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Aus Folie gezogener Kunststoffbecher zum Vergießen von Bandkerndrosselspulen
mit einem Gießharz Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines im Warmziehverfahren
aus einer Kunststoffolie hergestellten Bechers, der beim Vergießen von Bandkerndrosselspulen
mit einem Gießharz als Gießform dient und nach dem Vergießen am Gießharzkörper verbleibt.
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Aus der Hochfrequenztechnik sind ringförmige, gepreßte Isolierstoffbecher
zum Vergießen von Ringwicklungen bekannt, wobei die Wicklungsenden mit am Rande
des Bechers befestigten und nach oben abstehenden Lötfahnen verlötet werden. Wenn
diese bekannten Isolierstoffbecher auch zum Vergießen von Bandkern-Transduktordrosselspulen
in der Starkstromtecbnik zur Einsparung der bisher üblichen mehrteiligen und teuren
Gießformen verwendet wurden, bringt dies doch erhebliche Nachteile mit sich.
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Bei den gegenüber der Hochfrequenztechnik großen Querschnitten der
Wicklungen solcher Drosseispulen müssen Lötfahnen, an die sowohl Wicklungsende wie
Anschluß leiter angelötet werden, als Anschlußelemente ausscheiden. An ihrer Stelle
werden entweder Lötröhrchen verwendet, deren eines Ende mit Hilfe einer Spezialanlage
an das Wicklungsende unlösbar angeklemmt wird, oder massive Schraubklemmen, die
mit einem großen Lötkolben an die Wicklungsenden angelötet werden. Beide Arbeitsvorgänge
sind aber nur schwierig durchzuführen, wenn die Anschlußelemente fest mit dem Becher
verbunden sind.
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Während die bekannten in Bechern vergossenen Ringu icklungen nach
dem Erhärten durch Aufschieben auf den zugehörigen stabförmigen Ferritkern befestigt
werden, sind bei vergossenen Bandkerndrossel spulen besondere Maßnahmen zur Befestigung
erforderlich, wie z. B. Anschrauben mit Hilfe von Haltebügeln, Befestigungsschellen
oder anderem.
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Wollte man gepreßte oder gegossene Kunststoffbecher verwenden, die
mit Befestigungsaugen zum Anschrauben versehen sind, so würde dies bekanntlich hohe
Wandstärken bedingen und damit infolge der hohen Becherkosten das Bechergießverfahren
bei hohen Stückzahlen in Frage stellen.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, einen extrem dünnwandigen,
billigen Kunststoffbecher zu verwenden, der im Warmziehverfahren aus einer Kunststoffolie
hergestellt ist, und den Becher so auszubilden, daß die Wandung am Rande Ausbuchtungen
aufweist, die eine ungefähr zum Becherboden parallele sowie eine ungefähr in Richtung
der Wandung verlaufende Teilfläche besitzen, und daß die zum Boden parallele Teilfläche
mit Aussparungen zur Aufnahme von Anschluß- und/oder Befestigungselementen versehen
ist. Damit wird es ermöglicht, die mit den Wicklungsenden verbundenen Anschlußelemente
beim Einlegen der Drosselspule in den Becher in axialer Richtung durch die Aussparungen
in der ausgebuchteten
Wandung zu führen. Bei Transport und Montage werden die Anschluß
elemente durch die überstehende Ausbuchtung vor mechanischen Beschädigungen geschützt.
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Ferner kann die Drossel mit Hilfe der Ausbuchtungen nach dem Erstarren
bzw. Erhärten des Gießharzes an ihrer Unterlage angeschraubt werden.
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Ein weiterer Vorteil der axialen Anordnung der Anschlußelemente ergibt
sich beim Erfindungsgegenstand dadurch, daß die zur Vergrößerung des Kriechweges
zwischen zwei Anschluß elementen notwendigen Isoliertüllen eingespart werden können.
In Weiterbildung des Gedankens der Erfindung können nämlich im gleichen Arbeitsgang
mit dem Ziehen des Bechers die Ränder der für die Anschlußelemente vorgesehenen
Aussparungen schlauchartig ausgezogen werden.
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An Hand der Fig. 1 bis 6 seien einigeAusführungsbeispiele des Bechers
nach der Erfindung erläutert.
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Gleiche Teile sind mit gleichen Ziffern bezeichnet.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils in Schnitt und Ansicht einen Teil
des verwendeten, im Warmziehverfahren aus einer Kunststoffolie hergestellten Bechers.
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Die Wandung 1 ist am Rande mit einer Ausbuchtung versehen, die eine
ungefähr zum Boden 2 parallele Teilfläche 3 sowie eine ungefähr in Richtung der
Wandung 1 verlaufende Teilfläche 4 hat. In der Teilfläche 3 sind so viele Aussparungen
vorgesehen, wie Anschlußelemente 5 vorhanden sind. Mit 6 sind schlauchartig ausgezogene
Ränder der Aussparungen bezeichnet, die in ihren Abmessungen derart gewählt sind,
daß sie sich tropfdicht an die Anschlußelemente 5 anlegen. Ein mit einer Wicklung
7 umgebener Bandkern 8 ruht auf einem isolierenden Distanzstück 9.
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Wenn die an den Anschlußelementen 5 befestigten
AATicklungsenden
10 zu lang sind, finden sie leicht Platz in der Ausbuchtung.
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Fig. 2 zeigt die prinzipiell gleiche Ausbuchtung in der Anwendung
als Befestigungsauge. Sie ist nur mit einer Aussparung versehen und dementsprechend
kleiner bemessen. Vor dem Vergießen wird eine passende Hülse 11 durch die Aussparung
gesteckt, die später die Befestigungsschraube 12 aufnimmt. Mit dieser wird die Drosselspule
so an ihrer Unterlage angeschraubt, daß sie mit dem erstarrten bzw. erhärteten Gießbarzspiegel
auf ihre Unterlage zu liegen kommt.
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Fig. 3 zeigt Schnitte durch die Anschlußelemente 5 und die Teilfläche
3 der Ausbuchtungen. Man könnte vergleichsweise nach Fig. 3 a die Isolationsstrecke
zwischen den Anschlußelementen dadurch vergrößern, daß man gleichzeitig mit diesen
Isoliertüllen 13 durch die Aussparungen steckt. Durch das Ausziehen der Ränder 6
der Ausbuchtung nach Fig. 3b können die Tüllen sowie die zusätzlichen Handgriffe
bei der Fertigung entfallen.
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Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausgestaltungsmerkmal des Erfindungsgegenstandes.
Der Boden des I(unststoffbechers ist in der Mitte hochgezogen. Damit wird Gießharz
gespart und unter Umständen für andere Schaltelemente (vgl. Fig. 6) Raum gewonnen.
Sofern der Mittelteil 14 des hochgezogenen Bodens in der Mitte noch eine Aussparung
erhält und durch diese ähnlich Fig. 2 eine Hülse 11 gesteckt wird, ist die Befestigung
der ganzen Bandkerndrosselspule mit einer einzigen Schraube 12 möglich.
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Nach Fig. 5 kann beispielsweise die Befestigung eines Magnetverstärkers
erfolgen, der aus zwei in einem Becher vergossenen Bandkerndrosseln besteht.
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Ähnlich wie in Fig. 4 wird hierbei nur eine Schraube verwendet, die
in einem Arbeitsgang mit vergossen werden kann und gleichzeitig als Aufhängeöse
beim Transport dieser gewöhnlich recht schweren Geräte dient.
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Fig. 6 zeigt ein transduktorisches Vorschaltgerät.
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An in Ausbuchtungen 15 des Becherbodens eingegossenen Metallstücken
16 mit Gewindebohrungen sind verschiedene zugehörige und nicht dargestellte Schaltelemente
befestigt. Sie können den infolge des hochgezogenen Becherbodens frei gewordenen
Raum 17 ausfüllen und mit einer staubdichten Kappe 18 umhüllt sein. Da eine Befestigungsschraube
nach Fig. 4 in diesem Falle nicht zugänglich wäre, bleibt nur die Befestigungsmöglichkeit
nach Art der Fig. 2. Durch diese Konstruktion kann das sonst notwendige Gehäuse
eingespart und damit ein großer wirtschaftlicher Vorteil gewonnen werden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Zum Vergießen von Bandkerndrosselspulen mit einem
Gießharz dienender Becher, dessen Wandung mit Anschlußelementen für die Wicklungsenden
versehen ist, dadurch gekctuiidmet, daß der Becher im Warmziehverfahren aus einer
Kunststoffolie hergestellt ist, daß die Becherwandung (1) am Rand Ausbuchtungen
aufweist, die eine ungefähr zum Becherboden (2) parallele Teilfläche (3) sowie eine
ungefähr in Richtung der Wandung verlaufende Teilfläche (4) besitzen, und daß die
zum Boden (2) parallele Teilfläche (3) mit Aussparungen zur Aufnahme von Anschluß-
und/ oder Befestigungselementen versehen ist.