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Hydraulische Kupplung für Pressen und Stanzen mit Einzelhub und Dauerlauf
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Kupplung für Pressen und Stanzen
mit Einzelhub und Dauerlauf, durch die Bewegungen und Kräfte von einem treibenden,
hin- und hergehenden Kolben auf einen angetriebenen Werkzeughalter über eine zwischen
diesen eingeschlossene Flüssigkeit übertragen werden.
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Wenn der antreibende Teil mit dem angetriebenen Teil durch eine am
Schwungrad liegende Klauenkupplung verbunden wird, muß zur Betätigung der Kupplung
ein langes Gelenksystem zwischen dem Pedal und dem Schwungrad vorgesehen sein. Ferner
sind die unrunden Scheiben, die die Kupplung betätigen, verhältnismäßig schwer zugänglich,
da sie an der Rückseite der Maschine im Bereich des Schwungrades angebracht werden
müssen. Außerdem sind insbesondere bei einer Lochstanzmaschine die Massenkräfte,
die beim Eingriff der Klauenkupplung überwunden werden müssen, sehr groß, da der
Preßstößel, die Pleuelstange und die zugehörigen Teile aus der Ruhelage auf die
Geschwindigkeit des Schwungrades beschleunigt werden müssen. Diese Beschleunigung
muß zudem entgegen der Wirkung der Reibungsbremse erfolgen, die einen Teil der üblichen
Klauenkupplungseinrichtung bildet. Aus diesen Gründen ist eine in der Nähe des Schwungrades
angeordnete Kupplung hohen Belastungen ausgesetzt.
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Zu den Vorteilen, die damit verbunden sind, daß eine eingeschlossene
Flüssigkeit benutzt wird, um Kraft von einem hin und her gehenden auf einen hin
und her zu bewegenden Teil zu übertragen, wie z. B. zwischen der Pleuelstange und
dem Preßstößel einer Metallbearbeitungspresse, gehört der Fortfall jeglicher verbindender
oder zwischengeschalteter mechanischer Teile, die Verschleiß oder Geräusch verursachen.
Ein weiterer Vorteil ist die Erzeugung einer geringen und genau bestimmten, zurückfedernden
Wirkung, die die Belastungsstöße beseitigt, dieüblicherweise beiMetallpressen und
insbesondere bei solchen mit Schnitt- und Stanzvorgängen auftreten.
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Wenn auch ein hydraulischer Antrieb eine weich ansetzende Kraft, insbesondere
zugunsten einer langen Lebensdauer des Werkzeuges, ergibt, so war bisher die Anwendung
hydraulischer Mittel für diese Art von Arbeitsvorgängen doch durch die Langsamkeit
beschränkt, mit der die Kraft übertragende Flüssigkeit durch das Zuführungsrohr
und andere Leitungen hindurchtritt. Das bedeutet, daß Arbeitsvorgänge mit hoher
Geschwindigkeit nicht verwirklicht werden konnten. Weiterhin bedingen die großen
Flüssigkeitsmengen, die in hydraulischen Pressen enthalten sind, Stoßbelastungen,
die durch die Zusammenpreßbarkeit der Flüssigkeit verursacht werden, wenn das Loch-oder
Schnittwerkzeug gerade den Scherpunkt passiert. Dies hat in einem solchen Ausmaß
zu Beschädigungen von Locheisen, Stempel und Presse od. dgl. geführt, daß hydraulische
Pressen zum Stanzen oder Schneiden nicht benutzt werden. Daher wird die Metallbearbeitung
oder Schneidarbeit im allgemeinen von mechanischen Pressen durchgeführt, die die
üblichen Kurbelwellen und mechanischen Kupplungen mit festen Übertragungseigenschaften
verwenden.
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Ein gewisses Maß von Zurückfedern und Nachgeben ist beim Stanzen oder
Schneiden erwünscht. Jedoch ist es notwendig, daß dies in den Grenzen des geringen
Weges eines Locheisens vom Punkt seines Eintritts in das unbearbeitete Material
bis zum Scherpunkt desselben gehalten wird. Der Scherpunkt von Stanzmaterial liegt
üblicherweise für hartes Material zwischen 2 und 5 % und für weiches Material i
zwischen 5 und 30°/o der Metallstärke. Wenn weiches und dünnes Material zu stanzen
oder zu schneiden ist, wächst die Kraft während eines verhältnismäßig langen Weges
allmählich an, und beim Wegbrechen des Metallstückes tritt kein plötzliches Nachlassen
der Belastung ein. Das Zusammenpressen des Materials wird dabei unter dem Stempel
allmählich bis zu seinem Höhepunkt gesteigert, und die Scherbelastung fällt wieder
allmählich ab. Diese Art des Stanzens oder Schneidens ist hinsichtlich der Stoßbelastung
der
Lochstanze nicht kritisch: Dagegen wird der Höhepunkt sehr schnell
erreicht, und der Abfall erfolgt sehr schnell, wenn schwer zu lochendes Material,
sei es weich oder hart, zu stanzen ist, dessen Stärke in unbearbeitetem Zustand
6 mm oder mehr beträgt, oder bei Vielfachlochung oder beim Schneiden großer Bleche
aus dünnem Material. Bei harten Materialien und stärkeren Abmessungen tritt ein
plötzlicher Druckanstieg vor dem Abscheren auf, der auch plötzlich wieder nachläßt
und großen Schaden bei den üblichen hydraulischen Pressen verursacht. Die Flüssigkeitsmenge
ist in den meisten hydraulischen Pressen so, das die begrenzte Zusammendrückbarkeit
von beispielsweise Mineralöl von 3 % bei 700 kg/cm2 infolge des Nachlassens der
aufgespeicherten Energie der zusammengedrückten Flüssigkeit eine Bewegung des Stempels
im Augenblick des Abscherens möglicherweise bis zu 3 mm zur Folge hat. Diese plötzliche
Bewegung der schweren Masse von Presstempel und Locheisen bewirkt, das das Locheisen
in den Stempel eindringt und ihn beschädigt. In manchen Fällen verursacht das eine
Stoßbelastung auf den inneren Peßmechanismus einschließlich des Rahmens, der Leitung
und der Zylinderwände. Dies ist auch der Fall, wenn eine Mehrzahl von Locheisen
oder ein oder mehrere große Schnittwerkzeuge eine große Fläche Materials aus dünnem
Hartmetall ausscheren.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, das der
Presstößel eine nach oben offene, mit Flüssigkeit gefüllte Kammer aufweist, in der
ein angetriebener, die Arbeitshubbewegung ausführender Kolben längsverschiebbar
gelagert ist, der eine oben offene, mit Flüssigkeit gefüllte Kammer hat, die über
eine durch ein Ventil, das von einem Druck- und Zugglied gesteuert ist, beeinflußte
Öffnung in der Stirnfläche des Kolbens mit der Kammer des Presstößels verbunden
ist und bei offen gehaltenem Ventil Presstößel und Kolben entkuppelt, während in
der durch eine Feder bewirkten Schließstellung des Ventils Presstößel und Kolben
gekuppelt sind.
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Dadurch wird der Stoß gemindert, wenn das Schnittwerkzeug mit hoher
Geschwindigkeit auf ein Werkstück aufsetzt und es anschließend durchdringt.
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Mit dem Gegenstand der Erfindung ist die gesteuerte, stoßfreie Arbeitsweise
einer hydraulischen Kraftübertragung, verbunden mit einer hohen Geschwindigkeit,
insbesondere für Stanzvorgänge, erreicht.
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Zweckmäßigerweise ist das Ventil über das Druck-und Zugglied mit einer
außerhalb des Stößelgehäuses angeordneten Führungsstange verbunden, an der ein um
einen Festpunkt an der Presse drehbarer, durch einen gesteuerten Preßluftkolben
beinflußter Winkelhebel angreift, der das Ventil in der Öffnungsstellung festhält.
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Vorteilhaft greift an der Führungsstange die das Ventil schließende
Feder an.
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Erfindungsgemäß ist der Hub des Ventils nach oben begrenzt, so das
es in der höchsten Stellung des Kolbens etwas vom Ventilsitz abgehoben ist. Die
Rückführung des Presstößels in seine höchste Stellung erfolgt durch Federn.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der das Ventil
steuernde Winkelhebel durch einen schwenk- und verschiebbaren Hebel beeinflußbar,
der durch Hand- oder Fußbetätigung in den Bereich eines mit der Exzenterwelle umlaufenden
Vorsprunges verschiebbar ist und beim Schwenken durch diesen Vorsprung auf einen
die Steuerung des Preßluftkolbens beeinflussenden elektrischen Schalterwirkt. Der
Winkelhebel wird durch einen an der Führungsstange angeordneten Ansatz über einen
weiteren, auf die Steuerung des Preßluftkolbens einwirkenden elektrischen Schalter
beeinflußt, dessen Schaltarm beim Dauerlauf der Presse außer Eingriff mit dem Ansatz
gebracht wird.
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Die Erfindung bewirkt bei hoher Geschwindigkeit eine durch Flüssigkeit
gedämpfte Kraftübertragung. Sie stellt eine einfache wirtschaftliche Einrichtung
dar, bei der infolge der Kraftübertragung durch Flüssigkeit jedes mechanische Geräusch
vermieden wird. Sie kann als Einheit mit der Maschine verbunden oder von ihr getrennt
sein.
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Ferner beansprucht sie weniger Raum als eine übliche mechanische Kraftübertragungseinrichtung,
so das die Maschine kleiner und geschlossener gebaut werden kann, und die verwendete
Flüssigkeitsmenge ist gering, wodurch ein Nachgeben in für Stempelpressen praktisch
brauchbaren Grenzen erreicht wird und eine verlängerte Lebensdauer von Locheisen
und Stempel gewährleistet ist.
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Da Flüssigkeit zwischen einem Kolben und einem Zylinder zur Übertragung
auf den Stößel vorgesehen ist, die frei zwischen dem Zylinder und einer Kammer im
Kolben umlaufen kann, wenn das Werkzeug leer laufen soll, wird das Schäumen der
Flüssigkeit im Betrieb vermieden und der volle Arbeitshub des hin und her gehenden
Kolbens erreicht. Auch benötigt die Einrichtung weniger Platz als die bekannten
Kupplungs- und Kraftübertragungseinrichtungen.
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Bei der erfindungsgemäßen Kupplung kommen die relativ zueinander beweglichen
Teile zu einer Zeit in Eingriff, in der die Geschwindigkeit des sich bewegenden
antreibenden Teiles gleich oder nahezu gleich der Geschwindigkeit Null des stillstehenden
anzutreibenden Teiles ist, und es wird das Ventil, das zum Einschluß der Flüssigkeit
vorgesehen ist, gerade geschlossen, wenn die Belastung der Kupplung ansteigt. Ein
Vorteil der Kupplung nach der Erfindung ist dabei unter anderem, das die Mittel
zum Schließen der Kupplung leicht und sehr geringe Massenkräfte zu ihrer Betätigung
erforderlich sind, wodurch das Hebelsystem zur Betätigung der Kupplung ebenfalls
leichter sein kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine teilweise Seitenansicht einer Stempelpresse mit der neuen Kupplung,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, der, in Richtung der Pfeile
gesehen, die Verbindung zwischen der Presse und dem Hebelsystem zur Kraftübertragung
wiedergibt, Fig. 3 zum Teil in Ansicht, zum Teil im Schnitt, die Kupplung nach der
Erfindung und unter anderem das neue Sicherheitsventil sowie voll ausgezogen bzw.
gestrichelt seine Stellungen zum Sperren bzw. zum Durchlassen der Kraftübertragungsflüssigkeit,
Fig.4 einen teilweisen Schnitt ähnlich Fig. 1, jedoch mit einer anderen Stellung
des Ventilsteuergelenkes, und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem die Kupplungseinrichtung
betätigt wird, Fig. 5 einen teilweisen Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig.2 mit
einer der mehrfach vorhandenen Federn, um den Presstempel in Ruhestellung zu halten,
Fig. 6 bis .9 Darstellungen der Wirkungsweise der Kupplungseinrichtung, und zwar
Fig. 6 den unteren Wegteil des Kolbens bei seinem Abwärtshub und das geschlossene
Ventil, Fig. 7 den Stempel am Ende des Preßhubes,
Fig. 8 den Kolben
am Anfang seines Leerhubes und das geöffnete Ventil, Fig. 9 den Kolben am Ende seines
Leerhubes, wobei die Flüssigkeit noch frei durch das Ventil hindurchtreten kann,
Fig. 10 eine teilweise Ansicht wie Fig. 1, und zwar voll ausgezogen die neue Auslöseeinrichtung
der Kupplung für einen einzigen Hub, und in gestrichelten Linien die unwirksame
Stellung, Fig. 11 die neue Auslöseeinrichtung in ihrer zurückgezogenen oder unwirksamen
Stellung und Fig. 12 ein elektrisches Schaltschema der Maschine. In Fig. 1 bezeichnet
20 den Rahmen einer Lochpresse üblicher Bauart, bei der die Kupplung nach der Erfindung
angewendet ist. Bei einer derartigen Presse erfolgt der Antrieb auf den Stößel von
einer rotierenden Welle 22 aus. Auf dieser ist ein Exzenter befestigt, der eine
Pleuelstange 25 antreibt. Außerdem sitzt fest auf der Welle 22 eine unrunde Scheibe
23, deren Wirkungsweise weiter unten beschrieben wird. Die Pleuelstange ist mit
einem Stößel 26
verbunden, der das Loch- oder Schnittwerkzeug betätigt und
sich in einem Gehäuse 27 hin und her bewegen kann.
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Die Verbindung des Stößels 26 mit der Pleuelstange 25 erfolgt durch
eine neuartige Kupplung, die als Ganzes mit 30 (Fig.3) bezeichnet ist. Stößel 26
ist hohl und an seinem unteren Ende geschlossen. Er besitzt einen Kolben 31, der
sich in ihm hin und her bewegen kann und ebenfalls hohl ist. Die äußere :Mantelfläche
des Kolbens 31 gleitet an der Innenfläche des Stößels 26 und wird durch diese geführt.
Der Kolben 31 ist im Hinblick darauf, daß er in dem Stößel 26 gleitet, so abgedichtet,
daß keine Flüssigkeit zwischen der Außenfläche des Kolbens und der Innenfläche des
Stößels hindurchtreten kann. Zu diesem Zweck ist eine übliche Zickzackdichtung 33
vorgesehen. Sie wird durch einen Ring 34 in ihrer Lage gehalten, der auf den Rand
des Kolbens 31 aufgeschraubt ist. Das untere Ende des Kolbens 31 ist zu einem konischen
Ventilsitz ausgebildet, um ein übliches Ventil 38 aufzunehmen. Die Spindel 41 des
Ventils 38 kann in der Bohrung 39 des in der Mitte des Kolbens 31 angeordneten Führungsteiles
40 gleiten. Das Ventil 38 kann durch ein Druck- und Zugglied 42 bewegt werden,
das mittels einer Schraube 43 an dem Ventil 38 befestigt ist. Das Glied 42 kann
durch eine Einrichtung betätigt werden, die im einzelnen weiter unten beschrieben
wird.
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Der Kolben 31 enthält eine Kammer 35, die durch eine Öffnung 36 mit
der Außenluft in Verbindung steht. Der Stößel 26 ist ebenfalls hohl und enthält
eine Kammer 45. Wenn das Ventil 38 von seinem Sitz 37 abgehoben und damit offen
ist, dann steht die Kammer 45 des Stößels 26 in Verbindung mit der Kammer 35 des
Kolbens 31, und die Flüssigkeit L kann frei zwischen ihnen fließen; dabei läuft
der Kolben 31 leer im Stößel 26, wenn sich die Welle 22 dreht.
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Wenn dagegen das Ventil 38 auf dem konischen Sitz 37 aufsitzt, ist
die Flüssigkeit in der Kammer 45 zwischen dem Stößel 26 und dem hin und her gehenden
Kolben 31 eingeschlossen. Da sie nicht wesentlich zusammengedrückt werden kann,
ist ihre Wirkung so, daß sie eine Kraft von dem sich hin und her bewegenden Kolben
31 auf den zu bewegenden Stößel 26 überträgt. Kolben 31 ist mit der Pleuelstange
25 durch einen Zapfen 47 verbunden.
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Zur Beschreibung der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung
sei auf die Fig. 6 bis 9 bezug genommen. Fig.6 zeigt den Stößel in der Nähe des
höchsten Pnuktes seines Hubes. Wenn das Ventil 38, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt,
auf dem Ventilsitz 37 aufsitzt, ist in der Stößelkammer 45 Flüssigkeit zwischen
Stößel 26 und Kolben 31 eingeschlossen. Dreht sich nun die Welle 22, dann wird der
Stößel 26 aus der Lage nach Fig.6 in die in Fig. 7 gezeigte Lage abwärts getrieben,
wobei die Kraft von der Welle 22 über die Pleuelstange 25, Kolben 31 und die in
der Kammer 45 eingeschlossene Flüssigkeit auf den Stößel übertragen wird. Durch
Federn 75 (Fig. 5) wird der Stößel 26 zurückbefördert und in seiner oberen, in Fig.
6 gezeigten Stellung gehalten. Mehrere solcher Federn sind in dem Stößelgehäuse
27 um den Stößel 26 angeordnet. Sie wirken auf mehrere Bolzen 76, die in dem Stößel
befestigt sind. Die Spannung der verschiedenen Federn 75 wird durch zugeordnete
Schrauben 78 eingestellt.
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Die Fig. 8 und 9 zeigen, was geschieht, wenn das Ventil 38 von seinem
Sitz 37 abgehoben ist. In dieser Stellung des Ventils kann die Flüssigkeit L während
der Hinundherbewegung des Kolbens 31 frei zwischen der Kammer 35 des Kolbens 31
und der Kammer 45 des Stößels 26 vor- und zurückströmen, ohne daß irgendeine Kraft
auf den Stößel 26 übertragen wird. Bei geöffnetem Ventil 38 wird dessen Teller durch
das Zug- und Druckglied 42 gegenüber dem sich bewegenden Kolben 31 festgehalten.
Fig. 8 zeigt die Stellung der Teile, wenn der Kolben am Ende seiner Aufwärtsbewegung
angelangt ist. Die Kammern 35 und 45 stehen in freier Verbindung. Fig. 9 zeigt den
Kolben in seiner tiefsten Stellung. Obwohl der Kolben heruntergegangen ist, sitzt
das Ventil 38 nicht auf dem Sitz 37 auf, so daß die Flüssigkeitskammern noch
in Verbindung stehen. Infolgedessen kann der Kolben 31 im Stößel 26 hin und her
gehen, ohne auf den Stößel 26 eine Bewegung zu übertragen.
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Nachdem grundsätzlich die Wirkungsweise der Kupplung behandelt ist,
werden jetzt die Mittel beschrieben, durch die die gewünschte Arbeitsfolge dieser
Einrichtung erreicht wird.
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Aus den Fig. 1, 2 und 3 ist zu ersehen, daß das Zug- und Druckglied
42 eine Verlängerung 50 aufweist, die durch die Schraube 51 an einer Querstange
52 befestigt ist. Diese ist ihrerseits wieder durch eine Schraube 53 an einer Führungsstange
54 angebracht, die in Lagern 55 gleiten kann, die außen am Stößelgehäuse 27 vorgesehen
sind. Die Führungsstange 54 und das Ventil 38 werden durch die Feder 57 in die geschlossene
Ventilstellung gehoben. Die Feder ist mit der Führungsstange 54 durch eine auf dieser
einstellbare Klammer 58 kraftschlüssig verbunden. Feder 57 umgibt eine Führungsstange
59, die mit der Klammer 58 verbunden ist. Die Führungsstange 59 kann in einer Führung
der Konsole 60 gleiten, die mit den Lagern 55 eine Einheit bildet. Wenn das
Ventil in der geschlossenen Stellung gehalten wird, wird die Kupplung fortlaufend
wirksam, da die Flüssigkeit nach Fig. 6 und 7 eingeschlossen ist, so daß die Maschine
fortgesetzt stanzt.
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Zur Verstellung des Ventils 38 ist ein Winkelhebel 65 (Fig. 1, 2 und
4) wirkungsmäßig mit der Klammer 58 verbunden. Er ist bei 66 an der Konsole 60 gelagert
und liegt mit einem Arm an der Klammer 58 an, während der andere Arm mittels einer
Gabel 67 mit der Stange 68 eines (nicht gezeichneten) Kolbens verbunden ist, der
sich in einem an der Presse angebrachten Preßluftzylinder 70 hin und her bewegt.
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In Fig.4 ist der Winkelhebel 65 in der Stellung gezeigt, in die er
durch den preßluftbetätigten Kolben
gebracht ist, um das Ventil
38 zu öffnen. Fig. 2 zeigt die Stellung des Winkelhebels, wenn das Ventil geschlossen
ist.
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Zur Erzeugung eines Einzelhubes im Gegensatz zu laufenden Preßhüben
ist, um das Schließen des Ventils 38 und den Einschluß der Flüssigkeit zu bewirken,
eine Vorrichtung vorgesehen, wie sie in Fig. 10 und 11 und in dem Schaltschema der
Fig. 12 gezeigt ist. Diese Einzelhubvorrichtung ist als Ganzes mit 85 bezeichnet.
Sie ist auf einer an der Vorderfront der Presse angebrachten Platte 86 befestigt
und wird durch die unrunde Scheibe 23 auf der Antriebswelle 22 der Presse betätigt.
Zweck dieser Einzelhubvorrichtung ist, das Arbeiten der Presse zu unterbrechen,
nachdem sie von der Bedienungsperson in Gang gesetzt ist und einen vollständigen
Arbeits- und Rückgang ausgeführt hat.
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Diese elektromechanische Einrichtung weist einen Winkelhebel 90 auf,
der mittels eines Zapfens 91- vorn an der Presse gelagert ist und dessen einer Arm
mit einer Stange 92 drehbar verbunden ist, die entweder von Hand oder durch ein
(nicht dargestelltes) Pedal betätigt werden kann. Der andere Arm des Winkelhebels
90 ist mit dem einen Ende eines Schalthebels 93 verbunden, der an seinem anderen,
freien Ende eine Rolle 94 trägt, die, wenn sich der Hebel 93 in der in Fig. 10 dargestellten
Lage befindet, durch den Vorsprung 95 der Scheibe 23 erfaßt werden kann. Eine Sperrklinke
96, die bei 97 an der Presse gelagert ist, vermag mit dem Hebel 93 in Eingriff zu
kommen. Sie wird ständig entgegen dem Uhrzeigersinn durch eine Feder 98 beeinflußt,
die an ihrem einen Ende durch den Zapfen-99 mit der Sperrklinke 96 und an ihrem
anderen Ende durch den Zapfen 100 mit der Presse verbunden ist.
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Hebel 93 liegt mit seiner oberen Kante an dem Kolben 105 eines üblichen
elektrischen Begrenzungsschalters 106 an und wird ständig durch eine mittels Zapfen
108 an der Presse befestigten Blattfeder 107 nach unten gedrückt. Ein an der Presse
befindlicher Zapfen 109 wirkt für die Feder 107 als Anschlag.
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Fig. 11 zeigt die Stellungen der Teile der Einzelhubvorrichtung, wenn
die Presse leer läuft. Wenn die Stange 92 entweder von Hand oder durch das Pedal
betätigt ist, wird der Winkelhebel 90 um sein Lager im Uhrzeigersinn aus
der in Fig. 11 dargestellten in die in Fig. 10 gezeigte Lage bewegt. Dadurch
wird die Rolle 94 in eine Lage gebracht, in der sie durch den Vorsprung 95 der Scheibe
23 erfaßt werden kann, wenn sich diese dreht. Die Bewegung des Hebels 90 im Uhrzeigersinn
wird angehalten, wenn die einstellbare, von diesem Hebel getragene Schraube 110
an den in den Rahmen der Presse eingesetzten Zapfen 111 anschlägt.
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Wenn der Vorsprung 95 die Rolle 94 trifft' bewegt er den Hebel 93
in die gestrichelt dargestellte, in Fig. 10 mit 93' bezeichnete Lage und betätigt
den Schalter 106. Dieser schließt einen Stromkreis, der vom Transformator 115 (Fig.
12) über die Leitungen 116, 117, ein Solenoid 118 und Leitung 119 zur Erde verläuft.
Solenoid 118 wirkt zusammen mit einem (nicht gezeichneten) Ventil, das den Kolben
des Preßluftzylinders 70 derart steuert, daß eine Bewegung des Kolbens und seiner
Stange 68 nach rechts aus der in Fig. 4 gezeigten Lage in die in Fig. 1 dargestellte
erfolgt. Dadurch wird der Hebel 65 (Fig. 1) im Uhrzeigersinn um seinen Lagerzapfen
66 gedreht, so daß die Klammer 58 freigegeben und es der Feder 57 ermöglicht wird,
Klammer 58, Stange54 - (Fig. 3), Querstange 52- Stange 50 und das Zug- und Druckglied
42 nach oben zu bewegen und dadurch das Ventil 38 in die Schließstellung zu bringen.
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Der Vorsprung 95 ist so auf der Scheibe 23 angeordnet, -daß die Bewegung
des Ventils in die Schließstellung bei dem Aufwärtshub des Kolbens 31 erfolgt, der
sich ständig hin und her bewegt, wenn die Maschine infolge ihrer Verbindung mit
der ständig umlaufenden Welle 22 arbeitet. Bei der nächsten Abwärtsbewegung des
Kolbens 31 legt sich dann der am Kolben befindliche Sitz 37 an den Teller des Ventils
38 und schließt die Stößelkammer 45 gegen die Kolbenkammer 35 ab. Die Klammer 58
ist in ihrer durch die Wirkung der Feder 57 verursachten Bewegung durch das obere
Lager 55 begrenzt. Dieses begrenzt auch die Aufwärtsbewegung des Ventils 38. Das
bietet die Gewähr, daß, wenn Kolben 31 in eine abdichtende Verbindung mit dem Ventilteller
kommt, eine gleichbleibende Flüssigkeitsmenge in der Kammer 45 eingeschlossen wird.
Inzwischen fällt der Hebel 93, der sich zunächst nach oben -in die Lage 93' (Fig:
10) bewegt und den Schalter 106 geschlossen hatte, durch sein Gewicht in die Stellung
93" zurück und ermöglicht dem Schalter 106, sich wieder zu öffnen.
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Wenn sich der Kolben 31, nachdem das Ventil 38 geschlossen ist, abwärts
bewegt, treibt er, wie beschrieben, durch die eingeschlossene Flüssigkeit den Stempel
26 an. Klammer 58 hat einen Ansatz 120 (Fig. 4 und 1). Wenn der Stempel den tiefsten
Punkt seines Hubes erreicht hat, erfaßt der Ansatz 120 einen Federhebel 122, der
an einem - drehbaren, einen normalerweise offenen Schalter 125 betätigenden Knopf
123 (Fig. 12) befestigt ist, und schließt diesen Schalter. Dieser schließt den Stromkreis:
Transformator 115, Leitungen 116, 126, Solenoid 128, Leitung 119, Erde. Das Solenoid
128 steuert den Kolben im Preßzylinder 70 (Fig. 4). Wenn das Solenoid 128 erregt
wird, wird das Ventil bewegt und veranlaßt die Kolbenstange 68 zur Rückbewegung
aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung in die der Fig. 4. Dadurch wird das Ventil
38 geöffnet, wenn der Kolben 31 seine Aufwärtsbewegung beginnt.
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Der Stößel 26 Wird durch die Federn 75 (Fig. 5) in seine obere Stellung
gebracht. Wenn aber das Ventil 38 nicht durch die Abwärtsbewegung der Stange 92
(Fig. 10 und 11) wieder in seine Schließstellung bewegt ist, bleibt der Stößel 26
bei der nächsten Abwärtsbewegung des Kolbens 31 in seiner oberen Lage, und der Kolben
31 läuft leer, so daß die Flüssigkeit frei zwischen den Kammern 35 und 45, wie aus
den Darstellungen der Fig. 8 und 9 ersichtlich, hindurchtreten kann.
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Wenn der Hebel 93 durch den Vorsprung 95 der Scheibe 23 nach oben
in die Stellung 93' bewegt war, war die Sperrklinke 96 durch die Feder 98 gegen
den Anschlag 111 verschwenkt. Sobald der Vorsprung 95 der Scheibe 23 frei von der
Rolle 94 umlief, fiel der Hebel 93 durch sein Gewicht herab, aber er konnte nicht
frei in die voll ausgezogene Stellung der Fig. 10 zurückfallen, da die Sperrklinke
96 ihn durch Anschlag an den Ansatz 101 des Hebels 93 in der Lage 93" anhielt. In
dieser Lage 93" wird die Rolle hoch genug gehalten, daß sie nicht durch den Vorsprung
95 erfaßt werden kann. Infolgedessen kann der Schalter 106 nicht wieder geschlossen
werden, um eine Bewegung des Kolbens im Zylinder 70 und des Ventils 38 in die Schließstellung
zu veranlassen. Mithin kann sich die Scheibe 23 drehen, ohne eine Bewegung des Stößels
zu bewirken, bis der Winkelhebel 90 in seine in Fig. 11 dargestellte Stellung zurückgeführt
und dann wieder durch Betätigung der Stange 92 in die Stellung nach
Fig.
10 gebracht ist. Auf diese Weise wird ein Einzelhub des Stößels 26 erreicht.
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Die Stange 92 und der Winkelhebel 90 werden in die Stellung der Fig.
11 zurückbewegt, wenn der Fuß vom Pedal oder die Hand entfernt ist. Eine Feder kann
dieses in üblicher Weise bewirken. Die Rückkehr der Stange 92 und des Winkelhebels
90 in die Stellung der Fig. 11 veranlaßt den Hebel 93, seinerseits in die in Fig.
11 gezeichnete Lage zurückzukehren, und die Sperrklinke 96, unter dem Ansatz 101
entlangzugleiten, so daß alle Teile der Einzelhubvorrichtung in die. Stellung nach
Fig. 11 zurückgebracht werden.
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Sofern ein fortlaufendes Arbeiten gewünscht wird, wird der federnde
Schaltarm 122 in die gestrichelte Lage 122' der Fig. 12 nach oben außerhalb des
Weges des Ansatzes 120 geschwenkt. Der die Maschine Bedienende drückt dann die Stange
92 herunter. Diese schließt den Schalter 106 und erregt das Solenoid 118, um das
Ventil 38 in die Schließlage zu bringen. Solange mit Arm 122 in der Stellung 122'
der Schalter 125 nicht geschlossen werden kann, ist dieser außer Wirkung gesetzt.
Das Ventil 38 wird daher geschlossen gehalten, und der Kolben 31 bewegt den
Stößel 26 ständig hin und her. Dies geschieht so lange, bis der Schalterhebel 122
in seine Normalstellung gebracht wird, um von dem Ansatz 120 erfaßt zu werden.