DE1098087B - Thermische Sicherung, insbesondere fuer elektrische Zwecke - Google Patents
Thermische Sicherung, insbesondere fuer elektrische ZweckeInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft thermische Sicherungen, insbesondere für elektrische Zwecke.
Die Sicherung nach der Erfindung ist durch ihr explosionsartiges Ansprechen besonders brauchbar,
wenn man eine äußerst rasche Auslösung braucht, z. B. als Schutzsicherung in einer elektrischen Ausrüstung
auch für empfindliche elektrische Instrumente.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß eine äußerst rasche exotherme Legierungsreaktion mit
großer Hitzeentwicklung eintritt, wenn man Palladium oder Platin in innige Berührung mit Aluminium
oder Magnesium bringt und bis nahe an den Schmelzpunkt von Aluminium und Magnesium erhitzt.
Die Reaktion ist sehr heftig und spontan.
Die thermische Sicherung besteht nach der Erfindung aus 80 bis 20 Volumteilen eines metallischen
Werkstoffes und 20 bis 80 Teilen eines anderen metallischen Werkstoffes, die in innigen Kontakt miteinander
gebracht sind, wobei der erste Werkstoff zu mindestens 95 Gewichtsprozent aus Palladium oder
Platin und der zweite Werkstoff zu mindestens 95 Gewichtsprozent aus Aluminium oder Magnesium besteht.
In der zylinderförmigen Ausführung kann die Sicherung in an sich bekannter Weise dadurch hergestellt
werden, daß ein fester Kern in eine rohrförmige Hülse eingeführt und zu einer Einheit verbunden
wird, indem die zusammengesetzte Einheit einmal oder mehrmals einem Ziehverfahren zur Verringerung ihres
Außendurchmessers und innigen Verbindung von Hülle und Kern und dann einer Wärmebehandlung bis
zu 370° C unterworfen wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Sicherung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine vergrößerte Ansicht einer Sicherung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht einer zusammengesetzten Sicherung, die aus übereinandergelegten
Metallstreifen besteht,
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht einer Ausführungsform, die durch einen Elektro-Plattierungsprozeß gebildet
wurde.
Bei der Sicherung 5 in Form eines ummantelten Drahtes in Fig. 1 bildet ein Metall einen festen Kern 6,
während das andere Metall als eine den Kern 6 dicht umschließende Hülle 7 ausgebildet ist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Sicherung 8 in Streifenform sind zwei einander entsprechende Blechstreifen
9 und 10 aus den beiden erforderlichen Metallen nebeneinander- und übereinandergelegt und
miteinander verlötet oder verschweißt.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Sicherung 11, ebenfalls in Streifenform, ist ein Streifen 12 in einem
Elektro-Plattierungsprozeß mit einer Schicht 13 überzogen.
Thermische Sicherung,
insbesondere für elektrische Zwecke
insbesondere für elektrische Zwecke
Anmelder:
Sigmund Cohn Corp.,
Mount Vernon, N. Y. (V. St. A.)
Mount Vernon, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. J. Giliard, Patentanwalt,
München 9, Lindenstr. 21
München 9, Lindenstr. 21
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 15. Mai 1958
V. St. v. Amerika vom 15. Mai 1958
James Cohn, Scarsdale, N. Y. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Bei der Sicherung mit einem ummantelten Leiter eignet sich als Hüllenmaterial besonders Palladium
oder Platin. Dabei ist es immer vorteilhaft, für ein leichtes Ziehen des Leiters für die Hülle einen Werkstoff
zu benutzen, der etwas härter als der Werkstoff des Kerns ist. Dazu soll der Hüllenwerkstoff vorzugsweise
1 bis 5% eines Metallzuschlags enthalten, der seine physikalischen und elektrischen Eigenschaften
entsprechend ändert. Ausgezeichnete Ergebnisse erhält man z. B. mit einem ummantelten Leiter, bei dem die
Hülle aus Palladium mit einem Gewichtszuschlag von etwa 2% Ruthenium als metallischen Zuschlag besteht.
Gute-Ergebnisse erhält man, wenn der Kern aus mindestens 95 Gewichtsprozent Aluminium und 1 bis
5 Gewichtsprozent Magnesium als Metallzuschlag besteht. Ruthenium und Magnesium sind Beispiele für
besonders geeignete Metallzuschläge zur Steigerung der Härte und des elekrischen Widerstandes und zur
Verbesserung der Biegsamkeit und Zugfestigkeit der Legierung. Für beste Ergebnisse empfiehlt sich ein
Gehalt der Sicherung von annähernd gleichen Volumenanteilen der ausgewählten Metalle. Wenn z. B.
eine Sicherung mit gleichen Volumanteilen an Palladium und Aluminium arbeitet, dann ist das Gewichtsverhältnis
dieser Metalle 85,5% Palladium zu 15,5% Aluminium, was etwa den Molekularverhältnissen
dieser Metalle entspricht.
Recht befriedigende Ergebnisse lassen sich jedoch auch erzielen, wenn die Volumenanteile der ausge-
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wählten Metalle im Bereich von 80 bis 20 Teilen des einen Metalls und 20 bis 80 Teilen des anderen Metalls
liegen, d. h., der Palladium- oder Platinanteil kann
zwischen 80 und 20 Volumteilen und der Aluminiumoder Magnesiumanteil zwischen 20 und 80 Volumteilen
liegen.
Das als ummantelter Leiter ausgebildete Sicherungselement wird in vorteilhafter Weise folgendermaßen hergestellt: Zunächst wird ein dünnwandiges
Rohr aus 98 Gewichtsprozent Palladium und 2 Gewichtsprozent Ruthenium und einem Außendurchmesser
von 3,4 mm, einem Innendurchmesser von 2,4 mm und einer Wandstärke von 0,5 mm hergestellt.
Als Kern dient ein Draht aus handelsüblichem Reinaluminium mit einem Durchmesser von 2,2 mm. Der
Aluminiumkern wird dann in das dünnwandige Rohr aus Palladium-Ruthenium-Legierung mit losem Paßsitz
eingesetzt, so daß ein Spiel von 0,2 mm zwischen Kern und Rohr besteht.
Die derart aus Kern und Rohr zusammengesetzte Einheit enthält im wesentlichen gleiche Volumenanteile
an Palladium und Aluminium. Die Einheit wird dann durch eine beim Drahtziehen übliche Vorrichtung
gezogen, bis ihr Außendurchmesser auf 3,1 mm reduziert ist. Dabei wird die lichte Innenweite
des Rohres auf den Durchmesser des Kerns reduziert, so daß es zu einem innigen Kontakt zwischen Rohr
und Kern kommt.
Die zusammengesetzte Einheit wird dann auf etwa die Hälfte ihres ursprünglichen Durchmessers weiter
gezogen. Dabei wird ihr Querschnitt auf etwa 25% der ursprünglichen Fläche reduziert. Dann wird das
Erzeugnis bei einer Hitze von ungefähr 370° C wärmebehandelt, dann nochmals gezogen und erneut
bei 370° C wärmebehandelt. Das Ziehen und die Wärmebehandlung werden so lange wiederholt, bis
die Schmelzsicherung einen Durchmesser von etwa 0,05 mm hat, wobei sich die Einheit bei jedem Ziehschritt
etwa auf die Hälfte ihres vorhergehenden Durchmessers reduziert. Einzelne Drahtlängen werden
durch Stromdurchfluß wärmebehandelt. Andere Drahtlängen werden durch unmittelbare Wärmeaufgäbe
wärmebehandelt. In jedem Fall bleibt der Draht ohne erkennbare physikalische Änderung unversehrt, bis er
eine Temperatur nahe dem Schmelzpunkt von Aluminium erreicht. In diesem Zeitpunkt verbrennt der
Draht spontan unter Entwicklung von beträchtlicher Wärme, die schätzungsweise über 2000° C beträgt.
Dies führt zur Zerstörung des Drahtes und zum Zerschmelzen seiner metallischen Anteile.
Was im Augenblick der Reaktion tatsächlich passiert, läßt sich theoretisch nicht voll erklären. Man
kann annehmen, daß Palladium und Platin bei ihrer Legierung mit Aluminium oder Magnesium beträchtliche
Wärmemengen zur Bildung der Legierung freisetzen. Es ist auch möglich, daß das Platin oder
Palladium Anteile an absorbierten Sauerstoff enthalten, der durch Verbindung mit dem Aluminium
oder Magnesium im Augenblick des Miteinanderverschmelzens Wärme entwickelt. Die Reaktion ist
jedenfalls nicht von der Gegenwart atmosphärischen ίο Sauerstoffs abhängig, da sie auch im wesentlichen in
gleicher Weise in einer Wasserstoffatmosphäre abläuft.
Claims (7)
1. Thermische Sicherung, dadurch gekennzeichnet,
daß 80 bis 20 Volumteile eines metallischen Werkstoffes mit 20 bis 80 Volumteilen eines anderen
metallischen Werkstoffes in innigem Kontakt sind und der erste Werkstoff zu mindestens 95 Gewichtsprozent
aus Palladium oder Platin und der zweite Werkstoff zu mindestens 95 Gewichtsprozent
aus Aluminium oder Magnesium besteht.
2. Sicherung nach.Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Werkstoff einen Aktivierungszuschlag von 1 bis 5 Gewichtsprozent zur
Änderung seiner physikalischen und elektrischen Eigenschaften hat.
3. Sicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivierungszuschlag Ruthenium
oder Magnesium ist.
4. Sicherung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Werkstoff als
dünnwandiger Zylinder und der andere Werkstoff als fester Kern im Zylinder und im wesentlichen
von gleicher Ausdehnung wie der Zylinder ausgebildet ist.
5. Sicherung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Hülle aus Palladium
oder Platin und der Kern aus Aluminium oder Magnesium besteht.
4.0 6. Sicherung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstoffe eng übereinanderliegend angeordnet sind.
7. Sicherung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei ihrer Herstellung
in an sich bekannter Weise ein fester Kern in eine rohrförmige Hülle eingeführt und zu einer Einheit
verbunden wird, indem die zusammengesetzte Einheit einmal oder mehrmals einem Ziehverfahren
zur Verringerung ihres Außendurchmessers und innigen Verbindung von Hülle und Kern und dann
einer Wärmebehandlung bis zu 370° C unterworfen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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