DE1092478B - Verfahren zur katalytischen Reduktion von Dinitrobenzolen und Dinitrotoluolen zum entsprechenden Diamin - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Reduktion von Dinitrobenzolen und Dinitrotoluolen zum entsprechenden Diamin

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DE1092478B
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dinitrotoluene
dinitro
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Leon Oscar Winstrom
Roger Donald Samdahl
Philip Samuel Perch
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/30Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of nitrogen-to-oxygen or nitrogen-to-nitrogen bonds
    • C07C209/32Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of nitrogen-to-oxygen or nitrogen-to-nitrogen bonds by reduction of nitro groups
    • C07C209/36Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of nitrogen-to-oxygen or nitrogen-to-nitrogen bonds by reduction of nitro groups by reduction of nitro groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings in presence of hydrogen-containing gases and a catalyst

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  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur katalytischen Reduktion von Dinitrobenzolen und Dinitrotoluolen zum entsprechenden Diamin Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Dinitroderivaten des Benzols und Toluols zum entsprechenden Diamin in Abwesenheit von Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß man als Ausgangsmaterial ein solches Dinitrobenzol oder Dinitrotoluol mit höchstens 7 Kohlenstoffatomen verwendet, welches nicht mehr als 500 Gewichtsteile pro Million, zweckmäßig nicht mehr als 200 Gewichtsteile pro Million, Nitrophenol enthält, und die katalytische Hydrierung mit geschmolzenem Ausgangsmaterial vornimmt. Die Hydrierungstemperatur überschreitet zweckmäßig die 1SO"C-Grenze nicht. Vorteilhaft wird man eine Temperatur zwischen 90 und 135"C anwenden. Die Hydrierung wird in Gegenwart des Katalysators durchgeführt, während gleichzeitig das durch die Reaktion gebildete Wasser entfernt wird.
  • Diaminobenzole und Diaminotoluole sind für die Industrie bedeutsam, insbesondere zur Verwendung als Färbemittel oder als Antioxydierungsmittel. Vor kurzem gewannen m- und p-Diaminoverbindungen besondere Bedeutung, und zwar als Zwischenprodukte bei der Herstellung der entsprechenden Diisocyanate. Letztere sind das Ausgangsmaterial für Polyurethanharze.
  • Die bekannten Verfahren für die katalytische Hydrierung bestehen darin, daß man die Dinitroverbindung in flüssiger Phase in Gegenwart von Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln hydriert. Die Verwendung eines organischen Lösungsmittels ist aber nicht vorteilhaft, denn es vermindert die Kapazität der Gesamtanlage und bedingt erhöhte Kosten durch Wiedergewinnung des Lösungsmittels.
  • Um dem Rechnung zu tragen, ist vorgeschlagen worden, die Hydrierung der Dinitroverbindung bei einer 1C00C nicht überschreitenden Temperatur dadurch zu bewerkstelligen, daß man Dinitroverbindungen in kleinen Anteilen in einer wäßrigen Suspension mit Palladium oder Platin hydriert. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man die in Methanol gelöste Dinitroverbindung kontinuierlich bei einer Temperatur zwischen 80 und 1200C und einem Druck über 50 at in Gegenwart von Raneynickel mit Wasserstoff behandelt. Die Hydrierung von Dinitrobenzol und Dinitrotoluol bei Temperaturen, welche über ICO"C liegen, ist nun gerade in wäßrigen Suspensionen nicht ungefährlich und vor allen Dingen unausiührbar bei gewöhnlichem Druck.
  • Es wurde nun festgestellt, daß Nitrophenol und Nitrokresol, welche normalerweise im handelsüblichen Dinitrob enzol und Dinitrotoluol enthalten sind, Katalysatorgifte und die Zersetzung beschleunigende Stoffe sind und daß die Konzentration des Nitrophenols oder Nitrokresols in solchen Dinitroverbindungen bei der Hydrierung des Dinitrobenzols zu dem entsprechenden Diamin von erheblicher Bedeutung ist. Hierbei wurde ermittelt, daß Nitrophenol und Nitrokresol in Konzentrationen von nicht mehr als 500, zweckmäßig nicht mehr als 200 Gewichtsteilen pro Million nicht schädlich sind und daß beim Vorliegen einer solchen Konzentration die Hydrierung sicher und wirksam bei gewöhnlichem, gegebenenfalls schwachem Überdruck vollzogen werden kann, wenn das Ausgangsmaterial in geschmolzener Form vorliegt und die Temperatur höchstens 150"C beträgt, zweckmäßig zwischen 90 und 135"C liegt. Hierbei kann die Hydrierung in großen Bottichen oder Bädern vorgenommen werden. Es können sogar höhere Temperaturen bei kontinuierlichen Verfahren angewendet werden, nämlich dann, wenn die Kontaktzeit verhältnismäßig kurz ist. Erforderlich ist die Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, wie Nickel, Palladium, Platin. Während der Hydrierung wird das durch die Reaktion gebildete Wasser entfernt, denn das gebildete Wasser beeinflußt die Aktivität des Katalysators.
  • Für gewöhnlich werden die Dinitroderivate des Benzols und Toluols durch Nitrierung der entsprechenden Kohlenwasserstoffe oder Mononitrokohlenwasserstoffe mit einem Säuregemisch gewonnen. Das rohe Dinitroprodukt wird von der verbrauchten, zur Nitrierung verwendeten Säure getrennt und in üblicher Weise gewaschen, zuerst mit verdünntem, wäßrigem Alkali (Natriumcarbonatlösung), um vorhandene Säureverunreinigungen zu entfernen, und sodann mit Wasser, bis Alkalifreiheit vorliegt. Wird die Nitrierung in einer gewöhnlichen Gußeisenanlage durch geführt, so enthalten die gewonnenen Nitroprodukte nach dem Waschen mehr als 1000 Gewichtsteile pro Million Nitrophenol. (Der Ausdruck: FNitrophenol(( ist im vorliegenden Falle allgemein angewendet, er umfaßt auch Nitrokresol). Es ist wahrscheinlich, daß das aus diesen Anlagen stammende Eisen sich mit Nitrophenolverunreinigungen umsetzt, um Komplexsubstanzen zu bilden, welche beim Waschen der Dinitrokohlenwasserstoffe mit Alkali oder Wasser nicht entfernt werden. Behandelt man die rohe Dinitroverbindung zwecks Entfernung des Eisens mit verdünnter, wäßriger Salpetersäure vor dem Waschen mit Alkali und mit Wasser oder führt man die Nitrierung und die nachfolgende Operation in solchen Anlagen (rostfreier Stahl 316) aus, welche den Nitroverbindungen keine solchen ionisierbaren Eisensalze zuführen, welche mit Nitrophenol reagieren, so ist es möglich, nach dem Waschen Dinitroprodukte zu erhalten, welche weniger als 100 Gewichtsteile pro Million Nitrophenol enthalten.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird man kräftig rühren und auch kühlen. Die Kühlung ist erforderlich mit Rücksicht auf die exotherme Natur der Reaktion. Die Stabilität der synthetischen Gemische von gereinigten Dinitrotoluolen und Diaminotoluolen gegenüber Wärme ist am geringsten, wenn diese Verbindungen in etwa gleichen Gewichtsteilen anwesend sind. Solche Mischungen verkohlen plötzlich, wenn sie z. B. 100 Stunden oder längere Zeit auf 1250 C oder höher erhitzt wurden. Durch möglichst weitgehende Herabsetzung des Nitrophenolgehaltes gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine bessere Stabilisierung der Dinitrokohlenwasserstoffe und der Reaktionsmischung erzielt.
  • Daraus ergibt sich eine große Sicherheit während der kritischen Perioden der Reaktion.
  • Wie sich aus den nachstehenden Beispielen ergibt, kann die gesamte Hydrierungsreaktion bei 125"C in weniger als 20 Stunden vollendet werden. Die außerordentlich geringen Mengen von teerigen Substanzen, welche als Rückstand zurückbleiben, wenn die hergestellten Diamine destilliert werden, läßt erkennen, daß eine Zersetzung bei vorliegendem Verfahren nur in außerordentlich geringem Maße eintritt.
  • Erhebliche Vorteile werden durch die vorliegende Erfindung erreicht, nämlich: 1. Es werden keine kostspieligen Lösungs- und Verdünnungsmittel verwendet; 2. es wird ein großer Durchsatz pro Reaktionsvolumen erzielt; 3. die gebildeten Diamine sind besonders rein, vor allen Dingen frei von Nitroprodukten, bei einer Ausbeute, die der theoretischen Ausbeute nahekommt; 4. der Verbrauch an Katalysatoren ist vermindert; 5. die Hydrierungsreaktion geht rasch vonstatten; 6. die Anwendung höherer Drücke ist nicht erforderlich und damit auch nicht die Verwendung von Spezialanlagen; 7. es liegt eine große Sicherheit bei der Durchführung der Reaktion vor.
  • Beispiel 1 Teil A. Das verwendete Ausgangsmaterial bei diesem Beispiel enthält 990/, Dinitrotoluol. Dieses Dinitrotoluol besteht aus einem Gemisch von 2,4-Dinitrotoluol und 2,6-Dinitrotoluol im Verhältnis von 4:1, etwa 1 01o Wasser, 100 Gewichtsteile pro Million Nitrophenol und weniger als 20 Teile pro Million Mineralsäure.
  • Zur Hydrierung wird ein Niederdrucktank aus rostfreiem Stahl 316 von etwa 14800 1 Inhalt verwendet. Der Durchmesser dieses Tankes ist 2,50 m, die Höhe 3,0 m.
  • Der Tank besitzt einen runden Boden und einen runden Deckel und enthält folgende Einrichtungen: a) Kühl- spiralen, welche eng an der Innenwandung des Tanks anliegen. In den Kühlspiralen zirkuliert Wasser bei 90"C mit einem Kühlausmaß von 1259,98 kg Kalorien pro Stunde. b) Vier vertikale, vom Deckel bis zum Boden sich erstreckende Leitbleche. Die Leitbleche liegen im Winkelabstand von 90" und auf der Innenseite der Kühlspirale. c) Ein Propellerrührwerk von 1 m Durchmesser; der Propeller rotiert etwa 1 m über dem Boden, wobei er etwa 110 Umdrehungen pro Minute macht. d) Ein zur Einführung des Wasserstoffes bestimmtes Tauchrohr, welches unmittelbar über der Mitte des Bodens endet. e) Temperaturanzeiger in drei verschiedenen Höhenlagen, derart, daß die Temperatur an beliebigen, nicht mehr als 60 cm voneinander entfernten Punkten des Kesselinnern festgestellt werden kann. Außerdem sind Temperatursteuereinrichtungen an den Vertikalwänden vorhanden, welche selbsttätig in Tätigkeit gesetzt werden, wenn die Temperatur ein Maximum überschreitet.
  • Etwa 13000 kg geschmolzenes Dinitrotoluol werden bei 80"C in den mit Wasserstoff gefüllten Tank gebracht.
  • Ein Gemisch von etwa 20 kg Palladium in 900 kg deionisiertem Wasser wird sodann zugesetzt. Die Mischung aus Dinitrotoluol, Katalysator und Wasser wird bei 80°C unter einem Wasserstoffdruck von 1,40 at gerührt. Die Temperatur der Mischung wird sodann auf 96 bis 98"C erhöht, während gleichzeitig etwa 5660 bis 11 320 1 WasserstofflMin. hindurchgeleitet werden, um das durch den Katalysatorschlamm eingeführte Wasser zu entfernen.
  • Wenn alles Wasser entfernt ist, wird der Wasserstoffstrom auf 16 990 1/Min. erhöht. Die Temperatur läßt man langsam im Verlaufe einer halben Stunde auf 114 bis 1160 C ansteigen. Das Rührwerk wird in Tätigkeit gesetzt.
  • Die Hydrierung wird bei einer Temperatur von 114 bis 116"C fortgesetzt, während das durch die Reaktion gebildete Wasser abdestilliert wird, und zwar so lange, bis nach etwa 20 Stunden eine Unterbrechung der Wasserstoffabsorption eintritt. (Eine Unterbrechung der Wasserstoffabsorption tritt ein, wenn der Wasserstoffstrom aus dem Tank heraus gleich dem in den Tank eintretenden Wasserstoffstrom ist und die Reaktionswärme ungenügend ist, um eine Temperatur von 114 bis 116"C aufrechtzuerhalten. Wenn dieser Punkt erreicht ist, ist eine Wasserdampferhitzung des Tankes erforderlich, um die Temperatur zu halten).
  • Die Hydrierung wird dann noch etwa 5 Stunden fortgesetzt. Es werden Proben entnommen, um Farbbestimmungen zurFeststellung der Beendigung der Reduktion vorzunehmen. Die Proben werden unter einem Druck von 10 mm Quecksilber durch eine z. B. mit Raschig-Ringen gefüllte Kolonne destilliert. Die Farbe des gesammelten Destillates wird ermittelt. Die Hydrierung ist beendet, wenn das Destillat eine Farbe von 0,5 oder weniger der Barrett-Skala besitzt. Dies entspricht bedeutend weniger als 100 Gewichtsteile Nitroverbindungen pro Million.
  • Der Hydriertankinhalt wird auf 98 bis 100"C abgekühlt. Der Wasserstoffstrom wird auf etwa 283 bis 424 l/Min. vermindert, um auf diese Weise eine Wasserstoffatmosphäre aufrechtzuerhalten und eine Zersetzung des Toluylendiamins zu verhindern. Sodann wird der Katalysator abfiltriert.
  • Das auf diese Weise als Filtrat gewonnene Toluylendiamin besitzt einen Gehalt von 9901, (der Rest ist im wesentlichen Wasser). Das entspricht etwa einer Ausbeute von 98010 der Theorie. Der zurückgewonnene Katalysator wird nach Waschen mit verdünnter, 2°lOiger Oxalsäure wieder verwendet.
  • Teil B. Zum Vergleich wird ein 2,4-Dinitrotoluol, welches etwa 1000 Gewichtsteile Nitrokresol pro Million enthält, im geschmolzenen Zustand bei 115"C hydriert, und zwar mit Palladium auf Holzkohle als Katalysator.
  • Die Hydrierung ist langsam. Es ergeben sich große Mengen von Zersetzungsprodukten. Das gewonnene Diamin ist dunkel und unrein. Die Ausbeute beträgt etwa 700in der Theorie. Eine lokale Überhitzung kann hierbei zu plötzlicher Zersetzung führen, begleitet von Kohlebildung und Gasentwicklung. Ein derartiges Verfahren ist für praktische Zwecke unbrauchbar. Während also gemäß der Erfindung die Konzentration des Nitrokresols in dem Dinitroausgangsmaterial 500 Teile pro Million nicht überschreiten soll, ist es doch zweckmäßig, wenn eine Konzentration von 200 Teilen pro Million Teile nicht überschritten wird, um damit einen unwirtschaftlichen Verbrauch des teuren Katalysators und einen zu angsamen Verlauf der Reaktion zu verhindern, unter gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit.
  • Beispiel 2 Wenn man gemäß Beispiel 1 bei 125"C arbeitet, so wird die Hydrierung in weniger als 20 Stunden vollendet. Die Ausbeute und Qualität des Toluylendiamins sind dabei die gleichen.
  • Beispiel 3 und 4 Die gleichen Ergebnisse werden erhalten, wenn man gemäß Beispiel 1 ein Ausgangsmaterial verwendet, das nur aus 2,4-Dinitrotoluol (Beispiel 3) oder aus einer handelsüblichen Mischung aus 65 0/, 2,4-Isomer und 350!o 2,6-Isomer (Beispiel 4) besteht. Jedes Ausgangsmaterial enthält in diesem Falle 100 Teile pro Million Nitrophenol.
  • Beispiel 5 An Stelle des Palladiumkatalysators gemäß Beispiel 1 wird ein Nickelkatalysator auf Tonerde, enthaltend 1801o Nickel, verwendet. Die Menge des verwendeten Nickels ist 100mal größer als die Menge des gemäß Beispiel 1 verwendeten Palladiums. Die Hydrierung ist in 30 Stunden beendet. Die Ausbeute und Reinheit des gewonnenen Toluylendiamins sind im wesentlichen die gleichen wie gemäß Beispiel 1.
  • Der Gesamtnitrokresolgehalt der Dinitrotoluolproben kann polarographisch bestimmt werden. Dies geschieht durch Extrahieren des Nitrokresols mit wäßriger Natriumhydroxydlösung aus Proben und durch Erstellung des Extraktpolarogramms. Hierbei nimmt man Monokaliumphosphat (K H2 P 04) als Trägerelektrolyt. Zur Anwendung kommt ein Quecksilbertropfstandardelektrodensystem.
  • Unter den Bedingungen dieser Analyse kann der Gesamtnitrokresolgehalt in einem einzigen Gang bestimmt werden, weil erstens die Diffusionsströme des einzelnen Nitrokresols und Nitrophenols direkt proportional zu ihren Konzentrationen und genügend ähnlich in der Größe sind und zweitens die halben Wellenpotentiale der Komponenten einschließlich des Halbwellenpotentials der ersten Welle des Dinitrokresolpolarogramms sehr nahe beieinanderliegen und sich innerhalb des Bereiches von -0,39 bis -0,45 Volt bewegen.
  • Demgemäß zeigen die Polarogramme von Proben nur eine Welle. Das bedeutet, willkürlich abgeschätzt und ausgedrückt, m-Nitro-p-kresol; dieses besitzt unter den Bedingungen der Analyse ein Halbwellenpotential von mindestens -0,45 Volt.
  • Die Proben sollen frei von Salpetersäure und Nitraten sein. Gegenwart von Nitraten und Salpetersäure ist Beweis dafür, daß das Waschen unvollkommen ausgeführt wurde.
  • Die Proben des in den obigen Beispielen verwendeten Dinitrotoluols werden wie folgt polarographiert: Eine Lösung von 25 g der Dinitrotoluolprobe in etwa 175 ml Benzol wird zunächst mit 50 ml und sodann zweimal mit 25 ml n/10-Natriumhydroxydlösung extrahiert, die vereinigten Extrakte werden mit 20 ml einer n/l-Salzsäure angesäuert und sodann zweimal mit 50 ml Benzol extrahiert. Die vereinigten Benzolextrakte werden dreimal mit 25 ml von n/l0-Natriumhydroxydlösung extrahiert. Die vereinigten Natriumhydroxydextrakte werden mit 50 ml Benzol extrahiert. Nach Abtrennung des nicht zu verwendenden Benzols wird durch Zugabe von nll0-Natriumhydroxyd auf 100 ml verdünnt. 25 ml dieser Lösung werden mit 1°/Oiger Monokaliumphosphatlösung auf 100 ml verdünnt.
  • Die Lösung wird sodann entsprechend dem Standardverfahren polarographiert unter Verwendung des obenerwähnten Elektrodensystems. Die angewendete elektromotorische Kraft besitzt einen Wert im Bereich von -0,39 bis -0,45 Volt.
  • Eine zweite Probe, bestehend aus 25 g hochreinem 2,4-Dinitrotoluol mit einem Gehalt von 0,003 g m-Nitrop-kresol, wird in derselben Weise extrahiert und polarographiert. (Das Dinitrotoluol wird vorangehend analysiert, um die Gewähr zu haben, daß es frei von Nitrokresol ist.) Die Polarogramme der Vergleichsprobe und der unbekannten Proben werden sodann verglichen.
  • Die Teile pro Million des Nitrokresols in der unbekannten Probe, angesehen als m-Nitro-p-kresol, werden sodann durch die nachfolgende Formel wiedergegeben: Wellenhöhe der Wellenhöhe der unbekannten Probe Wellenhöhe der Standardprobe ATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur katalytischen Reduktion von Dinitrobenzolen und Dinitrotoluolen zu dem entsprechenden Diamin, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Dinitrobenzol oder Dinitrotoluol, das nicht mehr als 500, zweckmäßig nicht mehr als 200 Gewichtsteile Nitrophenol pro Million enthält, in geschmolzener Form der katalytischen Hydrierung unterwirft und gleichzeitig das durch die Reaktion gebildete Wasser entfernt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die katalytische Hydrierung bei einer Temperatur nicht höher als etwa 150°C, zweckmäßig zwischen 90 und 135"C, durchführt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Nickel, Palladium oder Platin als Katalysator verwendet.
DEA29932A 1957-07-30 1958-07-19 Verfahren zur katalytischen Reduktion von Dinitrobenzolen und Dinitrotoluolen zum entsprechenden Diamin Pending DE1092478B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2018162113A1 (de) 2017-03-10 2018-09-13 Wenker Gmbh & Co. Kg Verfahren und vorrichtung zur wiedergewinnung von spritzlacken aus spritznebeln von spritzlackierkabinen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2018162113A1 (de) 2017-03-10 2018-09-13 Wenker Gmbh & Co. Kg Verfahren und vorrichtung zur wiedergewinnung von spritzlacken aus spritznebeln von spritzlackierkabinen

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