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Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln des Haftvermögens von Schichten
beliebigen festen Stoffes auf Körpern (Grundschichten) beliebiger Gestalt und beliebigen
festen Stoffes Zum einwandfreien quantitativen Ermitteln des Haft-Vermögens von
auf festen Körpern aufgebrachten festen Schichten ist es zufolge der Erkenntnis,
daß die Haftkraft senkrecht zur gemeinsamen Haftflächenebene wirkt, notwendig, die
Auflageschicht senkrecht zur Haftflächenebene abzutrennen, und zwar so, daß der
Trennungsbruch nicht in einer der beiden Schichten, sondern nur in der gemeinsamen
Haftflächenebene selbst eintritt. Die spezifische Abtrennkraft (kg/mm2) stellt hierbei
das eindeutig definierte und ohne weiteres vergleichbare Maß für das Haftvermögen
der Auflageschicht auf der Grundschicht dar.
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Nach einem bekannten Verfahren zum Bestimmen des Haftvermögens der
Plattierschicht auf plattierten Blechen wird bereits an einem entsprechenden Probestück
die Abtrennkraft senkrecht zur gemeinsamen Haftflächenebene aufgebracht. Dies geschieht
hierbei einmal in der Weise, daß die reduzierte und kreisscheibenförmig gestaltete
Plattierungsschicht mittels eines durch ein entsprechendes, bis an die Plattierungsschicht
reichendes Loch im Grundblech zu führenden Stempels von dem Grundblech senkrecht
zur Trennebene abgedrückt wird. Nach einer anderen Ausführungsart des bekannten
Verfahrens kann die Plattierungsschicht mittels eines zangenförmigen Werkzeugs in
senkrechter Richtung zur gemeinsamen Haftfläche von der zylinderförmig gestalteten
und am Widerlager einer Zerreißmaschine befestigten Grundschicht abgerissen werden.
Die in beiden Fällen ringscheibenförmige gemeinsame Haftfläche ist jeweils verhältnismäßig
klein gewählt.
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Ganz abgesehen davon, daß dieses bekannte Prüfverfahren nicht für
spröde Plattierungsstoffe, z B.
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Email, anwendbar ist, weil diese bei der gewählten Einspannungsart
zufolge ihrer Sprödigkeit beim Aufbringen der Abtrennkraft in sich zerspringen würden,
kann bei diesem Verfahren an plattierten Blechen mit Auflageschichten aus anderen,
nämlich elastischen Stoffen nur dann mit dem beabsichtigten Eintritt des Trennungsbruchs
genau in der gemeinsamen Haftflächenebene gerechnet werden, wenn die Zerreißfestigkeit
der beiden Schichten größer ist als die Haft-I;raft zwischen diesen Schichten. Ist
nämlich die Zerreißfestigkeit der beiden Schichten geringer als deren gegenseitige
Haftkraft, so wird dann zwangläufig der Trennungsbruch innerhalb einer der beiden
Schichten sich einstellen. Ferner sei darauf hingewiesen, daß nach der einen Ausführungsart
des bekannten Prüfverfahrens, bei der das Probestück in eine Zugvorrichtung eingespannt
wird, der Versuch nur an Probestücken aus solchen plattierten Blechen vorgenommen
werden kann, die eine verhältnismäßig große Dicke der beiden Schichten aufweisen.
Die Schichten vieler plattierter Bleche haben aber eine solche Stärke nicht.
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Im übrigen besteht dabei, insbesondere bei dünnen Plattierungsschichten,
die Gefahr einer zusätzlichen Biegeverformung beim Aufbringen der Zugkraft, so daß
dadurch die Zugkraft nicht genau senkrecht zur Trennebene zur Wirkung kommen kann.
Aber auch bei der anderen Ausführungsart des bekannten Prüfverfahrens, bei der eine
reduzierte Plattierungsschicht von der Grundblechseite her mittels eines durch ein
durchgehendes Loch im GrundbIech geführten Stempels abgedrückt wird, kann der Trennungsbruch
nicht genau in der gemeinsamen Haftflächenebene auftreten, wenn die Plattierungsschicht
nur eine äußerst geringe Dicke hat, weil der Plattierungswerkstoff in diesem Fall
eine größere Formänderung beim Aufbringen der Abtrennkraft erfährt als bei einer
größeren Platte rungsstärke. Schließlich treten dabei an der gemeinsamen Haftfläche
noch Scherkräfte auf, so daß zufolge dieser Nebenbeanspruchungen die dünne Plattierungsschicht
in sich zerreißen wird.
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Es ergibt sich somit die Feststellung, daß das bekannte Verfahren
zum Ermitteln des Haftvermögens der Plattierungsschicht auf plattierten Blechen
bei senkrechtem Angriff der Abtrennkraft nicht für Plattierungsschichten beliebigen
festen Stoffes und sehr geringer Dicke anwendbar ist. Da nun aber eine große Anzahl
von Plattierungsschichten nur eine äußerst geringe Dicke hat und die Kenntnis von
dem Haftvermögen auch von spröden Plattierungsschichten von großer Wichtigkeit ist,
kommt einem Prüfverfahren und einer diesbezüglichen Prüfvorrichtung große Bedeutung
zu, die es ermöglichen, das Haftvermögen von Plattierungsschichten beliebigen festen
Stoffes und
verschiedener, auch sehr geringer Dicke auf Körpern
beliebiger Gestalt und beliebigen festen Stoffes bei senkrechtem Angriff der Abtrennkraft
zu ermitteln und dabei den Trennungsbruch stets genau in der gemeinsamen Haftflächenebene
eintreten zu lassen.
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Ein solches, diese Forderungen erfüllendes Prüfverfahren und eine
entsprechende Prüfvorrichtung bilden den Gegenstand der Erfindung.
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Ebenso wie bei dem erwähnten bekannten, für plattierte Bleche bestimmten
Prüfverfahren werden beim Verfahren nach der Erfindung an einem entsprechenden Probestück
mit reduzierter Auflageschicht und somit reduzierter Haftfläche die beiden Schichten
in der gemeinsamen Haftfläche mechanisch voneinander senkrecht zur gemeinsamen Haftfläche
getrennt und der spezifische Trennwiderstand als Maß für das Haftvermögen der Auflageschicht
auf der Grundschicht gewählt.
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Mit Bezug auf das Prüfverfahren besteht die Erfindung darin, daß
während des Einwirkens der Abtrennkraft der Auflageschicht und gegebenenfalls auch
der Grundschicht durch Verwendung der jeweiligen Probestückform angepaßter Einspannmittel
die Möglichkeit jeglicher Art von Formänderungen genommen wird. Durch diese Maßnahme
werden die bisher hei solchen Prüfungen sich einstellenden, vorher erwähnten Übelstände
vermieden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der Abtremlversuch an
einem Probestück vorgenommen, dessen reduzierte Auflageschicht vorzugsweise die
Form eines Rechtecks hat. Sofern zu dem Abtrennversuch ein Probestück mit reduzierter
Auflageschicht von rechteckiger Oberflächenform herangezogen wird, weist dieses
Probestück zwecks Schaffung zweier sehr kleiner, in vorbestimmtem Abstand voneinander
liegender gemeinsamer Haftflächen ein in dem der kleinen .Nuflageschicht gegenüberliegenden
Teil der Grundschicht über die ganze Breite der Auflageschicht sich erstreckendes
Loch auf, das eine rechteckige Querschnittsform mit entsprechender Querschnittslänge
hat. Bei rechteckiger Oberfiächenform der reduzierten Auflageschicht kann das Probestück
auch so gestaltet sein, daß dieses in dem der kleinen Auflageschicht gegenüberliegenden
Teil der Grundschicht zwei neben eiuanderl iegende, vorzugsweise gleich große, über
die ganze Breite der Auflageschicht sich erstreckende Löcher von rechteckigem Querschnitt
aufweist, deren äußere Begrenzungsflächen mit den Querflächen der kleinen Auflageschicht
in denselben senkrechten Ebenen liegen und deren innere Begrenzungsflächen zur Erreichung
einer äußerst kleinen gemeinsamen Haftfläche einen sehr geringen Abstand voneinander
haben.
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Wenn die beiden in ihrer gemeinsamen Haftfläche voneinander zu trennenden
Schichten nicht aus spröden Stoffen bestehen, werden bei ausreichender Stärke der
Auflageschicht zweckmäßigerweise Probestücke verwendet, an denen die beiden Schichten
durch Materialentnahme aus der Grundschicht bis auf eine kleine gemeinsame Haftfläche
voneinander getrennt sind. Derart gestaltete Probestücke sind in der Weise in eine
Zerreißmaschine einzuspannen, daß beide Schichten von den Einspannklemmen der Zerreißmaschine
an ihren Längsseitenflächen ganz umfaßt werden, die Einspannklemmen sich daher gegenseitig
in der Haftflächenebene berühren und die freie Einspannlänge somit gleich Null ist.
Zum Erzielen einer festen Einspannung eines solchen Probestücks können die freien
Enden der Auflageschicht nach außen abgebogen werden.
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Mit Bezug auf die Vorrichtung zum Ausüben des der Erfindung gemäßen
Verfahrens zum Ermitteln des Haftvermögens von auf Grundschichten beliebigen festen
Stoffes aufgebrachten Schichten ebenfalls beliebigen festen Stoffes, die wegen ihrer
meist nur geringen Stärke - und sofern sie aus spröden Stoffen bestehen - von den
Einspannklemmen einer Zerreißmaschine nicht erfaßt werden können, besteht die Erfindung
darin, daß die für die Auflageschicht zwecks Vermeidung einer Formänderung daran
zu befestigenden Einspannmittel aus gegeneinander zusammenspannbaren Profilkörpern
bestehen, deren einer auf der äußeren Fläche der Auflageschicht und deren anderer
bzw. andere auf der inneren freien Fläche der Auflageschicht aufliegen und die mittels
eines die Grundschicht und den auf der äußeren Fläche der Auflageschicht liegenden
Profilkörper durchsetzenden Gestänges mit auf den freien Enden dieses Gestänges
aufschraubbaren Muttern zusammen gespannt werden.
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Bei Verwendung von zwei an die innere freie Fläche der Auflageschicht
zu legenden Profilkörpern sind diese vorteilhafterweise durch eine gegebenenfalls
lösbare Platte miteinander verbunden, anderen Außenseiten das erwähnte Gestänge
gegebenenfalls lösbar angeordnet ist.
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Bei Ausführung des Abtrennversuchs auf einer Zerreißmaschine ist
es vorteilhaft, das erwähnte Gestänge mittels eines Zwischenstücks mit dem einen
Einspannkopf der Zerreißmaschine und die Grundschicht des Probestücks mittels eines
weiteren Zwischenstücks mit dem anderen Einspannkopf der Zerreißmaschine lösbar
zu verbinden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die beiden Zwischenstücke gabelförmig
auszubilden.
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Die Zinken des an der Grundschicht des Prohestücks angreifenden Zwischenstücks
können in Weiterbildung der Erfindung schlaufenförmig ausgebildet sein.
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Steht zur Ausführung des Abtrennversuchs eine Zerreißmaschine nicht
zur Verfügung und soll aus diesem oder einem anderen Grunde der Abtrennversuch auf
einer Prüfpresse vorgenommen werden, dann stellt das die kraftschlüssige Verbindung
der Einspannmittel mit der unteren Druckplatte der Prüfpresse herstellende Zwischenstück
zweckmäßigerweise eine insbesondere aus Metall, z. B. Stahl, bestehende, auf die
untere Druckplatte der Prüfpresse zu stellende Auflegevorrichtung für das Probestück
mit daran befestigten Einspannmitteln dar, die in ihrer Mitte in der Wirkungsrichtung
der Abtrennkraft in an sich bekannter Weise eine Öffnung für die Aufnahme der kleinen
Auflageschicht des Probestücks und des darunter befindlichen Einspannmittels aufweist.
Die erwähnte Auflegevorrichtung kann entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung
aus zwei in vorbestimmtem Abstand parallel zueinander angeordneten, gegebenenfalls
miteinander starr verbundenen, verhältnismäßig dicken Körpern, insbesondere aus
Metall, z. B. Stahl, bestehen, deren in waagerechter Richtung liegende Aufnahmeflächen
der jeweiligen Flächenform der Grundschicht des Probestücks anpaßbar sind. Die Auflegevorrichtung
für das Probestück mit daran befestigten Einspannmitteln kann in an sich bekannter
Weise auch als hohlzylindrischer Körper, insbesondere aus Metall, z. B. Stahl, ausgebildet
sein. Wenn die Auflegevorrichtung eine in waagerechter Richtung liegende ebene Auflagefläche
aufweist, ist es zweckmäßig, zum Prüfen von Probestücken mit gekrümmten Schichten
besondere, auf die Auflagefläche der Auflegevorrichtung zu setzende, der jeweiligen
Grundschichtkrümmung angepaßte Formkörper. vorzugsweise aus Metall, z. B. Stahl,
vorzusehen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung mit Bezug auf die dabei zu verwendenden
Probestücke ist im folgenden an Hand der Abb. 1 bis 4 und die Vorrichtung nach der
Erfindung zum Ausüben des Verfahrens an zwei Ausführungsbeispielen gemäß den Abb.
5 bis 7 näher erläutert.
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Die Abb. 1 und 2 stellen ein aus dem zu untersuchenden, mit einer
festen Auflageschicht versehenen Gegenstand entnommenes, besonders gestaltetes Probestück
dar. Bei dem gezeigten Beispiel handelt es sich um einen breitflächigen, aus zwei
Schichten bestehenden Gegenstand, z. B. ein plattiertes Blech. Wie diese beiden
Abbildungen erkennen lassen, ist die Auflageschicht 2 des Probestücks bis auf ein
kleines Stück in der Mitte entfernt worden. Die stehengebliebene kleine Auflageschicht
hat hier beispielsweise eine rechteckige Oberflächen form. Aus der Grundschicht
1 des Probestücks sind an der der kleinen Auflageschicht gegenüberliegenden Stelle
zwei gleich große, bis an die Auflageschicht reichende und über die ganze Breite
der Auflageschicht sich erstreckende Löcher 3, 4 rechteckigen Querschnitts herausgearbeitet,
deren äußere Begrenzungsflächen mit den Querseiteuflächen der kleinen Auflageschicht
jeweils in derselben senkrechten Ebene liegen. Die zufolge der beiden Ausnehmungen
3 und 4 verbliebene kleine gemeinsame Haftfläche ist mit 5 bezeichnet. Abb. 1 stellt
die Draufsicht auf das Probestück von der Grundschichtseite her dar, und Abb. 2
zeigt den dazugehörenden Längsschnitt.
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Während zum Bestimmen des Haftvermögens einer Auflageschicht auf
einer Grundschicht bei Angriff der Abtrennkraft senkrecht zur gemeinsamen Haftfläche
bei Verwendung eines Probestücks, wie es beispielsweise in den Abb. 1 und 2 gezeigt
ist. eine besondere Vorrichtung, nämlich die nach der Erfindung, notwendig ist,
kann bei Verwendung von Probestücken, wie sie beispielsweise in den Abb. 3 und 4
dargestellt sind, das Haftvermögen der Auflageschicht auf der Grundschicht in ebenfalls
senkrechter Richtung zur gemeinsamen Haftfläche ohne besondere Zusatzeinrichtung,
also ohne die Vorrichtung nach der Erfindung, bestimmt werden. Dieses ist aber nicht
in allen Fällen möglich, sondern nur dann, wenn die Auflageschicht sowohl als auch
die Grundschicht des betreffenden Gegenstandes eine solche Stärke haben, daß die
beiden Schichten des Probestücks, gegebenenfalls nach Abbiegen der Enden der einen
oder der beiden Schichten nach außen, von den Einspannklemmen einer Zerreißmaschine
längsseitlich vollständig und so umfaßt werden können, daß die äußeren Enden der
Einspannen klemmen sich gegenseitig berühren und damit die freie Einspannlänge gleich
Null wird. Auch in diesem Fall wäre dann die Forderung gemäß der Erfindung erfüllt,
wonach während des Aufbringens der Abtrennkraft eine Formänderung an beiden Schichten
des Probestücks zu verhindern ist. Da aber in den meisten Fällen die beiden Schichten
eine ausreichende Stärke zum unmittelbaren einwandfreien Einspannen in eine Zerreißmaschine
nicht aufweisen und zudem das Einspannen spröder Schichten in eine Zerreißmaschine
nicht ohne weiteres möglich ist, muß dann bei Verwendung von Probestücken der zuerst
beschriebenen Art die Vorrichtung gemäß der Erfindung herangezogen werden.
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Der obere Teil der Abb. 3 zeigt ein solches unmittelbar in eine Zerreißmaschine
einspannbares Probestück, wie es aus dem zu untersuchenden Gegenstand, z. B. einem
plattierten Blech, entnommen ist. Der mittel lere Teil der Abb. 3 gibt das Probestück
nach dem ersten Bearbeitungsvorgang wieder, der hier in dem
Heraus arbeiten je einer
keilförmigen Ausnehmung aus der Grundschicht 1 an den Enden des Probestücks besteht.
Der untere Teil der Abb. 3 stellt den für den Zugversuch fertigbearbeiteten Prüfling
dar, an dem die Enden der Auflageschicht 2 leicht nach außen abgebogen sind. An
Stelle einer seitlichen, keilförmigen Ausnehmung weist das Probestück nach Abb.
4 an beiden Enden der Grundschicht 1 eine rechtkantige, schmale Ausnehmung auf (s.
oberen Teil der Abb. 4).
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Der untere Teil der Abb. 4 zeigt den für den Zugversuch fertigbearbeiteten
Prüfling mit nach außen leicht abgebogenen Enden der Auflageschicht 2.
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Die in Abb. 5 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung zum Ausüben
des Verfahrens ist zum Einspannen in eine Zerreißmaschine ausgebildet und besteht
im wesentlichen aus Einspannmitteln 6, 7, 10 und zwei die kraftschlüssige Verbindung
der Einspannmittel bzw. der Grundschicht des Probestücks mit den Einspannköpfen
der Zerreißmaschine herstellenden gabelförmigen Zwischenstücken 13, 16. Das mit
dem unteren Einspannkopf zu verbindende, an der Grundschicht des Probestücks angreifende
Zwischenstück 16 ist in der gezeigten Vorderansicht als solches ohne weiteres zu
erkennen, während das mit dem oberen Einspannkopf der Zerreißmaschine zu verbindende,
rechtwinklig zum anderen stehende, an der abzutrennenden Auflageschicht des Probestücks
mittelbar angreifende Zwischenstück 13 sich nur in der Seitenansicht zeigt. Von
den erwähnten Einspannmitteln 6, 7, 10 stellen die Teile 6 und 7 in die Grundschichtlöcher
3, 4 des Probestücks einzuführende, die untere, freigelegte Auflageschicht 2 des
Probestücks berührende Metallkörper (Profilkörper) dar, die ebenso wie die Löcher
3, 4 (s. Abb. 1 und 2) einen rechteckigen Querschnitt haben. Die beiden Einsetzprofilkörper
6, 7 sind mittels einer Metallplatte8 starr, gegebenenfalls lösbar miteinander verbunden.
Das den Profilkörpern 6,7 gegenüberliegende, auf die äußere Oberfläche der reduzierten
kleinen Auflageschicht 2 zu legende Einspannmittel 10 stellt eine dieAuflageschicht
an ihren Längsseiten überragende Metallplatte dar. Das zum gegenseitigen Zusammenspannen
der Profilkörper 6, 7, 10 vorgesehene, die Grundschicht 1 und die Platte 10 durchsetzende
Gestänge besteht hier aus zwei Stangen 9, von denen je eine an den Längsseiten der
Verbindungsplatte 8 in deren Mitte angebracht ist.
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Nachdem die beiden Stangen 9 durch die entsprechenden Löcher in der
Grundschicht des Probestücks hindurchgeführt worden sind, wird die Platte 10 an
ihren entsprechend durchlochten Stellen über die freien Enden der beiden Stangen
9 gestreift, bis sie auf der abzutrennenden Probestückschicht2 aufliegt. Danach
werden mittels auf die freien Enden der beliden Stangen 9 zu schraubender Muttern
11 die Platte 10 einerseits und die beiden Einsetzprofilkörper 6, 7 andererseits
gegeneinander leicht zusammengezogen, so daß die Platte 10 und die Profilkörper
6, 7 die freien Oberflächen der Auflageschicht 2 unter leichtem Druck satt berühren.
Alsdann werden die beiden Zwischenstücke 13 und 16 mit den Stangen 9 bzw. mit der
Grundschicht des Probestücks verbunden. Die Verbindung der Stangen 9 mit dem oberen,
hier gabelförmigen Zwischenstück erfolgt, wie aus Abb. 6 zu erkennen ist, in der
Weise, daß die Enden der beiden Stangen 9 mit den beiden Zinken 14 des betreffenden
Zwischenstücks 13 durch je eine verhältnismäßig hohe Schraubenmutter 12 miteinander
fest verschraubt werden. Das untere Zwischenstück 16 ist hier an den Enden der Zinken
17 schlaufenförmig ausgebildet, um auf diese Art die Grundschicht des Probestücks
erfassen zu
können. Sollte die Grundschicht an sich nicht stark
genug sein, um einen Bruch an anderer Stelle als an der gemeinsamen Haftfläche zu
verhindern, dann wäre in einem solchen Fall, wie bereits dargelegt wurde, die Grundschicht
entsprechend zu versteifen.
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Zur Vornahme des Abtrennversuchs werden die Enden 15, 18 der mit
den Einspannmitteln bzw. der Grundschicht des Probestücks nunmehr verbundenen Znvischenstücke
13, 16 in die Einspannköpfe einer Zerreißmaschine eingesetzt. Danach wird die Zugkraft
vorsichtig aufgebracht und langsam gesteigert, bis die Trennung in der Haftfläche
eintritt.
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Während des Aufbringens der Zugkraft haben die Profilkörper 6, 7
das Bestreben, die Auflageschicht 2 des Probestücks nach oben zu verformen und diese
seitlich der gemeinsamen Haftfläche abzureißen. Durch die auf die äußere Oberfläche
der Auflageschicht 2 gelegte, mit den gegen die unteren freien Flächen der Auflageschicht
gelegten Einspannmitteln6, 7 gegenseitig zusammengespannte, also unverrückbar fest
liegende Platte 10 wird aber der Auflageschicht die Möglichlseit einer Formänderung
irgendwelcher Art während des Auflaringens der Zugkraft genommen, so daß bei der
stetigen Erhöhung der Zugkraft der Trennungsbruch nur an einer einzigen Stelle des
Probestücks, nämlich nur in der Ebene der gemeinsamen Haftfläche, und zwar bei senkrechtem
Angriff der Abtrennkraft zur Haftflächenebene erfolgen kann.
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Bei Ausführung des Abtrennversuchs auf einer Prüfpresse und bei Verwendung
der gleichen, vorher erwähnten und gleichartig angeordneten Einspannmittel tritt
an die Stelle der beiden Zwischenstücke 13, 16 ein einziges, aber anders gestaltetes
Zwischenstück, das auf die untere Druckplatte 20 (s. Abb. 7) der Prüfpresse zu setzen
ist und beispielsweise die aus Abb. 7 erkennbare Form aufweisen kann. Das betreffende
Zwiscbenstück besteht hier aus zwei im vorbestimmten Abstand voneinander und parallel
nebeneinander angeordneten Rechtkantkörpern lg aus Metall. z. B.
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Stahl. Die beiden Auflagerkörper 19 müssen einander so weit genähert
sein. daß die hierbei nach unten liegende, abzutrennende Auflageschicht 2 mit der
darauf angehracllten Platte 10 und dem daraus hervorragenden Gestänge 9 ohne großes
seitliches Spiel in der von den beiden Auflagerkörpern 19 gebildeten Öffnung frei
beweglich bleibt. Zur Ausführung des Abtrennversuchs wird dann die obere Druckplatte
21 der Prüfpresse vorsichtig auf die die beiden Einsetzprofilkörper 6, 7 verhindende
Platte 8 niedergelassen und die Druckkraft langsam aufgebracht und stetig langsam
erhöht.
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Die \07irkungsweise der Einspannmittel ist hierbei die gleiche wie
bei ihrer Verwendung bei in eine Zerreißmaschine eingespannten Pi.obestiiden. Der
Bruch kann somit auch hierbei nur in der gemeinsamen Haftfläche der beiden Schichten
des Probestücks auftreten. wobei das Abtrennen der Auflageschicht von der Grundschicht
ebenfalls senkrecht zur Haftflächenebene erfolgt. Gegebenenfalls kann auch für die
Versuchsausführung auf einer Prüfpresse eine besondere. in Abb. 7 nicht dargestellte
Versteifungsvorrichtung für die Grundschicht des Prolestücks vorgesehen sein.
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Nach dem Verfahren und mit der Vorrichtung nach der Erfindung lassen
sich im Rahmen der Erfindung das Haftvermögen von Auflageschichten auf Grundschichten
bestimmen. die beide aus beliebigem festem Stoff bestehen können. Die Auflageschicht
und die Grundschicht plattierter breitflächiger oder gekrümmter Gegenstände können
daher beispielsweise aus Metall, z. B. Stahl. bestehen. wobei die Stoffart, z. B.
Metallart, der beiden miteinander verbundenen Schichten
je eine andere sein kann.
Auch kann beispielsweise die Auflageschicht aus nichtmetallischem Stoff, z. B. aus
Email, bestehen, so daß nach dem Verfahren und mit der Vorrichtung nach der Erfindung
auch emaillierte Gegenstände, wie beispielsweise Kochgeschirre, Bekleidungsbleche
und Emailschilder, mit Bezug auf das Haftvermögen des Emails auf dem Grundmetall
als physikalische Größe (im Sinne von Adhäsionskraft) geprüft werden können, wenn
den betreffenden emaillierten Gegenständen entsprechende Prohestücke entnommen werden,
die prinzipiell gemäß der Erfindung mit Bezug auf Abb. 1 und 2 gestaltet sind.
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Die Erfindung, auch mit Bezug auf die Prüfvorrichtung, ist hier nur
an Beispielen erläutert. Es gehören demnach alle anderen möglichen äquivalenten
Ausführungsformen der Prüfvorrichtung zum Gegenstand der Erfindung, die ein Abtrennen
einer Auflageschicht von einer Grundschicht an Gegenständen verschiedener Art und
Form in senkrechter Richtung zur gemeinsamen Haftfläche ermöglichen. sofern zu den
betreffenden Prüfvorrichtungen Einspannmittel gehören, die der Auflageschicht und
gegebenenfalls auch der Grundschicht während des Aufbringens der Abtrennkraft die
Möglichkeit einer Formänderung irgendwelcher Art nehmen, um dadurch den Trennungsbruch
nur in der gemeinsamen Haftfläche eintreten zu lassen. Gegebenenfalls mit Bezug
auf Probestücke nach Abb. 3 und 4 notwendig werdende. besondere Zusatzeinspannvorrichtungen,
in die die Probestücke derart eingespannt werden, daß die freie Probestüddänge gleich
Null ist, fallen ebenfalls in den Rahmen der Erfindung.
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Man gibt den zu den Abtrennversuchen heranzuziehenden Probestücken
vorzugsweise möglichst kleine Abmessungen, weil sie dann in entsprechend kürzerer
Zeit herstellbar sind und für sie verhältnismäßig kleine Zerreißmaschinen bzw. kleine
Prüfpressen benutzt werden können. Als beispielsweise Abmessungen für kleine Probestücke
werden mit Bezug auf Abb. 1 und 2 etwa folgende Maße genannt: Länge der rechteckigen
Grundschicht 80 mm Breite der Grundschicht ........... 40 mm Länge der auf der Grundschicht
in deren Mitte stehenzulassenden reduzierten Auflageschicht ............. 20 mm
Breite der reduzierten Auflageschicht 5 min Breite der gemeinsamen rechteckigen
Haftfläche an für den Abtrennversuch fertigbearbeiteten Probestücken 2 mm Bei der
für die reduzierte Auflageschicht gewählten Breite von 5 mm ergibt sich in diesem
Fall somit eine gemeinsame Haftfläche von 10 mm2.
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Die Probestücke nach Abb. 3 und 4 können von noch geringerer Länge
sein als die Probestücke gemäß Abb. 1 und 2. So kann beispielsweise eine Länge von
50 mm als ausreichend erachtet werden. Die Breite der gemeinsamen rechteckigen Haftfläche
kann auch hierbei wieder etwa 9 mm betragen. so daß auch bei dieser Probenart, wenn
den Probestücken eine Breite von 5 mm gegeben wird, die gemeinsame Haftfläche 10
mm2 groß ist.