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Kaffee-Aufbrühvorrichtung Neuerdings ist als Getränk der sogenannte
»Schaumkaffee« beliebt geworden, d. i. ein schwarzer Kaffee, in Tassen serviert,
auf dessen Oberfläche eine braungoldene Schaumschicht schwimmt.
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Für die Zubereitung eines solchen Kaffees ist es erforderlich, die
Herstellung und darauffolgende Ausstoßung des Getränks bei einer genau bestimmten
Temperatur erfolgen zu lassen. Jedesmal, wenn die Vorrichtung bei einer niedrigeren
oder höheren Temperatur als die erforderliche arbeitet, gelingt der Kaffee entweder
überhaupt nicht oder auf alle Fälle weniger gut. In den ruhigen Tagesstunden, wenn
kein oder wenig Kaffee zubereitet wird, hält die Vorrichtung die richtige Temperatur,
so daß die Voraussetzung besteht, mit Sicherheit eine erste Tasse vorzüglichen Kaffees
herstellen zu können; aber in der lebhaften Zeit, wenn die Zubereitungen dicht aufeinanderfolgen,
überhitzt sich die Vorrichtung, und das Getränk verliert nach und nach die geschätzten
Eigenschaften des sogenannten »Schaumkaffees«.
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Es ist bei Kaffeemaschinen bereits bekannt, die zum Filtersieb führende
Brühwasserleitung über zwei Absperrorgane wechselweise mit dem Wasserraum und dem
Dampfraum des Kessels zu verbinden, damit die Aufbrühvorrichtung in den ruhigen
Tagesstunden die richtige Temperatur behält. Die bekannten Vorrichtungen sind jedoch
unbequem und umständlich.
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Auch ist bereits bekannt, zur Kühlung des aus dem Kessel strömenden
Brühwassers eine mit einem Regelventil versehene Kaltwasser-Zusatzleitung vorzusehen.
Die mit einer solchen Kühlvorrichtung versehenen Kaffeemaschinen weisen aber den
Nachteil auf, daß die Aufbrühvorrichtung in den ruhigen Tagesstunden meistens eine
zu niedrige Temperatur hat. Auch beseitigen die bekannten Kühlvorrichtungen die
bei Hochbetrieb eintretende Überhitzung der Aufbrühvorrichtung nicht zuverlässig,
weil dabei die Kühlung von der Anzahl der in einer bestimmten Zeit aufeinanderfolgenden
Zubereitungen unabhängig ist.
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Diese Übelstände werden durch die Erfindung überwunden.
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Die Erfindung betrifft eine an einen Wasserkessel anflanschbare Kaffee-Aufbrühvorrichtung
in Form eines an seiner Unterseite durch ein Filtersieb abgeschlossenen stehenden
Zylinders und eines darin durch einen Handhebel aufwärts und durch eine Druckfeder
abwärts bewegbaren Kolbens, der den Zutritt des unter Druck stehenden Brühwassers
auf das mit Kaffeepulver gefüllte Filtersieb steuert und nach Absperrung desselben
die Kaffeebrühe durch das Filtersieb drückt, und mit einer an dem Zylinder vorgesehenen
Kühleinrichtung für das Brühwasser. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die in den
Zylinder mündende Brühwasser-Bohrung mit dem Brühwasserraum und dem Dampfraum des
Kessels über zwei federbelastete Ventile in Verbindung steht, die in dem Anschlußstutzen
des Zylinders senkrecht übereinander angeordnet und durch eine gemeinsame, zwischen
ihnen gelagerte, mittels eines Handgriffes drehbare Nockenwelle wechselweise zu
betätigen sind, und daß in der Zylinderwand eine zweite, mit einer Kaltwasserleitung
verbundene Bohrung angeordnet ist, die unterhalb des in seiner oberen Endlage befindlichen
Kolbens in den Zylinder mündet, und durch ein drittes, radial angeordnetes Ventil
gesteuert wird, das einen in den Zylinder ragenden Schaft aufweist, der zum Öffnen
des Ventils in der oberen Endlage des Kolbens durch den oberen Kolbenrand verschiebbar
ist.
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Durch die Erfindung wird es möglich, mit einer einfach konstruierten
Vorrichtung einerseits bei geringer Benutzungsdauer eine rasche Erhitzung der Aufbrühvorrichtung
zu erzielen und diese dann warmzuhalten, und andererseits bei einer lange andauernden
fortgesetzten Benutzung die Kaltwasserzufuhr zur Herabsetzung der Wassertemperatur
in einfacher Weise durch die Kolbenbewegung selbst, also in Abhängigkeit von der
Anzahl der aufeinanderfolgenden Zubereitungen zu steuern.
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In den Zeichnungen wird die Erfindung noch weiter erläutert. Es stellt
dar Fig.1 einen Axialschnitt der Aufbrühvorrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt durch
den Anschlußstutzen des Zylinders nach der Linie A -A der Fig. 1, Fig.3 einen Querschnitt
des Zylinders nach der Linie B-B der Fig. 1 in x ergrößerter Darstellung, Fig.4
einen Axialschnitt des Zylinders nach der Linie C-C der Fig. 3.
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Es bezeichnet 1 den stehenden Zylinder, in welchem ein Kolben 2 gleitet.
Der Kolben hat am Umfang eine Vertiefung 3, welche mit der Zylinderbohrung einen
ringförmigen
Zwischenraum bildet, dessen Abdichtung nach außen durch in den Umfang des Kolbens
eingelassene Dichtungen 4 und 5 erreicht wird. Die Dichtung 4 verhindert das Entweichen
eines eventuellen Überdruckes in eine die Feder 6 aufnehmende Kammer und die Dichtung
5 das Entweichen eines eventuellen Überdruckes in einen im unteren Teil des Kolbens
mit der Zylinderbohrung gebildeten Ringraum 7. In den Ringraum 7 münden einige in
dem Kolben vorgesehene Radialbohrungen 8, welche mit einer zentralen Ausnehmung
9 verbunden sind, die an ihrem unteren Rand mittels eines sich in Richtung einer
kleinen Dusche 11 öffnenden Rückschlagventils 10 verschließbar ist. Der in dem Raum
7 gegebenenfalls herrschende Druck wird am Entweichen längs der Zylinderwand mittels
einer Dichtung 12 gehindert.
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In die Zylinderbohrung mündet eine Bohrung 13; diese steht über ein
Ventil 14 mit dem Wasserraum eines Kessels und über ein Ventil 15 mit dem Dampfraum
des Kessels in Verbindung. Die Ventile 14 und 15 sind senkrecht übereinander und
in entgegengesetzter Richtung öffnend in dem Anschlußstutzen des Zylinders 1 angeordnet;
sie sind als Tellerventile ausgebildet und werden durch Federn geschlossen gehalten.
In einem zylindrischen Raum 16, dessen Achse senkrecht zur Achse der Ventile liegt,
ist eine mit einem Nocken 17 versehene Welle 18 drehbar gelagert, welche dicht aus
dem Raum 16 herausgeführt und mit einem Handgriff 19 versehen ist. Der Nocken 17
kann je nach Wunsch folgende drei verschiedenen Stellungen einnehmen: a) beide Ventile
14, 15 sind geschlossen; b) das Wasserventil 14 ist offen, das Dampfventil
15
geschlossen; c) das Wasserventil 14 ist geschlossen, das Dampfventil 15
offen.
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In einer anderen Radialebene des Zylinders 1 ist ein Tellerventil
21 angeordnet, welches einen durch die Zylinderwandung dicht hindurchgeführten,
in die Zylinderbohrung reichenden Schaft 22 aufweist, der mit dem oberen Rand 23
des Kolbens 2 in der Weise zusammenwirkt, daß in der oberen Endlage des Kolbens
das Ventil 21 durch den oberen Kolbenrand 23 geöffnet wird. Das Ventil 21 verbindet
eine Kaltwasserleitung 20 mit einer Bohrung 24, die unterhalb des Kolbens in den
Zylinder mündet, wenn der Kolben sich in seiner oberen Endlage befindet.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Der Kolben 2 befindet sich in der tiefsten
Stellung, und beide Ventile 14 und 15 sind geschlossen, wie in der Zeichnung dargestellt.
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Bei stillstehendem Kolben wird der Handgriff 19 in Stellung c) gebracht,
so daß Dampf durch das Ventil 15 in die ringförmige Vertiefung 3 des Kolbens strömt
und den Zylinder 1 sowie auch den Kolben 2 erwärmt. Nun wird das Filter mit der
erforderlichen Menge Kaffeepulver auf das untere Ende des Zylinders 1 aufgeschraubt,
der Handgriff 19 in Stellung b) gebracht, der Steuergriff 25 des Kolbens 2 niedergedrückt
und der Kolbenaufgang bewirkt, wobei die ringförmige Vertiefung 3 von dem Kessel
getrennt wird und der Ringraum 7 mit dem Wasserraum des Kessels in Verbindung kommt.
In dieser Kolbenstellung öffnet der Kolben 2 mit seinem oberen Rand 23 das Ventil
21, welches kaltes Wasser über die Leitung 24 in den Zylinder 1 einläßt, wodurch
die Temperatur auf der für die Zubereitung des Schaumkaffees erforderlichen Höhe
gehalten wird. Ein in die Kaltwasserleitung eingebauter, nicht dargestellter Hahn
erlaubt es, das Mischungsverhältnis zwischen kaltem und warmem Wasser zu regeln.
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Der Kesseldruck öffnet nun das Ventil 10, das warme, mit kaltem
Wasser vermischte Wasser erfüllt den Raum zwischen dem Kolben 2 und dem Kaffeepulver,
und es erfolgt somit der Aufguß. Hierauf wird der Handgriff 25 hinaufgeschwenkt,
und die Feder 6 bewirkt den Niedergang des Kolbens, wodurch sich das Einlaßventil21
des kalten Wassers sofort schließt. In dem unterhalb des Kolbens befindlichen Raum
entsteht durch den der Ausstoßung des Getränks entgegengesetzten Widerstand ein
Druck, der das Ventil 10 sogleich schließen läßt. -Während des Niederganges des
Kolbens 2 wird an einem gewissen Punkt die Verbindung des Raumes 7 mit dem Kessel
unterbrochen und an einem weiteren Punkt die Vertiefung 3 mit dem Kessel verbunden,
die sich nach Verschwenkung des Handgriffes 19 aus der Stellung b) in die Stellung
c) wieder mit Dampf füllt.