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Preßform zum Heißpressen von Schallplatten aus thermoplastischen
Kunststoffen Die Erfindung betrifft eine Preßform zum Heißpressen von Schallplatten
aus thermoplastischen Kunststoffen, bestehend aus einem Unterteil und einem gelenkig
damit verbundenen Oberteil.
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Diese mit einem Kuchen des zu pressenden Materials versehene Preßform,
deren gelenkig miteinander verbundener Unter- und Oberteil selbst als Matrizen ausgebildet
sein können, wird zwischen zwei erhitzten Blöcken auf die erforderliche Temperatur
gebracht.
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Durch nachfolgendes Kühlen wird der gepreßte Gegenstand gehärtet.
Nach der Aushärtung zeigt sich stets, zumal die beiden Preßformhälften beim Pressen
nie genau passend aufeinanderliegen, daß die gepreßte Schallplatte Ränder oder Grate
aufweist, deren Entfernung eine kostspielige und zeitraubende Arbeit erforderlich
macht. Die Entfernung dieser Ränder oder Grate zu vereinfachen, hat sich die Erfindung
zur Aufgabe gemacht.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß Ober- und Unterteil
je aus einer Tragplatte und einer davon unabhängigen Platte aus einem Werkstoff
mit gegenüber den Tragplatten größerer Wärmeleitfähigkeit bestehen und daß die Matrizen
mittels an den Tragplatten angeschraubter Klemmringe gegen die Platten und diese
ihrerseits gegen die Tragplatten gedrückt sind.
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Bei dieser Ausführung wird der Kuchen verhältnismäßig schnell auf
die erforderliche hohe Temperatur gebracht und nach dem Pressen auch entsprechend
schnell gekühlt. Andererseits verhindern die aus schlechter leitendem Material bestehenden
Tragplatten ein schnelles Abkühlen des außerhalb der Matrize herausgepreßten Materials,
welches sich folglich, da es noch verhältnismäßig weich ist, leicht, z. B. mittels
eines Schneidwerkzeuges, entfernen läßt. Hierbei nehmen die Klemmringe dieselbe
Temperatur an wie die Tragplatten, bleiben demzufolge ebenfalls länger heiß und
verhindern ein schnelles Abkühlen der herausgepreßten Ränder und Grate.
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Ein zusätzlicher Vorteil ist der, daß die ganze Preßform sich bequemer
handhaben läßt, da die Ränder weniger heiß werden.
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Eine schnelle Kühlung des gepreßten Gegenstandes wird noch dadurch
gefördert, daß in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Werkstoff der Platten
eine niedrige Wärmekapazität besitzt.
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In zweckmäßiger Ausführung stehen die aus gut wärmeleitendem Material
bestehenden Platten über die äußere Ebene der aus schlecht wärmeleitendem Material
bestehenden Tragplatten vor. Auf diese Weise besteht die Gewähr, daß der schnell
zu erwärmende oder zu kühlende Teil so eng wie möglich an den heißen oder kalten
Preßblöcken anliegt, so daß eine möglichst gute, schnelle Wärmeübertragung erzielt
wird.
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Zweckmäßigerweise haben die Platten in den mit den Tragplatten verbundenen
Klemmringen in radialer Richtung Spiel, so daß im Hinblick auf Ausdehnungsdifferenzen
infolge des Temperaturunterschiedes keine Spannungen auftreten können.
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Als Werkstoff eignet sich für die Platten eine Aluminiumlegierung
und für die Tragplatten Stahl, vorzugsweise hochlegierter Stahl.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, die ein
Ausführungsbeispiel einer nach der Erfindung ausgebildeten Preßform zum Pressen
von Schallplatten zeigt.
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Fig. 1 stellt einen Schnitt längs der Linie 1-1 der Fig. 2, in der
Pfeilrichtung gesehen, und Fig. 2 eine Draufsicht auf diese Preßform dar.
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Mit einer oberen Tragplatte 1 der Preßform ist durch ein Gelenk 3
eine untere Tragplatte 2 verbunden. Beide Platten sind einander gleich und aus hochlegiertem
Stahl, z. B. Chromnickelstahl, hergestellt.
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Über Schrauben 5 und Klemmringe 6 ist an jeder Tragplatte eine aus
einer Aluminiumlegierung hergestellte Platte 4 befestigt. Jede Platte 4 steht über
die äußere Ebene der Tragplatten 1, 2 vor. Mittels der Schrauben 5 und der Klemmringe
6 sind an den Platten 4 außerdem Matrizen 7 und 8 befestigt. Die untere Platte 4
trägt einen Stift 9, und die obere Platte 4 ist mit einer entsprechenden zentralen
Offnung 10 versehen. Wie die Zeichnung zeigt, hat die
Platte 4 einen
etwas kleineren Durchmesser als die entsprechende Öffnung in den Tragplatten 1 tiriid
.; auch liegen, wie gleichfalls aus der Zeichnung ersieht lich ist, die Platten
4 nicht vollkommen am Innenrand der Klemrnringé 6 an. Sie kennen sich also etwas
gegenüber den Tragplatten 1 und 2 ausdehnen.
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Wenn eine Schallplatte gepreßt werden soll, werden die Matrizen 7
und 8 auf den Platten 4 befestigt, und es wird ein gegebenenfalls vorgewärmter Kuchen
aus thermoplastischem Material zwischen die Matrizen 7 und 8 eingeführt. Darauf
wird die ebenfalls auch bereits vorgewärmte Preßform möglichst eng geschlossen und
zwischen zwei warme Preßblöcke eingeführt, worauf ein Druck auf beiden Seiten der
Preßform ausgeübt wird. Die Platten 4, die etwas über die Tragplatten 1 und 2 vorstehen
und aus gut wärmeleitendem Material, das eine niedrige Wärmekapazität hat, hergestellt
sind, nehmen dabei schnell die gewünschte Temperatur an, während die Tragplatten
1 und 2 verhältnismäßig kühl bleiben, wobei die Platten 4 sich ausdehnen können,
ohne daß sie dahei von den Tragplatten 1 und 2 oder den Klemmringen 6 gehemmt werden.
Das thermoplastische Material wird flüssig und füllt dabei den Raum in der Preßform
vollkommen aus, wobei der stets vorhandene, zum völligen Ausfüllen der Preßform
erforderliche Materialüberschuß an den Rändern der Platten 4 aus der Preßform gepreßt
wird, so daß keine Lufteinschlüsse entstehen können. Nachdem die ganze Preßform
ausgefüllt ist, wird sie aus den erwärmten Preßblöcken entfernt und zwischen zwei
gekühlte Preßblöcke eingeführt. Die Tragplatten 1 und 2 aus schlecht wärmeleitendem
Material, das vorzugsweise hochlegierter Stahl ist, haben während des Preßvorganges
zwischen den erwärmten Preßblöcken eine niedrigere Temperatur als die Platten 4
angenommen, zwischen den gekühlten Preßblöcken kühlen sie jedoch weniger schnell
ab. Infolgedessen haben auch die Klemmringe 6 und der an den Tragplatten 1 und 2
anliegende Teil der Platten 4 nach der Kühlung eine höhere Temperatur als der mittlere
Teil der Platten4.
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Die nach der Kühlung aus der Preßform entfernte Schallplatte ist also
an sich hart, aber das zwischen den Rändern herausgepreßte Material, das entfernt
werden soll, ist noch verhältnismäßig weich, so daß die Entfernung auf einfache
Weise, z. B. mittels eines Messers, durchgeführt werden kann.
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Die Platten 4 können aus einer Aluminiumlegierung hergestellt werden,
die gut wärmeleitend ist, eine niedrige Wärmekapazität besitzt und außerdem zufriedenstellend
abnutzungsfest ist. Aus Wärmegründen ist eine Magnesiumlegierung noch besser,
aber
dieses Material ist teurer und weniger abnutzungsfest. Der Chromnickelstahl der
Tragplatten 1 und 2 hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit, eine hohe Wärmekapazität,
eine hohe Zugfähigkeit und ist außerdem Fostfrei.
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In der Praxis hat es sich ergeben, daß bei einer Temperatur der Matrize
von etwa 1650 C die Tragplatten 1 und 2 nur eine Temperatur von etwa 1000 C annehmen.
Wird die Matrize nach der Erwärmung auf etwa 450 C abgekühlt, so haben diese Tragplatten
hinreichend lang eine Temperatur von etwa 700 C, um die Ränder des gepreßten Gegenstandes
weich zu halten, wenigstens weich genug, um nach Entfernung des erhärteten Gegenstandes
aus der Preßform die Ränder leicht entfernen zu können.
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In der Zeichnung ist angedeutet, daß die Matrizen 7 und 8 auf den
Platten 4 befestigt sind. Die Platten 4 können jedoch auch selbst als Matrizen ausgebildet
werden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Preßform zum Heißpressen von Schallplatten aus
thermoplastischen Kunststoffen, bestehend aus einem Unterteil und einem gelenkig
damit verbundenen Oberteil, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und Unterteil je aus
einer Tragplatte (1, 2) und einer davon unabhängigen Platte (4) aus einem Werkstoff
mit gegenüber den Tragplatten größerer Wärmeleitfähigkeit bestehen und daß die Matrizen
(7, 8) mittels an den Tragplatten angeschraubter Klemmringe (6) gegen die Platten
(4) und diese ihrerseits gegen die Tragplatten gedrückt sind.