DE872403C - Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl - Google Patents

Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl

Info

Publication number
DE872403C
DE872403C DED453D DED0000453D DE872403C DE 872403 C DE872403 C DE 872403C DE D453 D DED453 D DE D453D DE D0000453 D DED0000453 D DE D0000453D DE 872403 C DE872403 C DE 872403C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
value
values
test
tests
wedge
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED453D
Other languages
English (en)
Inventor
Otto Herbert Doehner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DOEHNER AG
Original Assignee
DOEHNER AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DOEHNER AG filed Critical DOEHNER AG
Priority to DED453D priority Critical patent/DE872403C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE872403C publication Critical patent/DE872403C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N3/00Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
    • G01N3/28Investigating ductility, e.g. suitability of sheet metal for deep-drawing or spinning

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Strength Of Materials By Application Of Mechanical Stress (AREA)

Description

  • Verfahren zum Prüfen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl Metallische Gegenstände werden bekanntlich in ständig wachsendem Umfange und bei stets sich vergrößernden Ansprüchen an den Werkstoff durch Tiefziehen und ähnliche Fertigungsverfahren aus Blechen oder Bändern hergestellt.
  • Zu diesem Zweck müssen die Werkstoffe sorgfältig auf ihre Tiefzieheigenschaften geprüft werden. Die hierzu verwendeten Prüfungsverfahren sind nicht immer ausreichend. So fand man z. B. bei Prüfungen nach dem am meisten angewendeten Erichsen- oder nach ähnlichen Verfahren vielfach, daß ein Werkstoff auf Grund dieser Prüfungen gute Eigenschaften aufwies, im praktischen Betrieb aber trotzdem versagte, während andererseits ein Werkstoff, dessen Eignung nach den Prüfergebnissen zweifelhaft erscheinen mußte, sich für die praktische Fertigung als bestens geeignet erwies.
  • Auch Prüfungen der Werkstoffe auf Festigkeit, Streckgrenze und Dehnung ergaben trotz der größeren Genauigkeit gegenüber den geschilderten Verfahren ähnliche, sich widersprechende Ergebnisse.
  • Aus dieser Erkenntnis heraus wurden Prüfverfahren entwickelt, die wesentlich dadurch, daß sie den in Frage stehenden praktisch-betrieblichen Ansprüchen an die Werkstoffe näherzukommen beabsichtigten, über Eignung oder Nichteignung rechtzeitige und sichere Urteile ermöglichen sollen.
  • Die heute als zuverlässig geltende Prüfung ist die sog. Keilzugprüfung. Sie beruht auf der Erkenntnis, -daß eine maßgebliche Eigenschaft eines Werkstoffes für die fraglichen Zwecke seine möglichst geringe Verhärtungsfähiglkeit durch Kal't-' bearbeitungen,- u. a. durch Tiefziehen u. dgl., ist und daß .die Ergebnisse von Tiefziehprüfungen nach E rii ch sen u. dgl. hierüber ebensowenig aussagen wie Prüfungen auf Festigkeit, Streckgrenze und Dehnung, zumal diese Prüfungen nichts anderes darstellen als eine vergröberte und kombinierte Festigkeits- und Dehnungsermittlung.
  • Das Keilzugprüfverfahren hat aber den Nachteil einer außerordentlichen Umständlichkeit und, da es schließlich wiederum auf Prüfungen nach dem Erichsen- od. dgl. Verfahren beruht, großer Unsicherheiten. Aus einer Einheit des zu prüfenden Werkstoffes müssen stets zwei Prüfstücke entnommen werden, die eine ganz bestimmte, je nach Werkstoffart verschiedene, keilförmige Form erhalten und vor allem an den Kanten sorgfältig bearbeitet werden müssen, um ein Fehlgehen der Proben durch Reißen u.ldgl., das sich trotzdem noch häufig einstellt, zu vermeilden. Auf dem keilförmigen Teil jeder Probe müssen durch Strichmarkierungen mehrere Felder eingeteilt werden, z. B. bei Prüfungen von Weichstahl sieben Felder von je 12 mm Breite. Die Proben werden dann z. B. auf Zerreißmaschinen mit Hilfe des Keilzuggerätes gezogen, das je nach Werkstoff eine andere Form haben muß. Es wird nunmehr ausgemessen, um wieviel-Millimeter sich /die abgeteilten einzelnen Felder verlängert haben, wonach die verschiedenen Verlängerungen in Prozenten des Anfangswertes errec'hnet werden müssen, steigern sich bei einem Anfangswert von I2 uns der abgeteilten Felder die Prozentsätze vom unteren zum oberen Feld, sie betragen beispielsweise I0, 2I, 32, 42, 53 und 63 O/o.
  • Inden Feldern z. B. I, 3 und 5 jeweils des einen und den Feldern 2, 4 und 6 jeweils Ides anderen Probestabes wenden nunmehr Eindrücke mit Hilfe des Erichsen- oder eines ähnlichen Apparates und eines anomal kleinen Werkzeuges, z. B. beim Erichsenapparat mit dessen Sonderwerkzeug I, wegen des sehr geringen zur Verfügung stehenden Raumes für diese Tiefungsprüfungen angebracht.
  • Den verschiedenen Verlängerungen der Felder nach dem Keilziehen entsprechend werden verschiedene, mit steigender Verlängerung, zdie nur ein Ausdruck für stärkere Kaltverformung ist, abnehmende Tiefungswerte, li.B. sechs Werte mit 6,2, 5,7, 5,3, 4,9, 4,6 und 4,o mm Tiefung, gefunden und aufgezeichnet. Daneben hat man einen hier mit A bezeichneten sog. Anfangstiefungswert nach Erichsen- oder ähnlichen Verfahren und mit Hilfe desselben Sonderwerkzeuges entweder an einem möglichst ildentischen Prüfstück oder am freien Ende' ruder Keilzugprobe ermittelt, doch erscheint die -letztgenannte Art der Ermittlung als bedenklich, da das Ende der Keilzugprobe meist das Ergebnis ,beeinträchtigende Zangenbisse hat. Das Ergebnis der z. B. sechs Tiefungsprüfungen an den stets--zwei Probestäben muß nunmehr als Diagramm aufgezeichnet und'aus ihm durch Interpolation der sog. Resttiefungswert, ,der hier als' B bezeichnet wind, für eine ,bestimmte Verlängerung, im Beispielsfalle 6o 0/o, ermittelt werden. Der Wert B ergebe sich im Beispielsfalle zu 5,9 mm. Der obengenannte Wert A habe sich im Beispielsfalle zu II mm ergeben. In einer letzten Rechnung wird dann der Wert B in Prozenten des Wertes A ausgedrückt. Es ergibt sich z.B. zu rund 53 0/o. Im Einzelfall oder allgemeiner für eine bestimmte Werkstoffgüte ist aus Erfahrung bekannt, daß ein Werkstoff sich für eine (bestimmte Verarbeitung eignet, wenn der Wert B z. B. mindestens 50 0in des Wertes von A beträgt, was im Beispielsfall also der Fall wäre.
  • Neben dem ersichtlichen Nachteil einer außerordentlichen Umständlichkeit hat aber das Verfahren den weiteren Mangel ungenügender Genauigkeit und Sicherheit.
  • Es ist bekannt, daß sich das Erichsen- und ähnliche Prüfverfahren wesentlich nur für die Prüfung weicher, nicht wesentlich kaltverfestigter Werkstoffe eignen. Erfahrungsgemäß liefern diese Verfahren aber bei Prüfungen von Werkstoffen, die stärkere Kaltverfestigungen aufweisen, außerordentlich stark streuende Werte, die als Prüfergebnisse nur sehr wenig Ibrauchbar sind. Das gilt in verstärktem Maße Idann, wenn nicht die Normalwerkzeuge, sondern die kleinen Sonderwerkzeuge angewendet werden, oder, wie beim Keilzugverfahren, angewendet werden müssen. Aber selbst bei weichen Werkstoffen und Anwendung der Normalwerkzeuge ergeben sich vielfach völlig außerhalb jeder Norm liegende Werte, für die eine jeweilige Begründung schwer erfindlich ist. Sie werden wahrscheinlich durch geringste Unterschiede verursacht, die beim Einspannen und Festhalten der Probe erfolgen und/oder hinsichtlich der notwendigen Schmierung und/oder hinsichtlich der Otberflächenbeschaffenheit der Proben bestehen. Einige wenige Tiefungswerte können also über die Werkstoffeigenschaft meist nichts aussagen; (die Prüfungen haben vielmehr, vor allem bei kaltverfestigten Werkstoffen, nur dann Wert, wenn eine Vielzahl von Prüfungen vorliegt. Eine solche Vielzahl ist aber wegen der Umständlichkeit des Keilzugverfahrens praktisch nicht zu erhalten. Die an nur wenigen Keilzugproben gefundenen Werte können angesichts der festgestellten Unsicherheit nicht als sichere Ergebnisse gelten. Es kommt noch hinzu, daß die kleinen Werkzeuge, die bei der Keilzugprobe verwandt werden müssen, vor allem bei stärkeren, über etwa I,5 mm Idicken Prüfstücken sehr oft ein völliges Fehlgeben der Prüfungen verursachen, weil der zu erzeugende Bruchriß nicht im Grunde des Eindruckes, sondern an dessen oberem Rande entsteht. Werkstoffe aber, die über etwa 2,5 bis 3 mm dick sind, entziehen sich einer Prüfung mit Hilfe der fraglichen kleinen Werkzeuge und damit Ider Keilzugprüfung ganz. Gegen die P'rüfung der Keilzugstäbe nach Erichsen- oder einem ähnlichen Verfahren sprechen aber weitere erhebliche Bedenken.
  • Wenn schon ganz allgemein gilt, daß die fraglichen Verfahren sich nicht für stärker kaltver- festigte Werkstoffe eignen, so gilt dies insbesondere im vorliegenden Fall aus-folgendem Grunde: Die Eindrücke erfolgen beim Keilzugverfahren in Feldern, die keineswegs eine einheitliche, sondern auch innerhalb dieser Felder zu- bzw. abnehmende Verlängerung und damit Kaltverfestigung haben.
  • Es ist nun praktisch unmöglich, die Eindrücke durchaus genau in die Mitte der Felder zu bringen.
  • Mit einem nur geringsten Einseitigsetzen aber nach der einen oder anderen Seite müssen sich geringere oder größere Tiefungswerte ergeben.
  • Schließlich bestehen erhebliche Bedenken gegen die Wahl des wie beschrieben zu ermittelnden Wertes A. Wenn es auch richtig ist, daß der Wert A, wie oben angeführt, allein keine vollgültige Angabe über Idas Verhalten des Werkstoffes liefert und z. B. ein aus einer Großzahl von Prüfungen ermittelter Mittelwert, der unter einer gewissen Norm liegt, nicht besagen kann, daß der Werkstoff ungeeignet ist, so gilt andererseits doch, daß eine solche Unbrauchbarkeit dann als sicher angenommen werden kann, wenn ein solcher Wert sehr erheblich unter einem gewissen Erfahrungswerte liegt. Der Prozentwert B von A ist aber um so höher, je niedriger wider Wert A ist. Es ist, zumal bei meist vorliegenden Grenzfällen, daher möglich, daß der Prozentwert gerade einen noch verlangten Mindestwert nur deshalb ergibt, weil der Wert A bereits anomal niedrig liegt, womit dann eine Brauchbarkeit, die ein Fachmann bereits angesichts der Lage des Wertes A mit Recht bezweifeln würde, bestätigt werden würde, die nicht vorhanden ist.
  • Es erscheint daher in jedem Fall richtiger, den Wert A nicht, wie geschildert, zu ermitteln, sondern jenen jeweiligen Wert einzusetzen, der aus bekannten Erfährungswertaufzeichnungen für einen bestimmten Werkstoff und eine bestimmte Stärke als guter Mittelwert bekannt ist, zumal für eine große Anzahl von Werkstoffen, wesentlich allerdings nur für die Normalwerkzeuge fragl-icher Geräte, Kurvenzüge od. <dgl., denen diese Werte entnommen werden können, vorhanden sind. Daneben kann selbstverständlich eine Tiefungsprüfung des Werkstoffes in der bekannten Art ohne weiteres vorgenommen werden, um Ergebnissen der Keilzugprüfung und bekannten Erfahrungswerten gegenübergestellt zu werden.
  • Das im folgenden vorgeschlagene, sehr einfache und auch in größtem Umfange durchführbare Verfahren vermeidet die fdargelegten außerordentlichen Umständlichkeiten und die geschilderten Fehlermöglichkeiten und Mängel.
  • Von jeder Einheit eines zu prüfenden Werkstoffes wird ein Probestück entnommen, das für die Anfertigung von zwei gewöhnlichen Zerreißproben ausreichend ist. Das Probestück wird in zwei Hälften geteilt. Die eine Hälfte wird zur Feststellung von Festigkeit, Streckgrenze und Dehnung in bekannter"durchaus zuverlässiger Weise benutzt. Diese Werte werden hier als AI (Festigkeit), A2 (Streckgrenze) und A3 (Dehnung) bezeichnet.
  • Die andere Hälfte wird mit leicht genau einstellbarer, bestimmter Verlängerung, z. B. mit 6o 0/o, auf die Ider Verlängerung entsprechende, dünnere Stärke kaltgewalzt. Die Genauigkeit derAbwalzung kann sowohl durch Stärkenmessung vor und nach dem Walzen wie auch durch genaue Messung der Verlängerung vorgenommen und gewährleistet werden.
  • Das abgewalzte Probestück wird nunmehr auf Festigkeit, Streckgrenze und Dehnung geprüft, wobei hier als BI, B2 und B 3 bezeichnete Werte gefunden werden.
  • Nunmehr werden die Werte A 1 und B I, A2 und B2 und A 3 und B 3 gegenübergestellt und in Prozentverhältnissen ausgedrückt. Es ergibt sich hieraus, vor allem aber aus dem Verhältnis A3 zu B3, ein durchaus sicherer Beurteilungsmaßstab für die Verhärtungsfähigkeit eines Werkstoffes und damit seine Eignung für die fraglichen Zwecke. Für einen bestimmten Werkstoff und eine bestimmte Verarbeitungsart kann aus Erfahrungswerten sehr schnell ermittelt werden, welches Maximalverhältnis die Werte A 1 zu B I, A2 zu B2 und welches Minimalverhältnis die Werte A 3 zu B3 haben dürfen, um eine Eignung zu gewährleisten. Im allgemeinen kann man sich auf die Feststellung des Dehnungsverhältnisses A 3 zu B 3 beschränken, da dieses Verhältnis die Verhärtungsfähigkeit und Verarbeitungsmöglichkeit gleichartiger Werkstoffe in erster Linie bestimimt.
  • Man wird sogar nach Vorliegen einiger Erfahrungswerte meist ganz auf die Errechnung der Prozentverhältnisse verzichten können, um auf Grund solcher Erfahrungswerte nur die Werte B 1, B2 und B 3 zur Beurteilung heranzuziehen, wenn z. B. bekannt ist, daß in einem Beispielsfall B 1 nicht über 55 kg, B 2 nicht über 6o kg, B 3 nicht unter 6°/o liegen darf.
  • Es ist ferner, falls dies irgendwie erwünscht sein sollte, ohne weiteres möglich, die Werte B I bis B3 nicht nur für einen bestimmten Grad derVerlängerung, im obigen Beispielsfall 6o 0/o, zu ermitteln, sondern für jeden Grad der Verlängerung von o bis zu einem Maximum, z. B. für die Verlängerungen I0, 20, 30, 40, 50, do, 70, 80 und 90°/o. In diesem Fall wird eine entsprechende Zahl von Abschnitten mit z. B. iden genannten Prozentgraden Verlängerung kaltgewalzt, um dann in Zerreißversuchen geprüft zu werden. Aus den sich ergebenden Werten undloder deren Prozentverhältnis zu Werten AI, A2, A3 lassen sich ,dann in Aibhängigkeit von den Verlängerungsgraden Verhärtungskurven des Werkstoffes aufzeichnen, aus denen u. a. ein bestimmte,r Verlängerungsgrad sich als der für bestimmte Prüfungen günstigste entnehmen läßt, um bei weiteren Prüfungen allein angewandt zu werden.
  • Das Verfahren sei an, einem Beispiel erläutert: Zu prüfen sei ein kaltgewalztes Tiefziehweichstahlblech der Stärke 2 mm. Die Werte A I A2 und A3 werden mit 22 kg, 32 kg und 300/0 gefunden. Die zweite Hälfte des entnommenen Abschnittes wird von 2 mm mit 250/0 Verlängerung bei genauer Messung der Verlängerung und wider Stärke, die auf I,6 mm gebracht werden muß, gewalzt Der dann .angestellte Zerreißversuch ergibt 48 kg Streckgrenze, 54 kg Festigkeit und I0°/e Dehnung.
  • Es ist in diesem Fall durch Erfahrung bekannt, daß Ider Werkstoff nur dann geeignet ist, wenn die Streckgrenze nach Kaltverfestigung mit 25 °/o Verlängerung max. 55 kg, die Festigkeit max. 60 kg, die Dehnung minimal 60/o beträgt. Der nach obigem Beispiel geprüfte Werkstoff muß also den Ansprüchen der Weiterverarbeitung genügen.
  • Das Verfahren gestattet aber auch Tiefungsprüfungen nach Erichsen- oder ähnlichen Verfahren auf folgende Weise: Die eine Hälfte des entnommenen Prüfstückes wird mit den Normalwerkzeugen oder, falls es sich um z. B. sehr dicke BleChe von bis zu 8 mm Stärke handelt, den hierfür zu verwendenden großen Zusatzwerkzeugen auf Tiefung geprüft. Diese Prüfung liefert den hier als ATz bezeichneten Wert.
  • Wie oben geschildert, wird die zweite Prüfstückhälfte mit einem bestimmten Prozentsatz Verlängerung gewalzt. Das abgewalzte Prüfstück wird nunmehr, wie vor für die erste Hälfte geschildert, auf Tiefung untersucht. Sie liefert den Wert BTz.
  • Der Wert BTz gilt aber infolge der Abhängigkeit der Tiefungswerte von der Blechstärke für eine andere Stärke als der Wert ATz; Es ist jedoch nach Vorliegen gewisser Erfahrungswerte durchaus ausreichend, den Wert BTz allein zur Beurteilung heranzuziehen, sofern gewisse Mindestwerte für diese BTz-Werte aus schnell festlegbaren Erfahrungswerten bekannt sind. Soll aber der Wert BTz zu Tiefungswerten für den nicht kaltverfestigten Werkstoff in Beziehung gesetzt werden, so kann dies wie folgt geschehen: Es sind, wie oben gesagt, zumal für die Normalwerkzeuge der fraglichen Geräte, Erfahrungswerte für zahlreiche Werkstoffgüten bekannt. Es ist also z. B. ein Wert für die Stärke des abgewalzten Probestückes im nichtkaltverfestigten Zustand diesen Aufzeichnungen ohne weiteres entnehmbar. Es wird dann dieser hier als Hilfswert ATzH bezeichnete Wert herangezogen und der Wert BTz zu ihm in Prozentbeziehung gesetzt. Der Wert ATz wird in diesem Fall nur zu einem stets erwünschten Vergleich mit dem Wert, der aus den erwähnten Erfahrungsaufzeichnungen sich ergibt, benutzt. Der Wert ATz kann aber auch zu einer vielleicht erwünschten Berichtigung des ATzH-Wertes durch eine Interpolationsrechnung verwerten werden. Auch dieses Verfahren sei an einem Beispiel erläutert: Zu prüfen sei ebenfalls ein kaltgewalztes Tiefziehweichstahlblech von 2 mm Stärke. Mit der einen Probeabschnitthälfte wird durch Prüfung mit dem z. B. Enchsengerät und Normalwerkzeug eine Tiefung von I2,73 mm als Wert ATz und hierzu gleichzeitig aus beinnten Erfahrungswertaufzeichnungen ein Mindestwert von 12,61 mm festgestellt. Der Wert 12,71 mm liegt also rund 1 0/<> über dem Erfahrungsmindestwerte.
  • Die zweite Probehälfte wird mit genauer Verlängerungs- und Stärkemessung mit 25 0/o Verlångerung~auf I,6 mm gewalzt.- Der Probeabschnitt wird nunmehr mit dem Erichsengerät und Normalwerkzeug geprüft. Es wird ein Tiefungswert von 8,45 mm gefunden. Aus den mehrfach erwähnten Erfahrungswertaufzeichnungen ist bekannt, daß ein Blech fraglicher Güte in der Stärke von I,60 mm 12,08 mm Tiefung als Mindestwert haben muß.
  • Dieser Wert ATzH wird zu dem Wert BTz in Proienbbeziehung gesetzt; es ergibt sich ein Prozentresttiefungswert von 700/0, der auf Grund von Erfahrungsaufzeichnungen nun in einem bestimmten Fall nicht anders wie beim Keilzugverfahren Eignung oder Nichteignung angibt. Da der Wert ATz um I O/o über dem Erfahrungswert liegt, kann gegebenenfalls eine Berichtigung des Wertes ATzH in der Weise erfolgen, daß der Wert nicht mit I2,08 mm, sondern mit I2,08 mm I +10/0 = 12,2 mm in Idie Rechnung eingesetzt wird. Soweit dies mit Rücksicht auf die Prüfstückstärken überhaupt möglich ist, können etwaige Prüfungen selbstverständlich auch mit den erwähnten kleinen, beim Keilzugverfahren allein verwendbaren Sonderwerkzeugen geschehen, z. B. um mit Ergebnissen von Keilzugproben vergleichbare Werte zu erhalten.
  • Umfangreiche Versuche haben ergeben, daß die nach diesem Verfahren sich ergebenden Werte eindeutige und scharf abgegrenzte Beurteilungen über die Eignung ider Werkstoffe für Idie in Frage stehenden Zwecke liefern. So konnte z. B. bei hinsichtlich Kaltwalzungen und Glühungen ganz gleich behandelten, gleich starken Blechen aus einerseits SM-Sonderweicheisen für Tiefziehzwecke und andererseits handelsüblichem Th-Weicheisen mit Hilfe sowohl des zuerst beschriebenen Verfahrens einer Prüfung durch Zerreißen wie nach dem später beschriebenen Verfahren einer Prüfung durch Erichsentiefziehgerät festgestellt werden, daß das Th-Weicheisen unzuverlässig stark und sehr viel mehr verhärtet wie das SM-Sonderweicheisen, um also für hohe Tiefziehbeanspruchungen auszuscheiden, obwohl die einfache Prüfung der Bleche nach Erichsen im Zustande, in dem sie zur Ablieferung kommen sollten, für beide Sorten, sowohl mit Normal- wie mit SonderwerkzeugenI, durchaus gleiche Werte der Tiefungen ergab, die über den Erfahrungswerten sagen.
  • Da die Fertigung einer größeren Zahl von Proben für dieses Verfahren keinerlei ungewöhnliche Schwierigkeiten macht, kann eine Prüfung auch mit Tiefzuggeräten erfolgen, um angesichts der oben geschilderten Unsicherheiten durch Mittelwertbildungen aus einer größeren Zahl von Prüfungen zu einem sicheren Urteil zu kommen, zumal alle Prüfungen mit den Normalwerkzeugen vorgenommen werden können. Stehen nur eine geringe Zahl von Proben zur Verfügung und/oder werden sehr genaue Ergebnisse verlangt, so ist die beschriebene Prüfung durch Zerreißen zuverlässiger.
  • Da die in Frage kommenden Werkstoffprüfungen nahezu ausnahmslos bei den Erzeugern der Werkstoffe vorgenommen werden, hier auch etwaige amtliche Abnahmen u. dgl. erfolgen, bei diesen Erzeugern aber alle für dieses Verfahren notwendigen Einrichtungen, vor allem die für das Walzen der Prüfstücke, stets und ohne weiteres vorhanden sind, und da das Walzen der Prüfstücke selbst in einer sehr großen Zahl nur ein Mindestmaß von Arbeit und Zeit erfordert, kann das vorgeschlagene Verfahren die äußerst umständliche und unsichereKeilzugprüfung vollkommen und vollgültig ersetzen, um Prüfungen großen Umfanges sogar erst zu ermöglichen.
  • PAvENvANspnUcn: Verfahren zur Prüfung von Werkstoffen, vorzugsweise aus Metallen und in Form von Blechen, auf Eignung zur Kaltweiterverarbeitung, insonderheit für Tiefziehzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß Abschnitte der zu prüfenden Werkstoffe mit bestimmten Querschnittsabnahmen, die bestimmten Verlängerungen entsprechen, kaltverfestigt, z. B. kaltgewalzt, und nunmehr Zerreiß- und/oder Tiefungsprüfungen bekannter Art unterworfen werden, deren Ergebnisse für eine Beurteilung der Eignung der Werkstoffe Idurch Vergleich mit Erfahrungsmindest- oder -maximalwerten unmittelbar benutzt oder als Werte B zu Werten A in Beziehung gesetzt werden, die für den nicht kaltverfestigten Zustand durch Versuch oder aus Erfahrungswertaufzeichnungen ermittelt werden.

Claims (1)

  1. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 6i 1 68; französische Patentschrift Nr. 740 502.
DED453D 1943-03-19 1943-03-19 Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl Expired DE872403C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED453D DE872403C (de) 1943-03-19 1943-03-19 Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED453D DE872403C (de) 1943-03-19 1943-03-19 Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE872403C true DE872403C (de) 1953-03-30

Family

ID=7028726

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED453D Expired DE872403C (de) 1943-03-19 1943-03-19 Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE872403C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3139749A (en) * 1960-05-23 1964-07-07 Tno Process for the determination of the deep drawing quality of sheet material

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR740502A (de) * 1933-01-27
DE611658C (de) * 1934-04-21 1935-04-01 Ver Stahlwerke Akt Ges Verfahren zum Pruefen der Tiefziehfaehigkeit von Blechen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR740502A (de) * 1933-01-27
DE611658C (de) * 1934-04-21 1935-04-01 Ver Stahlwerke Akt Ges Verfahren zum Pruefen der Tiefziehfaehigkeit von Blechen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3139749A (en) * 1960-05-23 1964-07-07 Tno Process for the determination of the deep drawing quality of sheet material

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2920514A1 (de) Dynamisch belastbare polypropylenfolie
DE60314589T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Titan-Legierungen mit feiner Kornstruktur zur verbesserten Ultraschall-Prüfbarkeit
CH492796A (de) Verfahren zum Warmverformen einer besonders leicht verformbaren Zink-Legierung
DE872403C (de) Verfahren zum Pruefen von Tiefziehwerkstoffen aus Metall, insonderheit aus Stahl
DE2425612C3 (de) Verfahren zur Wiedergewinnung der Ziehbarkeit eines kaltgewalzten Bandstahls
DE2602007A1 (de) Verfahren zur herstellung von bandstahl oder streifenblech
DE751614C (de) Verfahren zur Ermittlung der Verformungsfaehigkeit verformungsfaehiger Werkstoffe mittels unter Zugbelastung gesetzter flacher Probestreifen rechteckigen Querschnittes
EP3740598B1 (de) Aluminiumlegierung, verfahren zur herstellung eines aluminiumflachprodukts, aluminiumflachprodukt und verwendung desselben
EP4121284B1 (de) Verpackungsfolie
DE2654504C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Stahlproduktes
DE754419C (de) Verfahren zum Ermitteln der Streckziehfaehigkeit von Blechen und Baendern
DE1773302C (de) Verfahren zum Herstellen eines Einspannfutters für Zugprüfmaschinen
DE102016225530B4 (de) Anordnung und Verfahren zur Prüfung des Umformvermögens von Proben aus plastisch umformbaren Werkstoffen und/oder zur Bestimmung der tribologischen Eigenschaften einer vorbehandelten Oberfläche einer Probe
Gräber et al. A new approach to the torsion test for determining flow curves
DE112007001216B4 (de) Stahlblechrolle
DE911439C (de) Verfahren und Einrichtung zum Pruefen der Tiefziehfaehigkeit von Blechen, Baendern od. dgl.
EP4293340A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur messung des dehnungsverhaltens von papier
DE102016225532B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Prüfung des Umformvermögens von Proben aus plastisch umformbaren Werkstoffen
DE10042407C2 (de) Verfahren zum Messen der Verformungsreserve von Formteilen aus Metall-, insbesondere Stahlblech
DE2116123C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Körpers durch Kaltverformen eines Vorformlings aus Kunststoff
DE102021107330A1 (de) Beschichtetes Stahlflachprodukt und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2659614C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines ferritischen rostfreien Stahlbleches, insbesondere Tiefziehbleches
DE2147297B2 (de)
DE102014108311B4 (de) Auswahlverfahren für Stahlgüten
DE2037433C3 (de) Verfahren zur Herstellung von tiefziehfähigem Stahlblech mit einem Kohlenstoffgehalt von 0.07-0.11 %