DE1099670B - Verfahren zur Herstellung von Cyaninfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CyaninfarbstoffenInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B23/00—Methine or polymethine dyes, e.g. cyanine dyes
- C09B23/02—Methine or polymethine dyes, e.g. cyanine dyes the polymethine chain containing an odd number of >CH- or >C[alkyl]- groups
- C09B23/06—Methine or polymethine dyes, e.g. cyanine dyes the polymethine chain containing an odd number of >CH- or >C[alkyl]- groups three >CH- groups, e.g. carbocyanines
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Description
DEUTSCHES
Es wurde gefunden, daß man zu neuen Cyaninfarbstoffen
gelangt, wenn man l,3,3-Trialkyl-2-methylenindolin-5-carbonsäureester
mit !,S.S-Trialkyl^-methylenindolin-ft)-aldehyden,
die in 5-Stellung eine Alkyl-, Alkoxy- oder Carbonsäureestergruppe aufweisen können,
im molekularen Verhältnis in Eisessig in Gegenwart von Essigsäureanhydrid bei erhöhter Temperatur miteinander
umsetzt. Man kann auch derart verfahren, daß man 1,3,3 -Trialkyl- 5 -carbalkoxy-2 -methylenindolin- ω - aldehyde
unter den obenerwähnten Reaktionsbedingungen mit solchen l,3,3-Trialkyl-2-methylenindolinen umsetzt,
die in 5-Stellung eine Alkyl- oder Alkoxygruppe tragen können. Die l^.S-Trialkyl^-methylenindolin-S-carbonsäureester
und deren ω-Aldehyde sind relativ reaktionsträge und gegenüber scharfen Kondensationsmitteln sehr
empfindlich. Infolgedessen gelingt es nicht, aus diesen die gewünschten Farbstoffe in der üblichen Weise durch
Erhitzen mit Eisessig in guten Ausbeuten und rein darzustellen. Die Kondensation verläuft langsam und unvollständig,
und bei längerem Erhitzen bilden sich harzartige Nebenprodukte. Stärkere Kondensationsmittel wie Essigsäureanhydrid
oder Phosphoroxychlorid führen bald zu Zersetzungen. Auch das für die Darstellung symmetrischer
Cyanine bekannte Formiat-Essigsäureanhydrid-Verf ahren eignet sich nicht bei der Verwendung von 1,3,3-Trialkyl-S-carbalkoxy-2-methylenindolinen
als Ausgangsverbindungen, da sich hier unter anderem die entsprechenden co-Aldehyde bilden und infolgedessen die Farbstoffausbeuten
nicht befriedigen.
Demgegenüber war es überraschend, daß man die gesuchten Farbstoffe in sehr guten Ausbeuten und großer
Reinheit in einfachster Weise dadurch gewinnen kann, daß man 1 Mol der beschriebenen Indoline und Indolinaldehyd
miteinander unter den angegebenen Reaktionsbedingungen umsetzt, wobei bevorzugt mit Eisessig in
Gegenwart von nur so viel Essigsäureanhydrid gearbeitet wird, daß das entstehende Reaktionswasser das Anhydrid
vollständig in Essigsäure überführen kann. Hierbei wirkt das Essigsäureanhydrid zwar als starkes Kondensationsmittel, wird aber nach Maßgabe der Farbstoffbildung verbraucht,
so daß schließlich im wesentlichen nur Essigsäure vorliegt. Das Verhältnis der eingesetzten Indoline zum
Reaktionsmedium kann zwischen 1: 5 bis 0,5 liegen und
beträgt vorzugsweise etwa 1:1. Das Verhältnis von Eisessig zu Essigsäureanhydrid richtet sich naturgemäß nach
den Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer und beläuft sich im allgemeinen auf 25 :1, bevorzugt 3 bis 4:1.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren setzt die Kondensation zum Farbstoff von etwa 60° C an sehr lebhaft
ein und wird vorteilhaft zwischen 95 und 105° C schnell zu Ende geführt. Nach Austragen der Reaktionsgemische
auf Wasser oder wäßrige Salzlösung kristallisieren die Farbstoffsalze im allgemeinen rasch aus; die
Produkte werden in der üblichen Art isoliert.
Verfahren zur Herstellung von Cyaninfarbstoffen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, ίο Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Werner Müller, Köln, ist als Erfinder genannt worden
Für das Verfahren geeignete Indoline und co-Aldehyde sind beispielsweise: l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin,
l-Äthyl-3,3-dimethyl-2-methylenindolin, 1,3,3-Triäthyl-2-methylenindolin,
!,S.S.S-Tetramethyl^-methylenindo-Hn,
l,3,3-Trimethyl-5-methoxy-2-methylenindolin, 1,3, S-Trimethyl-S-äthoxy^-methylenindolin, der Methyl-und
Äthylester der l^.S-Trimethyl-^-methylenindolin-S-carbonsäure,
der Äthylester der l-Äthyl-S.S-dimethyUZ-methylenindolin-5-carbonsäure
und die 2-Methylen-co-aldehyde dieser Verbindungen, wie l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin-ft)-aldehyd
und l^.S-Trimethyl-S-carboxymethyl-2-methylenindolin-co-aldehyd.
Die Alkylreste in 1,3- und gegebenenfalls 5-Stellung der Indoline sind bevorzugt
solche niederen Molekulargewichts, wie Methyl und Äthyl.
Die neuen Farbstoffe geben hervorragend klare und brillante blaustichig rote bis rotviolette Farbtöne von
großer Ausgiebigkeit und Tiefe und übertreffen darin ähnliche, bekannte Alkylamino-(phenyl)-xanthyliumfarbstoffe.
Gegenüber den in der Konstitution ähnlichen Cyaninfarbstoffen des Handels, wie dem Bis-2,2'-(l,3,
S-trimethyl-S-acetylaminoindolj-trimethincyaninchlorid,
zeichnen sich die erfindungsgemäßen Farbstoffe durch erheblich verbesserte Löslichkeit in Wasser und Alkoholen
aus, so daß sie bei der Verwendung im Gummidruck und als Stempelfarben Vorteile bieten. Sie haben Affinität zu
anionischen Fällungsmitteln, wie Tonerde, Tannin, Phosphorwolfram-(molybdän)-säuren, und werden darauf
quantitativ niedergeschlagen, so daß die Abwässer praktisch farblos sind. Hierdurch lassen sie sich sehr gut zum
Färben und Bedrucken von Papieren, auch solchen, welche Holzschliff enthalten, und für die Herstellung von
Pigmenten verwenden. Die Carbalkoxygruppe im Molekül bewirkt bisweilen eine gegenüber den bisher üblichen
basischen Farbstoffen deutlich verbesserte Lichtechtheit.
109 510/401
20,1 Gewichtsteile lAS-Trimethyl^-methylenindonn-ω-aldehyd
und 23,1 Gewichtsteile !^,S-Trimethyl^-rae- ■
thylerundolm-S-carbonsäuremethylester Werden unter'
Rühren mit 30 Gewichtsteilen Eisessig und 10 Gewichtsteilen Essigsäureanhydiid am Rückflußkühler innerhalb
von 30 Minuten auf 100 bis 1050C erhitzt und 4 Stunden
bei" dieser Temperatur gehalten. Die Farbstoffbildung setzt bei etwa 70° C ein. Hierauf gibt man das Reaktionsgemisch
unter Rühren auf 200 Gewichtsteile 20°/0iger
Kochsalzlösung. Nach vollständiger Abscheidung der bald sich bildenden Kristalle wird abgesaugt und das
Filtergut zur vollständigen Überführung des Farbstoffes in das salzsaure Salz nochmals in 11 heißem Wasser, dem
vorher 0,5 ml cone. Salzsäure zugesetzt wurde, durch Aufkochen gelöst. Nach Zugabe von etwas Entfärbungskohle wird filtriert und das Filtrat nach Auftreten der
ersten Kristalle mitKochsalz ausgesalzen. Nach Absaugen, Waschen und Trocknen erhält man 43 bis 45 Gewichtsteile
des reinen Farbstoffes in blaugrauen Kristallen.
Zum gleichen Farbstoff gelangt man, wenn man 25,9 Gewichtsteile l^.S-Trimethyl-S-carbomethoxy-^-methylenindolinrco-aldehyd
und 17,3 Gewichtsteile 1,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin
in der oben beschriebenen Weise behandelt.
Der Farbstoff löst sich im Wasser mit leuchtendroter Farbe und gibt beispielsweise auf tannierter Baumwolle,
auf Papier oder anderen Materialien sehr klare blaustichigrote Färbungen.
Ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man nach dem Verfahren dieses Beispiels umsetzt: 1,3,3-Trimethyl-2-niethyleHindoKn-co-aldehyd
mit l-Äthyl-3,3-dimethyl-S-carboäthoxy-2-methylenindolin
(Blaustichigrot), 1,3, S-Trimethyl-S-carbomethoxy^-methylenindoun-ro-aldehyd
mit !,S.S.S-Tetramethyl^-methylenindolin (Blaustichigrot),
!,S.S-Trimethyl-S-carbomethoxy^-methylenindolin-co-aldehyd
mit !^,S-Trimethyl-S-methoxy^-methylenindolin
(Rotviolett) oder mit 1,3,3-Trimethyl-5-äthoxy-2-methylenindo]in
(Rotviolett) oder mit 1,3, S-Trimethyl-S-carbomethoxy^-methylenindoHn (Rotviolett).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Cyaninfarbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man 1,3,3-Trialkyl-2-methylenindohn-5-carbonsäureester
mit 1,3,3-Trialkyl-2-methylenindoHn-cu-aldehyden,
die in 5-Stellung eine Alkyl-, Alkoxy- oder Carbonsäureestergruppe
tragen können, oder daß man. !,S^-Trialkyl-S-carbalkoxy-2-methylenindoHn-ft)-aldehyde
mit solchen 1,3, 3-Trialkyl-2-methylenindoHnen, die in 5-Stellung eine
Alkyl- oder Alkoxygruppe aufweisen können, im molekularen Verhältnis in Eisessig in Gegenwart von
Essigsäureanhydrid bei erhöhter Temperatur miteinander umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Farbstoffbildung nur so viel
Essigsäureanhydrid verwendet, daß, das entstehende Reaktionswasser dieses vollständig in Essigsäure überführen
kann.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 049 994.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 049 994.
© 109 510/401 2.61
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