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Verfahren zur Justierung (Eichung) von Scheinwerfereinstellgeräten
für Kraftfahrzeuge sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die bekannten
Scheinwerfereinstellgeräte für Eraftfahrzeuge bestehen in der Regel aus einer kastenför
migen, Sammellinse und Bildschirm umfassenden optischen Einrichtung, die in vertikaler
Richtung verstellbar in einem fahrbaren Gestell befestigt ist.
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Die Einstellung von Kraftfahrzeugscheinwerfern wird nur dann fehlerfrei,
wenn die durch die Sammellinse gegebene optische Achse des Ein stellgerätes parallel
verläuft sowohl zur seitlichen Fahrzeuglängs achse als auch zur gemeinsamen Abstellebene
für Kraftfahrzeug und Schteinwerfereinstellgerät, die ihrerseits zwar durch;gehenzd
gerade, aber nicht unbedingt horizontal sein muß.
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Aus diesem Grunde haben die bekannten Scheinwerfereinstellgeräte
eine Visiereinrichtung oder eine quer an den Vorderrädern anschlagende Stoßstange,
mit deren Hilfe sie in seitlicher Richtung fehlerfrei vor dem einzustellenden Scheinwerfer
aufgestellt werden können, sowie eine beispi.elsweise als Stellschraube ausgebildete
Verstellvorrichtung zur Ausrichtung der optischen Achse parallel zur Bodenfläche.
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Die beiden genannten Hilfsmittel zur Ausrichtung der optischen Einrichtung
innerhalb einer horizontalen und einer vertikalen Ebene können sich im Laufe der
Zeit, insbesondere bei unsachgemäßer Behandlung des Scheinwerfereinstellgerätes,
unbeabsichtigt verstellen, so daß es notwendig erscheint, sie von Zeit zu Zeit mittels
eines besonderen Verfahrens erneut zu justieren.
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Die Erfindung betrifft ein solches Verfahren zur Justierung (Eichung)
von Scheintwerfereinstellgeräten für Kraftfahrzeuge sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß eine das gesamte
5 cheinwerfereinstellgerät aufnehmende Plattform mittels einer verstellbaren Dreipunktauflage
in die nach einer Wasserwaage ausgerichtete Horizontalebene gebracht wird, daß ein
vor der Sammellinse der optischen Einrichtung einstellbar befestigter Juistiervorsatz
zur Erzeugung einer künstlichen Hell-Dunkel-Grenze einerseits rechtwinklig zum Visierstangenlager
bzw. zur Stoßstange des Scheinwerfereinstellgerätes und andererseits mittels einer
zweiten Wasserwaage horizontal ausgerichtet wird und daß die optische Einrichtung
bzw. das ganze Scheinwerfereinstelllgerät mittels einer Stellschraube in der Weise
ebenfalls horizontal ausgerichtet wird, claB die Markierung der Hell-Dunkel-Grenze
des Bildschirmes sich mit der entsprechenden Abbildung im Justi ervorsatz deckt.
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Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß die optische
Achse des Scheinwerferein stellgerätes mit der horizontal ausgerichteten optischen
Achse des Justiervorsatzes in ffbereinstimmunp
gebracht wird, so daß die zwangläufig
parallel zur Abstellebene des Scheinwerfereinstellgerätes verläuft.
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Zugleich besteht die Möglichkeit, den richtigen Sitz des Visierstangenlagers
bzw. der Stoßstange am Scheinwerfereinstellgerät nachzuprüfen und, falls erforderlich,
erneut zu justieren.
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Zur Durchführung des genannten Verfahrens kann eine Vorrichtung dienen,
bei der die Plattform als vorzugsweise aus Metallrohr bestehender transportabler
Rahmen ausgebildet ist, der drei in einer gemeinsamen Ebene liegende Standflächen
zur Aufnahme des 5 ch einwerfereinstellgerätes aufweist, während der als gesondertes
Teil ausgebildete Justiervorsatz starr an einem vorzugsweise rechteckigen Tragbügel
zur unmittelbaren Einhängung in das Visierstangenlager und/oder an der Plattform
vorzugsweise mittels einer lösbaren Rohrstrebe einstellbar befestigt ist.
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Der die Plattform bildende, vorzugsweise dreieckförmige Rahmen weist
in der Nähe der Standflächen drei senkrecht stehende Füße auf, von denen mindestens
zwei Füße mittels Schraubgewinde und Handhabe der Höhe nach verstellbar sind, während
eine starr am Rahmen befestigte, nach der Ebene der drei Standflächen ausgerichtete
Halteschiene zur lösbaren Aufnahme einer Wasserwaage dient.
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Dadurch wird erreicht, daß -unabhängig von der Bodenform die drei
Standflächen des Rahmens in eine genaue Horizontalebene einstellbar sind.
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Um den Justiervorsatz ebenfalls horizontal auszurichten, ist eine
Einstellschraube vorgesehen, die sich entweder unmittelbar an der Stirnseite der
optischen Einrichtung des Scheinwerfereinstellgerätes oder an der Plattform abstützt,
während an dem Justiervorsatz eine weitere starr befestigte, nach der optischen
Achse
des Vorsatzes ausgerichtete Halteschiene zur lösbaren Aufnahme einer zweiten Wasserwaage
angeordnet ist.
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Der Justiervorsatz selbst besteht vorzugsweise aus einem Hohlzylinder,
der außer einer Glühlampe und mindestens einer in der Lichtaustriftsöffnung befindlichen
Linse eine zwischen Glühlampe und Linse eingesetzte scheibenförmige Blende zur Erzeugung
der scharfen, gegebenenfalls in sich geknickten Hell-Dunkel-Grenze aufweist.
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Im letzteren Fall kann der Justiervorsatz die asymmetrische Lichtverteilung
eines abgeblendeten Kraftfahrzeugscheinwerfers nachbilden, so daß auch die fehlerfreie
Lage der entsprechenden Bildschirmmarki erung nachbeprüft werden kann.
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Es besteht daneben die WIöglichkeit. die Blende so auszubilden, daß
beispielsweise eine durchgehend waagerecht verlaufende, gegebenenfalls mit einer
Mittelmarkierung versehene Hell-Dunkel-Grenze entsteht oder daß der Justiervorsatz
lediglich einen auf die optische Achse konzentrierten Lichtstrahl, beispielsweise
in Form eines Fadenkreuzes, aussendet.
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Falls die Plattform als Träger des Justiervorsatzes dient, so daß
eine Verstellung der optischen Einrichtung die Lage des Justiervorsatzes nicht beeinflußt.
ist es zweckmäßig, zur Seitenausrichtung des Justiervorsatzes an dessen Gehäuse
ein schwenk- und ausziehbares Prüfvisier anzuordnen, das nach dem Äisierstangenlager
bzw. nach der Stoßstange des Scheinwerfereinstellgerätes ausgerichtet ist.
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Bei der praktischen Anwendung der beschriebenen Vorrichtung bestehen
mehrere Möglichkeiten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. In jedem
Fall wird zunächst das Scheinwerfereinstellgerät auf die nach der Wasserwaage ausgerichtete
Plattform gestellt, während der Justiervorsatz in folgender Weise benutzt werden
kann: 1. Der Justiervorsatz wird unmittelbar an der optischen Einrichtung befestigt,
indem der starr mit dem Vorsatz verbundene Tragbügel in das Visierstangenlager eingehängt
wird, während die Einstellschraube sich an der Stirufläche der optischen Einrichtung
abstiitzt. In diesem Fall wird zunächst der Justiervorsatz nach der Bildschirmmarkierung
eingestellt und dann die optische Einrichtung bzw. das ganze Scheinwerfereinstellgerät
gemeinsam mit dem Justiervofsatz nach deren Wasserwaage horizontal ausgerichtet,
2. Der Justiervorsatz wird unabhängig von der optischen Einrichtung frei tragend
vor deren Sammellinse mittels einer Rohrstrebe an der Plattform befestigt und mit
der Einstellschraube nach der Ävasserwaage horizontal ausgerichtet. Erst dann erfolgt
die Justierung der optischen Einrichtung bzw. des ganzen Scheinwerfereinstellgerätes
an Hand der von den Lichtstrahlen auf dem Bildschirm erzeugten Hell-Dunkel-Grenze.
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In diesem Fall wird mittels des an dem Justiervorsatz rechtwinklig
zu dessen optischer Achse angebrachten Prüfvisiers die fehlerfreie Lage des Visierstangenlagers
bzw. der Stoßstange am Scheinwerfereinstellgerät kontrolliert.
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3. Der Justiervorsatz wird mittels des Tragbügels in das Visierstangenlager
eingehängt, der sich seinerseits mittels der Rohrstrebe an der Plattform abstützt.
Dabei ist die Einstellschraube am oberen Ende der Rohrstrebe in der Weise angeordnet,
daß zur Ausrichtung des Justiervorsatzes die Rohrstrebe in ihrer Länge veränderlich
ist.
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In diesem Fall beeinflussen sich der Justiervor-
satz und die optische
Einrichtung bei ihren Bewegungen gegenseitig, so daß Wassereaagen-und Bildschirmeinstellung
gleichzeitig vorgenommen werden müssen.
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Das Schein,werferei.n!stellgerät ist in jedem Fall dann justiert,
wenn beide Wasserwaagen horizontal stehen, d.ie Lichtstrahlen richtig auf den Bildschirm
fallen und der Bügel des Justiervorsatzes parallel zum Visierstangenlager bzw. zur
Stoßstange verläuft.
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Von den drei genannten Möglichkeiten zur Befestigung des Justiervorsatzes
ist der erstgenannte Vorschlag nachfolgend ausführlich heschrieben und als Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnerisch dargestellt.
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Die Vorrichtung zur Justierung von Scheinwerfereinstellgeräten für
Kraftfahrzeuge besteht aus einer mit einer verstellbaren Dreipunktauflage versehenen
Plattform 1 und einem vor der optischen Einrichtung des Einstellgerätes einstellbar
befestigten Justiervorsatz 2.
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Die Plattform ist als dreieeckförmiger Rahmen 3 aus Metallrohr ausgebildet,
der drei starr angeordnete, in einer gemeinsamen Ebene liegende Standflächen 4 zur
Aufnahme des Scheinwerfereinstellgerätes 5 sowie eine nach diesen Standflächen ausgerichtete
Halteschiene 6 für eine Wasserwaage 7 aufweist. .Nn seinen drei Ecken besitzt der
Rahmen je einen senkrechten Fuß 8, von denen mindestens zwei Füße mittels Schraubgewinde
9 und Handhabe 10 verstellbar sind.
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Der Justiervorsatz 2 ist als Hohlzylinder 11 ausgebildet, der eine
Glühlampe 12, eine Blende 13, zwei Linsen 14 sowie eine nach der optischen Achse
des Justiervorsatzes ausgerichtete Halteschiene 15 für eine zweite Wasserwaage 16
aufweist. Die Halterung 17 des Justiervorsatzes weist einerseits einen starr befestigten
Tragbügel 18 auf, der in das Visierstangenlager 19 eingehängt ist, und andererseits
eine Einstellschraube 20, die sich an der Sammellinse 21 abstützt.
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Das auf der Plattform stehende Scheinwerfereinstellgerät ist justiert,
wenn die beiden Wasserwaagen 7, 16 horizontal stehen und die .jLhbildun,, der Blende
13 des Justiervorsatzes mit der Trennlinie 22 als WIarkierung der Hell-Dunkel-Grenze
auf dem Bildschirm 23 zusammenfällt. In dieser Stellung wird die Stellschraube 24
mittels der Mutter25 arretiert.