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Puderbehälter mit Auftragvorrichtung Um das Auftragen von Puder, z.
B. zur Farbauffrischung von Wildleder u. dgl., zu erleichtern, werden an Puderbehältern
aus Schaumstoff, wie Schaumgummi, -kunststoff od. dgl., bestehende Reibkissen angebracht,
mit denen der Puder verrieben werden kann. Man hat derartige Puderbehälter auch
bereits mit einer durch einen Druckknopf betätigten Streuvorrichtung ausgerüstet,
die jedoch verhältnismäßig verwickelt ist und den Herstellungspreis des Puderbehälters
in unerwünschter Weise verteuert. Außerdem ist die Handhabung einer solchen Streuvorrichtung
umständlich und mit dem Nachteil verbunden, daß der Puder vor dem Verreiben von
dem zu behandelnden Gegenstand herunterfällt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Puderbehälter zu schaffen,
mit dem in einfacher und billiger Weise ein gleichzeitiges Auftragen und Verreiben
des Puders erreicht werden kann. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen
dadurch gelöst, daß eine Öffnung in einer Behälterwandung durch eine an der Wandung
befestigte Streichlippe aus weichem elastischem Werkstoff, insbesondere Schaumgummi
od. dgl., verschlossen ist. Diese Streichlippe ragt beim Nichtgebrauch aus der Öffnung
hervor und dichtet diese infolge ihrer Elastizität ab, so daß kein Puder austreten
kann. Beim Gebrauch wird der Behälter mit leichtem Druck über die zu behandelnde
Fläche geschoben, wobei die Streichlippe sich umlegt und die Öffnung freigibt, so
daß der Puder unter :gleichzeitigem Verreiben in einem der Breite der Öffnung entsprechenden
Streifen auf die Unterlage aufgetragen wird. Eine derartige Auftragvorrichtung ist
in der Herstellung billig und hat den weiteren Vorteil, daß der Puder beim Gebrauch
nur durch Bewegen des Behälters selbsttätig auf den zu behandelnden Gegenstand aufgetragen
wird. Die Austrittsöffnung hat zweckmäßig die Form eines rechteckigen Schlitzes.
Sie ist vorzugsweise senkrecht zur Längsachse des Behälters angeordnet. Es empfiehlt
sich, die Streichlippe breiter zu bemessen als die Austrittsöffnung, die aber auch
die gleiche Breite wie die Streichlippe haben kann. Die Austrittsöffnung setzt sich
zweckmäßig in einem Schlitz fort, der zusammen mit der Austrittsöffnung die Breite
der Streichlippe hat. Dieser Schlitz dient dabei zugleich zur Halterung der Streichlippe.
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Ist der Puderbehälter in bekannter Weise mit einem Reibkissen versehen,
so kann die von der Streichlippe verschlossene Austrittsöffnung an einer anderen,
zweckmäßig der dem Reibkissen gegenüberliegenden Seite des Behälters angebracht
sein. Dies erleichtert die Handhabung wesentlich, da der Behälter nach dem Auftragen
des Puders nur in die Gebrauchslage des Reibkissens gedreht zu werden braucht, um
den aufgetragenen Puder zu verreiben.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
veranschaulicht. Diese zeigt in Fig. 1 die Draufsicht der mit einer Auftragvorrichtung
versehenen Unterseite des Puderbehälters, in Fig. 2 den Längsschnitt des Behälters
in der Nichtgebrauchsstellung und in Fig. 3 den Längsschnitt der Auftragvorrichtung
in der Gebrauchsstellung.
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Der rechteckige Puderbehälter 1 ist durch einen aufgesetzten Boden
2 abgeschlossen, in dem ein Schlitz 3 angebracht ist, der an einer Seite zu einer
Austrittsöffnung 4 verbreitert ist. Durch den Schlitz 3, 4 ist eine Streichlippe
5 aus weichem, schaumartigem, elastischem Werkstoff, z. B. Schaumgummi, Moosgummi
od. dgl., gesteckt, die an der Innenseite des Bodens 2 z. B. durch Verkleben befestigt
ist. Die Streichlippe 5 ragt über die Oberfläche des Bodens 2 hinaus und verschließt
beim Nichtgebrauch die Austrittsöffnung 4, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, während
der Schlitz 3 durch die Streichlippe dauernd abgedichtet ist.
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Zum Auftragen von Puder wird der Behälter auf den zu behandelnden
Gegenstand, z. B. einen Wildlederschuh od. dgl., gedrückt und dann unter leichtem
Druck in der Zeichnungsebene nach links bewegt. Hierbei legt sich die Streichlippe
5 infolge ihrer Reibung an der Unterlage um und gibt die Öffnung 4 frei, aus der
dann der Puder in gleichmäßigen Streifen austritt, wobei er infolge der Bewegung
der Schachtel gleichzeitig durch die Streichlippe 5 verrieben wird. Diese Stellung
der Streichlippe 5 ist in Fig. 3 veranschaulicht. Hebt man den Behälter von der
Unterlage ab, so nimmt die Streichlippe 5 infolge ihrer Elastizität selbsttätig
wieder die Ausgangslage der Fig. 2 ein, in der die Austrittsöffnung 4 zuverlässig
abgedichtet und jeder unerwünschte Austritt von-Puder vermieden ist.
An
der Deckelseite des Behälters 1 ist in bekannter Weise ein Reibkissen 6 aus Schaumstoff,
wie Schaumgummi od. dgl., angebracht, mit dem man nach dem Auftragen des Puders
und Umdrehen des Behälters den Puder verreiben kann.
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Der nach der Lehre der Erfindung ausgestaltete Puderbehälter erfordert
für die Auftragvorrichtung keinerlei Mechanismus und hat eine äußerst einfache und
bequeme Handhabung. Die Auftragvorrichtung verteuert die Herstellung des Puderbehälters
nicht nennenswert und ermöglicht eine wirtschaftliche Massenfertigung besonders
als einfaches und billiges Gerät zur Farbauffrischung oder Puderung von Wildlederschuhen
oder ähnlichen Gegenständen. Damit man hierbei auch begrenzte Kanten, wie Sohlenränder
usw., behandeln kann, ist die Austrittsöffnung 4 wie beim Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 seitlich angeordnet.
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Der Gegenstand der Erfindung eignet sich auch zum Auftragen von Körperpuder
usw. auf beliebige Körperstellen oder für andere Zwecke.