DE1099699B - Verfahren zum Stranggiessen von Gegenstaenden duenner Querschnitte - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggießen von Gegenständen dünner Querschnitte, wie dünnwandige Rohre und Platten aus hochschmelzenden Metallen, wie Eisen und Eisenlegierungen, wobei mittels sogenannter Rohr- oder Durchlaufkokillen, d. h. am oberen und unteren Ende offene Kokillen, in welchen sich ein freiliegender Gießspiegel ausbildet, gearbeitet wird. Soweit bekannt, ist es bisher nicht gelungen, obgleich sehr wünschenswert, z. B. Bleche oder Walzplatten in einer Stärke strangzugießen, die unmittelbar im Feinwalzwerk weiterverarbeitet werden können. Wird jedoch nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gearbeitet, ergeben sich sowohl hinsichtlich der Oberfläche wie der Innenbeschaffenheit einwandfreie Gußstücke dünner Wandstärke, z. B. Rohre von 800 mm Durchmesser und 20 mm oder noch geringerer Wandstärke oder Platten bzw. Bänder von z. B. 300 mm Breite und 20 mm Dicke. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Gießstrahl über eine in unmittelbarer Nähe vor einer Kokillenwand über dem Gießspiegel angeordnete Leitfläche in den Gießspiegel mit solcher Geschwindigkeit einfließen läßt, daß er diesen nicht beunruhigen und den Gießkopf in der Tiefe nicht aufschmelzen kann. Die Leitfläche besteht vorzugsweise aus Graphit. Zweckmäßig wird der Auslauf am Gießgefäß in einer Ausbuchtung desselben angeordnet, um den Gießspiegel besser beobachten zu können.

Das bandförmige Ausbreiten eines aus einer Rinne od. dgl. austretenden Gießstrahles auf einer Leitfläche ist an sich bekannt, z. B. bei einer Stranggießanlage, bei welcher der Strang im Spalt zwischen einem gekühlten Walzenpaar gebildet wird. Auch ist es nicht neu, bei der Herstellung von dickwandigen Gußteilen im Stranggießverfahren das Beunruhigen des Gießspiegeis zu vermeiden. Dadurch soll das Auftreten von Überlappungen auf der Oberfläche des Gußstückes, wie sie beim Gießen von großen Querschnitten aus niedrigschmelzenden Metallen, z. B. Leichtmetallen und deren Legierungen, vorkommen, vermieden werden. Eine derartige Gefahr besteht bei dünnwandigen Gußteilen nicht. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, um beim Stranggießen von dünnen Querschnitten mittels Rohrkokillen den Gießstrahl in den engen Spalt zwischen Kokillenwand und -kern, d. h. in einen Spalt von z. B. 15 bis 20 mm Breite so einzubringen, daß er nicht wesentlich auswandert, sich nicht zerteilt oder zerspritzt, also den Gießspiegel nicht beunruhigt und auch nicht schräg zur Kokillenachse verläuft und den Gießspiegel in der Tiefe aufschmilzt. Dafür sind die gebräuchlichen Zuführungsmittel, nämlich Düsen oder Rinnen, wegen ihrer großen, materialbedingten Abmessungen, der Schwierigkeit ihrer Warmhaltung und wegen ihres raschen Verfahren zum Stranggießen von Gegenständen dünner Querschnitte

Anmelder:

Vereinigte Leichtmetall-Werke G.m.b.H.,

Bonn, Am Nordbahnhof,

und Wieland-Werke Aktiengesellschaft,

Ulm/Donau, Olgastr. 147

Dr. Siegfried Junghans, Dr. Hans Klein

und Erich Müller, Sdiorndorf, sind als Erfinder genannt worden

Verschleißes durch Korrosion, besonders aber deswegen nicht geeignet, weil sie die Sicht auf den Kokillenspalt verdecken. Bei einem so heiklen Verfahren, wie es das Stranggießen dünner Querschnitte ist, bedarf es aber bestmöglicher Sichtverhältnisse, um bei Gefahr von Unregelmäßigkeiten oder Schäden augenblicklich eingreifen zu können. Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht das deswegen, weil die Zuführung des Gießstrahles in unmittelbarer Nähe vor einer Kokillenwand die freie Sicht auf den ganzen Gießspiegel nur unwesentlich behindert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zum Stranggießen von Gegenständen dünner Querschnitte, wie dünnwandige Rohre und Platten aus hochschmelzenden Metallen, wie Eisen und Eisenlegierungen, mittels Rohrkokillen, bei freiliegendem Gießspiegel, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gießstrahl über eine in unmittelbarer Nähe vor einer Kokillenwand über dem Gießspiegel angeordnete Leitfläche in den Gießspiegel mit solcher Geschwindigkeit einfließen läßt, daß er diesen nicht beunruhigen und den Gießkopf in der Tiefe nicht aufschmelzen kann.