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Anordnung mehrerer nebeneinander aufgestellter Ringspinnmaschinen
od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Anordnung mehrerer nebeneinander aufgestellter
Ringspinnmaschinen oder dergleichen mit einer an den Maschinengestellen befestigten
und sich oberhalb der Bedienungsgänge erstreckenden starren Verbindung der Maschinen
untereinander.
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Die Maschinenständer und deren Querverbindungen waren an älteren Spinnereimaschinen
meist aus Gußeisen hergestellt, so daß einerseits die vorn Fußboden aufzunehmende
Belastung verhältnismäßig hoch war, andererseits infolge der durch diese Belastung
erforderlichen Stabilität des Fußbodens und der der Maschinenständer auch die Maschine
in sich eine große Stabilität aufwies, insbesondere dann, wenn die 111aschinen tiefausladend,
d. h. breit gebaut waren. Bei der weiteren Entwicklung des Spinnereimaschinenbaues
wurde die Ausbildung der Maschinenständer aus Gußeisen in vielen Fällen verlassen
und an deren Stelle Maschinenständer eingeführt, die im wesentlichen aus handelsüblichem
Formstahl, aus senkrechten Stangen oder Rohren als Ständer und waagerechten Verbindungsstücken
oder auch aus Blechteilen bestehen. Solange die bisherige tiefe Ausladung der Maschinen
beibehalten wird, leidet die Stabilität der ganzen Maschine kaum. Je schmäler eine
Maschine wird oder wenn beispielsweise nur noch ein Mitteltragteil, wie z. B. eine
Säule, für eine doppelseitige Maschine Verwendung findet, an dem sämtliche anderen
Teile derselben sich abstützen, desto ungünstiger werden die Stabilitätsverhältnisse.
Es können innerhalb der Maschinen Schwingungen auftreten, die auch auf den eigentlichen
Bearbeitungsvorgang ungünstige Einwirkungen ausüben, ganz abgesehen von den Nachteilen,
die sich durch solche Schwingungen für die auf Schwingung beanspruchten Maschinenteile
ergeben, so -Ldaß auch deren Lebensdauer kürzer ist. Da die Bestrebungen naturgemäß
dahin gehen, lUaschinen mit möglichst geringem Platzbedarf zur Aufstellung zu bringen,
sind auch die unausbleiblich auftretenden :Yachteile derartiger Konstruktionen nicht
zu vernachlässigen.
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Es ist zwar seit langem bereits eine an den Maschinengestellen befestigte
und sich oberhalb der Bedienungsgänge erstreckende starre Verbindung der Maschinen
untereinander bekannt, jedoch ist diese eine Rohrverbindung vorzugsweise nur an
den Hauptantriebsböcken der Maschinen vorgesehen., wobei auch eine Verankerung am
Gebäude zur Abstützung dienen kann.- Diese bekannte Verbindung bezweckt lediglich
eine Stabilisierung der verhältnismäßig schmal gebauten Maschinen, ohne däß es möglich
ist, die Verbindung gleichzeitig für andere Zwecke nutzbringend zu verwenden.
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Zweck der Erfindung ist es, die erwähnten Mängel auszuschalten und
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung weitere Vorteile zu erhalten, wie sie
bei der Beschreibung der erfindungsgemäßen Lösung näher erläutert werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verbindung
aus einer Mehrzahl vorzugsweise parallel zueinander am oberen Ende der Maschinentragteile
angebrachter und mindestens von einer zu einer benachbarten Maschine sich erstreckender
Verbindungsjoche besteht, die als Fahrbahn für hin- und herbewegbare Spulentragrahmen
und gleichzeitig zur Aufnahme weiterer, für den Spinnereibetrieb erforderlicher
Vorrichtungen ausgebildet sind.
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Die Anordnung der Verbindung kann so getroffen werden, daß die Verbindungsjoche
wahlweise an jedem Maschinentragteil, an jedem zweiten Maschinentragteil versetzt
oder in anderer Reihenfolge in zur Maschinenlängsachse senkrechter oder abgewinkelter
Richtung angebracht sind.
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Die Ausbildung der Verbindungsjoche kann dabei so vorgenommen werden,
daß die zur Aufnahme von Beleuchtungskörpern oder als Fahrbahn für oberhalb der
Maschinen vierfahrbare Reinigungs-, Luftbehandlungs- oder dergleichen Einrichtungen
geeignet sind.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird nicht nur eine zuverlässige
Stabilisierung der aufgestellten Maschinen über ihre ganze Länge erreicht, sondern
auch die Voraussetzung für bessere und leichtere Bedienbarkeit der Vorlagespulen
.geschaffen, ebenso die zweckmäßige Unterbringung von weiteren Hilfseinrichtungen
bewerkstelligt, so daß insgesamt eine Verbesserung der spinntechnologischen. und
arbeitsmäßigen Bedingungen erzielt ist.
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Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand der Zeichnung in einem beschrieben
und dabei die erwähnten Vorteile hervorgehoben.
Fig. 1 zeigt einen
schematischen. Äufstellungsplap mehrerer nebeneinander aufgestellter `Spinnereimaschinen;
Fig. 2 ist eine schematische Seitenansicht von zwei nebeneinander aufgestellten
Ringspinnmaschinen; -Fig.3 und 4 sind weitere Aufstellungspläne mehrerer nebeneinander
aufgestellter Spinnereimaschinen; Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf das Teilstück
eines Spulengatters und eine Vorderansicht desselben; Fig.6 und 7 stellen schematische
Seitenansichten des Teilstückes einer mit Ablaufrahmen versehenen Spinnmaschine
dar; Fig.8 bis 10 sind weitere Aufstellungspläne mehrerer nebeneinander aufgestellter
Spinnereimaschinen; Fig. 11 und 12 zeigen weitere Einzelheiten.
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Nach Fig.1 sind mehrere gleichartige Spinnereimaschinen 1 in einer
Reihe hintereinander bzw. nebeneinander aufgestellt. Es handelt sich dabei um Maschinen,
die eine verhältnismäßig geringe -Breite aufweisen, wie dies aus Fig.2 ersichtlich
ist. Im dargestellten Beispiel handelt es sich um doppelseitige Ringspinnmaschinen,
deren Maschinenständer 2 die Konsole 3 und Maschinentragteile 4 tragen. Die Maschinen
sind in bekannter Weise mit Spindeln, einer Ringbank, Fadenführern usw. ausgerüstet.
Als Streckwerk weist die in Fig.2 auf der linken Seite dargestellte Ringspinnmaschine
ein in der Längsmittelebene der Maschine angeordnetes Streckwerk 5 auf, dem das
zu verziehende Faserband über Leitrollen von den Spulen 6 aus zugeführt wird. Die
auf der rechten Seite der Fig.2 dargestellte doppelseitige Ringspinnmaschine ist
beispielsweise mit je einem Streckwerks' bzw. 5" für jede Maschinenseite ausgerüstet,
um zu zeigen, daß .die erfindungsgemäße Anordnung genausogut für .derart ausgebildete
Maschinen zu verwenden ist. Besonders dann, wenn die Maschinenständer 2 nicht aus
einem Bußeisernen Rahmen bestehen, sondern nur durch ein vom Fußboden ausgehendes
Mitteltragteil gebildet sind, besteht die Gefahr, däß -die Maschinen infolge der
heute üblichen hohen Spindeldrehzahlen in sich zu Schwingungen neigen, die sich
nicht nur ungünstig auf den Spinnprozeß, sondern auch auf die Abnutzung der Maschinenteile
auswirken können. Um diese Möglichkeiten von vornherein auszuschalten, sind erfindungsgemäß
als Maschinentragteil die Säulen 4 od. dgl. vorgesehen und diese Maschinentragteile
der in einer Reihe nebeneinander aufgestellten Maschinen durch Verbindungsjoche?
verbunden, die den zwischen zwei Maschinen befindlichen Bedienungsgang überbrücken.
Die Anordnung der Verbindungsjoche? kann in verschiedener Weise erfolgen, wie es
beispielsweise aus den Fig.1, 3 und 4 zu ersehen ist. Nach Fig. 1 ist -das erste,
dritte, fünfte usw. Maschinentragteil der ersten Maschine mit den entsprechenden
Maschinentragteilen der zweiten Maschine durch ein Verbindungsjoch 7 verbunden,
während das zweite, vierte, sechste usw. Maschinentragteil der zweiten Maschine
mit den entsprechenden Maschinentragteilen der dritten Maschine verbunden ist, deren
erstes, drittes, fünftes usw. Maschinentragteil wiederum mit den entsprechenden
Maschinentragteilen der vierten Maschine verbunden ist usw. Nach Fig.3 sind sämtliche
Maschinentragteile jeder Maschine mit den entsprechenden Maschinentragteilen der
benachbarten Maschine verbunden. Die Fig.4 zeigt eine weitere Möglichkeit der Anordnung
der Verbindungsjoche in der Weise, daß diese nicht senkrecht zur Längsachse der-
Maschine, sondern in einem Winkel zu derselben angeordnet sind, so daß eine Verbindung
der Maschine untereinander - in .Zickzackform geschaffen werden kann, wie sie durch
die voll ausgezogenen Liniendargestellt ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
einen -kreuzweisen Verband herzustellen, wie er in der Zeichnung durch die zusätzlichen
gestrichelt gezeichneten Linien gezeigt ist. Selbstverständlich bestehen auch noch
andere Möglichkeiten für die Anordnung der Verbindungsjoche, ohne den Erfindungsgedanken.
zu verlassen.
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Eine wesentliche Ergänzung findet der Erfindungsgedanke darin, daß
es nunmehr möglich ist, durch die Anordnung von Verbindungsjochen weitere Vorteile
für eine zweckmäßige Anordnung anderer Ein- und Vorrichtungen zu erreichen, - die
für einen einwandfreien Ablauf des Gesamtbetriebes erforderlich sind.
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Eine derartige Einrichtung verkörpert beispielsweise die Beleuchtung
der Arbeitsräume. Wenn die Beleuchtungskörper, wie es meistens üblich ist, ziemlich
weit oberhalb der Maschinen angeordnet werden, so ergibt sich zwar eine fast gleichmäßige
Lichtverteilung im Raum, aber es bedarf einer verhältnismäßig großen Anzahl von
Beleuchtungskörpern oder starker Lichtquellen, um. an den Stellen der Maschine eine
genügend hohe Lichtstärke zu haben, -wo diese zur Bedienung erforderlich ist. Diese
Stellen sind im allgemeinen- Streckwerk und die Spindeln. Die bisher übliche Beleuchtung
vermag aber mit den meisten der bisher zur Anwendung kommenden Beleuchtungsarten
gerade an diesen Stellen nicht in dem erforderlichen Maße heranzukommen, weil insbesondere
die Aufsteckgatter der Maschine störend wirken. Diesem Übelstand ist nunmehr erfindungsgemäß
auf sehr einfache Weise abzuhelfen. In Fig.2 ist eine derartige Möglichkeit gezeigt.
Das Verbindungsjoch 7 ist in diesem Fall als etwa U-förmige Schiene ausgebildet,
deren offene Seite nach unten weist. In die auf diese Weise gebildete, nach unten
offene Rinne kann nunmehr ohne weiteres eine Leuchtstofflampe 8 eingesetzt werden,
deren Lichtstrahlen fast restlos auf die im wesentlichen zu beleuchtenden Stellen
der Maschine gerichtet sind, nämlich auf das Streckwerk und die Spindeln. Durch
die verschiedenartige Anordnung der Verbindungsjoche 7 zwischen den einzelnen -
Maschinen, wie sie beispielsweise in den Fig. 1, 3 und 4 dargestellt sind, können
auch .die Beleuchtungskörper in der :günstigsten Anordnung angebracht werden.
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Außer für die Unterbringung der Beleuchtungskörper 8 können die Verbindungsjoche
7 gleichzeitig dazu verwendet werden, die Spulengatter aufzunehmen, und zwar in
einer solchen Weise, daß diese vom Bedienungsgang aus leichter bedien, ar sind.
Eine derartige Maßnahme bringt vor allem dann Vorteile, wenn mehrere Spulenreihen
hintereinander angeordnet sind, bei denen die hinterste Spuienreihe sonst besonders
ungünstig zu bedienen ist. Ein derartiges Beispiel ist in Fig.5 dargestellt. Bei
einer Verbindung der einzelnen Maschinen durch Verbindungsjoche?, wie sie in Fg.3
dargestellt ist, kann -jeweils zwischen zwei Verbindungsjochen 7 ein Tragrahmen
9 für die Spulen 6 angebracht werden. Dabei sind an den. beiden Enden -des Tragrahmens
9 Laufrollenpaare10 vorgesehen, die auf einer entsprechenden Fläche der Verbindungsjoche7
hin- und herbewegbar sind. Auf diese Weise ist es möglich, jeweils einen Tragrahmeng
aus seiner Betriebsstellung nahe am Streckwerk in der Längsrichtung der Verbindungsjoche?
in den; Bedienungsgang hinein zu verschieben, so daß irgendeine mit der Handhabung
der Spulen 6zusammenhängende -Tätigkeit leichter ausgeführt werden kann, als wenn
die Spulen 6 ständig in- einer einmalig festgelegten
Stellung in
der Nähe des Streckwerkes 5 verbleiben müssen, wie es bei den bekannten Spulengattern
der Fall ist. Diese Maßnahme ergibt auch keinerlei Nachteile für den geregelten
Ablauf der einzelnen Vorgarnbän.dchen, da diese über die an den Maschinentragteilen
4 fest angeordneten Leitrollen dem Streckwerk zugeleitet werden, ganz gleich, ob
sich der Tragrahmen9 in seiner Betriebsstellung nahe am Streckwerk oder in ausgefahrener
Stellung über dem Bedienungsgang befindet.
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In einer ähnlichen Weise können an Stelle des Tragrahmens 9 für die
einzelnen Spulen 6 auch Ablaufrahmen für mehrere Spulenwickel auf einer durchgehenden
Hülse zwischen jeweils zwei Verbindungsjochen 7 untergebracht werden. Eine derartige
Ausführung ist in Fig. 6 und 7 dargestellt.
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Nach Fig.6 ist das Verbindungsjoch 7 mit einem Bogenteil
11 versehen, dessen Kreismittelpunkt die Achse der Walze 12 des Führungswalzenpaares
ist. Auf dem Bogenteil 11 des Verbindungsjoches 7 ist der Ablaufrahmen 13 für eine
Spule 14 mit einer Vielzahl von Spulenwickeln, wie sie in der Zweizylinderspinnerei
üblich ist, schwenkbar angeordnet. Auf diese Weise ist es möglich, jeweils einen
zwischen zwei Verbindungsjochen untergebrachten Ablaufrahmen in dem Bedienungsgang
einzuschwenken und damit die Handhabung der Spulen bedeutend :zu erleichtern. Nach
Fig.7 besteht eine ähnliche Möglichkeit durch Verfahrbarkeit des Ablaufrahmens 13
mit der Spule 14 auf den seitlich derselben befindlichen Verbindungsjochen 7, so
daß die gleichen Vorteile wie bei dem vorhergehenden Beispiel erreichbar sind.
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Über die bisher beschriebenen Ausführungsformen hinaus besteht gleichzeitig
noch eine weitere Möglichkeit, die erfindungsgemäße Anordnung so auszubilden, daß
die an sich bekannten fahrbaren Blasapparate oder eine andere geeignete Reinigungsvorrichtung
oder auch beispielsweise fahrbare Luftbefeachtungseinrichtungen auf .den Verbindungsjochen
bzw. auf zwischen den einzelnen Maschinentragteilen4 in der Längsrichtung der Maschinen
angebrachten Fahrschienen verfahrbar sind. Es kann auf ein und derselben Fahrschiene
jeweils ein derartiger Apparat verfahrbar sein, es besteht selbstverständlich auch
die Möglichkeit, verschiedene Apparate oder Einrichtungen kurz hintereinander oder
in Abständen hintereinander fahren zu lassen, je nachdem, welcher Zweck damit erfüllt
werden soll. In welcher Weise die Führung der Fahrschiene oberhalb der Maschinen
ausgeführt werden kann, ist in den Fig. 8 bis 10 schematisch dargestellt. Es handelt
sich .dabei nur um einige Beispiele, da verschiedene weitere Möglichkeiten bestehen.
Beispielsweise kann auch die Anordnung der Verbindungsjoche 7 nach Fig. 4 so ausgebildet
werden, daß eine fortlaufende Fahrspur vorhanden ist. Das läßt sich ohne weiteres
ermöglichen, wenn, wie in Fig. 11 gezeigt, die einzelnen Verbindungsjoche 7 an ihren
Enden etwas abgekröpft werden, so daß die je zwischen den beiden Enden befindlichen
Teile der Verbindungsjoche mit ihren Oberflächen in der gleichen waagerechten Ebene
liegen. Wenn dazu auf diesen Oberflächen die Fahrschienen 15 so angebracht werden,
wie es in den Fig. 11 und 12 dargestellt ist, kann ohne weiteres durch Einsetzen
von Bogenstücken 16 in die Fahrschienen der betreffenden Verbindungsjoche 7 eine
durchlaufende Spur geschaffen werden, die ein ununterbrochenes Befahren durch den
Blasapparat oder eine andere Einrichtung ermöglicht. Auf jeden Fall kann die Fahrspur
für den Blasapparat od. dgl. den jeweiligen Betriebsverhältnissen angepaßt werden,
so daß in kürzeren oder längeren Zeitabständen die gleiche Stelle einer Maschine
erreicht und diese beispielsweise durch die von einem Blasapparat ausgeübte Blaswirkung
von anhaftenden Unreinigkeiten befreit wird.
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Selbstverständlich ist die Anbringung der Verbindungsjoche nicht an
das Vorhandensein von Säulen als Maschinentragteilen gebunden. In gleicher Weise
können an den Maschinen vorhandene Gatterteile oder sonstige Tragteile des oberen
Aufbaues der Maschinen herangezogen werden, die als Maschinentragteile dienen und
an denen die Verbindungsjoche in entsprechender Weise angebracht werden können.