DE2410384C2

DE2410384C2 - Preß- und Vulkanisieranlage zum Herstellen von Gummiformteilen

Info

Publication number: DE2410384C2
Application number: DE2410384A
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Dipl.-Ing. 5671 Witzhelden Koerber; Karl-Friedrich 5679 Dabringhausen Stettes
Original assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Current assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Priority date: 1974-03-05
Filing date: 1974-03-05
Publication date: 1975-07-17
Also published as: BR7501239A; DE2410384B1; USB555456I5; US3993423A; SU612612A3

Description

Die Erfindung betrifft eine Preß- und Vulkanisieranlage zum Herstellen von Gummiformteilen in aus mindestens drei Formplatten bestehenden Formwerkzeugen mit einer Mehretagen-Vulkanisierpresse, die Führungen zum Ein- und Ausschieben der getrennt mit Abstand voneinander in verschiedenen Höhenebenen gehaltenen Formplatten und Vorrichtungen zum Losbrechen und Trennen der Formplatten nach der Vulkanisation der Gummiformteile aufweist, und mit je einer vor und hinter der Mehretagen-Vnlkanisierpresse angeordneten Bedienungsvorrichtung mit Führungen zur aufeinanderfolgenden Aufnahme je einer der Formplatten in deren jeweiliger Höhenebene.

Zum Formen und Vulkanisieren von insbesondere kleineren Massenartikeln aus Gummi, wie z. B. von Lippendichtungsringen, verwendet man Formwerkzeuge, die je nach konstruktiver Gestalt und Größe der Artikel aus drei und mehr Formplatten mit meist mehrnestrigen Einsätzen bestehen. Insbesondere bei Anwendung des Spritzpreßverfahrens sind weitere, den Spritzzylinder und -kolben tragende Formplatten erforderlich.

Ie nach der Größe des Formwerkzeuges und des erforderlichen Preßdruckes können in einer Vulkanisierpresse gleichzeitig mehrere, etagenweise angeordnete Fonnwerkzeuge untergebracht werden. Die hierfür

vielfach verwendeten Zweietagenpressen bestehen aus einem säulenförmigen Pressengestell und je einer vor und hinter der Mehretagen-Vulkanisierpresse angeordneten Bedienungsvorrichtung. Während die Vulkanisierpresse zum Zusammenfahren, Vulkanisieren und

ίο Auseinanderfahren (Losbrechen und Trennen) der Formwerkzeuge dient, sind die Bedienungsvorrichtungen zum Entleeren, Reinigen und Füllen einzelner Fonnplatten vorgesehen. Sowohl in der Vulkanisierpresse als auch in den Bedienungsvorrichtungen sind

Führungen zum Ein- und Ausschieben der getrennt mit Abstand voneinander in verschiedenen Höhenebenen gehaltenen Formplatten vorhanden, so daß die Formplatten je eines Formwerkzeuges nacheinander aus der Vulkanisierpresse iß je eine Bedienungsvorrichtung

verschoben werden können, um dort gegebenenfalls durch Schwenken um 180° dem Bedienungspersonal allseitig zugänglich zu sein.

Wenngleich zwar vor und hinter der Vulkamsierpresse gleichzeitig je ein Formwerkzeug in jeder Bedie-

nungsvorrichtung bedient wird, sinkt durch das Bereithalten der geöffneten Formwerkzeuge in der Vulkanisierpresse während der gesamten Bedienungszeit die Temperatur sowohl im Formwerkzeug als auch in der Vulkanisierpresse stark ab. so daß viel Zeit und Energie

vor jedem neuen Vulkanisiervorgang aufgewendet werden muß. Außerdem ist die Presse kapazitätsmäßig nur etwa zur Hälfte ausgelastet, wenn man davon ausgeht, daß die Bedienungszeit im großen Durchschnitt etwa der Preßzeit entspricht.

Durch die DTPS 1 032 568 ist bereits eine Schallplattenpresse mit zwei Preßetagen bekannt, wobei während der Bedienung eines Formwerkzeuges ein zweites Formwerkzeug in der gleichen Etage sich in der Presse befindet Durch wechselseitiges Hinausfahren des einen Formwerkzeuges aus der Presse und gleichzeitiges Hineinfahren des anderen Formwerkzeuges in die Presse kann zeitlich parallel zum Preßvorgang die Bedienung der Formwerkzeuge erfolgen, so daß ein kürzerer Arbeitszyklus für die Presse erreicht wird. Bei der bekannten Vorrichtung läßt sich dieser Vorteil konstruktiv relativ leicht verwirklichen, da die Formwerkzeuge lediglich aus zwei scharnierartig aufklappbaren Formplatten zur Herstellung jeweils eines einzigen, leicht entfernbaren Artikels bestehen.

Weiterhin sind für Vulkanisierpressen Bedienungsvorrichtungen bekannt, von denen gemäß FR-PS 1 273 141 je eine vor und hinter der Vulkanisierpresse angeordnet oder wobei gemäß DT-AS 1 167 011 eine Bedienungsvorrichtung gleichzeitig zum Bedienen

zweier Vulkanisierpressen zwischen diesen vorgesehen ist. Die Bedienungsvorrichtungen selbst dienen lediglich zum Heben und Senken der an anderen Stellen entleerten, gereinigten und gefüllten Formwerkzeuge. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Art von Vulkanisierpressen so zu

verbessern, daß der bei Schallplattenpressen nach der DT-PS 1 032 568 bereits erzielte Vorteil der höheren Preßkapazität erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge-

löst, daß zwischen der Mehretagen-Vulkanisierpresse und jeder der beiden Bedienungsvorrichtungen je eine Haltevorrichtung mit Einrichtungen zum Führen und Halten der Formplatten in deren jeweiligen Höhenebe-

Ben angeordnet ist Damit ist es möglich, nach jedem Preßvorgang innerhalb jeder Etage das geöffnete Formwerkzeug aus der Vulkanisierpresse in je eine Haltevorrichtung und gleichzeitig aus der jeweils gegenüberliegenden zweiten Haltevorrichtung das zweite, ebenfalls geöffnete Formwerkzeug in die Vulkanisierpresse zu schieben, so daß sofort ein neuer Preß- und Vulkanisiervorgang in die Wege geleitet werden kann. Durch die Verarbeitung von Kautschuk ist ein Schließen der Formwerkzeuge außerhalb der Vulkan;-sierpresse nicht möglich, da sonst die Vernetzung der Kautschukmischung zu früh, d. h. vor dem Verpressen, stattfinden würde. Während die Formplatten früher in der Vulkanisierpresse zur Bedienung bereitgehalten wurden, können nunmehr durch die dazwischengeschalteten Haltevorrichtungen zum Halten der geöffneten Formwerkzeuge die Formplatten einzeln aus der Haltevorrichtung in die Bedienungsvorrichtung geschoben und dort geleert, gesäubert und gegebenenfalls gefüllt werden.

Ein weiterer Vorschlag besteht darin, daß die Haltevorrichtungen nach außen hin thermisch isoliert sind, um den Wärmeverlust im geöffneten Formwerkzeug auf ein Minimum zu beschränken. Dazu ist es denkbar, in den Haltevorrichtungen zusätzliche Heizeinrichtungen vorzusehen, um einerseits dem Wärmeverlust stärker entgegenzuwirken und/oder andererseits den nicht vermeidbaren Teil des Wärmeverlustes beim Handhaben der einzelnen Formplatten in der Bedienungsstation durch Aufheizen des Formwerkzeuges vor dem Einschieben in die Vulkanisierpresse zu kompensieren.

Weiterhin wird eine wechselseitig mit dem Satz Formplatten je eines der Formwerkzeuge kuppelbare Verschiebeeinrichtung zum seitlichen Verschieben der Formplatten in und aus der Mehretagen-Vulkanisierpresse vorgeschlagen. Dies kann besonders einfach dadurch bewerkstelligt werden, daß jede Verschiebeeinrichtung je zwei senkrecht in Ausnehmungen der Formplatten fahrbare Mitnehmerbolzen aufweist.

Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbei-Spieles näher erläutert In der Zeichnung ist eine Zweietagen-Vulkanisierpresse als Prinzipskizze dargestellt.

Die Vulkanisierpresse besteht aus einem Pressengestell 1, bei welchem zur Verdeutlichung der Pressenantrieb nicht weiter dargestellt ist Sowohl vor als auch hinter dem Pressengestell 1 befindet sich je eine Bedienungsvorrichtung 2 und 3, deren Größe je etwa der der Vulkanisierpresse entspricht Zwischen dem Pressengestell 1 und jeder Bedienungsvorrichtung 2 und 3 ist je eine Haltevorrichtung 4,5 vorgesehen, die zur wechselseitigen Aufnahme je eines geöffneten Formwerkzeuges 6,7 bzw. 8,9 je Etage dient Die Formwerkzeuge 6, 7, 8, 9 bestehen aus jeweils vier Formplatten, z. B. 61, 62, 63, 64, die senkrecht zur Formteilungsebene während des Preß- und Vulkanisiervorganges in der Vulkanisierpresse zusammenfahrbar sind. Zum Entleeren, Reinigen bzw. Füllen der Formplatten 61, 62, 63, 64 können diese einzeln aus der Haltevorrichtung 4 bzw. 5 in die Bedienungsvorrichtung 2 bzw. 3 geschoben werden. Die Formplatten 61, 62, 63, 64 werden dabei mittels nicht näher dargestellter, in gleichen Höhenebenen vorgesehener Führungsschienen sowohl im Pressengestell 1 als auch in den Haltevorrichtungen 4,5 in auseinandergefahrener Stellung gehalten. Beide Bedienungsvorrichtungen 2, 3 weisen entsprechende Führungsschienen 10 bis 17 bzw. 19 bis 26 zur abwechselnden Aufnahme der Formplatten 61, 62, 63, 64 von den Formwerkzeugen 6, 8 und 7, 9 beider Etagen auf. Die Führungsschienen 10 bis 17 und 19 bis 26 sind um Drehachsen 27 bzw. 28 um 180° schwenkbar, so daß das Bedienungspersonal bequem zu beiden Formplattenoberflächen Zugang hat. Zum Verschieben der Formwerkzeuge 6,9 bzw. 7,8 ist je eine mit den Formwerkzeugen einer Etage kuppelbare Verschiebeeinrichtung 29, 30 mit je zwei senkrecht zur Verschiebeeinrichtung 29, 30 in Ausnehmungen der Formplatten 61, 62,63, 64 fahrbaren Mitnehmerbolzen 31,32 bzw. 33,34 vorgesehen.

Die Haltevorrichtungen 4, 5 weisen je eine Umhüllung aus wärmeisolierendem Werkstoff auf. In den Umhüllungen können zusätzlich Heizeinrichtungen — die nicht näher dargestellt sind — vorhanden sein, um die Formwerkzeuge 6,7,8,9 vor zu starkem Wärmeverlust zu schützen bzw. dieselben nach der Bedienung für den neuen Vulkanisiervorgang aufzuheizen. Die für die Vulkanisation erforderlicher. Hauptheizaggregate befinden sich jedoch im Pressengestell 1.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Preß- und Vulkanisieranlage zum Herstellen von Gummiformteilen in aus mindestens drei Formplatten bestehenden Formwerkzeugen mit einer Mehretagen-Vulkanisierpresse, die Führungen zum Ein- und Ausschieben der getrennt mit Abstand voneinander in verschiedenen Höhenebenen gehaltenen Formplatten und Vorrichtungen zum Losbrechen und Trennen der Formplatten nach der Vulkanisation der Gummiformteiie aufweist, und mit je einer vor und hinter der Mehretagen-Vulkanisierpresse angeordneten Bedienungsvorrichtung mit Führungen zur aufeinanderfolgenden Aufnahme je einer der Formplatten in deren jeweiliger Höhenebene, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dor Mehretagen-Vulkanisierpresse und jeder der beiden Bedienungsvorrichtungen (2, 3) je eine Haltevorrichtung (4,5) mit Einrichtungen zum Führen und Halten der Formplatten (61, 62, 63, 64) in deren jeweiligen Höhenebenen angeordnet ist.

2. Preß- und Vulkanisieranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen (4,5) nach außen hin thermisch isoliert sind.

3. Preß- und Vulkanisieranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen (3, 4) zusätzliche Heizeinrichtungen aufweisen.

4. Preß- und Vulkanisieranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Haltevorrichtungen (4, 5) eine wechselseitig mit dem Satz Formplatten (61, 62, 63, 64) je eines der Formwerkzeuge (6, 7, 8, 9) kuppelbare Verschiebeeinrichtung (29,30) zum Verschieben der Formplatten (61, 62. 63, 64) in und aus der Mehretagen-Vulkanisierpresse zugeordnet ist

5. Preß- und Vulkanisieranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verschiebeeinrichtung (29, 30) je zwei senkrecht in Ausnehmungen der Formplatten (61, 62, 63, 64) fahrbare Mitnehmerbolzer (31,32.33,34) aufweist.