die Zugabe von Glyzerin oder ähnlichen Stoffen verleiht der Scheibe eine gewisse Restelastizität nach dem Härten, wie sie oben gefordert wurde, während das in Wasser emulgierte, mit Weichmacher versetzte Epoxyharz selbst bei der besagten, sehr starken Erhöhung des Poliermittelzusatzes nach dem Aushärten eine hinreichende Bruchfestigkeit bei ausreichender Restelastizität ergibt.
- Die an sich ausreichende Bruchfestigkeit der Scheiben, deren Kunststoffgerüst bei dem erfindungsgemäß sehr hohen Gehalt an Polierkorn äußerst dünn ist, läßt sich gemäß der Erfindung dadurch erhöhen, daß dem Kunststoff ein Filzhaarzusatz bis zu 20 Gewichtsprozent gegeben wird, wobei sich ein Filzhaarzusatz von 5 Gewichtsprozent bereits als sehr gut brauchbar erwiesen hat.
- Der Abrieb der erfindungsgemäß hergestellten Scheiben wird durch das Mischungsverhältnis eingestellt. Abriebmessungen unter gleichen Bedingungen haben ergeben, daß der für den Poliervorgang erwünschte mittlere Abrieb bei etwa 4 Gewichtsprozent Kunststoffgehalt liegt. Unterhalb dieses Gehaltes nimmt der Abrieb zu und erreicht bei etwa 2 Gewichtsprozent, je nach Rauhigkeit des Glasschliffes, eine uncrxvünschte Größe; gleichzeitig nimmt die Festigkeit der Scheiben ab, die aber durch einen entsprechenden Filzhaarzusatz immerhin noch in den gewünschten Grenzen gehalten werden kann. Übersteigt der Kunststoffgehalt 6 Gewichtsprozent, so nähert sich der Abrieb seiner zulässigen unteren Grenze.
- Als gute Ausgangszusammensetzungen für Polierschcihen gemäß der Erfindung haben sich bewährt: 50 bis 800/0 geschlämmtes Eisenoxydrot oder andere Stoffe die sich zum Polieren oder Feinschleifen von Glas eignen, 2 bis o °/o Epoxyharz und Härter, o bis 10% Glyzerin oder andere wasserlösliche Weichmacher, O bis 200/o Filzhaare, liszu 200/0 Wasser je nach Erfordernis.
- Die Herstellung der Scheiben erfolgt vorzugsweise derart. daß Epoxyharz, Härter, Glyzerin und Wasser zu einer guten Emulsion zusammengeführt werden und diese mit einem innigen Gemisch von Filzhaar und Poliermittel homogen verknetet wird, beispielsweise in einem Kneter oder auf der Walze. Die Knetmasse wird dann in Formen gegeben, anschließend getrock- net und ausgehärtet. Dies geschieht am besten bei etwas erhöhter Temperatur, beispielsweise bei 50 bis 600 C. Nach 24 Stunden ist die Scheibe gebrauchsfertig. Man klebt sie auf einen Polierteller und poliert das Glas feucht. Der Abrieb läßt sich hierbei durch Wasserzugabe steuern.
- PATENTANSPRtSCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Polierscheiben mit gebundenem Korn zum Polieren von Glas, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserhaltiges Gemisch aus in Wasser emulgierbarem Epoxyharz, dem bis zu 10 Gewichtsteile Glyzerin oder andere wasserlösliche Weichmacher einverleibt sind, und dem Poliermittel in einem Mischungsverhältnis, daß das Fertigerzeugnis zwischen 1,5 und 7 Gewichtsprozent Kunststoff enthält, in an sich bekannter Weise ausgehärtet wird.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als weiteres Füllmittel bis zu 20 Gewichtsprozent der Masse an Filzhaar verwendet werden.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Epoxyharz, Härter, Glyzerin und Wasser miteinander emulgiert, in diese Emulsion ein inniges Gemisch von Poliermittel und Filzhaaren homogen eingeknetet, hierauf die Masse verformt, getrocknet und bei etwa 50 bis 600 C ausgehärtet wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 783 740; »Kunststoff-Rundschau«, Juni 1958, S. 292.
Priority Applications (2)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2600278A1 (fr) * | 1986-06-23 | 1987-12-24 | Boucher Gerard | Traitement de surface des moules en aciers speciaux de pieces optiques de precision |
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- 1958-12-08 DE DES60869A patent/DE1104177B/de active Pending
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1959
- 1959-12-07 GB GB4149559A patent/GB934785A/en not_active Expired
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GB934785A (en) | 1963-08-21 |
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