DE1097153B - Verfahren und Vorrichtung zum Foerdern und Messen von Milch in einzeln zu messenden Teilmengen aus tieferliegenden Behaeltern - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Fördern und Messen von Milch in einzeln zu messenden Teilmengen aus tieferliegenden Behältern Bei der Anlieferung von Flüssigkeitsteilmengen an eine zentrale Sammel- oderVerarbeitungsstelle kommt es sehr häufig vor, daß die Flüssigkeit sich in Auffangbehältern befindet, aus denen - da sie tiefer liegen - die Flüssigkeit angesaugt und weiterbefördert werden muß.
• Es ist bisher üblich gewesen, zum Ansaugen und Fördern selbstansaugende Pumpen zu verwenden und dabei die Luft, die vor allem zu Beginn und gegen Schluß mitgefördert wird, auf der Druckseite der Pumpe in einemEntlüfter von der Flüssigkeit zu trend neu. Die Flüssigkeitsmenge wird dann in der Druckleitung durch einen Durchflußmengenzähler gemessen.
• Eine große Schwierigkeit bereitet dabei die Mengenabgrenzung der einzelnen Teilmengen, die zu einer eichgenauen Messung der Teilmengen notwendig ist und die es erforderlich macht, daß der Flüssigkeitsspiegel in dem Entliifter nach dem Abpumpen jeder Teilmenge stets wieder die gleiche Höhe hat.
• Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren zum Fördern und Messen von NIilch in einzeln zu messenden Teilmengen aus tieterliegenden Behältern vor, das darin besteht, daß die Milch, die in einen Luftabscheider, in dem ein Vakuum erzeugt wird, angesaugt und dadurch gleichzeitig entlüftet wird, mittels einer dem Luftabscheider nachgeschalteten Förderpumpe über einen Durchflußmengenzähler der weiteren Verwendung zugeführt wird und daß die Abmessung der jeweiligen Menge bei Erreichen eines vor Beginn jeder Messung vorhandenen Flüssigkeitsstandes im Luftabscheider selbsttätig beendet wird.
• Als Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird der Erfindung gemäß vorgeschlagen, daß im Luftabscheider mindestens zwei Niveaustandsgeber iibereinander angeordnet sind, von denen der obere den höchsten Flüssigkeitsstand im Luftabscheider kontrolliert und z. B. durch ein von ihm gesteuertes Vakuumventil begrenzt, um einen Übertritt der Flüssigkeit in dieVakuumanlage zu verhindern, und der untere den Beginn und das Ende des Förder- und gleichzeitig Meßvorganges durch Betätigen eines Absperrventils in der anschließenden Rohrleitung und/oder durch Ausschalten der Antriebskraft der Flüssigkeitspumpe steuert.
• Der Querschnitt der Flüssigkeitssäule im Luftahscheider ist an der für die untere Niveaubestimmung wirksamen Stelle gegenüber dem sonstigen Querschnitt sehr stark verkleinert. Die Querschnittsverkleinerung ist auch mittels eines herausnehmbaren Verdrängungskörpers erzielbar.
• Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens in schematischer Darstellung.
• In der Zeichnung ist 3 ein an sich bekannter Luftabscheider. Durch die Rohr- und Schlauchleitung 2 steht der Luftabscheider mit dem tiefergelegenen Behälter 1 für die zu fördernde und messende Milch in Verbindung. An seinem oberen Teil ist im Ausführungsbeispiel der Luftabscheider 3 mit de Niveaustandsgeber 9 und an seinem unteren Teil mit dem Niveaustandsgeber 12 versehen. Der Niveaustandsgeber 9 wirkt über die Leitung 8 auf das Magnetventil 5 ein, welches die Vakuumleitung4 öffnet oder schließt. Die Vakuumleitung4 mündet unten in den Vakuumbehälter 6 ein. Die Vakuumpumpe 7 erzeugt in dem Behälter 6 ein Vakuum und gleichzeitig bewirkt sie auch über die Leitung 4 ein Vakuum in dem Luftabscheider 3. Durch das in dem Luftabscheider3 erzeugte Vakuum strömt die Milch aus dem tiefergelegenen Behälter 1 über die Leitung 2 in den Luftabscheider3 und fließt durch ihr Schwergewicht nach unten, und zwar über die eingeschnürte Stelle, die sich an dem unteren Teil des Luftabscheiders 3 befindet, über die Leitung 10 zur Milchpumpe 11. Der Niveaustandsgeber 12 steht über die Leitung 17 mit dem Elektromotor der Milchpumpe 11 in Verbindung. Die Milch wird durch die Pumpe 11 durch die Leitung 13 über Ventil 16 zum Durchflußmengenzähler 14 und sodann in die Leitung 15 befördert.
• Die Wirkungsweise ist, soweit sie nicht aus dem Vorstehenden ersichtlich ist, die folgende: Durch das im Luftabscheider 3 erzeugte Vakuum wird die Milch aus tieferliegenden Behältern angesaugt und dort gleichzeitig entlüftet. Sobald die angesaugte Milch sich in dem unteren Teil des Luftabscheiders 3 gesammelt hat, wird die Milchpumpe 11 durch den Niveaustandsgeber 12 eingeschaltet und fördert die Flüssigkeit über die Leitungen 13 und 15 an den gewünschten Ort, wobei der Durchflußmengenzähler 14 durchflossen und die Milchmenge gemessen wird. Die Höhe des Vakuums im Luftabscheider 3 kann nach Belieben durch eine Steuereinrichtung an der Vakuumpumpe geregelt werden. So kann man z. B. während des laufenden Betriebes durch die Saugleitung 2 mehr Milch dem Luftabscheider zuströmen lassen, als die Milchpumpell fördern kann. In diesem Falle steigt der Flüssigkeitsspiegel in dem Luftabscheider3 bis zu dem Kontaktpunkt des Niveaustandsgebers 9, wodurch das Magnetventil 5 geschlossen wird. Sinkt der Milchspiegel im Luftabscheider 3 durch Eindringen von Luft, so wird nach Freigabe des Niveaustandsgebers 9 das Magnetventil 5 wieder geöffnet, wodurch die eingedrungene Luft entfernt wird.
• Ist eine Milchteilmenge aus dem Auffangbehälter 1 vollständig abgesogen, so wird der Milchspiegel im Entlüfter bis zum Kontaktpunkt des Niveaustandsgebers 12 abgesenkt und dadurch die Milchpumpe 11 über die Leitung 17 stillgelegt.
• Um eine möglichst genaue Mengenabgrenzung zu erzielen, ist es zweckmäßig, den Luftabscheider an der Stelle, an der der Kontaktpunkt des Niveaustandsgebers sitzt, stark einzuschnüren, mit dem Ziel, an dieser Stelle eine möglichst kleine Flüssigkeitsoberfläche zu erhalten und um dadurch die Fehlergrenze auf den überhaupt technisch möglichen kleinsten Wert herabzusetzen.
• Statt dieser Einschnürungen kann man in dem Luftabscheider 3 auch andere Vorrichtungen, wie z.B. einen Verdränger, vorsehen, durch den der gleiche Erfolg, nämlich die Schaffung einer möglichst kleinen Flüssigkeitsoberfläche, erzielt wird.
• Zum Schluß wird noch erwähnt, daß es zweckmäßig erscheint, in der Steigleitungl3 ein Rückschlagventil vorzusehen, um ein Rücklaufen der Milch im Ruhezustand der Anlage zu verhindern.
• PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zum Fördern und Messen von Milch in einzeln zu messenden Teilmengen aus tieferliegenden Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß die Milch, die in einen Luftabscheider, in dem ein Vakuum erzeugt wird, angesaugt und dadurch gleichzeitig entlüftet wird, mittels einer dem Luftabscheider nachgeschalteten Förderpumpe über einen Durchflußmengenzähler der weiteren Verwendung zugeführt wird und daß die Messung der jeweiligen Menge bei Erreichen eines vor Beginn jeder Messung vorhandenen Flüssigkeitsstandes im Luftabscheider selbsttätig beendet wird.

Claims (1)

1. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftabscheider (3) mindestens zwei Niveaustandsgeber (9 und 12) angeordnet sind, von denen einer die Höhe des Vakuums im Luftabscheider und ein zweiter den Beginn und das Ende des Förder- und gleichzeitigen Meßvorganges steuert.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niveaustandsgeber (9) für den höchsten Flüssigkeitsstand ein in der Vakuumleitung (4) angeordnetes Absperrventil (5) betätigt und ein zweiter Niveaustandsgeber (12) für den niedrigsten Flüssigkeitsstand ein in der Rohrleitung hinter dein Luftabscheider (3) angeordnetes Absperrventil (16) -und/oder die Antriebskraft der Förderpumpe (11) steuert.

   4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Flüssigkeitssäule im Luftabscheider an der für die untere Niveaubestimmung wirksamen Stelle gegenüber dem sonstigen Ouerschnitt sehr stark verkleinert ist.

   5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverkleinerung mittels eines herausnehmbaren Verdrängungskörpers erzielt ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 929 328; schwedische Patentschriften Nr. 96 165, 100 157.

   In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 033 429.